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Bozner Nachrichten
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Page 3 of 8
Date: 03.10.1899
Physical description: 8
Str. SS« Die Clary-Aldringen. „ Durch die Ernennung des Grafen Clary-Aldringen zum Minister ist das Interesse für die Familie dieses Namens wohl so rege, daß einige Daten über sie nicht unwillkommen sein dürften. Die Clary stammen aus dem Florentinischen, von wo Bernhard von Clary nach Oester reich kam und von Carl IV. das Jndigenat des König reiches Böhmen und der übrigen Erblände erhielt/ Seine Nachkommen brachten die Stadt und Herrschast Teplitz an sich. Franz Clary

dieses Kriegsmannes dessen riesiges Vermögen geerbt Hatte,' er erhielt dann die Er laubniß, den Namen Aldringen neben seinem zu führen. Sein Sohn, Johann Marcus Clary-Aldringen, war Ge heimer Rath und Gesandter. Von den späteren Clary- Aldringen ist vornehmlich Leopold Caspar, geboren am 2. Jänner 1726, gestorben 23. November 1800, hervor zuheben, der Präsident der obersten Justizstelle, Staats und Conferenzminister und Präsident der Gesetzgebungs- Hoscommission war, ferner Franz Wenzel, ein Enkel des Johann

Marcus, der von Kaiser Joseph II. am 2. Februar 1767 die Reichsfürstenwürde erhielt. Er ist der Stifter des Majorats Teplitz. Sem Sohn Johann Nepomuk, geboren 17. December 1753, gestorben 3. Juni 1826, war General-Hofbaudirector) dessen Sohn Carl Joseph, geboren 12. December 1777, gestorben 3t. Mai 1831, hat eine der kostbarsten Privat bibliotheken und eine reiche Collection von Kupferstichen und Handzeichnungen gesammelt. Carl Joseph Clary- Aldringen war auch ein Enkel des berühmten ebenso geist

reichen, als wahrhaft vornehmen Prinzen de Ligne. Die Besitzungen der Clary-Aldringen, sind die Fideicommißherv- schaft Teplitz, 88 Quadratkilometer, ^reupen, 25 Quadrat kilometer, und die Herrschaft Binsdorf. Fürst Edmund Moriz Clary-Aldringen, geboren 3. Februar 1813, war wiederholt vom verfassungstreuen Großgrundbesitz m den böhmischen Landtag entsendet und gehörte als Mitglied des Herrenhauses der verfassungstreuen Linken an. Er starb am 21. Juni 1894. Von seinen Söhnen ist Fürst Carlor, geboren

am 3. April 1844 in Wien, Chef des Hauses, Graf Manfred, dessen Biographie das „N. W. Tagbl.' bereits veröffentlichte, der „neue Mann.' Das Palais Clary in der Herrengasse in Wien ist seit 1770 im Besitze der Familie. Vorher besaßen die Familien Mollard, Muschniger und Eytzing Häuser an dieser Stelle. Eine Unterredung mit Karon Dipauli. Der in Wien weilende Herausgeber einer Berliner Korrespondenz, Herr Arthur Kirchhofs, hatte vorgestern mit dem scheidenden Handelsminister Baron Dipauli eine Umerredung

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 6
Date: 16.10.1899
Physical description: 6
. ^!>r lnncrei! 55age. Die Abg. Dr. Skarda, Obmann des , Executio- ComiteS der czechischen Abgeordneten, und Dr. Pacak halten am letzten Donneretag abends mit dem Vor sitzenden im Ministerrathe Grafen Clary eine andert- halbsiüudige Unterredung. Die czechischen Blätter veröffentlichen über dieselbe im Wesen ziemlich über einstimmende Berichte, denen wir folgende Einzelnheiten Die „Politik' meldet:'. Graf, Clary erklärte unum wunden, die 'Aufhebung der Sprachenverordnungen werde xnre eb siwvlv erfolgen

, welche sich bereits zu einer par- lopientarischen Jnstitulion herangebildet habe, bei an deren, ähnlichen.Anlässen, bei denen es sich abermals um - die, Durchführung eines von Nlchtdeutschen gel tend gemachten Rechtes handeln würde, inzmer wieder aufleben werde. Sie machten kein Hehl daraus, dass die czechischen, Abgeordneten gegen eine Regierung, welche die Sprachenverordnungen bedingungslos auf heben, würde, in die, schärfste Opposition treten werden. Graf, Clary erwiderte, die Aufhebung der, Sprachen

- Verordnungen könye, mckit.M aufgefasSt werde«, als würde man vor der Obstruction die Segel streichen. Die Aufhebung bedeute bloß ein Zurückgehen zu dem Zustande vor dem Jahre l897, und die Regierung wolle in dieser Hinsicht tudulu, rasu machcn. Graf Clary gab zu, dass die Lösung der Sprachenfrage mit Ä?chwitrigk«ilen verbunden sei, da die Verschieden heit dcS Stc.ndmniktcS. Cvmpetenz Bedenken und an dere Momente zu berücksichtigen feien. Deshalb be mühe er sich, die Anscliauuugcn aller Parteien lennen

