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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 28.02.1934
Physical description: 8
sich — mit ewigem Eis bedeckt, gigantische Gipfel. Dazu w«t und breit kein Mensch; keine Ansiedlung. Nichts.. Als wir gegen Mittag auf einer Anhöhe rasteten, sahen wir weit unten, in einem Tal, das nordwärts verlief eine Staub wolke. Worauf David, der die Augen eines Falken hatte, das Wort „Tusei" sagte. Tusei ist der mandarinchinesische Ausdruck für Räuber. Schone Geschichte. Wir waren vier Mann; drei Weiße und ein Chinese. Nach der Staubwolke zu urteilen, waren da unten — vielleicht sechs

ein. Es waren Feuersteinschloßflinten. Sicher brauchte jeder gute vier Minuten zum Laden. David flüsterte mir zu: „Es sind Lolos.." Ich wußte aber nicht, was und wer Lolos waren; konnte daher mit der Auskunft nicht viel anfangen. Schwierige Unterhandlungen Die Räuber — solche waren es wirklich — zogen lang sam einen Kreis um unsere beiden Wagen. Dann senkten sie die Flinten, zogen hinter den Röcken lange, schwert- ' ähnliche, scharsgeschliffene Messer hervor und sähen uns an. Endlich — es mochten zehn Minuten vergangen sein, begann

der vorderste zu reden. Ich sah David an. David sollte einige Dutzend Dialekte sprechen — diesen verstand er scheinbar nicht. So sprach er den Anführer an. Wider großes Erstaunen beiderseits. Endlich — als Lal , schon fürchterlich zu fluchen und David genau so nervös zu werden begann, fanden sie einen Dialekt, auf den sie sich festlegten. Der erste verständliche Besehl lautete: „Steigt aus dem Wagen. Legt die Waffen nieder. Setzt euch auf. die Erde."' Die Beratung Wir stiegen aus dem Wagen, legten

ist nämlich ein Verwandter von mir. auf den ich nicht gerade stolz bin. Er gehört zu der Sorte von Männern, die Abendkleidung tragen und ftch in der Stadt wohlfühlen. Er ist stolz auf seine beiden Na- men Burril und Lee. Weil große Männer aus dem Süden, zu deren Familie er gehört, sie vor ihm getragen haben. Er ist stoiz aich sein- Art zu tanzen, bei Fuchsjagden zu reiten anderen blieben stehen. David und der Anführer sprachen die ganze Zeit über. Sre hatten viele Worte zur Verfügung — trotzdem nahmen

sie die Hände zu Hilfe. Ich sagte: „David — wer sind die Leute und was wol len sie?" — „Es sind Räuber," sagte David. „Sie haben nicht uns aufgelauert, sondern einem Mandarin, der viel Jade mitführen soll und hier vorbeikommen wird. Sie ver langen kein Lösegeld. Sie verlangen aber „Schmu". — „Und — wofür?" fragte Lal gereizt. „Sie behaupten," sagte David, „daß diese Straße ihnen gehört. Wer auf dieser Straße fährt, muß bezahlen.. die Straße.." — Lal wurde rot vor Wut: „Sag ihnen, daß ich nichts bezahle. Sag

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 12.10.1931
Physical description: 8
aus „Fee, wir sind dann zum Essen nicht allein. Herr David kommt wieder mit. Komm, wir wollen uns umkleiden. Du kennst Bernhards Wunsch. Sobald ein Gast anwesend ist. will er uns in festlichen Kleidern sehen." Felizitas sah die Schwägerin zagend an. „Ach, wieder dieser Herr David." „Ja, Fee. Bernhard ladet ihn recht oft zu uns ein. Ich kann mir nicht helfen, es sieht so aus, als ob er Herrn Davids Schwärmerei für dich gern sieht." „Aber, gute Hermine! Bernhard kann doch im Ernst nie den Gedanken

erwägen, daß ich etwa diesen Herrn Da vid —. Er ist mir direkt widerlich. So aufdringlich und —. Nein. Ich könnte nie auch nur Freundschaft für ihn emp finden. Ich will überhaupt immer bei dir bleiben und nie heiraten!" „Wer Fee! Herrn David sollst du ja gar nicht heira ten. Das ist ja ausgeschlossen. Ich werde Bernhard bitten, daß er uns diesen Gast nicht mehr so oft hierher bringt. Wenn er sich ihm gegenüber geschäftlich verpflichtet fühlt, da mag er sich lieber manchmal mit ihm in Leipzig

