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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 9 of 10
Date: 22.01.1891
Physical description: 10
gewesen sein, in Irland hatte ihn die himmelschreiende Gewaltherrschaft auf eine gefährliche Bahn geworfen. „Clary!' rief Nelly aus, den jungen Mann erkennend. »In Euch setze ich Vertrauen. Ihr werdet Tomy retten!' Der Gebirgler neigte sich zu dem Mädchen und fragte leise: „Ist er Euer Verlobter?' „Nein,' erwiderte Nelly erröthend. „Und um von uns einen solchen Handstreich zu verlangen seid Ihr hieher gekommen?' fragte ein Mann, der der Chef der Bande zu sein schien. „Ja,' erwiderte Nelly. „Wir haben zu viel Arbeit

und eine lebhafte Flamme beleuchtete diese Szene, die des Pinsels eines Rembrandt würdig gewesen wäre. Die alte Frau, auf einem Holzklotze am Feuer fitzeud, die drei Banditen in den verschiedensten Haltungen: der älteste nnt zurückgeworfenem Hute, blickte stirnrunzelnd zu Boden, der zweite- hatte sich wieder niedergelaffen und trank, ohne ein Wort zu der Affaire zu sprechen, maller Gemüthsruhe seinen Whiskey; Clary endlich, ernst und träumerisch, betrachtete schweigend daS-junge Mädchen, das gerade

im günstigsten Lichte stand. Nelly ^war groß und schlank; sie hatte ihren Mantel abgelegt und ihre Köperformen erschienen in natürlicher Schön heit; die blonden Haare fielen in schweren Flechten über die Schultern herab. Das Gesicht, sonst so frisch, war heute außer ordentlich blaß; die großen schönrnÄugen standen in Thränen und die. feinen harmonischen Züge vollendeten das Blld echt weiblicher Schönheit. Clary betrachtete sie in stummer Bewunderung, und Jack konnte nicht begreifen, wie man seiner Freundin

.' Das Gesicht des jungen Mädchens überzog sich mit tiefer Röthe. „Laßt Euch durch meine Worte nicht ärgern, Niemand denkt daran, Euer Jntereffe an dem unglücklichen Tomy zu tadeln; man könnte ihn fast um sein Los beneiden — nicht wahr, Clary?' neckte der Bandit, sich zu dem jungen Manne wendend, besten Augen unverwandt auf Nelly gerichtet waren. Diese erwiderte schnell: „Als ich noch ein Kind war, hat Tomy mir das Leben gerettet; was er damals für mich gethan, wünsche ich ihm heute zu vergelten. Etwa

hundert Schritte von hier habe ich seinen Vater und seine Brüder zurückgelassen, die ihn um jeden Preis dem Henker streitig machen wollen.' „Wir werden ihnen helfen.' sagte Clary bestimmt. „Du willst ihnen helfen? Das ist Deine Sache; aber wer heißt Dich denn, im Namen der Anderen zu sprechen?' bemerkte der Chef. „O,' erwiderte Clary, „ich werde in den Bergen sicher ein Dutzend Leute finden, die Herz genug haben, mit mir zu gehen und Einen der Unseligen vom Galgen zu retten. Sind wir nicht Kinder

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Pustertaler Bote
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Page 2 of 7
Date: 29.12.1899
Physical description: 7
besondere Beachtung finden und nicht ohne tiefen Eindruck bleiben. Es bringt eine unmittelbare Kundgebung der Krone über die liinere Lage. Se. Majestät spricht daselbst vnn den „betrü benden politischen Wirren', die Graf Clary Zum Abschlüsse zu bringen ben-üht gewesen. „Leider' — beißl es in dem kaiserlichen Hand schreiben des Weiteren — „ist es derzeit nicht möglich gewesen, dieses ersehnte Ziel zu er reichen.' Die Hoffnung, die angestrebte Ord nung unter anderen Umständen doch zu finden

