in Sebastians Merkle's „Concilium Tridentinum", erster Teil, Herder Freiburg 1901). Darin finden sich einige Auszeichnungen, die uns bezeugen, daß zur Zeit des Konzils von Trient nicht bloß das heutige DeutschsüD- tirol bereits rein deutsch gewesen ist, sondern daß die deutsche Siedlung über die heutige Sprachgrenze Sa- lurn hinaus gegangen ist, Uvar derart, daß das Gebiet bis vor die Tore Trients, bis nach Lavis (heute die erste Eisenbahnstation nördlich von Trient) ausnahms los von Deutschen besiedelt
war, während die Stadt Trient und das Gebiet südlich! davon bis Verona und Bicenta damals eine gemischtsprachige, d. h. deutsch-italie^ irische Bevölkerung aufgewiesen hat. ' Die darauf bezüglichen Auszeichnungen Massarellis teils lateinisch!, teils italienisch abgefaßt, sind folgende: 5. Mürz! (1545) Donnerstag. Wir verlassen Verona .. . Nicht weit davon — ungefähr 6 Meilen — ent fernt, beginnen wir das Tal der deutschen Alpen tzu betreten. { 6. März (1545) Freitag. Zunächst erzählt Massa relli sein Eintreffen
und fährt dann fort: „Es ist bei den Deutschen, vor allem an den Fürstenhöfen, Sitte, daß am Osterfest, wenn die ersten Speisen auf den Tisch gebracht werden, alle Tifchgenofsen, unter Vorantragen des Osterlammes mit lauter Stim me in deutscher Sprache singen: „Chrift ift erstan- den!" Diese Worte sind in pem sonst lateinischen Text deutsch wiedergegeben. /Der Uebersetzer). Weil diese Stadt an den Grenzen Deutschlands liegt, tveist sie teils italienische, teils deutsch« Gewohnheiten
auf. U. a. wird gegenwärtig in der Vigiliuskirche, die die Domkirchje ist, italienisch, predigen, und in der Kirche zu St. Peter, ^e als die Kirche der Deutschen bezeichnet wird, deutsch. Diese deutsche Predigt haben wir mit angehört. Dabei haben alle, sowohl Männer als Frauen mit lauter Stim me in deutscher Sprachie gesungen: Christ ist erstanden, Alleluja . . . Für uns ist das sehr verwunderlich, ge wesen." 4. Juni, Donnerstag, Fronleichnamsfest. Massa- reNi beschreibt die Fronleichnamsprozession in Trient und hebt
über ihn. Daneben steht ein schönes Dorf, das den Namen des Flusses trägt — L'Avisio (Lavis). Mit diesem Dorfe hört die italienische Sprache auf und man beginnt von hier an ausschließlich (totalemente) deutsche zu sprechen, während von hier aus bis Verona oder Vicenza die Sprache gemischt ist, in oem teils italienisch, teils deutsch gesprochen wird. Aber hier (nämlich von Lavis an, D. Red.) verliert sich das Italienisch« voll ständig (totalmente)." Im Jahre 1545 war demnach, Südtirol nach! hem Zeugnis