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Der Arbeiter
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Page 4 of 14
Date: 22.09.1921
Physical description: 14
!) Da möchte ich 4. Sympathisch muß uns an Dante auch der Umstand be rühren, daß er sein ganzes Leben lang einen energischen Kamps führte gegen Hochmut und Kastengeist aller Art. Ob wohl selbst aus den vornehmsten Kreisen hervorgegangen, war ihm nichts mehr zuwider, als die eitle Selbstüberhe bung der damaligen Ritter und Patrizier, lieber deren an maßendes Benehmen konnte er oft in grimmigen Zorn ge raten. Es werden aus seinem Leben diesbezüglich manche Anekdoten erzählt, die uns Dante als einen wahren

Edel mann erscheinen lassen. Der Adel der Gesinnung stand ihm höher als der Adel der Geburt. Er war der edelsinnigste Monarchist seiner Zeit und zugleich der echteste und beste Demokrat. 6. Dante ist gewisiermaßen auch ein Vorbild für uner müdliche Strebsamkeit. Er hat zwar infolge sei ner Geburt schon von Haus aus eine vortreffliche Erziehung genossen, aber der eigentliche regelmäßige Besuch einer Uni versität, der für die Vornehmen der damaligen Zeit zu einer Selbstverständlichkeit gehörte

, war ihm nicht ver gönnt. Das meiste Wissen und Können hat sich Dante durch Selbstunterricht angeeignet. Ueberall in der Verbannung in Verona, in Padua, in Paris und in Ravenna war er unablässig bemüht, die Lücken seines Wissens durch tagelanges Arbeiten in den Bibliotheken auszufüllen. Stile Kämpfe der Arbeiterbewegung werden vergeblich sein, wenn wir nicht mit Dantefleiß und -Eifer uns bemühen, den gan zen Arbeiterstand auf eine höhere geistige Stufe zu stellen. Die geistige Bildung des Arbeiters zu heben

, ist eine Auf gabe, die leider über dem Materialismus des heutigen Zeit geistes noch immer vielfach verkannt und vergessen wird. Wer von den strebsamen Arbeitern, ähnlich wie Dante, ein mal die Fähigkeit entwickelt, das wahrhaft Große und Schöne zu verehren, wer wie er in der sittlichen Läuterung die Rettung der Menschheit erkannt, der wird nicht mehr in eine dringende Bitte an jene südtiroler Arbeiterfreunde richten, die sich mit der Feder helfen können, doch hin und wieder dem „Arbeiter" für die Spalte

des Mittelalters. Dantes Geist allein vermag uns aus dem Elend zu führen. Möge namentlich in der christlichen Arheiterfchaft Dantes Geist recht lebendig und fruchtbar werden. I. B. Dante-Anekdoten. Im Gespräche mit seinem Freunde Cetto behauptete Dante einst, die Kunst vermöge mehr als die Natur. Cetto bestritt dies. Dante führte zum Beweise für seine Behauptung an, er habe eine Katze so abgerichtet, daß sie ihm mit ihrer Pfote ein brennendes Licht halte, wenn er des Abends speise oder lese. „Das muß ich erst

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Gardasee-Post
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Page 1 of 12
Date: 25.09.1909
Physical description: 12
ausgeschlossen ist. Köstlicheres als Gardaseeiiüt und Gardase klima gibst es in unserer Breite nicht. Das ist ein Vorzug des Sees, wie ihn kein anderer und keine an de e Fremdenzone bei uns aufweisen kam. Alles am blauen Gardasee hat sich gerüstet zum Empfange der Gäste. Möchten sie zahlreich kommen, es wird sie nicht ge reuen. Dante in I irol. (Aus Ad. Pichlers Werken. Verlag G. Müller, Leipzig). Die Sage behauptet, Dante habe sich längere Zeit im Val Lagarina an der unteren Etsch aufgehalten. Sie erzählt

in der Arena, bei Orcagna an den Wänden von S. Maria Novella oder bei Fiesoie in der Akademie, ja sogar noch Michelangelo und Vasari lassen den Einfluß der divina commedia erkennen. Wie Home/ die antike Kunst beherrschte, so daß die Alten sagten, er habe den Hellenen ihre Götter geschaffen, so lenkte Dante die mittel alterliche in seine Spuren, so daß man hier den Spruch von Horaz: „ut pictura poesis“ in gewissem Sinne umkehren könnte: „ut poesis pictura“. Daß Homer und Dante durch ihren Geist so bedingend

auf die Kumt wirkten, gerade dadurch legitimieren sie sich als Poeten von welthistorischer Bedeutung. Man darf dabei freilich nicht an unsere Il lustratoren denken, die zwischen die Zeilen jedes Amors ihre Bildchen flicken, wenn es ein Verleger bestellt und bezahlt. Die Sage meldet noch: Dante habe eine Weile zu Lizzana gewohnt. Kaum eine Vier telstunde von Rovereto erblicken wir links von der Straße einen alten Turm, den letz ten Rest j**ner berühmten Burg der römischen Licinier. Die Sage kümmert

sich in der Regel wer ig um Zeit und Ort, ihre Gebilde schweben wie goldene Abendwolken frei von Berg zu Berg. War nun Dante in Lizzana? Wir können es mittelbar aus historischen Urkunden sehr wahrscheinlich machen und diese Wahrscheinlichkeit noch verstärken durch den Anblick der wüsten Steintrümmer von Marco. Dante lebte etwa seit 1311 mehrere Jahre als Verbannter am Hofe des Herzogs Can delia Scala zu Verona, machte jedoch wäh rend dieser Zeit im Aufträge jenes Fürsten und wohl auch aus eigenem Antriebe ver

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Gardasee-Post
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Page 2 of 12
Date: 25.09.1909
Physical description: 12
schließt, der Bergsturz bei Marco sei von Dante im 12. Gesang geschildert, folgern wir umgekehrt aus jenen Versen, Dante habe die Gegend besucht, und dann ist es uns nach den historischen Belegen über das Verhältnis des Can grande zum Grafen Wilhelm von Ca- stelbarco gewiß, daß der Dichter diesen persönlich gekannt habe und auf Lizzana als se.'n Gast war. Erst in neuerer Zeit wurde aus sehr pa radoxen Gründen, wenn wir Hirngespinste so heißen wollen, der alte Glaube, Dante; habe die Lavini von Marco

gemeint, ange- fochten. „Di qua da Trento“ Maffei nimmt in seiner „Verona lllustrata“ an, Dante beziehe sich auf einen Felsen, der nach einer Chronik im Jahre 1310 bei Ri- i voli unweit der Chiusa in die Etsch stürzte. Ohne Zweifel sah Dante auch diesen Sturz, der übrigens nicht sehr bedeutend gewesen sein kann, weil davon wenig mehr zu be merken ist, er sah aber auch ganz gewiß die Lavini sonst hieße es nicht: „Di qua da Trento“ sondern „di Ja "da Verona“, denn Rivoii ist von Verona, dem gewöhnlichen