, spricht aus den kaiserlichen Worten. Das Fehlschlagen des Ministeriums Clary wird nur als momentaner Zwischenfall angesehen, der das Reich nicht behindern wird, auch fernerbin das Allen vorschwebende Ziel anzustreben. Die Worle des Allerhöchsten Handschreibens be kundn, wie nahe die inneren Verhältnisse den Monarchen selbst berühren und wie sehr eine friedliche Beilegung des parlamentarischen Zwistes seinem Herzen entsprochen hätte. Der Kaiser hat den Grafen Clary mit dem Großkreuz deS Leopoldordens

airsgezeichnet. Die Wiener Blätter besprechen den voll« zogenen Kabinetswechsel. Die „Neue Freie Presse' rühmt dem Grafen Clary Redlichkeit des Willens, Achtung vor dem Recht, Selbst- losigkeit und Zuverlässigkeit nach und sagt, Graf Clary habe sich den Ruhm eines recht schaffenen Mannes uud aufrichtigen Patrioten begründet. Das Ministerium Wittek habe nun eine noch begrenzter? Aufgabe. Man dürfe also euch von ihm nicht verlangen, daß es Etwas schaffe, wozu die Mitwirkung des Parlaments nöthig sei

, noch weniger, daß es parlamentarische Zustände schasse. — Das „Fremdenblatt' sagt, Graf Clary verlasse in ausrechter Haltung den Schauplatz seiner kurz bemessenen Thätigkeit. Männer, die so scheiden, pflege,» zu gehen, um wiederzukommen. — Das „Neue Wiener Tag- Iblatt' weist auf die Aufgabe des Ministeriums Wittek hin, die Staatsnothwendigkeiten mit dem S 14 zu vollbringen und sagt, die Uebernahme der Regierung gestalte sich^unter solchen Um ständen zu einem Akt treuer Pflichterfüllung gegenüber der Krone

und dem Staate. — Das Vaterland' sagt, alle Persönlichkeiten des neuen Kabinets, obenan Wittek, genießen den Ruf tüchtiger, pflichteifriger und erfahrener Beamten. Man dürfte also beruhigt sein, daß das Ka binet die laufenden Geschäfte in aller Ordnung weiter führen wird. — Die ..Deutsche Zeitung' hebt bezüglich des Grafen Clary hervor, daß er sich die allgemeine Achtung und das Ver trauen der deutschen Parteien erworben und ein gutes Andenken hinterlasse. Wie die „Sonn- uud Montagszeinmg' zu melden weiß

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Brixener Chronik
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Page 1 of 8
Date: 06.10.1899
Physical description: 8
, Dr. Lueger) zu sich kommen. Der Kaiser versicherte, dass die erste That des neuen Ministeriums die Aufhebung der Sprachenverordnungen sein werde, und dass an ihre Stelle ein Sprachengesetz treten solle, das dem Parlamente sofort vorgelegt wird. -- Nachdem schon sicher war, dass ein Beamten ministerium kommen werde, wurde außer dem Grafen Clary auch derVorgängerThuns, v. Gautsch, als Chef desselben genannt. Man hat aber von ihm abgesehen, weil die radicale Opposition ihn entschieden ablehnte

, da er bei' der Schaffung der Badenischen Sprachenverordnungen mitgewirkt und später dieselben zwar durch neue, aber nicht bessere ersetzt hatte. Es wäre wohl auch etwas schwer von ihm zu verlangen gewesen, dass er seine eigenen Verordnungen widerrufe. So ist Graf Clary, der trotz seiner konser vativen Gesinnung auch bei den Obstructions- parteien als politisch unbescholten gilt, der Leiter der neuen Regierung geworden. Seine College» sind sämmtlich Beamte; vom früheren Ministerium Thun verbleiben nur Eisenbahnminister

v. Wittek und Landesvertheidigungstninister v.Welsersheimb. — Als Aufgabe des:?eiÄr Cabinets wird be zeichnet: dieAufhebung der Sprachenverordnungen und die Wahl der Delegationen. Dann soll es durch ein anderes, parlamentarisches Ministerium abgelöst werden; es soll demnach Nur ein Ueber gangs- oder, wie man auch sagt, Verlegenheits ministerium sein. Ohne ein Parteien- oderCoali-- tionsministerium glaubt mau in Oesterreich einmal nicht regieren zu können. Um dem Grafen Clary die Arbeit zu erleichtern

und dann abzutreten. — Ueber den Grafen Clary schreibt sie: „Der Vater des neuen Ministerpräsidenten war im Herrevhause ein eifriges Mitglied der (liberalen) Verfassungspartei. Der älteste Bruder des Cabinetschefs, Fürst Carlos Clary, ist da gegen ein eifriger Parteigänger der Clericalen und präsidierte wiederholt clericalen Veran staltungen. Graf Manfred Clary selbst ist bis her politisch nur wenig hervorgetreten. Im all gemeinen gilt er nur als gemäßigt-clerical, jedoch von „deutscher' Gesinnung.' Die „Narodni

