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Innsbrucker Nachrichten
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Page 1 of 12
Date: 20.10.1899
Physical description: 12
22. Cordula I. Zur Tagesgeschichle. VrflLrreich-Ungarn. Reichsrath. Das neue Cabinet hat sich vorgestern beiden Häusern des Reichsrathes vor- gefüllt. Im Abgeordnet« nhause kam schon in den äußeren Vorgängen die Aenderun * in der politischen Situation zum Ausdrucke. Gras Clary wurde schon nach den ersten Sätzm der Regie¬ rungserklärung von den Tschechen mit Lärm und höhnishen Zurufen nnterbrochin. Einige jung- tschechische Abgeordnete riefen: „Heil Wolf

! Heil Schönerer!" und als Graf Clary seine Regierung als eine vollkommen neutrale bezeichnete, hörte man den Ruf: „Das spüren wir ichon au unseren Leibern!" Am meisten polterten die Jungtschechen, als Graf Clmy namens seines Ministeriums das Versprechen gab, dass es d'e geltende Verfassung bochhalten wolle. Die Linke applaudierte, und Abg. Dr Schücker rief: „Es war die Höchsts Zeit, dass von der Regier ungsbank solche Worte laut

werden!" (Heilrufe links, Lärm bei den Jungtschechen.) Abg. Wolf rief gemüthlich: „Rechter Hand, linker Hand, alles vertauscht!" Graf Clary ließ sich durch die Lärmscenen durch¬ aus nicht irre machen ; er sprach wie ein in Ob- structionsstürmen abgehärteter Staatsmann ruhig weiter und verlor auch nicht im mindesten seine Ruhe, als bei der Erwähnung der Aufhebung der Sprachenverordnungen das eigentliche P ui- Concert der Jungtschechen anhob. Als Graf Clary

konnten schwer das Lachen unterdrücken B.i jeder paffen¬ den und unvassenden Stelle wiederholten die Tschechen chre Rufe : „Heil Wolf ! Heil Schönerer !" und als Graf Clary Nachdruck auf die Wahrung be i st etlichen Autorität legte, wurde gerufen: „Sre haben vor Sckörerer capitulierl! Dorr auf der Schönererbank ist die eigentliche Regierung!" Als Gras Clary schloss, erhoben de Jung¬ tschechen ein Pfuigeschrei, wäh end einzelne Gruppen der Linken

und Gesuchten Die A-cknabme auf den Bänken der Linken war eine freundliche, abn allgemen herrscht die Anschauung j vor. b • das Programm des G a^en Clary die ; deutsch ir Parteien in ihrem Entschlüsse, eine zu- f Wärter -de Haltung zu beobachten, nur bestärken » müsse. I Die Aufhebung des Zeitungs- und Kalenderstempels. Der vorgestern von der R gierung eingebrachte Gesetzentwurf, betreffend die Aushebung des Zeitungs- und Kalender- stempels

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 8
Date: 20.10.1899
Physical description: 8
Sicherheitswache geworfen hatten. Um 10 Uhr abenss herrschte überall vollkommene Rnhe. (Priv.-Tclegr. der Waguer'schen Zeittl»g5-Sldinl»istratiou.*i WicN. 20. Oct. Der Minister Graf Clary cm« pfieng gestern nachmittags die Abg. Malfatti und Bafcvi. Malfatti legte die Verhältnisse in Südtirol und Kärnten im allgemeinen dar, sowie die Sndtiroler Sprachenverhältnisse in Amt und Schule uud die Noth wendigkeit der Besserung derselben im Speciellen und präcisierte dann die Wünsche der südtirolischen Italiener

mit Rücksicht auf die Abtrennung des Trentino von der statthalterei in Innsbruck und die autonome Verwaltung. Graf Clary erklärte, er bringe den Italienern großes Wohlwollen entgegen und werde be strebt sein, dcn vorgebrachten Wünschen nach Möglich keit gerecht zu werden, erwarte aber seinerseits, dass die italienischen Abgeordneten der Negierung gegenüber Entgegenkommen zeigen und deren Bemühungen unter stützen werden. Abg. Basevi sprach über die Verhält nisse in Trieft, besonders über die Herstellung

einer zweiten Eisenbahnverbindung mit dem Norden der Monarchie und die rasche Fertigstellung der Triester Hasenbauten, da sonst Trieft von Fi»me überflügelt würde. Graf Clary ersuchte auch Basevi, bei den Clubgenossen dahin zu wirken, die Regierung zu unter stützen, und sagte die Förderung der Realisierung der zweiten Eisenbahnverbindung, sowie die unverzügliche Inangriffnahme der Hafenbanten zu. Sowohl Mal fatti als Basevi versicherten Clary, dass die italie nischen Abgeordneten die Regierung in deren

