Schmijilshe Inland. Der Sprachenstreit in Böhmen. Wie mutwillig die TÜchcchen Sprachenstreitigkeiten in rein deutschem Gebiete provozieren, beweist fol gender Fall aus Eger. Ein deutscher Fabrikant brachte durch seinen Vertreter Dr. Zuckermann in Eger gegen einen Steinbruchbesitzer in Przibram enve Klage auf Zahlung von 1000 X «in. Bei der ersten Tagsatzunz wurde deutsch verhandelt und deutsch protokolliert. Tann aber brachte der Ver treter des Beklagten Dr. Allemann eine schriftliche Alagebeantwortung
in tschechischer Sprache ein, die nach der in Eger seit Monaten herrschenden Praxis zwar angenommen, aber deutsch beantwortet wur de. Gegen die Annahme der tschechischen Eingabe brachte der Kläger einen Rekurs beim OberlandeZ- gerichte ein, in dem er ausführte, daß der Beklagte mit ihm während des langjährigen Geschaftsver- kehres stets deutsch korrespondiert habe, also ganz gut deutsch verstehe, während der reichsdeutsche Kläger der tschechischen Sprache nicht im geringsten mächtig sei, daher
Ge richtssprache in Ezer erklärt. Wer 'hat jetzt Recht? Der Wenzelssohn versteht ganz gut deutsch, wenn er vom Deutschen- Waren braucht, wenn es aber MMAMy.'kymmchj, da Heißt es auf einmal „Ne- rozumin'. Vielleicht erkeimt'an- diesem, einen prak- -tischen Beispiel auch -der deutsche Alpenbauer, da? der deutsch-tschechische Sprachenstreit in Böhmen, der immer wieder seit Jahrzehnten uiiijer ganze3 staatliches Leben lahm legt, doch nicht bloß, wie die auch hier deutschfeindlich gesinnte Geistlichkeit
und die christlichsozialen oder besser gesagt kleri kalen Abgeordneten ihm weißmachen, eine politi sche Spielerei einzelner Teutschnationaler ist, son dern daß es sich dabei im Grunde um sehr wichtige wirtschaftliche Folgen handelt. Was. heute dem reichsdeutschen Fabrikanten- passiert, das kann morgen auch einem Sarntaler Bauern! passieren, der eine Kuh oder ein Pferd an einen tschechischen Bauern verkaust. Beim Einkauf wird letzterer ganz gut deutsch verstehen, vom Zahlen wird er aber tschechisch nichts wissen wollien