in der Sprache des Verstorbenen verboten, oder werden Lehrer und Leh rerinnen, die Privatunterricht in der Sprache der Kinder erteilen, eingekerkert. Es gibt keine einzige deutsche Schule mehr in Südtirol und die wenigen deutschen Zeitungen, die noch erscheinen dürfen, stehen unter schärfster Kontrolle. Das Entnationalisierungsprogramm des Senators Tolomei, das als Staatsprogramm erklärt wurde, ist in allen Pun- ten durchgeführt. Armes Südtirol! Schwer ist der Kampf, der gegen das italienische Groß- reich
geführt wird. Oft kommen sich- die Südtiroler verlassen^ rechtlos und verraten vor. Daher ist es auch unsere Pflicht als deutsche Jugend, bedrohtes Deutschtum zu unterstützen und Kunde zu bringen, daß man im Reich nicht derer vergißt, die um ihres Bekenntnisses zum Deutschtum willen Un sägliches erdulden. Uns find heute nationale Aufgaben ge- stellt mehr denn je zuvor, und die Zeiten, in denen man, jeder Sorge enthoben, singend und wandernd durch die Lande zog, gehören der Vergangenheit
" aus sprechen. Er darf seine Heimat nicht mit Namen nennen, will er sich nicht einer empfindlichen Strafe aus setzen. „Alto Adige" heißt Südtirol heute, das so viel wie . „Hochetsch", „Obere Etsch" bedeutet und gehört zur neu gebildeten Provinz Bolzano (Bozen). 250.000 Deutsche etwa wohnen südlich des Brenner und Reschen-Scheideck, einschließlich der ladinischen Bevöl kerung in den Dolomitentälern, die in den Bezirken Ampezzo, Buchenstein, Gröden und Enneberg nach der 1921 stattge fundenen Volkszählung
der Hausgeräte, die nach den damaligen technischen Möglichkeiten ebenso praktisch wie ge fällig waren und auch in ihrer Art zu denken und alles Weltgeschehen zu beurteilen. Sie besahen nicht die reichen Bildungsmöglichkeiten unserer Zeit, hatten aber, wenn auch nicht einen weiteren, so doch eisten tieferen Blick, und ihre Einstellung zum Tode und zu Gott war eine ganz natür liche. Dies findet man in Marterln, an denen besonders unser Gebiet reich war und in Grabinschriften, die manchmal in m wenigen Zeilen
sich — die Bewohner des Fassatäles ausgenommen! — durchaus als Deutsche und haben, wie die 220 deutschen Südtiroler Gemeinden, gleichfalls feierlich Einspruch erhoben gegen die Abtretung ihres Landes an Italien und somit gegen die zu den vierzehn Punkten Wilsons im Widerspruch stehende Vergewaltigung. Wir haben all das Leid und die Not der Deutschen gesehen, die hier zu schildern unmöglich ist. In keinem Lande der Welt, außer in Italien, werden zwangsweise Familien namen geändert, sind neue Grabinschriften