Aufenthalts orte Dantes, nicht viel weiter entfernt, als Marco von Trient, Trient aber weit von Rivoii. Cesari behauptet in seinem Werke: „Bel- lezza della divina commedia di Dante Ali ghieri“, es sei der Ceugio rosso bei Laste!Io della Pietra unweit Calliano bezeichnet. Wenn aber dieser Bergsturz in den Tagen Dantes entweder gar nicht oder nicht so gewesen wäre, wie ihn Cesari sah, wie er jetzt ist und wohl von niemanden als eine auffällige Merkwürdigkeit betrachtet wird? Wir folgen hier den Angaben

ist zwar verschollen, sein Name soll aber unvergessen sein, denn er hat Schönes und Echtes geschaffen. waren persönliche Freunde, abgesehen von den politischen Beziehungen, welche sie aneinander banden. Wilhelm war sogar im Jahre 1288 Podestä von Verona. Ueber diese Verhältnisse liegen verschiedene Ur kunden vor. Sollte nun Dante während sei nes Aufenthaltes zu Verona, wo er stets am Hofe des Can verkehrte, mit Wilhtlm nicht bekannt geworden sein? Das ist geradezu undenkbar! Dann hat er jedenfalls Rovereto besucht

und fand bei dem mächtigen Partei genossen Aufnahme. Auch jene Verse der 10. Canzone mag man hier anführen: Cosi m’hai concio amore in mezzo l’alpe Nelle valle del füime Lungo il quäl sopra me sei forte, Wir stimmen in diesem Falle nicht Va- retti zu, sondern Giuliani, der sie entschieden in das Casentino, „wo Dante die Qualen einer neuen Liebe empfand“, versetzte. Die Sage entstand nicht etwa später aus jener bekannten Stelle des 12. Gesanges der Hölle «in den Kreisen des Volkes

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Tiroler Wastl
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Page 2 of 16
Date: 17.02.1926
Physical description: 16
Dante — Mussolini — Strindberg. Der „Duce" hat nun schon zweimal der aufhorchen- den Welt als Eideshelfer für die Größe Italiens Dante Alighieri vorgeführt. Das erstemal, als er vor nicht langer Zeit ihn als den größten Dichter und Denker der Erde hingestellt, das anderemal, als er vor ganz kurzem ihn mit dem Himalaya, und Walther von der Vogelweide mit dem Monte Pincio verglich. Man muß noch! als armer Deutscher stolz darauf sein, daß er letzteren nicht mit dem Brocken oder gar dem Berliner

Kreuzberg in eine Linie stellte. Nun hören wir, was der berühmte schwedische Dichter Strindberg, der dem watschen gewesenen Dorfschul meister und Vagabunden an Verstand. Geist und Bildung doch turmhoch überragt, in seinem Werke „Der Sohn einer Magd" über Dante spricht: „Die Komposition der „göttlichen Komödie" ist nicht originell, sondern eine sehr gewöhnliche Form, diie kuch vorher in der Vision des Albericus angewendet worden. Dante hat in dieser Dichtung nicht die ganze Bildung und alle Gedanken

seiner Zeit wiedergeben können, da er so ungebildet gewesen, daß er nicht griechisch gekonnt. Dante ist kein Philosoph, da er die Gedanken in die Bande der Offenbarung geschlagen, daher ist er auch kein Vorläufer der Reformation oder Renaissance. Er war kein Patriot, höchstens Florentiner Lokal-Patriot, denn er huldigte einem deutschen Kkaisertüm von Gottesgna den. Auch Demokrat war er nicht, denn er träumte immer' von einem vereinten Papst- und Kaisertum. Er hat nicht das Papsttum angegriffen

, in die Hölle beför derte und den deutschen Kaiser Heinrich VII. gegen seine Vaterstadt Florenz unterstützte. Er hatte einen schlechten Geschmack, da er zu den 6 größten Dichtern der Welt!: Homer. Horar- Lucian, Ovid, Virgil und s'ch selbst rechnete. Wie können moderne Menschen, die so strenge ge- gen allen Skandal sind. Dante preisen, der durch seine Dichtung so viele lebende Familien und Personen ent ehrte und seine geliebte Vaterstadt beschimp't hat. als ev unter den Dieben 5 Florentiner edler Geburt

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Alpenland
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Page 3 of 14
Date: 14.09.1921
Physical description: 14
italisch-rätische Grenze als Scheide- -«beiden Völker nach Dantes Ansicht zu sprechen, luogu auch * Auffassung von Tiralli als der Burg Tirol stimmt. Nun cber jene Grenze, wie gesagt, vom Stilfser Joch in west- r Richtung längs der Wasserscheide zwischen dem Vintsch- M- und dem Sulzberg und Ultental anderseits, um dann "«ott überzuspringen und nach Nordosten zu ziehen. Diese -Ade kann aber Dante mit seiner „Alpe" nicht gemeint knn an ihrem Fuße befindet sich der Gardasee nicht. Es Ä nur der Alpenzug

, der vom westlichen Gardanfer über dezzano unk, Mezzolombardo streicht, auf den Nonsbcrg ch und sich gegen Burg Tirol ausdehnt, gemeint sein, der H seine südnördliche Richtung die Möglichkeit a u§- ! 5t, Dante hätte d i e w e st ö st l i ch streichende, ^sch-rätrsche Grenze als Grenze zwischen Italien und Deutsch« '"gesehen. Der Alpenzug vom Garda bis Burg Tirol trennte -ch die Grafschaft Tirol vom Bistum Trient und auch das y : dom italienischen Sprachgebiet. Dante hat also unter Ti- i'smbar nicht bloß die Burg

Tirol, sondern die Graf- ! Tirol gemeint, daß er keinen Artikel diesem Namen Vor sicht nicht wunderzunchmen. da das Fehlen des Artikels Ächen Ländernamen bei Dante und in der älteren italie- " Sprache überhaupt gewöhnlich ist, ja noch in der heutigen uikel in dieser Stellung wenn auch allgemein üblich, doch durchgedrungen ist.'st v- Scheidung wäre dennoch ungenügend und ungenau, denn ? die Frage offen, wo die Grenze östlich der Etsch zu su- f Dieselbe Eigenschaft, nämlich Tirol von Trient

“ bis zur Salurner Klause oder der Avisio-Mttndung hat ff« nicht zu Italien gerechnet. Der das Etschland um« 7. Alpenzug ist dann wirklich, wie Dante sagt, oberhalb DM Tirol: sovra Tiralli. Man wende endlich nicht ern. 'E dielleicht das Land nicht so gut gekannt, weiß er doch Wassermann (Dantes Spuren in Italien, Heidelberg 1837, ; I überseht merkwürdigerweise „D-'rgwall", was jedoch den ^ nicht ändert. iS- unt zwei Beispiele aufs Geratewohl herauszugreifen. ^ uns angezogenen Stelle: che serra Lamagna

, oder Holle ; 5 Dcnioja in Oesterricch. wo nebenbei bemerkt, der Laut- 111 Alltel hochdeutschen Österlich genau entspricht. — . genau den Punkt am Gardasee, wo die drei Bischofssprengel von Trient. Verona und Brescia zusammenstießen.") Das somit gewonnene Ergebnis stimmt auch trefflich mit der Erwägung überein, daß Dante der bestehenden kaum eine verschol lene Grenzlinie vorgezogen hätte, die nicht nur eine damals mäch tige und festgefügte Herrschaft, wie es die Grafschaft Tirol war. ent- zweigerissen