Listy', das verbreitetste Jung- czechenblatt, sind natürlich voll Wuth und Grimm über die sicher bevorstehende Aufhebung der Sprachenverordnungen und wurden auch schon wegen ihrer Kritik der neuen Regierung kon fisciert. —^ Sie nennen die Einsetzung eines Beamtenministeriums unter Clary eine Öhrfeige für das czechische Volk, die nur mit rücksichtslosester Opposition beantwortet werden könne. Die staats rechtliche Bewegung werde jetzt umso mächtiger werden; Oesterreich werde keine Ruhe haben, solange

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 26
Date: 24.12.1899
Physical description: 26
Str. 154 Me»«»er Iett»»A. Seite» politische Nachrilhtttt. Meran, 23. Dezember. Der Kaiser hat 'vorgestern seine Zustimmung zu einem Regierungswechsel dadurch ge geben, daß er den bisherigen Eisenbahnminister Dr. Wittek als designierten Ministerpräsidenten mit der Kabinetsbildung betraute, das während der Vertagung des Reichsrathes d' Staatsnothwendig keiten mit dem ß 14 erledigen, eine Berständigung in der Sprachenfrage nach Möglichkeit herbei führen, den Cours Clary fortsetze

.: und bei Wieder, eröffnung des Reichsrathes einem dritten Bcamten- ministerium Platz machen soll, dessen Aufgabe es sein wird, ein parlamentarisches öder annähernd parlamentarisches Regime im Sinne der von der Krone angestrebten Koalition vorzubereiten. — Das Kabinet Clary wurde vorgestern Vormittag vom Kaiser in Abschiedsaudienz empfangen. Graf Clary erhielt das Großkreuz des Leopold-Ordens. Blättermeldungen zufolge verabschiedete sich Graf Clary am 20. von allen Parteien des Abgeordnetenhauses. Die Verabschiedung trug

über all, auch bei den Tschechen, den herzlichsten Charakter. Während das „Fremdenblatt' eine Lösung der Ministerkrisis nach Weihnachten für wahrscheinlich hält, kündigen andere Blätter sie für heu,e an. — Das klerikale „Linz er Volks blatt' bedauert, daß das Ministerium Clary, welches gewiß nicht seine Unterstützung gefunden hat, der Obstruktion der Jungtfchechen weichen muß. Uns, meint das Blatt, wäre eS viel lieber gewesen, wenn eS in Folge einer parlamentarischen Nieder lage aus dem Amte geschieden

wäre, denn wir glauben, daß jeder Erfolg der Obstruktion eine neue Schwächung des Parlaments bedeute. Das „Linzer Volksblatt' ist wenigstens ehrlich, oder will es doch zu sein scheinen, doch unser „Burggräfkr' leistet — für eine solche Frechheit giebt eS keinen parlamentarische» Ausdruck, der stark genug wäre — sich folgend! Behauptungen, über die aber Jeder nur lachen kann: »DaS Ministerium Clary hat das „letzte auf d<,c Mühle'. Von der Linken und ihren Blätter seinerzeit sc ldig begrüßt

