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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 18
Date: 07.10.1899
Physical description: 18
Manfred Grafen Clary und Aid ringen zum Ackerbauminister ernannt und den selben provisorisch mit dem Vorsitze im Ministerrathe betraut. Ferner ernannt: den FZM. Zeno Grasen Welse rshermb neuerlich zum Minister für Landes- vertheidigung; den geheimen Rath Dr. Heinrich Ritter v. Wittek neuerlich zum Eisenbabnminister: den geheimen Rath Dr. Ernfft v. Ko erb er zum Minister des Innern; den geheimen Rath und Oberlandesgerichtspräsidenten in Triest Dr. Eduard A"er v. Kind in g er zum Justizminister

; den MiNisterialrath im Mimsterraths-Präsidium Dr. Casimir Ritter v. Chledowski zum (galizischen Landsmann-) Minister. Weiter betraut: den geheimen Rath und Seküonschef Dr. Wilhelm Ritter v. Härtel mit der Leitung des Ministeriums für Kultus und Unterricht; den Sektionschef Dr Franz Stibra^mit der Leitung des Handelsministeriums und den Sektionschef Dr. Severin Ritter v. Kniazio- lucki mit der Leitung des Finanzministeriums. Das neue Ministerium, ein Beamtenministerium, dessen Chef Graf Clary

über die sie trennenden Gegensätze möglich wäre. Und damit wäre we nigstens das erzielt, was in den letzten Jahren als unerreichbar erscheinen mußte. * -r- * Der nunmehrige Ministerpräsident Gras Clary wurde 1852 in Wien als jüngster Sohn des ver storbenen Fürsten Edmund Clary geboren. Sein Vater gehörte der Verfaffungspartei des Herren hauses an. Der gegenwärtige Majoratsherr, Fürst Carl Clary, der Bruder des Ministerpräsidenten, hat sich im Herrenhause der Rechten angeschloffen. Gras Manfred ist dagegen politisch

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Tiroler Post
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Page 3 of 8
Date: 25.10.1899
Physical description: 8
jenes Ausgleiches/ der bisher für drei Regie rungen eine Saat von Drachenzähnen gewor den, hinterlasscn nnd in seinem Schloss auf dem Tetschener Elbefelsen reibt sich heute Graf Thun die Hände in vergnüglicher Erwartung, wann sich Graf Clary beim Ausgleichswerk den Hals brechen wird. Der jetzige Kabinetschef hat ja noch zwei wichtige Arbeiten, die zum Ausgleich gehören, zu erledigen: Das Rückverweisungs verfahren für die neuen Verzehrungssteuern, das uns Oesterreichern eine Rückverweisung

werden. Graf Clary weiß, dass er auf die Unter stützung des Ausgleiches durch die christlich soziale Partei nicht rechnen kann, wenn er aber irgendwelche Hoffnungen hegen will, eine Mehrheit im Parlamente für die Rückverwei sungen zu finden, dann muss er zuerst für die Bestimmung der Quote zu Gunsten Oesterreichs sorgen lassen oder wenigstens ausreichende Garantien für die bevorstehende Erhöhung der Quote geben. Dann erst möge er sein Glück mit dem Ueber- weisungsverfahren versuchen. Für die vielen

Bitternisse des Ausgleiches mit dem lieben Ungarn wollen wir Oesterreicher wenigstens ein einziges kleines Zuckerl haben! Rundschau. Zur Lage. In der Regierungserklärung sagte Graf Clary mit einer deutlichen Richtung gegen die Christlichsozialen, die Regierung halte gäbe etwas zu erleichtern, erlaubt sich Schreiber dieses Artikels den Vorschlag zu machen, welchen mehrere Herren aus Meran ausgesprochen haben, man möge vor Allem für die antisemitische Presse mehr agitieren als bisher, sie unter stützen

wird die christlich- soziale Partei ihren unterstützenden Arm gewiss nicht versagen, sobald es das Wohl des Volkes und nicht etwa die Lebensrettung jüdisch-li beraler Tendenzen gilt. Dem Ministerprä sidenten aber möchten wir mit Bezug auf die zwei Theile des Negierungsprogrammes: Aus- aleich mit Ungarn und Lösung der wirtschaft lichen Fragen, jene Worte zurufen, welche der thüringische Schmied seinem Landgrafen zuge rufen hat: „Lutz, werde hart!" Graf Clary, werde hart gegenüber den maßlosen Ansprüchen Ungarns