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Alpenländer-Bote
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Page 6 of 16
Date: 10.10.1915
Physical description: 16
noch dem Dantedenk- m fi l, dem Wahrzeichen von Trient. Es steht aus einem der schönsten Plätze der Stadt und hat bisher zu vielen irredentistischen Kundgebungen herhalten müssen. Wie mit Berufung auf Dante hielt man hier bis vor dem Krieg oft Reden, die allem Patriotismus Hohn sprachen. Damit ge schah dem bitter Unrecht, den die Satue auf dein Denkmal darstcllt. Dante wird als der größte italienische Dichter gefeiert, aber er war ein katholischer Dichter. Es hat kein Künst ler das Erlösungswerr Christi

und Laster feiner Zeit zu halten, sondern auch um Freude und Trost, Tugend und Himmelssehnsucht im Herzen zu Wecken. Deshalb sind die Katholiken auch anderer Länder stolz auf ihn. Von Dante ist das ernste prophetische Wort: „La sana reli- gione fa sano il governo", was auf Deutsch dem Sinne nach heißt: „Eine gottlose Regierung treibt das eigene Volk zur Revolution." Das würde Dante dem heutigen politischen Italien Vorhalten und sich mit Abscheu von ihm abwenden. Insofern ist die ganze Anlage des Denkmals

überaus sinn voll. Dante ist nämlich dargestellt wohl mit dem Blick nach Norden und mit der Hand dorthin weisend, wo die jetzigen Italiener ihre Grenze haben möchten („fino al Brennero" — bis zum Brenner), aber den Rücken Italien zugekehrt. Die Darsteller und Auftraggeber haben ungewollt dem Denkmal seine Bedeutung gegeben. — Auch aus einem anderen Grunde würde Dante heute seinem Heimatlande den Rücken kehren, deswegen, weil es sich einen d'A n n u n z i o zum Herold und Dolmetsch oder Ausrufer

selbst) einen Flug über Trient veranstaltet und dabei Zettel mit „geflü gelten" Worten d'Annunzios herabgeworfen. So großer Schimpf ist dem Dichterfürsten Dante in Trient noch nie zugefügt worden. — Wo Tante in seinem Werke die Höllenstrafen zu beschreiben beginnt, sagt er, über dem Eingänge zur Hölle stünden die Worte: „Laßt alle Hoffnung fahren, ihr, die ihr da eingeht." Wenn Dante heute leben und von Trient aus sehen würde, wie patriotische Treue und wahres Heldentum dieses Paradies! Südtirols verteidigen

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Der Südtiroler
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Page 8 of 8
Date: 01.04.1933
Physical description: 8
Ansprachen an die übrigen italienischen Saisonarbeiter hielt, allerdings war er zu dieser Zeit noch Sozialist. Walter und Dante. Zu unserem in Folge 5 erschienenen Aufsatz seirdet uns Herr Franz Neumayr einen Artikel, aus dem wir! 'den Schluß absatz bringen wollen: Walter und Dante stehen sich gegenüber, der eine mit dem Blick nach Süden, der andere nach Norden. Das Leben trennte sie wohl fast ein Jahrhundert von einander, aber beide beseelte in gleicher Weise die Idee des Kaisertums und darüber hinaus

tiefes religiöses Erleben. Mag auch bei Walter schon leise der Gedanke des bewußt nationalen deutschen Staates mitge-- schwungen, den italienischen Patrioten Dante hingegen die Idee des übernationalen Weltkaisertums, das eben an die deutschen Herrscher gebunden war, begeistert haben, so sind sie sich doch nicht Feind, sondern Brüder im G eiste. Nur kleinliche Engherzigkeit kann sie zu Gegnern machen, kann Dante zum Schutzpatron des gewalttätigen Jtälienertums er niedrigen und Walter von seinem Sockel

stürzen wollen, Wal ter, den Träger desselben hohen Gedankens, den Dante so machtvoll und groß darstellte, daß wir selbst in der zeitge nössischen deutschen Literatur keine ebenbürtige Würdigung be sitzen: des Gedankens vom mittelalterlichen deutschen Welt- kaisertum. Uns Nachkommen erfüllt die Weltftellung des Reiches im Mittelalter wohl mit leiser Wehmut; doch tief im Herzen näh ren wir die Hoffnung eines neuen Aufstieges; dann wird die Geschichte das Lügengewebe, das über die Heimat Waltsrs

stehen sollte. Dieser Kaiser war zu Dante's Lebzeiten ein deutscher Fürst. Von ihm und ihm allein erwartete Dante die Beseitigung der Schäden und Schwächen seines Italien und die Ausmerzung der bodenlosen Versumpfung und Korruption im politischen Leben. In den Augen Dante's war Italien das wilde Pferd, dem der Kaiser die Sporen in die Weichen drpcken «nutzte. Ast. einer anderen Stelle spricht er von Italien ohne Kaiser als einer trauernden Witwe. Im Himmel erblickt er neben Beatrice den hohen Sitz

Verunstaltung, Verdrehung, ja Ver fälschung seines Geistes und seiner Gedanken welt zu begehen. Hier wird in der Tat „das Strahlende geschwärzt und das Erhabene in den Staub gezogen." Friede und Freiheit waren unter den Gütern, die Dante besonders hoch schätzte — Güter, für die der fanatisierte Nationalismus kein Verstä«:dnis astsbringen kar:n. / Es «väre wahrlich ein leichtes, aus den Werken Dante's ei«: Bild des italieirischen Charakters zu entwerfen, das nichts weniger als schmeichelhaft ist. Dante

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 16.09.1921
Physical description: 8
" meldet, gelang es in den letzten Tagen einigen geheimen Nachrich tendienstzentralen ' reaktionärer Kreise auf die Dante ließ sich, um in Florenz eine politische Rolle spielen zu können, in die Zunft der Aerzte eintragen. Er wurde auch in das Kollegium der Priori gewählt. Gerade um diese Zeit ward ein Streit innerhalb der guelfischen Familie Cancelleri zu Pistoja nach Florenz übertragen. Die Bianchi (die «Weißen") fanden Schutz bei der Fa milie Dea Cerchi, die in Florenz ein großes Handelshaus befaß

, die Nerie (die „Schwarzen") bei den guelfischen Donati. 1300 wurden die Unruhestifter beider Parteien aus der Stadt verbannt. Der vom Papst als Friedens stifter gesandte Karl von Valois verschlimmerte die Si tuation nur. Da kehrte Corsa Donati nach Florenz zurück. Auf sein Betreiben wurde Dante, der einst selbst als Guelfe gegen die Gibellinen von Arrezzo und Pisa gefach ten hatte, der ihm selbst verschwägert war, zur Verban nung und zum Verlust seiner Güter, ein Jahr darauf zum Feuertode verurteilt

. Die mit ihm zugleich vertriebenen Republikaner vereinigten sich mit den Gibellinen und ver suchten später die Stadt mit bewaffneter Hand einzuneh men. Dante hielt sich fern; er wollte seine eigene Partei sein. Das hinderte ihn nicht, Heinrich VII. 1310 begeistert als neuen Moses und als Erlöser Italiens zu begrüßen. Ob er an ihn gedacht hat, als er die Verse von dem Rü den schrieb, der Italien erretten wird? „Sklavin Jtalia, du des Schmerzes Heim, Schiff ohne Steuermann im Sturmgebraus, Nicht Herrin von Provinzen