Telbstverläugnnng gegen deren offenkundige Feinde' vertheidigte. Graf Clary mcinte, dass die radicale Bewegung unter den Deutschen von den Czechen überschätzt werde. In seiner Mehrheit sei daS deutsche Velk loyal, !ras sich eben bei den Henri gen Manövern gezeigt habe. Graf Clary gab zu, dass die Ausarbeitung eines Sprachengesetzes eine schwere Aufgabe sei. Es sei nothwendig, auszuschei den, was im G-sctzeswcge und was im Verorduuugs- wege durchgeführt w-rdcu muss. DaS Stabile sollte seiner Meinung

nach der Legislative, das Labile dem Verordnungswege vorbehalte» bleiben. .Man müsse auch das StaalSinteresse im Ange behalten. Man müsse überhaupt erst eingehende Studien machen, bevor mau an die desinitive Lösung wird herantreten könne. Graf Clary fügte - hinzu, er appelliere an die Mitwirkung der Intere»enten, die er gewiss vor Einbringung seines Sprachengesetzes noch zu einer Coiiferenz einladcn werde. Die Antwort, welche ihm zutheil wurde, war eine ablehnende. Heute findet in Prag eine Sitzung , des Executiv

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Pustertaler Bote
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Page 2 of 7
Date: 29.12.1899
Physical description: 7
besondere Beachtung finden und nicht ohne tiefen Eindruck bleiben. Es bringt eine unmittelbare Kundgebung der Krone über die liinere Lage. Se. Majestät spricht daselbst vnn den „betrü benden politischen Wirren', die Graf Clary Zum Abschlüsse zu bringen ben-üht gewesen. „Leider' — beißl es in dem kaiserlichen Hand schreiben des Weiteren — „ist es derzeit nicht möglich gewesen, dieses ersehnte Ziel zu er reichen.' Die Hoffnung, die angestrebte Ord nung unter anderen Umständen doch zu finden

, spricht aus den kaiserlichen Worten. Das Fehlschlagen des Ministeriums Clary wird nur als momentaner Zwischenfall angesehen, der das Reich nicht behindern wird, auch fernerbin das Allen vorschwebende Ziel anzustreben. Die Worle des Allerhöchsten Handschreibens be kundn, wie nahe die inneren Verhältnisse den Monarchen selbst berühren und wie sehr eine friedliche Beilegung des parlamentarischen Zwistes seinem Herzen entsprochen hätte. Der Kaiser hat den Grafen Clary mit dem Großkreuz deS Leopoldordens

airsgezeichnet. Die Wiener Blätter besprechen den voll« zogenen Kabinetswechsel. Die „Neue Freie Presse' rühmt dem Grafen Clary Redlichkeit des Willens, Achtung vor dem Recht, Selbst- losigkeit und Zuverlässigkeit nach und sagt, Graf Clary habe sich den Ruhm eines recht schaffenen Mannes uud aufrichtigen Patrioten begründet. Das Ministerium Wittek habe nun eine noch begrenzter? Aufgabe. Man dürfe also euch von ihm nicht verlangen, daß es Etwas schaffe, wozu die Mitwirkung des Parlaments nöthig sei

, noch weniger, daß es parlamentarische Zustände schasse. — Das „Fremdenblatt' sagt, Graf Clary verlasse in ausrechter Haltung den Schauplatz seiner kurz bemessenen Thätigkeit. Männer, die so scheiden, pflege,» zu gehen, um wiederzukommen. — Das „Neue Wiener Tag- Iblatt' weist auf die Aufgabe des Ministeriums Wittek hin, die Staatsnothwendigkeiten mit dem S 14 zu vollbringen und sagt, die Uebernahme der Regierung gestalte sich^unter solchen Um ständen zu einem Akt treuer Pflichterfüllung gegenüber der Krone

und dem Staate. — Das Vaterland' sagt, alle Persönlichkeiten des neuen Kabinets, obenan Wittek, genießen den Ruf tüchtiger, pflichteifriger und erfahrener Beamten. Man dürfte also beruhigt sein, daß das Ka binet die laufenden Geschäfte in aller Ordnung weiter führen wird. — Die ..Deutsche Zeitung' hebt bezüglich des Grafen Clary hervor, daß er sich die allgemeine Achtung und das Ver trauen der deutschen Parteien erworben und ein gutes Andenken hinterlasse. Wie die „Sonn- uud Montagszeinmg' zu melden weiß

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Volksblatt
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Page 2 of 10
Date: 16.12.1899
Physical description: 10
ein nehmen. (Zustimmung bei den Jungczechen.) Die Ver treter des böhmischen Volkes werden Alles aufbieten, um diese Regierung zum Falle zu bringen. Die Re gierung des Grasen Clary hat den Vertretern des deutschen Volkes dafür, dass sie jede parlamentarische Thätigkeit lahmlegten, dafür, dass sie durch Toben, Schreien und Gewaltaete, sowie durch Sprengung des Präsidiums jede parlamentarische Arbeit störten, dafür, dass sie hochverräterische Demonstrationen in und außer Oesterreich arrangierten und dafür

, dass sie uns mit preußischen Kanonen drohten, für Alles das hat die Regierung des Grafen Clary ... Präsident: Ich bitte, die Krone nicht in die De batte zu ziehen. Abg. Tekly: Dies beweist, dass man in Oester reich nicht das dynastische Volk, sondern nur Hochver räther belohnt. Die Ruhe wird nicht eintreten, so lange die Deutschen als bevorzugtes, als dominierendes Volk betrachtet werden. Oesterreich muss ein Hort der Gleichberechtigung für alle Völker

sein. Wir wollen nichts Anderes als jener Rechte theilhaftig werden, welche die Deutschen in unserem Lande als die Mino rität besitzen. . . . Einer Regierung, welche uns die Sprachenverordnungen geraubt hat, werden wir keine Vorlage, werden wir weder Geld noch Soldaten be willigen. Unser Losungswort ist: Fort mit Clary! Abzug Clary! (Beifall und Rufe bei den Jungczechen: Abzug Clary!) Nach den Reden der Abg. Krallk und Sileny er klärt König, er sei während der Debatte vom Abg. Dr. Fournier durch den Zwischenruf „Flegl' beleidigt worden

und Landtag nicht tagen, denn die Gemüther müssen beruhigt sein. Die erste Hälfte des Monats Jänner wäre hiefür am besten geeignet. Die Lösung wäre eine Coalition. „Mich wundert es', fuhr der Präsident fort, „dass dieser Gedanke von den Deutschen noch nicht aufgegriffen wurde, denn nur ein Ausgleich der Deutschen und Czechen und ein Coalitionsministeriunt können auf Jahre hinaus eine ruhige parlamentarische Thätigkeit sichern. Ich habe vor dem Grafen Clary große Achtung, aber ein Beamtenministerium