in einem Restaurant treffen." „Ach ja, bitte, liebe Hermine, sage es Bernhard! Er schaut mich oft so böse an, wenn ich mich den Aufdringlich keiten dieses Herrn David gegenüber kühl verhalte. Hilf mir! Du bist die einzige, die mir helfen kann, feitdem Peter in Stuttgart weilt. Ach, wäre Peter doch da!" „Ich stehe dir schon bei, Fee. Aber nun komm, laß uns eilen!" — Als Bernhard Gaßmann mit seinem Gast erschien, fand er Hermine und Felizitas in duftigen, weißen, mit Schwarz S ' erten Kleidern. Er hatte diese neuen

Gewänder selbst in g bestellt und es durchgesetzt, daß das düstere Schwarz rauerkleidung aus dem Hause schwand. David strahlte über sein ganzes Antlitz, als er vor Feli zitas stand. „Reizend, reizend sehen Sie heute wieder aus, gnädiges Fräulein. Und schon wieder schöner geworden!" einem Mißtrauensantrag gegen die Reichsregierung, einem Antrag, den Reichstag aufzulösen und Neuwahlen für den 8. November anzuberaumen, ferner der Forderung, die Notverordnungen aufzuheben, und der Forderung

nicht von ihr. Sie erötete unter sei nen begehrlichen Blicken und sah flehend zu Hermine hin über. die indessen von Bernhard in ein Gespräch gezogen wurde. David beugte sich ganz nahe zu ihr. „Sie gehören an einen anderen Platz, gnädiges Fräu lein. Hier neben der Frau des Hauses, die selbst so reizend ist, blühen Sie viel zu sehr im stillen. Sie müssen selbst Mittelpunkt, Königin, sein. Sie müssen selbst Frau, ange- betete, vergötterte und liebespendende Frau werden! Ich habe Ihren Herrn Bruder für nächste Woche

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 10
Date: 17.07.1937
Physical description: 10
der einzelnen Ausschüsse abgehalten, denen heute nachmittags im Gasthof Egger eine ebenfalls vertrauliche Vorbesprechung des Haupt ausschusses folgen wird. Am heutigen ersten Festtag wird in den Abendstunden eine Heldengedenkfeier im Festungshof mit anschließendem feier lichen Trachtenaufmarsch durch ein Spalier von Fackelträgern folgen zum Begrüßungsabend auf dem Iosefsturm im südlichen Teil des Festungsmassivs. Ein Jahr schweren Kerkers für Dr. David, zehn Monate für Rosenberg. h. Wien, 17. Juli. Heute

10 Uhr vormittags wurde das Urteil im Prozeß Basel und Genossen verkündet. Der Saal war dicht gefüllt. Oberlandesgerichtsrat Dr. F r y d a verkündete das Urteil des Schöffengerichtes, das wie folgt lautet: Siegmund B o s e l, Dr. Wolfgang David und Karl Rosenberg sind schuldig erkannt, durch Vorweisung falscher Privaturkunden die Mitglieder des Schiedsgerichtes, das über die Postsparkassenschuld Bösels zu entscheiden hatte, in Irr tum geführt zu haben, wodurch die Postsparkasse einen 2500 Schilling

übersteigenden Schaden erlitten hat. Siegmund Basel ist außerdem schuldig, vor dem Bezirks gerichte Innere Stadt einen Meineid abgelegt und sich zu sammen mit Dr. David bei dem Bankier Iossua um eine falsche Aussage beworben zu haben. Karl Rosenberg wird von dem Teil der Anklage, die ihm falsche Bilancierung vorwirft, durch die die Unterlagen zum Meineid Basels geliefert wurde, freigesprochen. (Allge meine Bewegung im Saal.) Alle drei Angeklagten haben das Verbrechen des Betruges nach den Paragraphen 197