, Dirnenhaus!" (Zitiert bet Federn „Dante".) Spur zu kommen. Nunmehr fei es auch gelungen, eine n der Leiter einer solchen Organisation in Neu-Bielau festzunehmen. Es sei dies der be kannte antisemitische Privatdozent Arnold Rüge aus Heidelberg. In der gestrigen Sitzung des Ueberwachungs- ausschusses versuchte einer Berliner Meldung zufolge der deutschnaiwnale Häuptling Hergt, von seiner Partei die Schuld an den letzten poli tischen Mord- und Greueltaten abzuwälzen. Na türlich mit wenig Erfolg

haben soll. Mit unerhörtem Realismus schildert Dante seinen Weg den Höllentrichter hinab. Wollüstige trifft er im Orkan — besonders ergreifend wirkt die Franceska-Epi- fchen Aufnahmegesuches bis zum 21. ds. zu verschieben. Ungarn sei im Begriffe (?), seinen Zwischenfall' mit Oesterreich beizu,- I ege.n und habe den Botschaftern in Budapest seinen Willen ausgedrückt, mit der Räumung des Burgenlandes fortzufahren. (!) Graf Apponyi, der hier eintreffen sollte, um auf die Frage der Unterkommission Antwort zu geben

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Lienzer Nachrichten
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Page 20 of 24
Date: 24.03.1914
Physical description: 24
die Deutschen Karl Woltz und Gustav Neumann retteten sich, indem sie zu einer gerade des Wegs daherkommenden Schaluppe schwammen. Der Kapitän Paganini vom Torpedoboot Nr. 56 ist verhaftet worden. Man sagt, daß er den Zusammenstoß durch seine Unvorsichtigkeit veranlaßt habe, weil die Mannschaften und Kapitäne beider Schiffe den Vorführungen eines Hydroplans zu schauten. Inr üeöorfteöenüe Meiuöitim. Am 14. September 1921 werden 600 Jahre her sein, seitdem der unsterbliche Sänger der „Divina Comedia“, Dante

Allighieri, aus diesem Leben geschieden ist. Heute schon bereitet man sich in Italien auf diese Zentenarfeier vor, um dieselbe in einer des großen Mannes würdigen Weise zu begehen. Man Plant eine im größten Stile gedachte nicht nur nationale, sondern auch religiöse Feier. In dem zu diesem Zwecke gebildeten Ehrenkomitee figurieren nicht weniger als zehn Kardinäle und dem die Ar beiten leitenden Exekutivkomitee steht als Vorstand der Erzbischof von Ravenna, Monsignore Pasquale Morganti, vor. In Dante sehen

bekanntlich alle Italiener, welcher politischen Richtung und Kon fession sie auch angehören mögen, den größten Dichter ihres Vaterlandes, den Stolz und die Zierde Italiens. Die italienischen Katholiken speziell aber verehren in Dante nicht nur den unsterblichen natio nalen Poeten, sondern auch den großen katholischen Denker, Sänger und Philosophen. In seiner „Divina Comedia“ klingt ihnen das Hohe Lied der poesie verklärten, von Dantes gewaltigem Geiste in Verse wie von Erz und Stein gemeiselten

katholischen Theologie. Dementsprechend hat denn auch der Heilige Vater Pius X. der geplanten Feier in solenner Weise seine Zustimmung erteilt und in Dante Allighieri die „Gloria Nobilissima, vanto della fede cattolica, che ad essa s' informa e diessa deriva“. Anläßlich der Zentenarfeier ist auch die Restau rierung der Kirche des hl. Franziskus, in welcher die sterblichen Ueberreste Dantes beigesetzt sind, ge plant. Es erscheint eine eigene Revue über das „VI. Centenario Dantesco“, die in Ravenna heraus

kommt und den Gedanken anregt, sich bei der Dante- feier nicht auf den national-italienischen Gedanken zu beschränken und neben dem italienischen Komitee auch ein internationales katholisches Komitee ins Leben zu rufen, da ja Dante der Dichter des Katho lizismus überhaupt genannt werden könne. Daß auch im katholischen Oesterreich sich warme Danteanhänger und begeisterte Danteverehrer in großer Zahl finden, ist bekannt und sind bereits die Vorbereitungen für ein österreichisches Dantekomitee

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Gardasee-Post
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Page 4 of 12
Date: 17.08.1912
Physical description: 12
“ von Dr. Ew. Haufe. Echingers Verlag, Innsbruck. Beim Dante-Denkmal. „Wo waren Sie gestern, lieber Herr Blu menschein ?“ „Ich war mal ein bißchen in Trient, um die Stadt ein wenig zu besichtigen.“ „Haben Sie gute Eindrücke von dieser Me tropole erlangt?“ „Donnerwetter, die Leute verstehen ja gar nicht deutsch. Sonst gefällt mir diese Stadt in Ihrer Umrahmung und mit ihren alten Pa lästen sehr gut. Das Dante-Denkmal ist über wältigend! Es befindet sich in nächster Nähe der Station, inmitten lieblicher Gärten

soviel herablesen, abzeichnen als vom und beim Monumente des Dante Alighieri. Mein Freund hätte das Wort „Denkmal“ in Grund- und Bestimmungswort zerlegen sollen. Vor dem Monument hätte er einmal denken sollen! Doch ich verzeihe ihm, daß er nur sagte: Dante. Ich Verzeihe ihm die Unwissen heit über Geburt und Herkunft des Poeten, desgleichen die gänzliche Unkenntnis der „Di- vina comedia“, nicht aber die Tatsachen, daß er vom Monumente nicht soviel plauschen konnte, wie ein Schulknabe es vermocht hätte

. Falls er selbtredend nicht wußte, daß Dante der größte italienische Poet war, möge er der Justiz dieser Stadt überantwortet werden. Um als Esel nicht vor dem Monumente zu stehen, mußte man kurz wissen und sagen: ebenes Läuten der größten Glocke! Äeußerste Lebensgefahr! O Gott, wo knipst man nur das Licht an? Draußen auf den Korridoren wird schon das Entsetzen lebendig. Heber mir und unter mir. Daß Frauen immer gleich so markerschütternd schreien müssen! Diese furchtbare Glocke noch überschreien

. Ich schlafe überraschend schnell wieder ein, weiß ich mich doch in treuer Hut. Auch daß das Monument des Dante Alighieri ist zu ver gleichen mit einem dreistöckigen Gebäude. Im I. Stock wird die Hölle repräsentiert durch Minos, den Richter der Seelen, die der Ver dammung anheimgegeben werden sollen. Der II. Stock versinnbildet das Fegfeuer. Unter vielen bronzenen Figuren fällt diejenige auf, die die Begegnung Dantes mit Sordello darstellt — gleich oberhalb des Minos — ein Symbol der Vaterlandsliebe

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 7 of 16
Date: 07.06.1930
Physical description: 16
. Dann also wird Bratianu weiter hausieren müsien. Eine Königskrone ist zu vergeben. Wer will rumänischer König werden? BostyK. O o n Uv ton Sinclair. Stufet,nen« Ueherietznna mt§ tvin nmerifnrriWien Rami skr ipt von 1« a u 1 iH <i u t> 1 1 dt). Lopyrighk 1929 by Mattt - B « rtag A.-G., Berlin W 50. 12 . Ter zwölfjährige Dante Saeco war mit Rosina ins Ge- ' fängms gekommen und hatte seinen Vater zum letztenmal besucht; eine schreckliche Qual für ein Kind, an dem ver- •' hüllten Todesstuhl vorbeizugehen

waren — nur einen Schritt jenseits der Mauer, die die begrabene Qual dreier begrabener Seelen verbirgt. Ja, Dante, sie können unsere Leiber heute kreuzigen, aber -ie können nicht unsere Ideale zerstören, die der künftigen ! ugend verbleiben ... " Nun, mein lieber Junge, nachdem deine Mutter solange « mir AArabet ttr* ick» opn vir aelräumt hatte, wie froh war ich, dich endlich zu sehen. Mit dir zu sprechen, wie wir damals zu sprechen Pflegten — damals. Viel habe ich dir erzählt bei diesem Besuch, und viel mehr

noch wollte ich sagen, aber ich sah, daß du immer derselbe liebevolle Junge bleiben wirst, treu deiner Mutter, die dich so sehr liebt, und ich wollte nicht länger deine Gefühle ver letzen, weil ich sicher bin, du wirst immer derselbe bleiben und nicht vergessen, was ich dir erzählt habe. Das wußte ich, und was ich dir hier sagen will, wird dein Herz rühren, aber weine nicht, Dante, denn viele Tränen sind umsonst geweint worden, wie die deiner Mutter in diesen sieben langen Jahren. So, mein Sohn, statt zu weinen