Bestre bungen unterstützen werden. Graf Clary ciiipsieng gestern auch den Abg. Salvador! und conserierte nach mittags auch mit Dr. Baernreither und mit dem Abg. Dr. Schöpfer. Der Polinclub hielt gestern ein; streng vertrauliche Sitzung. Wien, 20 Oct. Der Club der katholische» Volks partei, der christlich-slavisch-nationale Verband und mittagSsitzungen mit der Vicepräsidentenwahl. Abends um 7 Uhr versammelte sich das Executivcomitä der Rechten. Nachdem der Czechenclub und der Club der conservativen

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 16
Date: 20.10.1899
Physical description: 16
auf den Sturz des KabinetS Clary berechnet ist, abkommen sollten, so dürfte dafür nur die Besorgniß, daß die „Majorität' bei der Vizepräsidentenwahl zu einer Minorität werden könnte, maßgebend sein. Die Parteien der Rechten, auf deren Sukkurs die Regierung bei den Abstim mungen zählen muß, werden „ohne Liebe aber doch' ihre Stimm-Kompagnien bei allen entscheiden den Anlässen dem Grafen Clary zur Verfügung stellen müssen. Daran kann auch die Thatsache nichts ändern, daß Herr v. Bilinski es nicht er warten

an den Hintertreppen geschäftig auf und abschleichen, um daS Zwischenministerium zu Falle zu bringen und an dessen Stelle wieder ein feudalreaktionäces, be gründet auf einer slavisch-klerikalen Mehrheit, zn setzen. Die Deutschen können diesem Ränkespiele mit dem Bewußtsein zusehen, daß eS Graf Clary selbst in der Hand hat, die Tage seiner Herrlichkeit zu verlängern. Er braucht nur den Polen Ernst zu zeigen; die Klerikalen sind bereits mürbe; er kann eine Majorität auftreiben, die ihn selbst regie rungsfähig erhält

, wenn er sich durch das Gezeter und das Gefuchtel der Tschechen nicht irre machen läßt. Graf Clary hätte nicht viel für den Staat ge wonnen, wenn er nach Aufhebung der Sprachen- Verordnungen nur für das heurige Jahr Delega- tionswahlen erzielte; denn nach Aufrichtung einer neuerlichen slavisch-klerikalen Majoritätswirthfchast würde sich ohne Frage die parlamentarische Ob struktion der Deutschen nur wieder erneuern und im nächsten Jahre gienge der Kamps um die Dele gationswahlen, die Verlegenheiten, die noch grimmi gere

Entrüstung im deutschen Volke von Neuem an und eine slavische Majorität müßte ja wieder nach nationalen Schachermitteln greifen, nm den eigenen Zusammenhalt zu sichern. Es gibt nichts Anderes als eine Systemänderung, ehrlich und dauernd. Wenn Graf Clary dies begreift, wird er auch die Aussichten auf eine Koalition zwischen Deutschen, Tschechen und Polen in nüchterne Rechnung ziehen; ob dafür die Tschechen zu gewinnen wären. Die Tschechen wollen sich, wie nun eben die Grund- stimmung unter ihnen beweist

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 6
Date: 20.10.1899
Physical description: 6
, 18. October. Heute fand vor einem zahlreichen und neu gierigen Publikum die Wiedereröffnung des Abge ordnetenhauses statt. Schon vor 11 Uhr, der an- gesagien Eröffnungsstunde, war die Versammlung der Abgeordneten vollzählig. Gegen 11 Uhr betrat, durch die rechte Saalthür kommend, das neue Mi nisterium den Sitzungssaal. Kanzleidirector Regie rungsrach Dr. v. Bauer-Baroehr gibt um 11 Uhr *25 Minuten das Glockenzeichen. Der Vorsitzende im Ministerrathe Graf Clary führt den Alters präsidenten Dr. Zurkan

werden zu können. Wenn wir wollen, meine Herren, dann können wir auch, und das walte Gott! Nachdem er feine Anrede ge schloffen, ertheilt Präsident Dr. v. Fuchs dem Leiter des Ministeriums das Wort. Graf Clary-Aldringen sagte: „HohesHaus! Bon Sr. k. und k Apostolischen Majestät zur Leitung der Regierungsgeschäfte berufen, habe ich die Ehre, mich und meine College» dem hohen Hause vorzu stellen. Wir sind uns der Schwierigkeit der Aufgabe bewußt, die uns gestellt ist und vermögen vollauf die Verantwortung zu ermessen, die auf uns lastet

bei den Jungczechen.) Präsident gibt das Glocken zeichen und ersucht um Ruhe. Abg. Sch Ücker: Es war die höchste Zeit, daß von der RegierungS- bank solche Worte laut werden. (Heil-Rufe links. Lärm bei den Jungczechen.) Abg. Wolf: Rechter Hand, linker Hand. Alles vertauscht! Graf Clary (fortfahrend): . . . die geltende Verfassung Hochhalten und den Bestimmungen der selben gewissenhaft Nachkommen. Im Interesse aller Völker und Bevölkerungskreise . . . (Rufe bei den Jungczechen: Aller! Lärm. Präsident gibt

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