Ministerpräsident von Szell. Er wollte wissen, wie es in Wien steht im Abgeord netenhause und wie es mit ihm selber steht, damit er sich darnach einrichten könnte. Auch Szell hat seine Noth mit der Erhöhung der Quote. Die Berathung wird eben durch eine abgekartete Dauerrede unmöglich gemacht. Es heißt, v. Szell sei mit der Ueherzeugung nach Ungarn zurückgekehrt, dass der Ausgleich nicht vom Grasen Clary, sondern von einem andern Manne mit Hilfe des § 14 werde fertig gestellt werden. Die Frage, ob die Majorität

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 24
Date: 22.12.1899
Physical description: 24
» « Uhr. » i Kr. M Freitag, den SS. Dezember 18SS. ZZ. Johlgli»» Die KMettkrise. Wien, 19. Dezember. Objwar die Demission det Tesammtministeriums Clary bereits vor dem heutigen Kronrathe fest stand, wurde da» Entlassungsgesuch bisher nicht überreicht, weil die Minister noch morgen im Ab geordnetenhause und übermorgen im Herrenhause zu erscheinen haben. Donnerstag wird die Demission überreicht und vom Kaiser angenommen werden. In den letzten Tagen fehlte es nicht an außer parlamentarischen Versuchen

, den Trafen Clary zu einer konniventeren Haltung gegenüber dem § 14 zu bewegen, die sein Verbleiben im Amte ermöglicht hätte. daS er so ehrenvoll versehen hat. Er hat es vorgezogen, als integrer politischer Charakter von seinem hohen Posten zu scheiden. Vermochte er auch die ihm übertragene Mission nicht voll ständig zu erfüllen und die „Staatsnothwendigkeilen' parlamentarisch zur Erledigung zu bringen, eine und wohl die größte Aufgabe, die er sich vor Uebernahme des Portefeuilles selbst gestellt

hatte, hat er vollbracht: Die Aussöhnung der Deutschen mit der Staatsgewalt. Unter Clary, Körber und Kindinger ist das durch die Badeni'fche und Thun'fche Verwaltung verwüstete Oesterreich wieder ein Rechtsstaat geworden. Ein auf gegenseitige Achtung und persönliche Werthschätzung gegründetes Verhältniß kennzeichnete die Beziehungen des scheidenden Kabinets zu der gemeinsamen und der ungarischen Regierun-. Wie die Krone, so läßt auch daS deutsche Volk in Oesterreich jene Männer, welchen eine m ihren Mitteln

auf Abänderung des ? 14 durch die Motion auf gänzliche Aufhebung des Nothverordnnngs- rechtes zu überbieten suchten, durch ihre Felonie gegenüber Verfassung und Krone es dahin brachten, daß dieser nunmehr kein Ausweg bleibt, als zu der vom Ministerium Clary heute im Kronrathe abge lehnten Anwendung des Z14 auf das UeberweisungS- gesetz und das Budgetprovisorium zu greifen. Diese vorübergehende Rückkehr zum K 14 beschränkt den Kreis der zur Nachfolge des Grafen Clary willigen und dem Monarchen genehmen

Persönlichkeiten auf sehr wenige Funktionäre, die aber durchwegs gewillt und verpflichtet sind, im Geleise der von Clary inaugu rierten unparteiischen Politik zu verbleiben. Die Krone, welche es gestern nicht unterließ, den gestern empfangenen Mitgliedern des Polenklubs ihren Unwillen über deren Haltung kurz und unzweideutig auSzusprechen, wird das bis zum Freitag gebildete neue Kabinet in diesem Jahre nicht mehr vor den ReichSrath treten lassen. An die Spitze deS neuen Ministeriums, das, wo möglich

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Brixener Chronik
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Page 4 of 8
Date: 17.10.1899
Physical description: 8
Seite 4. Nr. 83. Dienstag, „Brixener Chronik.' 17. Oetober 1899. Jahrg. N. Politische Rundschau. Der Keirtzsrath Wird nach der Eröffnung am 18. Oetober (11 Uhr vormittags) voraussichtlich nur zwei oder drei Wochen beisammenbleiben, worauf das Mini sterium Clary bis Weihnachten noch die Ge schäfte weiterführen wird, um dem kommenden Mann Platz zu machen. — Die Eröffnungssitzung des Herrenhauses findet am 18. Oetober um 4 Uhr nachmittags statt. Die Haltung der Christlichsorialen zur neuen

ist, so erscheint der Ankauf von czechlscher Seite umso wichtiger.' Die Jungtzechen bei Graf Clary. Der neue Ministerpräsident bleibt seinem Grundsatz, den er im Grazer Landtag ausge sprochen, auch als Chef der Regierung treu: seine „Erfahrungen nicht nur aus den Acten, sondern durch den innigsten Contact mit der Be völkerung zu schöpfen und zu erhalten'. Seit dem Antritte des neuen Amtes empfieng er fast täglich die Vertreter der verschiedenen Parteien, Abgeordnete des Reichsraths, aber auch der Land tage