, sei stark, damit du deiner Mutter ein Trost sein kannst, und wenn du deine Mutter von der entmutigenden Schwermut ablenken willst, dann tu, was ich immer getan habe: Führe sie hinaus in das stille Grün des Landes, sammele wilde Blumen für sie, raste mit ihr unter dem Schatten der Bäume, an dem har monischen Geplätscher des Wassers und in der sanften Ruhe der Mutter Natur, und ich bin überzeugt, daß es ihr große Freude machen wird, wie auch du sicherlich glücklich sein wirst. Aber vergiß nie, Dante

eine Botschaft für Dante, da mit er sie in späteren Jahren lese. Einen Tag, bevor er starb, schrieb er einen Brief an den kleinen Jungen, den seine ^ Schulkameraden verhöhnten, weil er der Sohn eines Mör? , ders sei. Barto schrieb: „Dies alles sage ick» dir ' 'ft. denn ich tr v ' r ' fahr aut daß dein Vater kein Verbrecher ist, sondern einer der tapfersten Menschen, die ich je gekannt habe. Eines Tages wirft dir begreifen, was ich dir jetzt erzähle, daß dein Vater alles., was dem Menschenherzen

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Tiroler Grenzbote
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Page 6 of 10
Date: 08.07.1933
Physical description: 10
, die man nur dem Vor namen nach kennt Sie heißt Jeanne. Sie ist schön, sehr jung und nur ein bißchen leicht fertig. Will der Boccaccio di Chellino sie heiraten? Er verspricht es ihr wenigstens. Er muß es schon tun, denn die schöne Jeanne trägt ein Kind unter dem Herzen. Es ist ein Sohn, der der Mutter zu Ehren Jean, auf italienisch Giovanni, getauft wird. Das ist Giovanni Boccaccio, der einmal neben Dante und Petrarca der größte Dichter Italiens wird. Ein Kind der Liebe. Und später der Schriftsteller

und bittet um die Erlaub nis, nach Hause zurückkvmmen zu können. Sie wird ihm gnädig gewährt. In Florenz übernimmt er die geschäftliche Vertretung seines Vaters, eine leichte Arbeit, die ihm viel Muße läßt. Giovanni Boccaccio ist der erste Italiener, der sich die Original ausgaben Homers aus Griechenland kommen läßt. Er stürzt sich in Florenz mit Eifer auf das Studium dieser Werke. Jetzt bekommt auch Dante, der vor einigen Jahren gestorben war, Emfluß auf den jungen Menschen, in dessen Kopfe immer

noch ein brodelndes Chaos ist. Eines Tages äußert Giovanni, daß er nach Dante der zweite große Dichter Italiens werden wolle. Er müsse seinen Kummer aus sich herausarbeiten und Liebesgedichte schreiben. Und da bekommt er kurz darauf die Werke Petrarcas in die Hand. Giovanni Boccaccio erkennt, daß es Petrarca versteht, viel besser als er die Poesie zu meistern. Giovanni rückt um eine Stelle zurück und will nun der dritte bedeutende Dichter des Landes sein. Er ver brennt Sonette und Gedichte

schreiben. Er bekennt sich reuig als Sünder und er will ln sich gehen. Er stürzr sich wieder auf das Studium der Alten. Er schreibt nicht mehl im frivolen Florenzer Italienisch, er schreibt in schwerem Mönchslateinisch. Er verfaßt Studien über Dante, er verfaßt eine Biographie dieses größten aller mittelalterlichen Dichter. Die Welt horcht aus. Giovanni Boccaccio ist ein anderer geworden. Florenz, das ihm wegen seines „Labyrinths der Liebe" gegrollt hatte, läßt den Zorn fallen und erweist

sich sehr großzügig. Es bleiet Boccaccio einen Lehrstuhl an der Universität an. Er soll über Dante dozieren. Das ist viel Ehre, aber bringt weniger Geld ein als das Schreiben prickelnder Lektüre. Etwas enttäuscht über das ehrsame Leben kehrt Boccaccio in seine kleine Heimat stadt bei Florenz, aus der sein Vater stammte, zurück. Der Prophet gilt auch nichts tn Florenz. Besonders, wenn er die Florentiner so treffend zu ironisieren verstand. Boccaccio beklagt sich bitter über die Undankbarkeit der Bewohner

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 02.03.1920
Physical description: 4
des kommerziellen Dienstes der italienischen Staatsbahnen, berufen. * Die BorVereMnasn für dis italienische Dante-Feier. Für die Feier des 600. Todestages von Dante im Jahre 1921 werden schon jetzt in Italien Vorbereitungen ge troffen. Die „Casa di Dante" in Rom, in der die Dante- Bibliothek Sröney Sonninos aufgestellt ist, soll zu einer Smmnelstäfte aller Handschriften und Früuausgaben der Literatur des Mittelalters ausgestaltet werden. Durch ein Preisausschreiben will man ein Dantebila gewinnen

, das an alle wissenschaftlichen Institute und Schulen Jra- liens verteilt wird. Ein großer Dante-Katalog, eine Na tionalausgabe seiner sämtlichen Werke, ein Dante-Lexi- kon sind im Entstehen. Ein Preisausschreiben, zu dem die Arbeiten auch in deutscher Sprache eingereickt werden können, fordert eine Behandlung der „philosophischen und theologischen Lehren Dantes, nach ihren Quellen erläu tert". Im September 1921 werden eine Reihe hervorra gender italienischer Forscher Dante-Vorträge in Ravenna halten. Auch der Pflege

der Dante-Stätten wendet man erneute Aufmerksamkeit zu. In Ravenna werden die wichtigsten Denkmäler, die mit dem Aufenthalt des Dich ters verknüpft sind, restauriert. In Pisa wird die Kirche von San Gedenzo, in der Dante 1802 an der Versamm lung der Verbannten teilnahm, umgebaut; das Kastell di Mulazzo, das an seinen Aufenthalt bei Franceschtnö Ma- laspina gemahnt, wird gründlich erneuert. In Florenz wird die „Tribrma Dantesca" der Biblioteca Nazionale eingeweiht und eine Reihe anderer baulicher