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Neueste Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 08.03.1929
Physical description: 8
und stellen sich gegenseitig vor. Der Ungar sagt: „Bad ja nie!" (Bat- ihany). Worauf der Pole antwortet: „Bad eh nie!" (Badem). Historisch verbürgt ist die nachfolgende Szene, die sich zwischen dem mit der Neubildung des österreichischen Ministeriums betrauten Grasen Clary und Kaiser Franz Josef abspielte und zugleich ein Beweis dafür war. daß dieser sonst so unnahbare Monarch auch einen guten Witz hören konnte. Clary sollte nur eine Verlegenheits- lösung sein und ein Uebergangskabinett bilden

. In der Audienz sagte nun der Kaiser: „Lieber Graf Clary, Sie haben eine schwierige und zugleich undankbare Aufgabe! Aber ich baue aus Ihr Pflichtgefühl und Ihre persönliche Treue! Sie sollen die Sprachenverorünung zurückztehen, mit den verschiedenen politischen Parteien klare und bindende Abmachungen treffen, damit dann aus Grund dieser eine feste Majorität geschaffen werden könne, aus deren Mitte hierauf eine Persönlichkeit als Träger der Regierungs- Verwaltung auszuwählen sein wird." — Der Minister

, sich verbeugend: „Majestät, ich verstehe vollkommen: erst Clara pacta und dann Clary, pack di!" Me Pforten des Palazzo Lancellottü In diesen Tagen der großen Versöhnung in Rom hat auch der P a l a z z o L a n c e l l o t t i seine Pforten wieder eröffnet, nachdem sie fast sechs Jahrzehnte lang geschlossen waren. Bor nunmehr 59 Jahren nämlich gab der Prinz Filippo Laneellotti Befehl, sie für immer zu schließen, zum Zeichen tiefster Trauer und heftigsten Protestes. Nie mehr sollten sie geöffnet werden. Niemand

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 10
Date: 23.12.1899
Physical description: 10
des (5orrespondenz-Vnrean.) Wicll, 22. Dec. Se. Majestät der Kaiser nahm gestern die vom Ministerium Clary erbetene De mission an und ernannte mit Handschreiben vom 22. December den geheime» Nath Wittek nenerlich zum Eisenbahiiminister und betraute denselben pro visorisch mit dem Borsitze im Ministerrathe; ferner ernannte se. Majestät den Feldzeugmeister Grafen Welsers heim l> ueuerl. zum Landesvertheidignngs- minister, Chlendowsky nenerlich zum Minister. Weiter betraute Se. Majestät den Geheimrath Seetionsches

Eiitschlieszung vom heutigen, welche morgen im nicht amtlichen Theile der „Wiener Zeitung' veröffentlicht werden wird, spricht die Vertagung des Neichsrathes aus. Das neugebildete Ministerium Wien, 22. Dec. Das Allerhöchste Handschreiben an den Grafen Clary bat folgenden Wortlant: „Lieber Graf Clary! Unter Verhältnissen, welche sich zu gau; defonders schwierigen gestaltet hatten, sind Sie, Meinem Nnfe getreulich folgend, an die Spitze Meines Ministeriums getreten. In nnansgesetzter, ausopscrader Arbeit