, 200, 203, Basel auch noch nach Paragraph 199a begangen und werden nach Paragraph 203 des Strafgesetzes.unter Anwendung der Paragraphen 265a (diese Gesetzesstelle läßt das außerordentliche Strafmilde rungsrecht zu) verurteilt, und zwar Siegmund Bofel zu achtzehn Monaten, Dr. Wolfgang David zu einem Jahre und Karl Rosenberg zu zehn Monaten schweren Kerkers mit je einem harten Lager vierteljährlich. Allen drei Verurteilten wird die Derwahrungs- und Unter suchungshaft in die Strafe eingerechnet. Bofel

und Rosenberg also die Zeit vom 1. Juli 1936 bis 17. Juli 1937, Dr. Wolf- gang David die Zeit vom 7. August 1936 bis zum heutigen Tage. Die Urteilsbegründung. In der Urteilsbegründung, die zwei Stunden in An spruch nahm, , ährte der Vorsitzende unter größter Aufmerk samkeit aller Anwesenden aus: Die Angeklagten haben, wie es in der Anklage ausgeführt wurde, einen Schiedsspruch erschlichen. Hauptsächlich ergab sich aus den Bilanzen, daß Bafels Privatverbrauch in den verschiedenen Jahren fort- gesetzt

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Lienzer Nachrichten
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Page 1 of 12
Date: 16.07.1937
Physical description: 12
. Am 6. Juli begann in Wien der auf zehn Tage anberaumte Prozeß gegen den bekannten Großschieber Siegmuaö Bösel und seine Be rater Dr. David und Nofenberg. Alles echte Orientalen! Siegmund Bösel ist 1893 in Wien geboren und dorthin zuständig, mosaisch und ledig. Interessant zu erfahren wäre, wann und von wo seine jüdischen Vorfahren nach Oesterreich zugewandert sind. Vizepräsident der Anionbank Wolfgang! Davi d ist in Var na, Rumänien, 1875 geboren, ebenfalls mo saischen Bekenntnisses und nach Wien

zu ständig. Der Dritte vom Kleeblatt, Karl Ro se n b e r g, Direktor der einstigen Bosel-Bank, wurde 1873 in Jerusalem geboren und ist inzwischen ebenfalls nach Wien zuständig ge worden. Unter den Verteidigern und zwar des Dr. David wird ein Dr. Iakoncig ge- nannt. Insgesamt sind 8 Advokaten für die An geklagten tätig. Nicht weniger als 37 Zeugen marschieren auf. Bösel ist des Betruges und Meineides angeklagt, Dr. David wird der Mittäterschaft am Betrug und der Mitschuld am Meineid gezichtigt

sollte. Siegmund Basel hiat laut An klageschrift am 31. Juli 1933 die von Nosen berg Verfertigte falsche Bilanz als echt be schworen, auch alle anderen wahrheitswidrigen Angaben beschworen, sohin in eigener Sache einen Meineid geleistet. Zusammen mit seinem! Bruder Nobert Bösel und dem Dr. David hat Siegmund Bösel den türkischen Bankier Albert Iossua zu bewegen versucht, tJior Ge richt durch wahrheiiswiörige Aussagen Bösels Verantwortung zu stützen. Rosenberg hat dem Meineid durch falsche Bilanz Vorschub gelei

stet. Ein ekliger Sumpf, wenn — und wer wollte dies bezweifeln? — die Anklage des Staatsanwaltes auf Nichtigkeit beruht! Jedenfalls ist es Bosel und seinen Kompli zen vorzüglich gelungen, die Postsparkasse fjiin- einzulegen. Eine bei Dr. David aufgefunöene Notiz, die von dessen Hand stammt, besagt r „Nicht übersehen, daß ich Bosel einen Eid geleistet, daher betrügerische Krida oder falscher Eid." Die Leute scheinen also sich dessen genau bewußt gewesen zu fein, was sie taten. Bosel Fjatte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 19.07.1937
Physical description: 8
gegen «Siegmund «Bosel und seine Berater« Dr. Wolfgang David und Karl Rosenberg wurde gestern vormittags vom Vorsitzenden Oberlandes gerichtsrat Dr. «Fryda folgendes Urteil verkündet: Karl Rosenberg« wird von der Anklage, eine falsche «Bi lanz und damit die Unterlagen zum« Meineid Bösels gelie fert zu hüben, sreigesprochen. Die «Angeklagten «Siegmund Gosel, «Dr. Wolfgang «David und «Karl «Rosenberg «sind, schul dig, «durch Vorweisung falscher Privaturkunden die Mit glieder des Schiedsgerichtes

