GM- S, Fels- 24 S ü d t i r » l Innsbruck. 15. Dezember 192$ Blut unterdrückt, gegen Nordtirol mehren sich die Drohungen Italiens, gegen Kärnten richten sich jetzt erneut die An strengungen der Führer Jugoflawiens. Kärnten und Nord- lirol, zwei Kernstücke der jetzigen Republik Oesterreich, sind von Feinden stärker denn je bedroht. Wenn diese Kernstücke fallen, vergeht Oesterreich; wenn Oesterreich vergeht, verdirbt das deutsche Reich. Die Deutsche Burschenschaft gelobt Tirol und Kärnten
die Treue. Sie wird zu ihrem Teil mit ganzer Kraft dahin wirken, daß die Pläne der.Usurpatoren zu Schanden werden, und daß ein großdeutsches Reich in der Zukunft entsteht, getragen von dem einheitlichen Willen aller Schichten unseres Volkes!' H«t-r-ss- der amerrka«ifche« Kresse für Küdttr-1 In der letzten Zeit waren in der amerikanischen Presse wiederholt Nachrichten über Südtirol zu lesen. Das weitver breitete englisch geschriebene Tagblatt „The Christian Science Monitor', das in Boston erscheint
Telegrammen bestätigt. Eine Reihe bürgerlicher Redner erklärte, daß man nicht er warten könnte, daß Europas friedensliebende Bevölkerung irgend welches Vertrauen den hübschen Versprechungen schenkt, die von einem französischen Regime kommen, welches systema tisch die friedliebende Bevölkerung im Saarbezirke unterdrückt, sowie seitens eines italienischen Diktatoren, der auf das scham loseste die deutsche Bevölkerung in Südtirol verfolgt. Anläßlich des letzten Passusses erzählt ein Reisender, der neulich
in Tirol auf Besuch war, daß die Beschuldigun gen leider als wahr betrachtet werden müssen. Die deutsche Bevölkerung in Südtirol hat es unter der gegenwärtigen italienischen Zwangsregiervng viel schlechter als die Finn länder während der schlechtesten Zeit unter dem alten russi schen Regime hatten. Die Tiroler Bevölkerung, die ein frei heitsliebendes Bauern- und Gebirgsvolk ist, genau wie die norwegische, leidet über alle Maßen unter den Zwangsver anstaltungen und kleinlichen Verfolgungen
der Unterpräfekt, um sich persönlich zu überzeugen, ob deutscher Privatunterricht irgendwo erteilt werde. Zwei Herren, die den Ausschuß für den deutschen Unterricht bilden sollten, wurden vor geladen und ihnen ihr Tun ausgestellt. Auf ihre Erwide rung, daß in keinem Gesetze der deutsche Privatunterricht verboten sei, konnte der Unterpräfett nichts erwidern. Da daraufhin der Unterpräfett den sttengen Befehl erteilte, daß kein Unterricht in deutscher Sprache mehr erteilt werden dürfe, erwiderte einer der Herren