189!). Franz Joseph lu. >>.' Wien, 23. Dec. Die „Wiener Zeitung' verössent- licht die taiscrlichen Handschreiben an die abtretenden Minister, sowie die kaiserlichen Handschreiben, womit das neue Cabiner in der gemeldeten Zusamincnsctznng ernannt wird. (Dac- Handschreiben an den Grasen Clary s. n. D Die kaiserlichen Handschreiben an Ko.rb^r und ^tiüdinger frechen unter Vorl'etialt ih.er wcillren Vergeudung im D-enste den I ant nnd die Anerlninnng sür die geleisteten vorzüglichen Dienste ane

. Ein weiteres Handschreiben an den Grafen Clary spricht die angesnchte Enthebnng Hartels, --ii- dr..tc. und Ziniazioluckiö von der Leitung der bezüg lich.!! Nessorts unter Anerkennung der geleisteten Dienste ans. Wicn, 23. Dec. Se. Majestät der Kaiser er nannte den Neichsrathsabgeordneten Zacek, Ersatzmann des Reichsgerichtes, und den Dr. Haßlwanler zu Mit gliedern, den Seetionsches im Nahestande Nitter von Spann znm Ersatzmann des NeichSgerichteS. Wien, 23. Dec. Die „Wiener Zeitnng' meldet: Der Leiter

» und den Ausgleich mit Ungarn persect zu machen und so mit Paragraph 11 zu vollbringe», was Graf Clary auf parlamentarischem Wege nicht vollbringen konnte. Unter solchen Umständen gestaltet sich die Uebernahme der Negieruug zu einem Acte treuer Pflichterfüllung gegen- über der Krone nnd dem Staate. Die neue Regie rung gibt loyal und sichtbar ihren Charakter als UebergangSministerium land, was erwarten lässt. dass sie den Nothparagraphen wirklich nur zum Ordnen der driugcudstcu Angelegenheiten verwendet

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 6
Date: 16.10.1899
Physical description: 6
. ^!>r lnncrei! 55age. Die Abg. Dr. Skarda, Obmann des , Executio- ComiteS der czechischen Abgeordneten, und Dr. Pacak halten am letzten Donneretag abends mit dem Vor sitzenden im Ministerrathe Grafen Clary eine andert- halbsiüudige Unterredung. Die czechischen Blätter veröffentlichen über dieselbe im Wesen ziemlich über einstimmende Berichte, denen wir folgende Einzelnheiten Die „Politik' meldet:'. Graf, Clary erklärte unum wunden, die 'Aufhebung der Sprachenverordnungen werde xnre eb siwvlv erfolgen

, welche sich bereits zu einer par- lopientarischen Jnstitulion herangebildet habe, bei an deren, ähnlichen.Anlässen, bei denen es sich abermals um - die, Durchführung eines von Nlchtdeutschen gel tend gemachten Rechtes handeln würde, inzmer wieder aufleben werde. Sie machten kein Hehl daraus, dass die czechischen, Abgeordneten gegen eine Regierung, welche die Sprachenverordnungen bedingungslos auf heben, würde, in die, schärfste Opposition treten werden. Graf, Clary erwiderte, die Aufhebung der, Sprachen

- Verordnungen könye, mckit.M aufgefasSt werde«, als würde man vor der Obstruction die Segel streichen. Die Aufhebung bedeute bloß ein Zurückgehen zu dem Zustande vor dem Jahre l897, und die Regierung wolle in dieser Hinsicht tudulu, rasu machcn. Graf Clary gab zu, dass die Lösung der Sprachenfrage mit Ä?chwitrigk«ilen verbunden sei, da die Verschieden heit dcS Stc.ndmniktcS. Cvmpetenz Bedenken und an dere Momente zu berücksichtigen feien. Deshalb be mühe er sich, die Anscliauuugcn aller Parteien lennen

