, die anfangs die Errichtung eines deutschen Alumnats im Auge hatte, soll uun auch uach dieser Richtung den Rückzug an getreten haben. Diese Knieschwachheit gegenüber Anmaßungen des Tschechenthums auf jedem Ge biete treibt Wasser auf deutschradikale Mühlen. Was sonst hat den Radikalismus in Deutsch böhmen bis zur Negation des Staatsgedankens gesteigert, als die Mißachtung des deutschen Vol kes unter Badeni und Thun? Es scheint aber bei uns leider eine Thatsache zu sein, daß es in Wien eine Hintertreppe
der Polen- Klub den meisten Anspruch. Es ist klar, den Tiroler Klerikalen ist es vor allem darum zu thun, die deutschen Parteien der Linken aus dem Präsidium auszuschließen. Der jüngst gegründete Verein der Deutsch- Nationalen Tirols veröffentlicht einen langen Aufruf an die deutsch-nationalen Mit bürger, worin vor dem Bcitritte zur deutschen Volkspartei in Tirol, welche nur die altliberale Partei in neuem Gewände sei, gewarnt und und der Abg. Dr. Erler gebeten wird, von der Grün dung
einer solchen Partei abzustehen. Abg. Dr. Erler erwidert nun in einer cfsenen Erklärung Folgendes: „Die Herren des Deutsch-Nationalen Vereines zogen es vor, die von mir vertretene Sache in ein schiefes Licht zu stellen, indem sie die Reinheit meiner nationalen Gesinnung be zweifelten und mich zeihen, daß ich mich zur Gründung der deutschen Volkspartei in irgend einer Weise verbindlich gemacht haben müsse; man versteht, wie das gemeint ist. Ich weise derartige Vorwürfe mit Entrüstung, aber auch umsomehr
mit Bedauern zurück, als die Angrisse gegen die politische Lauterkeit meines Charakters aus solchen Kreisen kommen, welche meine bis herige politische Thätigkeit unbedingt billigten und derselben hohes Lob zollten. Ohne unbescheiden zu sein, kann ich bestimmt behaupten, daß ich zur Werbung, Hebung und Kräftigung des na tionalen Gedankens in Tirol, seitdem ich in das politische Leben trat, mehr beigetragen habe, als die allermeisten Herren des Deutsch-nationalen Vereines zusammengenommen. Mein Beitritt
zur deutschen Volkspartei im Parlamente war nur die Konsequenz meiner nationalen Gesinnung. Meine seit Jahren fortgesetzten Bemühungen waren einzig und allein im Interesse der natio nalen und freiheitlichen Sache auf die Einigung der verschiedenen deutsch-freiheitlichen Partei gruppen zu einer großen deutschen Partei ge richtet, in welcher freilich nicht bloß die Radi kalsten, die vielleicht doch ihre Stärke überschätzen, sondern auch die Gemäßigtgesinnten Raum haben sollten. Genau dieselbe Anschauung wurde