. Auch ezechische Abgeordnete hat er zu sich beschieden. So den Führer der Czechen in Mähren, Dr. Stransky, der sofort die Unterredung mit Graf Clary in seinem Leibblatte veröffentlichte; mehrere angebliche Aeußerungen des Grafen Clary, z. B., dass seine Sympathien einem Mini sterium der Rechten gelten, wurden aber im osfieiösen „Fremdenblatt' sehr entschieden als erfunden bezeichnet. Der Jude Dr. Stransky hat sich dadurch in ein sonderbares Licht gestellt. -- Am 12, Oetober waren die ezechischen Ab geordneten

Dr.Paeak und Dr. Skarda bei Graf Clary; sie erklärten sich gegen die Auf hebung der Sprachenverordnungen und meinten ganz bescheiden: Das sei wohl der Lohn dafür, daiS das ezechische Volk die Interessen des Staates, des Reiches und der Dynastie bis zur äußersten Selbstverleugnung (!) gegen deren offenkundige Femde vertheidigte. Graf Clary bemühte sich, nachzuweisen, dass die radicale Bewegung unter den Deutschen von den Czechen überschätzt werde. In seiner Mehrheit sei das deutsche Volk loyal

, was sich bei den heurigen Manövern gezeigt habe. Zum Schluss erklärten die beiden Ab geordneten dem Grafen Clary: „Feindschaft zwischen Ihnen, Excellenz, und unserem Volke, so sind unsere Beziehungen.' Au« Deutschland. Der deutsche Kaiser hat in Potsdam die Königin Wilhelmine der Niederlande und deren Mutter Emma, welche daselbst zum Besuche ein trafen, feierlich empfangen. Kürzlich verabschiedeten sich die Gäste des Kaisers und kehrten nach Holland zurück. — Die Protestanten thun sehr entrüstet, weil der Papst

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Bozner Nachrichten
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Page 1 of 6
Date: 08.11.1899
Physical description: 6
, Sterzing. — 11. Fulpmes, Girlan Mals, St. Martin (Taufers), Scurelle, Stams, Stenico 2 Tage, Terres (Cles), Tösens, Virgen. Neueste Post und Telegramme Der gestürzte Paragraph 14. Der Vorsitzende im Ministerrathe Gras Clary-Aldringen, hat gestern im Abge ordnetenhause die mit so großer Spannung erwartete Er klärung über die Stellung der Regierung zum Paragraph 14 abgegeben. So kurz auch die Kundgebung der Regierung war, so wenig Worte auch Graf Clary-Aldringen machte, so bedeutungsvoll

war die Erklärung. Sie bestätigte die Annahme, daß der Anfang der Regierung des Grafen Clary-Aldringen das Ende der Herrschaft des Paragraphen 14 sein werde. In kurzen Worten läßt sich der Sinn der Erklärung des Grafen Clary-Aldringen folgendermaßen zusammenfassen: I. Der Paragraph wird nicht aufgehoben, weil er bei gewissen Nothfällen, namentlich wirthschastlicher Natur, sich als wohlthätig für die Bevölkerung erwiesen hat. II. Die Regierung wird aber den Paragraph 14 nur m diesem Rahmen zur Anwendung bringen

. III. Die Regierung wird den Paragraph 14 nicht in der Weise gebrauchen, wie er unter den Ministerien Baden!, Gautsch und Thun gebraucht wurde. Sie wird bei dem Paragraph 14 keine extensive Interpretation an wenden. Er wird wieder dasselbe bescheidene Dasein führen, wie vor den Stürmen der Obstruction. Die Erklärung der Regierung kam nicht unerwartet, und Graf Clary-Aldringen hat auch gewiß nicht die Absicht Ahabt, einen überraschenden Knalleffect zu erzielen. Die Worte welche er gestern sprach

, waren ja nur die logische Konsequenz des Regierungswechsels, die Mission des Arafen Clary-Aldringen bedeutete die Demission des § 14. Die Herrlichkeit dieses Gesetzartikels, welcher in den letzten Zwei Jahren eine so große Rolle spielte, ist zu Ende) wie durch die Aufhebung der Gautfch'fchen Verordnungen in der Sprachenfrage eine restiwtio m iatexriim stattfand, so ward heute durch die Erklärung des Grasen Clary-Aldringen auch der § 14 in den früheren Stand zurückversetzt. Zwei Anträge lagen dem Hause

vor. Der eine ging von der sozialdemokratischen Partei aus und bezweckte die gänzliche Aufhebung des Paragraphen 14) der andere, von den deutschen Parteien eingebracht, schlug die Be grenzung der Wirksamkeit dieses Paragraphen auf wirkliche Nothfälle vor. Graf Clary-Aldringen hat durch seine Er klärung beiden Anträgen gegenüber die Stellung der Re gierung präcisirt) die einfache Eliminirung des Nothpara graphen hat er abgelehnt, da es Fälle gibt, wo dessen An wendung eben nothwendig ist) dagegen hat er gleich

