Bozner Schreibschriften der Neuzeit : 1500 - 1851 ; Beiträge zur Paläographie.- (Schriften des Instituts für Grenz- und Auslanddeutschtum an der Universität Marburg ; 7)
\ — 48 — liegende Schieflinie im spitzen Winkel stößt (1740, 1764, 1768, 1792, 1796, 1800, 1833), 1760 und 1788 findet sich als s ein einfacher etwas schief gestellter Schaft ohne weitere Zutaten. Die eigentliche deutsche / - Form mit den Ansatz- und Auslauflinien links oben und rechts unten taucht erst 1832, ziemlich unvermittelt auf und bleibt seitdem herrschend. Als Schluß - s findet sich 1500 — 1566 eine Form, die der des deutschen Großbuchstabens ^ sehr ähnlich ist, doch schon bald z. Bsp
!. 1511, I5I5, I5I7. 1519. 1523, 1533, 1556. 1560 verschiebt sich die Form etwas — sie kommt aus dem Gleichgewicht — der linke Bogen der Schlinge nimmt eine wagrechte Richtung an, während der rechte Bogen sich aufrichtet; so tritt uns schon 1564 im wesentlichen die deutsche Form des Schluß- oder rundem-/' entgegen, die von da ab die ganze Epoche hindurch bleibt; kleine Verschiedenheiten berühren nur unwesentliche Dinge, so z Bsp! die Umbiegung des Vertikal - Bogens nach rechts oder nach links
oder das Auslaufen desselben in eine Schlinge etc. und sind Eigen tümlichkeiten der Schreiber. Die deutsche Form des sogenannten scharfen s (ß) findet sich bereits im 16. Jahrhundert (1508, 1518) und dann in unserer ganzen Epoche. Die sch - Verbindung kommt zunächst in der Form vor, daß die Umbiegung des s - Schaftes rechts oben bis zum Ende der Mittellänge geführt wird, an deren oberen Ende die Verbindungs linie mit dem h einsetzt, so daß das c nur durch die Mittellinie des verlängerten umgebogenen s - Schaftes
und durch den Anfang der Verbindungslinie mit dem h gebildet wird; diese Form ist nach weisbar 1501, 1506, 1508, 15x7, 1518, 1520, 1543. 1520, 1536, 1551, 1554 steht das s unverbunden neben dem c, das aber seinerseits durch die verlängerte obere Zunge mit dem h zusammenhängt, 1533. 1548. 1564. x 568 erscheint das s nur in Mittel- und Unter länge und verbindet sich von da aus unmittelbar mit der deutschen Form des h, so daß das c eigentlich verschwunden ist. Dieselbe Form, doch mit der Änderung, daß das deutsche
spitze c nun deutlich zwischen s und h eingeschoben erscheint, taucht 1546 auf und bleibt seitdem durch unsere ganze Epoche herrschend; nur 1572, 1574, 1576, 1604, 1616, 1804, 1810, 1824, 1830, 1844 findet sich anstatt der s - Form in Mittel- und Unterlänge die eigentliche deutsche j - Form mit Ober-, Mittel- und Unterlänge und wenn noch an den angegebenen Stellen im 16. und 17, Jahrhundert die ältere c-Form geführt wird, so erscheint 1804 (1810, 1824, 1830,