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Alpenland
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Page 1 of 14
Date: 14.09.1921
Physical description: 14
. Man Dante rmd die deutsch-italienische Creme. Auch eitt Beitrag zur Dante-Feier. Von Professor Anton Mayer-Zwittau. Die italienische Nation begeht am 14. September feierlich die 600, Wiederkehr des Tages, an dem ihr größter Sohn, Tante Ali ghieri, in Ravenna sein irdisches Dasein abschloß. Seinem großen Geiste wird auch die deutsche Nation ihre Ehrerbietung erweisen, nicht nur darum, weil Dantes überragende Erscheiirung der ganzen Menschheit angehört, sondern auch weil in seinen Adern germani sches Blut

es aber auch bei diesem Anlasse, haß sich zwischen ihnen und Italien eine trennende Wand ausgL- richtet, bei deren Erwägung jedes deutsche Herz blutet und die sie haran hindert, mit - derjenigen- Herzlichkeit und Aufrichtigkeit, mit der sie es sonst getan, an der italienischen Feier teilzunehmen. Eben darum wird es sich verlohnen zu untersuchen, wie Dante in seinem universalen Geiste das Verhältnis der eigenen Nation zur deutschen behandelt hat. Es kann natürlich nicht unsere Absicht sein und würde auch den Rahmen

einer Um versalmonarchie gerichtet, in deren Nahmen das italienische Volk geeinigt werden sollte. Da an ihrer Spitze der römische .Kaiser, der gleichzeitig deutscher König war, stehen sollte, dieser übrigens auch der rechtmäßige Oberherr Italiens war, für dessen Rechte Dante nicht nnr stets eintrat, sondern auch die Verbannung er trug, so konnte es nicht ausbleiben, daß er das Verhältnis zu Deutschland inchrfach behandelte und dabei auch der Grenzen ge dachte. Dantes Traum von einer christlichen Universalmonarchie

durch seine Regioneneintcilung. Dabei wurde Istrien bis zum Fluß Arsia zur 10. italienischen Region geschlagen. Mit dieser von Augustus ftstgesetzten Grenze stimmt übcreim was Dante Hölle 9, 113 s sagt: . . . ... a Pola presso del Quarnaro Che Italia chiude e i suoi termini bagna * oder in Zoozmanns Uebersetzung: Wie bei Pola QuarnvroS feuchtes Land Welschland begrenzt, bespülend seine Auen. Dabei ist noch zu bemerken, daß Pola damals einem italieni schen Staatswesen, der venezianischen Republik nämlich, auch ge hörte

. Noch an einer Stelle, Hölle 20, 61 ff, bespricht Dante die Nord grenze Italiens: 8u8v in Italia bella giace nn laco . Appiä dell’ Alpe, che serra Lamagna Sovra Tiralli, ed ha nome Benaco *) und in der Prosaauslösung dieser Stelle durch den bchrnnten, Dante-Forscher Lubin: „Sn»o nella bella Italia, appi£ dell' Alpe, che sopra il borgo Tiralli (Tirolo) serra Lamagna (Germania) giace nn lago ed ha nome Benaco (Garda)*, das heißt „oben y Die nun folgenden, für uns nicht mehr in Betracht kom menden Verse bieten

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 23.01.1916
Physical description: 4
(?) Brust erhebt sich bei dem Gedanken, daß — — Dante — von deinen Wällen aus besungen habe: — „. . . den Bergsturz, der bei Trient in den Schoß der Etsch hat seitwärts Trümmerschutt geschmissen." Dante, der voll Begeisterung den Römerzug Kaiser Heinrich VII. begrüßte und der die Erlösung Italiens durch die Deutschen ersehnte, ist zum Symbol der Jta- liauität geworden im Kampfe gegen das Deutschtum und zur „Erlösung" deutscher Gebiete durch Italien. Am 11. Oktober 1896 enthüllte „die Stadt Trient

mit der Beihilfe der Nation (!)" ein Dante-Denkmal — ein künstterisch vollendetes Werk des Florentiners Cä sar Aocchi — auf welchem der Dichter seine Rechte ab wehrend gegen jenes Land ausstreckt, das seine Hoff nung war. Dante, der vom „Gardasee bei Tirol"*) spricht, ürterte heißt es „Tiralli", doch ist dies nach überein stimmender. unbezweifelter Erklärung aller Kommentatoren eine danteske Fsrm für Tirol. Berlin, 22. Jänner. (Amtlich.) Bei Snwrgon und vor Dünaburg kam es zu Artilleriekampsen. Sie Kämpfe

die Hetzereien schmiedete: „Italiener sind wir, nicht Tiroler!?" —) And Dante, der die Grenzen Deutschlands schon vor Jahrhunderten am Gardasee besungen hat, wur de zum Schutzpatron jener, welche auf Grund „hi storischer" und „gerechter Aspirationen" ihre grün- weiß-roten Pfahle mindestens auf dem „Bren'nero" festsetzen wollen. Unlängst berichtete Cadorua von Kämpfen bei Ca- stello Dante. — Möchte doch Viktor Emanuel dem Kleinen — dem gekauften Mietling und verachteten Spielball in den Händen der Entente

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Alpenzeitung
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Page 5 of 6
Date: 04.09.1935
Physical description: 6
Erziehung, hat der Abschluß- desilierung vor dem Siegesdenkmal beigewohnt, nachdem er als Vertreter der Negierung im Na men S. M. des Königs im Stadttheater den Reichskongreß der „Dante Alighieri' . eröffnet hatte. Gruß àer Ltaàt an S. E. De Vecchi und an die Kongressisten. > Die Ankunft des Ministers'M nationale Er ziehung, S. C. De Vecchi, und On. Gardini in Ver tretung des Parteisekretärs war für 9.40 Uhr an gesagt. Auf dem Bahnhof hatten sich die gesamten Vertreter der zivilen und militärischen

hemden, welche den Saal füllten, njit begeistertem und langanhaltendem Beifall begrüßt. ^ Die ge samte Aufmachung der Bühne Machte großen Ein druck und ebenso, das bis auf den.letzten Wà ge- süllte Theater mit den Vertretern duF allenMellM, des Reiches der 'Dante MighierivereMgüng und den gesamten Vertretungen der Behörden. Der Podestà der Stadtgemeinde entbot S. E. De Vecchi, , dem, Präsidenten, den Vertretern der Regierung und des Senates, dem Präsidenten der Dantevereinigung On. Jèlicioni, sowie

den Kon gressisten und Behörden im Namen der Bürger schaft von Bolzano, die sich geehrt fühlt, daß eiye so wichtige Tagung, an der so bedeutende Persön lichkeiten teilnehmen, hier abgehalten wird,, den Gruß. Cr erinnerte daran, daß die Dante Alighieri- Vereinigung bereits im Jahre 1911 im Stadtgebiet und zwar in Oltrisarca einen Grund angekauft hat, worauf dann zehn Jahrs später das Kinder asyl der Dante errichtet worden ist. Weiters hob er die Verdienste des Senators Ettore Tolomei, unermüdlicher

Wegbereiter für die Ziele der Dante vereinigung w unserem Gebiete, hervor. Er schloß seine Begrüßungsansprache mit dem Gruß an den König und an den Duce, . , ^ Ansprache äes Vertreters àer Partei Nach der von den Kongressisten mit Beifall auf genommenen Rede des Podestà der Stadtgemeinhe ergriff Dr. Gardini! als Vertreter der.Partei dqs Wort. Er überbrachte den Versammelten im Ny? men des Parteisekretärs > den Gruß., Er wies darauf hin, daß er zum erstenmale in dieser Stadt

war, als die Universitätsstudenten sich bei einem Sportwettbewerbe Lorbeeren holten und daß es ihm zur Freude gereicht, nun den versammelten Mitgliedern der Dantevereinigung bei der Tagung in der Hauptstadt der Grenzprovinz den Gruß der Schwarzhemden entbieten zu können. Dies umso mehr, da für die Stadt die letzten Tage von ge schichtlicher Tragweite waren, weil sie den Besuch des Duce hatte, der den Manövern beiwohnte. Balzano wurde als Sitz für den Kongreß gewählt, da die Dante Alighieri schon frühzeitig hier djs Grundlagen für den späteren Ausbau gelegt