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Meraner Zeitung
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Page 5 of 18
Date: 19.11.1899
Physical description: 18
durch das Gesammtministerium binnen längstens 8 Tagen das Reichsgericht. Quotenfrage. Wien, 18. Nov. Von tschechischen Abgeord neten gestern Nachmittag im Parlamente verbreitete Gerüchte sagen, Clary hätte nach der Audienz Jaworski's dem Kaiser die Demission überreicht, Körber werde an die Spitze des Kabinets treten. Nach Informationen aus Budapest sind diese Gerüchte vollständig unbegründet. Wie«, 18. Nov. Nach anderer Version beträgt die Quotendifferenz 0.289, nämlich 34.24 und 34.52. Budapest, 17. Nov

bevorstehen. Budapest, 17. Nov. Der Kaiser berief vormittags anläßlich der Quotenverhandlungen die hier weilenden österreichischen Deputierten Jaworski und Dr. Kathrein zu sich. Man legt diesen Audienzen eine große Bedeutung bei und glaubt, baß sie den Zweck haben, dem Grafen Clary die Schwierigkeiten zu erleichtern. Es wird auch eine Umbildung deS KabinetS Clary für möglich gehalten. Budapest, 17. Nov. Heule vormittags hielten die beiden Siebener-Komites der Quotendeputationen Sitzung. Die Verhandlungen

erklärten, ihr Ultimatum laute 34'/t°/o. Anfangs lehnten die Oesterreicher diese Ziffer ab, sie erhielten aber von der Quotendeputation die Ermächtigung, diese Ziffer zu halbieren, also 34'/«<Vg zu fordern. Ungarn beharrte aber auf 34'/t°/g, so daß kein Resultat heraus kam. D'e meisten Mitglieder der österreichischen Deputation, sowie Clary und Kniaciolucki kehren nach Wien zurück. Clary referierte dem Kaiser vor dessen Abreise in der Hofburg, Szell im Bahnhof. NothstandSgesetz. Wie«, 18. Nov

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 22.11.1899
Physical description: 16
1 ' W S Seite L Mer««er Zeitung. «r. I4S t'!»' hat sich diese Regierung auch zwischen uns ein geschlichen. „Wir' bilden mit dem Tschechenvolke Eine Familie und werden diesen Feind gemeinsam vernichten. In welcher Weise wir vorgehen sollen, steht bereits fest'. Die Verschworenen sind also unter sich schon einig. Nun aber gilt dicS viel weniger dem Grafen Clary, der sich bekanntlich gesträubt hat, das zerfahrene Erbe des Vetters Schwarzenbergs anzutreten, als der Krone. Denn Graf Clary

ist ja doch nur dem an ihn ergongcnen Rufe der Krone gefolgt. Das nennt Schwarzen berg „eingeschlichen!' Und was Clary verfügt hat, ist mit ausdrücklichem Willen der Krone geschehen, welche daS den Deutschen zugefügte Unrecht be seitigt wissen wollte. Vielleicht beansprucht der Münchhausen von Mühlhausen als Vizekönig von Böhmen die Ernennung eines Ministerpräsidenten, den sich nur seine Herren Vettern und Brüder im StaatSrecht aussuchen dürfen. Sonst darf Niemand dazu etwas reden. Was man sonst in Oesterreich dazu sagen, was etwa

Mumienparlei, wenn sie nicht verhindern, daß in Böhmen der Friede einkehre. Allerdings kann das Kabinet Clary als Opfer fallen gegenüber der vereinigten Bosheit der „staats erhaltenden' Klerikalen und der vor dem Throne heuchelnden Millioneneinstreicher aus Galizien; denn der Minierarbeit draußen, wie sie von Schwarzen berg und den verrücktesten Jungtschechenhäuptlingen betrieben wird, entspricht die Ränkeschmiede in der Kommission für Staatsschulden und in der Quoten deputation. Allein die Regierung

s-V ersammlungen statt, woran die Obmänner der Bezirksvertretungen, die Bürger meister und Gemeindevorsteher theilnahmen. In allen Versammlungen wurde eine inhaltlich überein stimmende Resolution angenommen, worin in vier Punkten der bekannte staatsrechtliche Standpunkt der Tschechen ausgesprochen, ihr Standpunkt, betreffend der böhmischen Sprache dargelegt, gegen die Auf hebung der Sprachenverordnung protestiert und für das dem böhmischen Volke angethanene Unrecht, die Abberufung des Kabinets Clary

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 9 of 10
Date: 07.05.1891
Physical description: 10
Freunde aus dem Gebirge sich bei uns behaglich finden.' Während das junge Mädchen mit graziösem Lächeln so sprach, richtete es besonders seine Blicke auf Clary, der ihm ein alter Bekannter war. Dieser antwortete: „Die Stunden, die wir hier verleben, Lizzy, sind immer ein Fest für uns; wenn wir nur wüßten, wie wir Euch all' die Mühe vergelten könnten.' „Ach was, Mühe!' brummte der Alte; „macht nicht so viel Wesens von der Kleinigkeit. Jeder thut sein Bestes, das versteht sich von selbst. Bis das Schiff