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Meraner Zeitung
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Page 5 of 20
Date: 01.10.1899
Physical description: 20
< hier eingetroffenen Statihalter Grafen Clary, serner den ehemaligen Minister v. Körber und die Abgeordneten Dr. Funke, Pergelt, Hochenburger und Lueger, sowie von der Rechten Povsche und Palffy. Die Führer der Linken er hielten vom Kaiser die Mittheilung, daß die Sprachenverordnungen aufgehoben werden. Sie sind über den huldvollen Empfang sehr befriedigt und gewannen den Eindruck, daß die Rückkehr zu einem deutschfeindlichen System nicht beabsichtigt ist, daß vielmehr die Bildung einer neu?n Majorität

mit Einschluß der Deutschen versucht werden wird. Wien, 29. Sept. Die Abendblätter bezeichnen einmüihig die Bildung eines Beamtenministeriums als sichergestellt und zwar höchstwahrscheinlich durch den Statthalter Grafen Clary. Wien, 3V. Sept. AuZ parlamentarischen Kreisen wird über die Audienzen der Führer der deutschen Opposition berichtet: Hochenbrrger verblieb ungefähr V» Stunde im Audienzzimmer. Der Empfang Pergelts dauerte 40 Min., der Luegers 20 Min. Die Herren hatten sich eines ausge zeichneten

Clary; Inneres Körber; Finanz Böhm-Bawerk; Landesvertheidigung Witte!; Unterricht Hartel; Justiz Klein; Handel Stibral; Ackerbau Blumfeld. Andererseits hieß es, Clary wird außer dem Präsidium auch den Ackerbau inne haben. Auch wurde als Leiter des Justizministeriums der Oberlandesgerichtspräsident in Trieft, Kindinger und als Leiter des Handelsministeriums Weigelsbcrg genannt. Wie», 30. Sept.*) Graf Clary Aldrin gen wurde gestern mit der Kabinetsbildung betraut. Vorläufig wurde für das Ministerium

des Innern Körber auSerfehen. WelferShcimb und Wittek be halten Ihre Portefeuilles. Die Intention des Monarchen ist, ein neutrales Beamtenministerium zu bilden. Der Kaiser hat gestern an die erschienenen politischen Persönlichkeiten das dringende Ersuchen gestellt, ein neues Ministerium zu unterstützen und den Parteistandpunkt dem allgemeinen Interesse unterzuordnen. Wien, 30. Sept. Graf Clary übernimmt provisorisch die Leitung deS Ministeriums und des Ackerbaues, Wittek und Wels ersheimb bleiben

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 6
Date: 23.10.1888
Physical description: 6
öfter, als dies früher der Fall war, mit Erklärungen hervortreten. Erst kürzlich haben sich zwei diesem Kreise angehörende Persönlichkeiten, die sich als der deutschen Nationalität angehörend gerierten Durch Unterstützung der czechischen Anschau ungen bemerkbar gemacht. Nun ist auch ei» Mann, der wirklich als gut deutsch-österreichisch gesinnt ange- sehen werden kann und sich in seiner Eigenschaft als HerrenhauSmitglied auch als Anhänger der Verfassungö- partei bewährt hat, Fürst Edmund Clary

Staatssprache zu acceptieren. Wir wollen nicht untersuchen ob das Plaivoyer deS Fürsten Clary für die Versönlich- keit an die richtige Adresse gerichtet ist, indem sich der Fürst an die Deutschen wendet; jedenfalls war eS gut gemeint, und man hätte erwarten sollen, dass eS im czechischen Lager einigen Eindruck machen würde. Statt dessen freuen sich selbst die altczechischen Blätter über diese Kundgebung nur unter dem Gesichtspunkte, dass Fürst Clary den Deutschen Nachgiebigkeit empfiehlt, erklären

aber in gleicher Weise wie die jungczechischen, dass an dem böhmischen StaatSrechte festgehalten nnv der Gedanke der deutschen Staatssprache perhorresciert werden müsse. Wie man sieht, sind also Alt- und Jungczechen, wo es sich um die Hauptfrage handelt, ein Herz und eine Seele. Das „Frcmdenblatt' meint, dass die beachtenswerten Ausführungen des Fürsten Clary höchstens Anregungen bieten können, doch nicht die Grundlage zu einer politischen Action. Fürst Clary wende sich an die nationalen Parteien und wolle

nicht von einem Appell an die Mäßigung der Natio nalen, sondern nur von einer starken Mittelparlei Heilung der Lage zu erwarten sei. Vielleicht diene der Brief des Fürsten Clary als Anregung zur Schaffung einer solchen, zur Aufnahme der Bemühungen um die Creierung '5>.ier Gruppe, welche nur der öster reichischen Flagge folgen würde, die, auf dem Boden der geltenden Gesetze stehend, die FriedenS-Stipulationen entwerfen uud dann für dieselben kämpfen könnte, ohne Rücksicht, ob sie den nationalen Aspirationen

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 8
Date: 07.11.1899
Physical description: 8
weitgehende Re vision des Paragraphs 14 stimmen. Es sprachen noch die Abg. NoSke, GefSmann, Rohling, Kiesewetter uud Stransly. Der Vorsitzende im Ministerrathe Graf Clary gab eine Erklärung ab, wonach sich die Regierung gegen die Aufhebung des Paragraphs 14 ausspricht, bezüglich der Revisivn dieses Paragraphs jedoch ihren Standpunkt im Ausschüsse präcisieren werde. Graf Clary hob hervor, dass der Paragraph 14 in zahlreichen Fällen, insbesondere zur Linderung von Nothständen, bei dringenden gemeinnützigen

