dem ottomanischen Reiche gewährleistet wird. Porfirio Diaz. Undank ist der Welt Lohn! Dieses Wort hat sich an dem Manne erfüllt, der ein Men¬ schenalter hindurch der Diktator in Mexiko wax und vor einigen Tagen eine fluchtähnliche Reise an die Küste machen mußte, von wo er sei¬ nen Weg nach Europa nehmen will. Der Wan¬ del der Dinge in Mexiko muß eigen berühren, wenn man sich entsinnt, daß Diaz noch im vorigen Jahre der Gegenstand begeisterter Ova
¬ tionen war, und daß die größten Mächte der Welt ihm aus Anlaß der Vollendung des 80. Lebensjahres, vielfach in Sondergesandtschaften, ihre Glückwünsche übermittelten. Er stand auf der Höhe des Ruhmes und nun kam jähe der Absturz. Abenteuerlich wie das Ende der Herrschaft Diaz" war auch ihr Anfang. Es war während der Revolution des Jahres 1876, wo Mexiko in drei Parteien, die Anhänger Lerdos, des Nachfolgers von Juarez, die „Jglesistas
", die Anhänger des Präsidenten des Obersten Ge¬ richtshofes, und die „Porfiristas", die Anhän¬ ger des großen Feldherrn Porfirio Diaz, der damals als der kommende Mann galt, gespal¬ ten war. In gewaltigen Kämpfen schlug Diaz die Truppen seines Gegners Lerdo. Als dieser ihm jedoch ein übermächtiges Heer entgegen¬ schickte, hielt er in seiner Siegeslaufbahn rnne und löste seine kleine Schar auf, kehrte allein durch den Norden Mexikos nach New-Orleans
zurück und wollte von dort auf dem Seewege den Süden erreichen. Diese Reise war überaus romantisch. In New-Orleans wimmelte es da¬ mals von mexikanischen Flüchtlingen, aber Diaz wurde nicht erkannt, und auch auf dem Dam¬ pfer „Havanna", der ihn nach Veracruz bringen sollte, achtete zunächst niemand auf ihn, bis in Tampico mexikanische Truppen das Schiff überschwemmten, unter denen sich ehemalige Ge¬ fangene von Diaz befanden. Nun wurde
die Lage heikel. Diaz mußte sein Leben zu retten suchen, wie es irgendwie anging, und so be¬ schloß er, zu 'fliehen. Nächtlicherweile ließ er sich leise ins Wasser gleiten und schwamm dem Ufer zu. Das war ein Wagestück, denn das Wasser wimmelte von Haifischen. Das Un¬ glück wollte, daß man die Flucht entdeckte. Es wurde ein Boot hinabgelassen; der kühne Schwimmer wurde natürlich eingeholt und wie¬ der an Bord gebracht. Diaz