, in verhältnißmäßig glänzenden Verhältniffen zu leben. Dabei brachten die Besuche der Schleichhändler eine angenehme Ab wechslung in sein einsames Leben, weshalb er sich stets erfreut zeigte, wenn er diese wiedersah. Das erwartete Schiff wurde erst am dritten Tage signalisirt. Gibs machte seine Barke flott und fuhr ihm ent gegen. Nachdem der Kapitän behufs der Sicherheit der Küste beruhigt war, ging er nahe dem Wrack vor Anker. Clary und seine Genoffen brachten schleunigst die Branntweinfäffer in Sicherheit

eine Zweite ihres Alters. An frühes Aufstehen gewöhnt, ging sie jeden Markttag in das nächste Städtchen ihre Fische verkaufen, half ihrer Mutter in der Küche, hielt des Vaters Netze im Stande und buk ein aner kannt ausgezeichnetes Brod. Tomy bewunderte den Ausdruck des Glückes, der auf allen Gesichtern lag. „Wie gern möchte ich auch so leben!' sagte er zu Clary. „Diese Leute haben Ruhe, Sicherheit und Ueberfluß, ihnen fehlt nichts.' „Dieser Traum ist nicht so gar schwer zu erfüllen,' erwiderte O'Warn

lächelnd. „Wie denn?' „Lizzy ist ein ehrbares Mädchen und eine tüchtige Wirth- schafterin; ihr zukünftiger Mann wird sich nicht zu be klagen haben.' „Scherzen wir nicht über diese Sache, Clary; Du weißt, daß mein Herz mir nicht mehr angehört; ich könnte kein anderes Weib lieben, als Nelly.' „Indes wirst Du auf diesen Wunsch doch verzichten müffen, denn in vierzehn Tagen ist sie William Pody's Frau.' „Ich werde trotzdem nie eine Andere lieben. Tomy stand eben in dem Alter, dem hochherzige Illusionen

so manchem in seiner H-imat unterdrückten Iren geblüht. Warum nicht auch dorthin gehen? Die Stimme Tomy's riß ihn aus seinem Grübeln. „Geoenkst Du immer im Gebirge zu leben, Clary?' „Ja, ich halte mich bereit für den Tag, wo Irland noch einmal versuchen wird, die Sklavenketten zu zerbrechen und seine Unabhängigkeit wieder zu erobern. Der Letzte der O'Warn schuldet sein Blut dem Vaterlande, er wird gegen diese Pflicht nicht fehlen. Aber Du, Tomy, der Du keine Traditionen eines großen Namens aufrecht zu erhalten hast

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 9 of 10
Date: 05.02.1891
Physical description: 10
das nationale Getränk. Mittlerweile näherte sich Clary dem jungen Podgey und Jagte: \ „Tomy, Ihr seid sicher müde; ich biete Euch ein Ob- Mch in meiner Hütte an.' J „Clary OWarne!' rief Vater Podgey überrascht aus; ^sitzt erkenne ich Euch wieder. Euer Vater junb ich waren Munde, und ich habe Euch aufwachsen sehen, seit Eurem Unglücke aber hörte ich nichts mehr von Euch.' „Ich habe hier eine Zuflucht gefunden.' „Das Asyl scheint mir aber nicht allzu sicher; eine Com- agnie Rothröcke würde leicht dieses Thal

lassen es nur, wenn uns der Broderwerb dazu zwingt.' Tomy war erschöpft von Anstrengung und innerer Be wegung; er trat deshalb in die Hütte, die ihm Clary als die seinige bezeichnet hatte. Der Boden war mit frischem Farrenkraut bedeckt, an den Wänden hingen Waffen und Kleidungsstücke, ein langer, platter Stein diente als Tisch, neben dem Herde standen und lagen einige plumpe Geschirre zur Bereitung der Mahlzeit, die gewöhnlich in Kartoffeln und Milchspeisen, manchmal auch in Wildpret bestand