Arbeiten für das öffentliche Interesse und das wirtschaftliche, Wohl der Bevölkerung sich äußerst förderlich erwiesen hat, so dass bei dieser Art von Anwendung der ge setzlichen Bestimmungen kein grundsätzliches Bedenken erhoben werden könne. Graf Clary erklärt noch, dass die Regierung von dem ihr durch die Verfassung klar vorgezcichneten Wege unter keinen Umständen ab- weichen werde. Nach längerer Debatte stimmten für den Antrag DaSzynskiS anf Aufhebung des Paragraphs 14 167, dagegen 110. Da jedoch

vertagt. Paris, 6. Nov. Daö Znchtpolizeigcricht verurtheilte Este.h .'Zy in ooirtuwaoiuur wegen Betruges, begangen an seinem Vetter Christian Esterhazy, zu dreijährigem Kerker nnd zum Ersatz von 33.500 Francs an Chri stian Esterhazy. (Prw.-Tclcgr. dcr Wagn.'c'sch^ Ziininnzs-Adiniaistcatio,:.) Wien, 7. Nov. Iu einem Leitartikel des „Vater land' wird von einem Mitgliede des „conservativen Lagers' die mnthmaßliche Lebensdauer des Cabinets Clary iu der gegenwärtigen Zusanimensetzuug besprochen

und ausgeführt: Wenn die Majorität fest bleibt, kann gegen sie nicht regiert werden. Die Bildung einer neuen Majorität dürfte dem Grafen Clary aber schwer gelingen, da die katholische Volkspartei für eiur förm liche Coalition mit den Liberalen nicht zn haben fein wird. Die katholische VolkSpartci könne ein princi pielles Zurückstellen ibrer berechtigten Forderungen nicht zugeben und oer Liberalicm.i? könne kein Coali- tionSgenofse sein schon wegen jciner grundsätzlichen Gegnerschaft. Wien, 6. Noo

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 18
Date: 22.10.1899
Physical description: 18
sich gar nichts als höchstens das Zwerchfell. Die Jungtschechen mögen immerhin in ihren Blättern die Aushebung der Sprachenverordnungen mit Trauerrand an kündigen, das sind die Partezettel des Staatsrechts, des au Paroxismus und Schwindelanfällen zugrunde gegangenen Größenwahns. In Oesterreich hat es jede Regierung in der Hand, sich eine Majorität zu verschaffen und wenn nach Clary einer der ReichSverderber feudalen Ritus daS Kunststück wiederholen wollte, irgendwo einen anderen Kern

Körber das Hinausschieben der Aufhebung der Sprachenverordnungen verhindert habe. „Da wären wir ja wieder' — so schreibt die „Kölnische Zeitung' „bei der blassen Furcht vor den lieben Tschechen angelangt!' Clary hat ihnen versprochen, sie durch sein Sprachengesetz zu versöhnen l Das wird er einfach gar niemals im Stande sein und wenn ers ansienge wie immer; oder er muß dafür die offene Gegnerschaft der Deutschen eintauschen. Zwischen den Regentropfen spazieren zu gehen, wird Niemand zuwege bringen

. Vor läufig hat Graf Clary auf die echt tschechische Zu- muthung, nach Aufhebung der Sprachenverord nungen doch im Thatsächlichen den bisherigen Zustand aufrecht zu erhalten, ablehnend beantwortet. DaS war eine Aufforderung, die Deutschen zum Besten zu halten, wie sie Taaffe mit dem Ausgleich zum Besten gehalten hat. Damit sich nun derlei Witze nicht mehr wiederholen, muffen die Deutschen Bürgschaften fordern. Zu oft ist ihnen schon Wort und Treue gebrochen worden. Darum nst „redliche Besenarbeit

' nach Baden! und Thun das Dring lichste. Will Graf Clary daS nicht einsehen^ so ist es nur er selbst, der den Zug heizen lassen muß, der ihn wieder an die freundliche Murstadt zurück bringen würde. Die RückwärtSler wird er niemals versöhnen, aber die Deutschen, die ihm bisher nicht feindselig gegenüberstanden, sich zu Gegnern machen. Graf Clary hat eS also in seiner Hand, die Tage seiner Herrschaft zu verlängern oder sie abzukürzen. politische Nachrichte«. Meran, L1. Oktober. Am 15. d. hat zu Lavis

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Meraner Zeitung
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Page 5 of 18
Date: 19.11.1899
Physical description: 18
durch das Gesammtministerium binnen längstens 8 Tagen das Reichsgericht. Quotenfrage. Wien, 18. Nov. Von tschechischen Abgeord neten gestern Nachmittag im Parlamente verbreitete Gerüchte sagen, Clary hätte nach der Audienz Jaworski's dem Kaiser die Demission überreicht, Körber werde an die Spitze des Kabinets treten. Nach Informationen aus Budapest sind diese Gerüchte vollständig unbegründet. Wie«, 18. Nov. Nach anderer Version beträgt die Quotendifferenz 0.289, nämlich 34.24 und 34.52. Budapest, 17. Nov

bevorstehen. Budapest, 17. Nov. Der Kaiser berief vormittags anläßlich der Quotenverhandlungen die hier weilenden österreichischen Deputierten Jaworski und Dr. Kathrein zu sich. Man legt diesen Audienzen eine große Bedeutung bei und glaubt, baß sie den Zweck haben, dem Grafen Clary die Schwierigkeiten zu erleichtern. Es wird auch eine Umbildung deS KabinetS Clary für möglich gehalten. Budapest, 17. Nov. Heule vormittags hielten die beiden Siebener-Komites der Quotendeputationen Sitzung. Die Verhandlungen

erklärten, ihr Ultimatum laute 34'/t°/o. Anfangs lehnten die Oesterreicher diese Ziffer ab, sie erhielten aber von der Quotendeputation die Ermächtigung, diese Ziffer zu halbieren, also 34'/«<Vg zu fordern. Ungarn beharrte aber auf 34'/t°/g, so daß kein Resultat heraus kam. D'e meisten Mitglieder der österreichischen Deputation, sowie Clary und Kniaciolucki kehren nach Wien zurück. Clary referierte dem Kaiser vor dessen Abreise in der Hofburg, Szell im Bahnhof. NothstandSgesetz. Wie«, 18. Nov