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Der Südtiroler
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Page 2 of 8
Date: 15.08.1933
Physical description: 8
Der Südtiroler" Innsbruck, 15. August 1933 Seite 2. Folge 16. mut, wirkt sie nur mittelmäßig und die ganze Zusammenstel lung zeigt schlechten Geschmack." Tolomei berichtet dann, wie die Trientiner darangingen, zum Trotz gegen das Walther-Denkmal ein Dante-Monu ment in Trient.zu errichten. Es wurde am 11. Oktober 1896 enthüllt, 7 Jahre nach der Errichtung des Waltherdenkmails. Tolomei behandelt nun in einem weiteren Abschnitte die Frage, ob Walther oder Drusus in Bozen ein Standbild haben sollen

, auf daß das Walther-Denkmal damals zerstört worden wäre, wie er aber die Zerstörung absolut verboten habe. (Heilige Unschuld). Dann berichtet Tolomei weiter, wie Präfekt Vittorelli die Notwendigkeit der Entfernung des Denkmales eingesehen habe, aber er hatte dafür keine Weisungen. Ebenso berichtet er, wie der Kongreß der Dante Aleghieri in Turin auf sei nen Bericht hin für die Entfernung des Walther-Denkmals gewonnen wurde, wobei allerdings einige Kongreß-Mit glieder ganz entschieden gegen Tolomei Stellung

war keineswegs der Mann, I um in diesem Punkte eine Initiative zu ergreifen. Bald j darauf wurde der Walther-Platz in Piazza di Vittorio Ema- j nuele umbenannt. Am Ende des Jahres beschloß man in > Bozen eine neue Brücke über die Talfer j zu errichten und sie Drususbrücke zu nennen. Aber das ! Denkmal auf dem einstigen Johannes-, dann Walther-, nun . Vittorio Emanuele-Platz blieb. Im Dez. 1925 tagte die Vollversammlung der Dante ! in Rom und es wurde beschlossen, die Entfernung des 'Wal- j ther-Denkmales

„als man von ! einer Entfernung des Walther-Denkmals sprach, das auf einem ! Platze in Bozen steht. Wir achten die Dichtkunst, auch wenn j sie nicht hervorragend ist. Aber wir können niemals einen Ver- ! gleich Walthers mit Dante zugeben, weil das so viel hieße, als j den Plncio mit dem Himalaya vergleichen wollen. Wir werden das Denkmal des altertümlichen deutschen Minnesängers unange- ! tastet lassen, aber mit größter Wahrscheinlichkeit werden wir aus ! einem Platze in Bozen, gestiftet vom italienischen Volke

, aus demselben Fundament, auf dem sich das Denkmal des deutschen S reges (?) hätte erheben sollen, ein Denkmal für Cesare Bat- tisti und für andere Blutzeugen errichten, die mit ihrem Opfer- blut für das Alto Adige das letzte Wort in unserer Geschichteige- schrieben haben." Ein zweites Mal kam Mussolini in seiner Senats- j rede auf das Walther-Denkmal zu sprechen, wobei er sagte: „Ich habe das Denkmal und die Erinnerung an Walter von der Vogelweide geachtet, aber ich habe die Idee grotesk ge funden, ihn Dante

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Der Südtiroler
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Page 3 of 8
Date: 15.12.1929
Physical description: 8
, aber es ist rechtlich für das heutige Italien bezeichnend, daß Sprachenverordnungen des Präfekten von Wirtschaftsverbänden beliebig geändert wer den. Und was ist mit den Griechen des Dodekanes? Die „Dante Alighieri" gegen die Südtiroler. Der „Dante Alighieri", der durch Jahrzehnte unter Mithilfe der römischen Regierung für die im Auslände lebenden Italiener gewirkt hat, war vor dem Kriege na mentlich ein Hort für die altösterreichischen Italiener, die . er trotz ihres freiesten geistigen.Lebens gegen die „Knech

tung" durch Oesterreich schützen sollte. Heute ist er wie alle italienischen Einrichtungen ein hemmungsloser Appa rat der Diktatur geworden, aus dem die „Stimme seines Herrn" ertönt, so oft die Regierung es wünscht, auch wenn er sich selbst und seine Vergangenheit dadurch in Schanlde bringt. Kürzlich wandte sich der Verein „Dante Alighieri in einer weinerlich klingenden Entschließung an die „edel mütige britische Nation" mit der Bitte, doch ja mit der Politik der Entnationalisierung auf Malta

Ausschluß sür die Entschließung der „Dante Alighieri" geben. Aller- dlngs wird weder d-ie „Dante Alsghi-eri" noch Mussolini 7* Welt überzeugen können, daß die Deutschen in Süd- ttrol nicht bodenständig sind. Die Geschichte Tirols ist eben schon allzu bekannt, als daß es den Italienern gelänge, mit diesen Gedanken zu b/uffen. Aber abgesehen von der Hilflosigkeit dieser These möch- M wir von der ,,Partie Alighieri" doch wissen, wie mr die nationale Unterdrückung der Griechen im Dodekanes °urch Italien

und des Unrechts fallen °U! den Schützen zurück. Der Verein „Dante Alighieri" aber, der an seinen genen Prinzipien zum Verräter geworden ist, soll sich ?r* en ' 53en Namen des großen Dichters durch eine solche hchung von Machiavellismus und Unverstand zu ent- Die Wirlschaflsorganisanori -es Faschismus. Von Dr. Constantin Miller. (Schluß) - " ü Im übrigen aber gilt für die Tätigkeit der Syndikate, insbesondere für die Zusammenarbeit der Unternehmerverbände mit denen der Arbeitnehmer, aber auch für Arbeitsbedinl

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Alpenland
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Page 3 of 12
Date: 13.10.1921
Physical description: 12
an die Bundesregierung Mellt werden sollen. D e ii 11 elf s® II t i t? 0 1. Sem „Basste“« 89ts§«x§. H. B> Bozen. Oktober 1921. Nicht vielleicht von einer Fortsetzung jener großen Feste, die zu Ehren des großen, unsterblichen Dichters im abgelau fenen Monate in allen großen Städten Italiens abgehalten wurden, soll die Rede sein. Darüber wäre nichts Neues zu berichten, was nicht die deutsche Presse längst ihren Lesern er- zählt hatte; an der Größe Dante Allighieris können nicht einmal die politischen und kulturellen

Barbarismen seiner um so viel kleineren Epigonen etwas beschmutzen. Nein; es soll nur ein kurzes Streiflicht aus den 26. Kongreß der an geblichen „Kulturgesellschaft" Dante Allighieri geworfen werden, der vergangene Woche in Trient tagte. Die Veran stalter hatten Recht, daß sie nach Trient gingen und die Stadt hatte ein Recht, die Abhaltung des Kongresses in ihren Mauern zu fordern. Die „Dante Allighieri" war einer jener irredentistischen Vereine, die auch auf österreichischem Boden wegen

