zu sein und niemandem zulieb und niemandem zuleid für jene Grundsätze einzustehen, in denen selbe sich eins wissen mit der katholischen Bevölkerung ganz Oesterreichs. » ^ » Das „L i nz e r V o l k s b l a t t' bringt einen „Wiener Brief', der über die Vorgänge in der katholisch-conservativen Gruppe und im Club der konservativen noch einige Einzelheiten berichtet. Wir lassen ihn folgen: „Wenn dieser Brief in Ihre Hände gelangt, haben Sie fchon Kenntnis von den beiden Resolutionen, welche im Club der konservativen
Folgendes aus: Das Koalitionsministerium sei für die Conservativen nicht günstig zusammenge setzt; der Club sei nicht entsprechend den beiden anderen Clubs im Ministerrathe vertreten, welche je ihren Obmann und ein hervorragendes Mit glied in demselben hätten. Insbesondere müsse aber dem Finanzminister Dr. v. Plener das größte Misstrauen entgegengebracht werden. Der Club sei ein Theil der Coalitionsmajorität, also Regierungspartei und daher mit verant wortlich sür alle Schritte, welche die Regierung
in Opposition treten, sich aber die Entscheidung von Fall zu Fall vorbehalten; mit den übrigen conservativen oder autonomistischen Parteien wäre ein freundschaftliches Verhältnis zu pflegen. Mit dem Austritte aus dem Club wäre auch ein langgehegter Wunsch des Abgeordneten Karlon erfüllt, der ja so oft dazu gerathen habe. Die Befürchtungen, dass durch den Aus tritt die liberale Partei gestärkt würde, könne er nicht theilen. Denn trotz des unbedingten Festhaltens am Club sitze nunmehr doch Herr von Plener
im Cabinet. Er beantragte sohin den Austritt der Gruppe aus dem Club, Constituierung als ein eigener Club, ernstliche Politik von Fall zu Fall und freund schaftliches Verhältnis zum Rest des Clubs der Conservativen, zum Polenclub und zu den Christlich- Socialen. Dieser Antrag wurde von den Ab geordneten Baron Dipauli, Baron Morsey, Dr. Schorn und Herrn v. Zallinger wärmstens unterstützt, welche insbesondere hervor hoben, dass die Clubleitung durch die Haltung während der Krisis das Vertrauen
einstimmig anerkannt, dass der beantragte Schritt dann gethan werden müsse, wenn der Club in einer wichtigen Frage, wie die bevorstehende Landwehrvorlage, der Gruppe nicht die Freiheit der Abstimmung gewähren würde. Endlich einigte man sich dahin, dass Baron Dipauli und Baron Morsey im Club der Conservativen die entsprechenden Erklärungen ab zugeben hätten. Diese erfolgten, und zwar dahin, dass die Gruppe dermalen im Clubverbande verbleibe, dass sie jedoch tiefe Verstimmung und begründetes Misstrauen