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Volksblatt
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Page 2 of 10
Date: 23.12.1899
Physical description: 10
werden im geschlossenen Wagen zu den andern drei Kirchen fahren. „K. V.' politische Wundschau. Oesterreich. (Zur Läge.) Leider hat es sich gezeigt, dass das arme Oesterreich von Ungarn aus regiert wird. So war diese Woche Ministerpräsident Szell in Wien und hat über das Schicksal Clarys ent schieden. Clary wollte die Zustimmung Ungarns haben, dass das Ueberweisungsgesetz auch ohne Reichsrath und ohne § 14 ins Leben treten könnte. Ungarn ist aber nicht gewohnt nachzuteben, und so beschloss Clary am 20. December

seine Demission einzureichen. Es ist also auch nicht mit dem Grafen Clary nicht gegangen. Graf Thun ist gefallen, weil er sich zu spät einschlössen hatte, oder besser erst dann entschlossen hatte, die Sprachen verordnungen aufzuheben, als ihm das die Jungczechen zugestanden hatten, und weil er der damaligen Obstruc- tion zum Trotze mit dem § 14 regierte. Graf Clary hat den entgegengesetzten Weg eingeschlagen, er hat. sich mit den Jungczechen nicht ins Einvernehmen gesetzt und hat die Sprachenverordnung

bedingungslos aufgehoben; er hat auch hoch und theuer versprochen, den § 14 nie in jener Weise anzuwenden, wie er den Obstructionisten zuwider war. Er hat also den entgegengesetzten Weg eingeschlagen, aber auch so ist es nicht gegangen. Ein Wechsel ist unter Clary nur insofern eingetreten, dass jetzt die Jungczechen trotzig ihren Willen durchsetzen wollen und einfach erklären, wie es schon ihre Vor gänger geübt: „Entweder gehe Oesterreich zugrunde — oder man erfülle unsern Willen!' Und die Lehre davon wäre

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Meraner Zeitung
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Page 5 of 18
Date: 12.11.1899
Physical description: 18
, ZöSmair :c. dagegen sprachen, ein Mißtrauensvotum für die Deutsche Volks partei wegen deren jüngster Haltung und drückte der Schönerergruppe den besten Dank aus. (Also wirklich lauter Freunde der Hemdärmelpolitik? D. Red) Ministerkonferenzen. Wien, 10. Nov. Die ungarischen Minister Szell und LukacS konferierten heute mit den öster reichischen Ministern Graf Clary und Kniaziolucki. Wien, I I. Nov. Graf Clary konferierte gestern abends mit Goluchvwski und hatte sodann eine Unterredung mit Szell

rechtfertigtet Der Minister des Innern führte aus, die Ausschreitungen in Mähren sind nicht durch die politischen Maßnahmen hervorgerufen worden, da die Regierung gleich nach ihrem Amtsantritt erklärte, daß sie den gegenwärtigen Stand der Sprachenfrage nicht als dauernd betrachte. Militär, Gendarmerie und die Behörden erfüllten ihre Pflicht. Die Gendarmerie brsand sich im Zustand der Nothwehr als sie die Waffen gebrauchte. Die Tschechen schrieen: „Mörder;' „Räuberl' „Gras Clary ist Schuld I' „Infame Lüge

und die Baluta- gesetze nur auf Grund des Z 14 publiziert wurden ohne Zustimmung deS ReichSraths. Wie«, 10. Nov. In der gestrigen Ablehnung der Staatsschulden-Kontrolskommission, der Regie rung das nöthige Gold auszufolgen, erblickt man allgemein eine von Dr. Kaizl inszenierte Intrigue der Rechten. — Die tschechischen Blätter jubeln über die Schwierigkeiten, die dadurch dem Kabinet Clary entstanden seien. Doch erwartet man, daß die Staatsschulden-Kommission ihren Beschluß reassumieren wird. Wien, 11. Nov

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Pustertaler Bote
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Page 1 of 18
Date: 24.11.1899
Physical description: 18
erfähtt, vorausgesetzt/ daß die strengen Staats interessen dadurch gefördert werden, als umgekehrt. . Wäre die parlamentarische und allge mein politische Situation nicht so - arg verfahren gewesen, so würde sich der Kaiser gewiß zu keinem directen Eingriff entschlossen haben/ die Dinge hatten sich aber hier in den letzten Tagen schlimm gestaltet.. Zwischen, dem. Grafen Clary und der Majorität des Abgeordneten hauses hat sich ein unerquickliches Ver hältniß herausgebildet. Es ist vielleicht müssig

, prüfen zu wollen, ob das so kommen mußte; genug an dem, es i st so gekommen. Die Rechte des Abge ordnetenhauses ist die Majorität und sie zeigte sich verstimmt, als Graf Clary sich ihrer Auffassung nach der Linken zu sehr näherte.. So entstand Mißtrauen und ! entstanden Mißverständnisse und Reibungen. ! Dazu kam noch die Ver schärfung der Situation durch das Scheitern der. Quotenverhandlungen mit Ungarn. Das Alles zusammengenommen bildete eine genugsam ernste Sachlage, um den Monarchen zum Eingreifen

zu veran lassen. Der Kaiser hat sich die Führer von beiden Seiten kommen lassen und hat ihnen das gesagt, was der Situation entsprach I Er sagte Jenen> die schon gerne wieder- . eine neue Ministerkrise fabricirt hätten, daß er derzeit keine solche' wünsche. Er sagte, daß er dem Ministerium Clary eine zeitlich und sach lich begrenzte Aufgabe zugewiesen habe, daß er entschlossen sei, es zu halten bis zur Erledigung dieser Ausgabe und vor her keine Veränderung wünsche. Anderer seits sagte der Kaiser