, das über die Postsparkassen- schnld Bösels zu entscheiden hatte, in Irrtum geführt zu «halben, «wodurch die «Postsparkasse einen 2500 «Schilling über steigenden «Schaden erlitten hat. «Siegmund Bosel ist au r dem schuldig, vor dem Bezirksgericht Innere «Sta«dt «eC Meineid abgelegt zu hüben, weiter schuldig, -ebenso gang David, sich «bei den: Bankier Mbert «Jossua um falsche Aussage beworben« zu haben.. Dadurch «hüben alle drei Angeklagten das Vetstkch^ «des Betruges «begangen und werden verurteilt: Siegmund Bosel

zu «achtzehn Monaten r e m, mit hartem« Lager in jedem Vierteljahr verschärf Kerker; Dr. Wolsgang David zu eine m I a h r schwerem %, ker, mit denselben «Berschärfungen; Karl Roseüberg zu z e h n M o n a i e n schwerem ker, gleichfalls mit denselben Verschärfungen. Madrid meldet Fortschritt der Ssfeaslve M a«d ri fr, 17. Juli. In Regierungskreisen erklärt daß die «von den republikanischen Streitkrästen eingckeisi OsfeNftvaktion bei Madrid einen günstigen Fortschritt nimmt. Die Regierungstruppen seien

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 19.10.1931
Physical description: 8
in einer Entschließung die Aushebung des Stand- rechtes und des Versammlungsverbotes. Wenn keine Win terhilfe und keine Arbeitslosenfürsorge komme, müsse man trotz des Standrechts mit elementaren Ausbrüchen der Ver zweiflung rechnen. Frankreich hilft Amerika. Paris, 17. Okt. Nach sranzösischen Blättermeldungen aus Neuyork sollen'der Vizegouverneur und der Direktor der Banque de France, Farmer und Lacour-Gayet, mit der fuhr nach Halle. David reichte ihr wortlos die Hand. Sie schluchzte, ihr ganzer Körper bebte

am Montag früh in Leipzig ein. Bernhard hatte ihm die Erledigung derart umfangreicher eiliger An gelegenheiten aufgetragen, daß er bis zum Sonntag mittags angestrengt zu arbeiten gehabt hatte. Er fuhr zunächst nach Roitzburg, da er von Bernhard nicht unterrichtet worden war, wo die Beisetzung stattfinden würde. Bleich, schmerz erfüllt stand er vor dem Bruder. „Wie kam das?" „Schicksal! David ist fassungslos. Er hat mich nicht mal zu Felizitas gelassen." „Wieso?" s „Er ist eben sehr verliebt

bewaffneten Widerstand entgegensetzen werde. Monarchisten schießen in einer Kirche. Madrid, 17. Okt. Aufgeregte Szenen spielten sich gestern - in der Kathedrale von Barcelona während eines Trauevgo'ttes'dienstes für den kürzlich in Paris verstorbe nen Thronprätendenten Don Jaime von Bouvbon ab. Trotz der von der Polizei ergriffenen Vorsichtsmaßnahmen Felizitas sehen könnt. Und dann — laßt doch David noch dise Stunde. Ihr stört ihn vielleicht." Peter fügte sich schließlich und auch Hermine wider sprach

nicht. Sie hatte ja am Samstag Abschied von Fee genommen. — Es war eine sehr schmerzliche Stunde, diese Beisetzung. Jakob schluchzte laut und ununterbrochen. Wie ein Kind benimmt er sich — stellte Gaßmann bei sich fest. - Nach der Feier verabschiedete sich David von allen. Bat: „Laßt mich allein." Er übersah Bernhard Gaßmann. Langsam schritt er zu seinem am Ausgang harrenden Auto und fuhr heim. Nach Halle. Saß wieder in dem Herrenzimmer, im Sestel. dem leeren Sestel gegenüber. — Bernhard Gaßmann war inzwischen