. Der junge Mann ließ sich auf das dürre Stroh fallen und schlief rasch ein. „Der hat sicher in der vergangenen Nacht nicht geschlafen', meinte Clary lächelnd. Und uns ist eS nicht viel besser ergangen', sagte Willy Podgey; „das ist eine harte Prüfung, die wir seit einigen Tagen durchmachen!' „Ach', seufzte Clary, „wir Alle haben dasselbe oder Aehnliches erlebt!' „Das ist wahr, mein Freund, wir dürfen nicht vergessen, daß es noch viel unglücklichere Menschen gibt, als wir.' Die Gebirgler

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Meraner Zeitung
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Page 5 of 18
Date: 12.11.1899
Physical description: 18
, ZöSmair :c. dagegen sprachen, ein Mißtrauensvotum für die Deutsche Volks partei wegen deren jüngster Haltung und drückte der Schönerergruppe den besten Dank aus. (Also wirklich lauter Freunde der Hemdärmelpolitik? D. Red) Ministerkonferenzen. Wien, 10. Nov. Die ungarischen Minister Szell und LukacS konferierten heute mit den öster reichischen Ministern Graf Clary und Kniaziolucki. Wien, I I. Nov. Graf Clary konferierte gestern abends mit Goluchvwski und hatte sodann eine Unterredung mit Szell

rechtfertigtet Der Minister des Innern führte aus, die Ausschreitungen in Mähren sind nicht durch die politischen Maßnahmen hervorgerufen worden, da die Regierung gleich nach ihrem Amtsantritt erklärte, daß sie den gegenwärtigen Stand der Sprachenfrage nicht als dauernd betrachte. Militär, Gendarmerie und die Behörden erfüllten ihre Pflicht. Die Gendarmerie brsand sich im Zustand der Nothwehr als sie die Waffen gebrauchte. Die Tschechen schrieen: „Mörder;' „Räuberl' „Gras Clary ist Schuld I' „Infame Lüge

und die Baluta- gesetze nur auf Grund des Z 14 publiziert wurden ohne Zustimmung deS ReichSraths. Wie«, 10. Nov. In der gestrigen Ablehnung der Staatsschulden-Kontrolskommission, der Regie rung das nöthige Gold auszufolgen, erblickt man allgemein eine von Dr. Kaizl inszenierte Intrigue der Rechten. — Die tschechischen Blätter jubeln über die Schwierigkeiten, die dadurch dem Kabinet Clary entstanden seien. Doch erwartet man, daß die Staatsschulden-Kommission ihren Beschluß reassumieren wird. Wien, 11. Nov

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Pustertaler Bote
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Page 2 of 7
Date: 22.12.1899
Physical description: 7
Schönerianer. Dem m u ß ein Ende ge macht werden. Das neue Ministerium wird dazu nicht Zeit haben, das nächste Mini sterium aber wird damit ansangen müssen. Kann es das nickt, dann wird es genau so verbluten, wie Badeni und Gautsch, wie Thun And Clary. X. X. politische Rundschau. Inland. Die Samstagssitzung des Abgeordnetenhauses hob sich sehr vortheilhaft von allen Sitzungen der letzten Zeit ab. Sie wurde nämlich nicht mit unfruchtbaren Redelurnieren ausgefüllt, es wurde vielmehr eine Reihe

vom 17. d.: Ministerpräsident v. Szell wurde heute vom Kaiser Franz Josef empfangen und hatte auch Besprechungen mit den Grafen Goluchowski und Clary. Da Szell in diesen Unterredungen darauf beharrte, daß das Ueberweisungsgesetz mit 1. Jänner 1900 in Kraft trete, im öster reichischen Parlament infolge der Obstruction der Rechten aber keine Aussicht auf rechtzeitige Erledigung des Gesetzentwurfes vorhanden ist, das Cabinet Clarys jedoch den § 14 nicht an wenden will, versammelte sich heute nachmittags der österreichische

werden soll. Das neue Ministerium wird zunächst das Recrutencontingent und das Ueberweisungsgesetz mit dem § 14 in Kraft setzen. Es verlautet, daß Graf Clary mit der Fortführung der Geschäfte betraut wird, bis die Delegations session zu Ende ist. Ausland. Die Flottenvorlage. Aus verläßlichster Quelle verlautet aus Ber lin 15. Dez., daß zwischen der Regierung und dem Centrum eine Verständigung in der Flot tenvorlage gefunden worden sei. Nach dem „Localanzeiger' ist deren Zustandekommen völ lig gesichert