, der staunte, woher die vielen Fahnen gekom men: das war das Werk der „Dante". Vom Gegner zu ler nen ist schon oft von Vorteil gewesen! Es wäre ohne Zweifel eine gewisse Beschränkung'auf wirk lich kulturelle Zield eingetreten, wenn der siegreiche »Friede dem Königreiche nur das „Trentino" zugeschoben hätte; es ist ohne Frage möglich — erst vor kurzem konnte man dar über in einem großen römischen Blatte lesen — daß sich ein Kulturverein in Italien reichlich ausgiebig mit Kultivierung befassen

könnte. Dies wäre jedoch lange nicht so einfach und vor allem nicht so populär, wie die Wiederaufnahme eines Kampfes, der kein Blut kostet und doch hinreichend Anlaß zu festlichen Veranstaltungen, Beflaggung. Reden, Reden und nochmals Reden gibt. Was ist naheliegender, als daß man bei einem Kongreß in Trento den Kampf gegen Deutsch- Südtirol predigt? Und das wurde gründlich besorgt! Von den Auslassungen eines T o l o m e i, der die Quint, essenz aller „kulturellen" Aufgaben der „Dante" in Deutsch- Südtirol

kluge Mäßigung, die daraus abzielt, den Deutschen zu gewinnen und ihm seine Abneigung gegen die bestehend^ Herrschaft allmählich zu nehmen. Er kehrt von dem Pro- grgmm der gewaltsamen Entnationalisierung der anderen zum „kulturellen" des „Dante" zurück; er empfiehlt den Do- mino anzuziehen. Er hätte vielleicht Recht — wenn wir heute noch 1919 schrieben. Jetzt ist die eine und die andere Methode an der Zeit und ihren Begleiterscheinungen längst überholt. Aber was bedeuteten Tolomei und Ciarlantini

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Alpenzeitung
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Page 5 of 6
Date: 23.11.1941
Physical description: 6
Zusammenarbeit » Pvàmien zur Ehrung àes Kn» àenkens àer Gefallenen » Bibliothek unà weitere Initiativen Das Interesse der „Dante' wendet sich auch den Kindern der Frontkämpfer und der Einberufenen zu, die wie im vergan genen Jahre die unentgeltliche Mitglieds karte erhalten werden. Eine andere schöne Initiative ist jene der Glückwunschbriefe, die über Anregung des Komitees der „Dante' von den Balilla, den Avanguar- disten, den Kleinen und Jungitalienerin nen, der 3., 4. und 3. Elementarklassen

? Arbeit erfüllt ^oie „Dante Alighieri' im Alto Adige ihre hohe Sendung. Die Zw semmenarben mit der Atesiner Schule be deutet im Nahmen des umfangreichen Leistungsprogrammes. welches jährlich vom Komitee verwirklicht wird, einen der wertvollsten und bedeutsamsten Tätig keitszweige. Seteü^lW des GU5 von ValWy an der nationalen geopoNtlschen Zusammenkunft Eine eigene Kommission hat sich dieser Tage zusammengetan, um eine Auswahl aus denjenigen Mitgliedern des GUF. von Bolzano zu treffen

? anläßlich derifunden, an der nationalen geopolittfchen Hzanisalion des 2. Taqes' der Italiener !Zusammenkunft in Roma teilzunehmen: in der Welt geleistete Arbeit; Kamerad Dr. Mario Aiello. Negri Giuseppe und Francesco Stampfl, Besitzer des Kino Fraccaretta Carlo. Noma, für verschiedene Leistungen an läßlich der vom Komitee in unserer Stadt organisierten Veranstaltungen. Weitere Diplome erhielten unter diesem Titel Lchrpersoncn. die sich besonders um die Die wohlverdiente Kulturgesellschaft „Dante

Alighieri' strebt nicht nur durch ihre direkte Tätigkeit die Erreichung ihrer edlen Zielq an, sondern auch durch die Zusammenarbeit mit anderen Kulturstel' len. Heute wollen wir einen kurzen Ue- berblick über die im abgelaufenen Jahr geleistete Zusammenarbeit der „Dante' mit ver Atesiner Schule geben. Auch unter die>em Gesichtspunkt er weist sich die Tätigkeit der „Dante' höchst wertvoll für die Propaganda und den Schutz der italienischen Kultur, zur im mer durchgreifenderen Behauptung jener Ideale

, die der „Dante' und der fascisti schen Schule in diejer wie in allen Pro vinzen Italiens gemeinsam sind. Der Krieg, den Italien kämpft, um in der Welt bessere Verhältnisse in einer Atmo sphäre allgemeinen Vertrauens und ge sunder Zusammenarbeit, der Völker zu schaffen, überträgt auch den kulturellen Stellen der Nation neue Pflichten u. weist ihnen neue Aufgaben zu. Die Dante Ali ghieri im Alto Adige erbringt den Be weis, diesen Pflichten und diesen Ausgz- ven mit immer lebhafterer Begeisterung gerecht

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Volksblatt
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Page 1 of 8
Date: 17.09.1921
Physical description: 8
von ihren Schuldnern einhoben, nunmehr diese Schulden einzuklagen beginnen. Da durch die Um- Dante-Auekdote«. Zum 600. Todestag am 14. September. Dantes Ruhm beginnt erst mit seinem Tode. Der Verbannte, der Brot au fremden Tischen essen mußte, war den Zeitgenossen nicht mehr als einer der zahllosen politisches Parteigänger, an denen das damalige Italien Ueberflnß hatte. Deshalb beginnt mau sich auch erst nach seinem Dahinscheiden Geschichten von ihm zu erzählen, die die Eigenheit seines Wesens bezeichnen

wollen und sein Bild in seinem Fortleben in der Voltsphantasie spiegeln. Franz Xaver Kranß hat in seiner großen Dante- Biographie diesen Dante-Anekdoten ein inhalts reiches Kavitel gewidmet und einige der bezeich- ueudsten Geschichten seien hier wtederg-gebev, weil sie xbesser als alles andere uns den Eindruck ver» Mitteln, dm dieser düstere Wanderer auf seiner Reise durch das Erdental hinterlasse». Am be kanntesten ist die bereits von Boccaccio übermittelte Erzählung von deu Frauen zu Verona, die vor der Türe

saßen, und an denen Dante vorüberging. Eine von ihnen sprach zu der andern: „Da kommt der, der iu der Hölle war ; so oft er WM, kehrt er dahin zurück und erzählt hier' oben, was es da unten gibt.' — „Ja,' meinte eine andere, „mau steht an seinem gekräuselten Haar und an seiner braunen Hautfarbe, daß er im Feuer und im Rauch war.' Dante wurde durch dieses Gespräch sehr belustigt. Eine andere Geschichte Boccaccios: Dante fand bei einem Apotheker ein sehr seltenes Buch und da er es nicht mitnehme

» konnte, setzte er sich auf eine Bank vor dem Laden und vertiefte sich so in die Lektüre, daß er nichts von einem prächtigen Turnier gewahr wurde, das die Sieneseu an ^jenem Tage abhielten. Von der None his zur Vesper hatte er die Auges niat vou dem Buche erhoben. Neben Boccaccio hat uns eiu anderer Klassiker der italie nischen Novelle, Franca Sachetti, allerlei Histörchen von Dante aufbewahrt. Besonders wichtig find zwei Erzählungen, die zeigen, daß Dantes Gedichte im Volk bekannt

waren und daß der Dichter selbst sehr auf die uuentstellte Wiedergabe seiner Verse hielt. Dante kam noch diesem Bericht einmal durch die Porta San Viero nach Florenz und hörte, wie ein Schmied, während er auf den Amboß hieb, eins seiner Lieder mit willkürlichen Veränderungen sang. Das ärgerte ihn sehr. Er ging in die Schmiede, nahm das Handwerkszeug des Mannes und warf es Stück für Stück avf die Straße. Der Schmied fragte ihn, ob er verrückt sei. Aber Dante ant wortete ihm: „Ich bin etz nicht mehr als du; warum

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