Staatsnothwendigkeiten, um die es sich augenblickliche handelt aber sind das Budget, beziehungsweise die Vötirung eines Budgetprovisoriums, nachdem das definitive Budget vor Jahresschluß nicht mehr festgestellt werden kann und die Votirnng des Ausgleichs mit Ungarn. Diese beiden Dinge müssen gemacht werden und zwar wo möglich parlamen tarisch Denn macht man sie nicht parlamentarisch, so müßten sie eben wieder auf Grund des Z 14 gemacht werden. Es ist der lebhafteste Wunsch der Krone, daß diese letztere Eventualität vermieden werde: Graf Clary

Erfolg eintrete», werde. . Die „N. Fr. Pr.' glaubt, das End-; ziel des Borganges sei trotz der Ungewöhnlich-. teit zweifellos ein konstitutionelles; es nehme ^ den Alp von der Brust der Bevölkerung, wenn die Verwaltung wieder innerhalb der Schranken der Verfassungsmäßigkeit geführt wird. Das „Fremdenblatt' sagt, die Parteien werden sich nunmehr überzeugen, daß das Cabinet Clary nur ein unbefangener Anwalt des Parlamentarismus und des Staates vor der Reichsvertretung ist. Das „N. W. Tgbl.' erwartet

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 28
Date: 17.12.1899
Physical description: 28
zu zerbrechen, wie die Regierung mit der offenen und der verkappten Obstruktion fertig werden kann. Allein es müssen sich Mittel finden lassen, der Schlange den Kops zu zertreten; koste es, waS es wolle. Der Kampf gegen den Trafen Göluchowski. Wien, 16 Dezember. Seitdem eS feststeht, daß mit einem etwaigen Rücktritte deS Grafen Clary ein Wechsel der den Feudalen so verhaßten Beauitenregierung nicht zu erzielen ist, vereinigen sie ihren ganzen Einfluß

ist. Die umgehenden Gerüchte über Ministerdemissionen sind durchwegs unbegründet. Nach Weihnachten stehen wichtige Entscheidungen bevor. In Folge der zweideutigen Unterstützung seitens der Polen und Klerikalen sinkt die Wahrscheinlich keit, daß die Regierung bis Ende Dezember die Obstruktion der Jungtschechen überwinden könne. Da» Ministerium Clary wird indessen bis zum letzten Augenblick die Anstrengungen fort setzen, den Ausgleich parlamentarisch zu erledigen. Sollte der Versuch bis gegen den 28. Dezember

nicht glücken, so erwartet man die Einsetzung eine» anderen Beamtenministeriums, da» bereit ist, den Ausgleich mit K 14 durchzuführen. Graf Clary wird sich hiezu nicht verstehen. In der vorgestrigen Sitzung des Budget- auSschusseS gab Graf Clary die Erklärung ab, dem Vorwurf, die Regierung gehe ungerecht und feindlich gegen da» tschechische Volk vor, müsse er entschieden widersprechen. Die Regierung schätze daS tschechische Volk, wisse dessen kulturelle und wirthschaftliche Bedeutung und Stellung im Staat

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Brixener Chronik
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Page 4 of 10
Date: 03.10.1899
Physical description: 10
. Es soll aber nur ein Uebergangsministerium sein, das von einem parlamentarischen abgelöst wird. Der nsue Ministerpräsident Manfred Graf Clary-Aldringen ist zu Wien am 30. Mai 1852 als Sohn des Fürsten Edmund Moriz geboren. Das „Fremdenblatt' bringt folgende Daten aus seinem Lebenslauf. Nach Beendigung seiner juridischen Studien an der Wiener Universität trat er zu Beginn der Achtziger- Jahre bei der Statthalterei in Niederösterreich in den Staatsdienst. Im Jahre 1883 kam er nach Wiener-Neustadt als Bezirkscommisfär, im darauffolgenden Jahre wurde er mit der Leitung

der Bezirkshauptmannschaft betraut. Seinen Militärdienst leistete Graf 'Clary im zweiten Landwehr-Uhlanen-Regiment, in dem erLientenant im nichtactiven Verhältnisse ist. Im Jahre 1886 wurde er unter dem Grasen Taaffe als Bezirks commissär zur Dienstleistung in das Ministerium des Innern berufen, wo er bald darauf zum Ministerial-Viceseeretär avancierte. Zu Beginn der Neunziger-Jahrs erfolgte seine Ernennung zum Bezirkshauptmann in Wiener-Neustadt. Im Jahre 1895 kam Graf Clary als Landesregierungs rath zur Landesregierung

nach Klagenfurt. Im Jahre 1896 wurde er als Nachfolger R. von Jaegers zum Landespräsidenten in Schlesien und im December 1898, nach dem Rücktritte des Marquis Bacquehem, zum Statthalter in Steiermark ernannt. In allen diesen Stellungen erwarb ihm sein conciliantes Wesen rasch alle Sympathien. Graf Clary ist Ritter des Franz Josef-Ordens und des spanischen Ordens Karl III., Geheimer Rath und Kämmerer, Ehrenbürger von Hennersdorf, Velm und Wigstadtl. Seit 26. April 1884 ist er mit Francisca, geborenen Gräfin

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