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 9 of 10
Date: 28.05.1891
Physical description: 10
ein Verbrechen die Summe ihrer Leiden nur erhöhen würde. Mylord wird sich verpflichten, uns Allen die Freiheit und Mittel zu einem anständigen Leben zu geben. Hält er aber sein Versprechen nicht, so . . .' „Entferne Dich, O'Warn, Du befiehlst hier nicht!' schrie der Hauptmann in hellen Zorn ausbrechend. „Du hast eine feige Seele, unwürdig des Namens, den Du trägst. Tritt zurück, oder ich vermische das Blut des entarteten Jrländers mit jenem des verfluchten Engländers. Clary, der wohl einsah, daß Niemand

eine schreckliche sein. Ja Erwartung tiefes Momentes der höchsten Gerechtigkeit will ich Irland ein Beispiel und den unverschämten Engländern eine exemplarische Züchtigung geben. Lord Sulton, Du hast den Tod verdient, bitte Gott um Ver zeihung und bereite Dich vor zum Tode!' „Gnade!' murmelte der Unglückliche. „Gnade!' wiederholten Clary und Tomy. Auf ein Zeichen Gaspard's warfen sich zwei Briganten auf die beiden jungen Leute, um sie an jeder weiteren Ein mischung zu hindern. Die Natur selbst schien

. . .' Er beendete den Satz nicht, vier Dolche senkten sich in seine Brust. Er stieß einen Schrei aus und. sank zu Boden. „Unglück über uns!' rief Clary und bedeckte sein Gesicht mit beiden Händen. „Welch' prächtiger Anblick!' sagte Gaspard, sich gegen des brennende Schloß wendend. „Hauptmann,' sagte einer der Banditen, „und der Reit knecht, was sollen wir mit ihm machen?' „Lasset ihn da!' „Er könnte uns aber anzeigen!' „Du hast Recht, die Todten reden nicht mehr.' Und er stieß seinen Dolch in die Brust

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Der Burggräfler
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Page 1 of 16
Date: 02.12.1899
Physical description: 16
der Krone erfüllt und de» Vertrauen» derselben sicher ist. Eine solche Regierung würde mit Leichtigkeit eine feste, enggeschloffene Majorität für sich ge winnen, und in kurzer Zeit. würden wir geregelte Zustände haben.' War wird aber geschehen? E» wird' fortgewurstelt! Da» ist eben da» in Oester reich eingebürgerte /.System'. Graf Clary dürfte heüte die Ursachen''zur Genüge' kennen, warum in 'Oesterreich so verworrene politische Verhältnisse herrschen, da er ja nun Gelegenheit genug gehabt

-gewalt.' In oiesem Streben find sie, theil- au- persönlichen und theil- au» Partei, intereffen alle einig. Rücksichtslos -wird diesem Ziele zugesteuert. E» gibt kein Staat-interesse und kein BolkSintereffe, das diesen Gewaltmenschen höher stehen würde al» da- vorgesteckte Ziel, und Graf Clary wird sich kaum getrauen, ihnen ernstlich , in den Weg zu treten, da er nur zu gut weiß, daß er dann sofort rücksichtslos be kämpft werden würde. Wird den Czechen jetzt nicht entgegengekommen, so gibt

e- keine parlamentarische Erledigung der Ausgleichet. Dies wird und , muß zur Folge haben, daß derselbe auf« Grund de» so arg ver haßten § 14 gemacht werden wird. Zu diesem Zwecke wird dar Parlament ausgeschaltet und er folgt dann wahrscheinlich eine ziemlich lange Pause, während welcher mit Hilfe de» § 14 absolut regiert werden wird. DaS genirt die liberalen Freunde der Grafen Clary aber nicht im Mindesten, wenn sie da» „Heft' in der Hand haben: „Und der König absolut, wenn er unsern, Willen thut', da» ist die Losung

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