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 21.09.1935
Physical description: 6
die religiösen Wunder Tibets. Frau Alexandra D a v i d - N e e l hat sich den internationalen Ruf, dessen sie sich seit mehreren Jahren in Europa erfreut, durch den übermenschlichen Heldenmut ihrer Durchquerungen Tibets erwor ben. Mehr und mehr hat sich zu diesem Ruhm der Tat aber auch echter Forscherruhm gesellt. Er beruht nicht auf geographischen Ent deckungen, auch nicht, wie man vielleicht annehmen sollte, auf philo logischen Leistungen — ist Frau David-Neel von Haus aus doch Phi lologin

—, sondern auf religionspsychologisch<n Forschungen. In dieser Frau ist eine Synthese von männlichstem Tatheroismus und höchster seelischer Feinfühligkeit lebendig geworden, die sie befähigte, uns tiefere Aufschlüsse über'zentralasiatisch'e Religiosität zu vermitteln, als sie vorher möglich waren. Es ist ein entschiedenes Verdienst des Brockhausschen Verlages, daß er sich nicht auf die prachtvollen Reise bücher Frau David-Neels beschränkt, sondern dem deutschen Leserkreis auch ihre religionspsychologischen Arbeiten vorlegt

-, ja jahrzehntelangen medi tativen Konzentration' doch immer wieder sonst gehemmte mediunn- stische Kräfte frei und bringen die Gefahr des Hinübergleitens aus der Religiosität in den Mediümismus mit sich. Die klare Kritik, mit der Frau David-Neel manchem aegenübertritt, stärkt das Vertrauen zu ihr dort um so mehr, wo sie Tatsachen als Tatsachen feststellt. Was sie geleistet hat, wird erst die Zukunft in vollem Umfange zu würdigen wissen: sie hat das Geheimnis des religiösen Lebens Tibets enthüllt. Bisher lag

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 07.09.1937
Physical description: 6
zugelas sen. Ein kleiner Afrikaner mit Namen Danny We ge hat den ersten Preis erobert. Englands ältester und interessantester Abenteurer erzählt: „Zch We Vit Meseller Sel UM Oben in Michigan John David war immer ein Glückspilz. — Flucht vor dem Prairiebrand. — „Das Bein war hin . . .!' — Auch er will 100 Jahre alt werden. John Bay, ein einbeiniger Bettelmusikant, ist nach langem Wanderleben nunmehr als ^jäh riger Greis nach England zurückgekehrt. Er weiß vieles und Interessantes aus einem rei chen

und buntbewegten Leben zu berichten. Mit der ZUnle im Arm. „Ich kam aus Michigan und war damals ge nau so ein armer und verhungerter Teufel wie John David Rockefeller. Wir trafen uns in West- Broomfield und verstanden uns gleich vom ersten Augenblick an. Im übrigen suchten wir beide un ser Glück — und Oel...' Die Regierung von Michigan hatte ein Inter esse an der Erschließung des Landes und gab den Bewerbern, die mindestens ebenso viel Mut wie Ernst nachweisen mußten, kleine Landparzellen von 160 Morgen

. Da konnte dann jeder suchen. John Bays Streifen lag unmittelbar neben dem John Rockefellers. Nachts schliefen sie zusammen — mit der Flinte im Arm. Denn die Indianer hatten Raubgelüste. Allerdings hatte die Regie rung die Prospektoren bei schwerer Strafe ver pflichtet, nur in die Luft und nie auf Indianer zu schießen. „Wir fanden viel Oel, aber es war nicht ergie big. Nur John David hatte Glück und holte ein kleines Vermögen aus seinem Grundstück von West-Broomfield. Er war eben immer schon

auf seiner Wanderschaft viele tausend Meilen zurück und dürfte, da er ja einbeinig war, sicherlich einen Weltrekord aufgestellt haben. Welche Zukunftsträume kann ein solcher Mann mit 87 Iahren wohl noch haben? Nun — John Bay hat mit dem Leben noch keineswegs abge schlossen. Munter und rüstig, wie er ist, hat er er klärt, er habe durchaus noch einen großen Ehr geiz: er wolle Rockefeller schlagen. „John David hat Oel gefunden, wo ich keines entdeckte. Cr hat Millionen gemacht, während ich ein armer Teufel blieb

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