Telbstverläugnnng gegen deren offenkundige Feinde' vertheidigte. Graf Clary mcinte, dass die radicale Bewegung unter den Deutschen von den Czechen überschätzt werde. In seiner Mehrheit sei daS deutsche Velk loyal, !ras sich eben bei den Henri gen Manövern gezeigt habe. Graf Clary gab zu, dass die Ausarbeitung eines Sprachengesetzes eine schwere Aufgabe sei. Es sei nothwendig, auszuschei den, was im G-sctzeswcge und was im Verorduuugs- wege durchgeführt w-rdcu muss. DaS Stabile sollte seiner Meinung

nach der Legislative, das Labile dem Verordnungswege vorbehalte» bleiben. .Man müsse auch das StaalSinteresse im Ange behalten. Man müsse überhaupt erst eingehende Studien machen, bevor mau an die desinitive Lösung wird herantreten könne. Graf Clary fügte - hinzu, er appelliere an die Mitwirkung der Intere»enten, die er gewiss vor Einbringung seines Sprachengesetzes noch zu einer Coiiferenz einladcn werde. Die Antwort, welche ihm zutheil wurde, war eine ablehnende. Heute findet in Prag eine Sitzung , des Executiv

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Pustertaler Bote
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Page 2 of 7
Date: 29.12.1899
Physical description: 7
besondere Beachtung finden und nicht ohne tiefen Eindruck bleiben. Es bringt eine unmittelbare Kundgebung der Krone über die liinere Lage. Se. Majestät spricht daselbst vnn den „betrü benden politischen Wirren', die Graf Clary Zum Abschlüsse zu bringen ben-üht gewesen. „Leider' — beißl es in dem kaiserlichen Hand schreiben des Weiteren — „ist es derzeit nicht möglich gewesen, dieses ersehnte Ziel zu er reichen.' Die Hoffnung, die angestrebte Ord nung unter anderen Umständen doch zu finden

, spricht aus den kaiserlichen Worten. Das Fehlschlagen des Ministeriums Clary wird nur als momentaner Zwischenfall angesehen, der das Reich nicht behindern wird, auch fernerbin das Allen vorschwebende Ziel anzustreben. Die Worle des Allerhöchsten Handschreibens be kundn, wie nahe die inneren Verhältnisse den Monarchen selbst berühren und wie sehr eine friedliche Beilegung des parlamentarischen Zwistes seinem Herzen entsprochen hätte. Der Kaiser hat den Grafen Clary mit dem Großkreuz deS Leopoldordens

airsgezeichnet. Die Wiener Blätter besprechen den voll« zogenen Kabinetswechsel. Die „Neue Freie Presse' rühmt dem Grafen Clary Redlichkeit des Willens, Achtung vor dem Recht, Selbst- losigkeit und Zuverlässigkeit nach und sagt, Graf Clary habe sich den Ruhm eines recht schaffenen Mannes uud aufrichtigen Patrioten begründet. Das Ministerium Wittek habe nun eine noch begrenzter? Aufgabe. Man dürfe also euch von ihm nicht verlangen, daß es Etwas schaffe, wozu die Mitwirkung des Parlaments nöthig sei

, noch weniger, daß es parlamentarische Zustände schasse. — Das „Fremdenblatt' sagt, Graf Clary verlasse in ausrechter Haltung den Schauplatz seiner kurz bemessenen Thätigkeit. Männer, die so scheiden, pflege,» zu gehen, um wiederzukommen. — Das „Neue Wiener Tag- Iblatt' weist auf die Aufgabe des Ministeriums Wittek hin, die Staatsnothwendigkeiten mit dem S 14 zu vollbringen und sagt, die Uebernahme der Regierung gestalte sich^unter solchen Um ständen zu einem Akt treuer Pflichterfüllung gegenüber der Krone

und dem Staate. — Das Vaterland' sagt, alle Persönlichkeiten des neuen Kabinets, obenan Wittek, genießen den Ruf tüchtiger, pflichteifriger und erfahrener Beamten. Man dürfte also beruhigt sein, daß das Ka binet die laufenden Geschäfte in aller Ordnung weiter führen wird. — Die ..Deutsche Zeitung' hebt bezüglich des Grafen Clary hervor, daß er sich die allgemeine Achtung und das Ver trauen der deutschen Parteien erworben und ein gutes Andenken hinterlasse. Wie die „Sonn- uud Montagszeinmg' zu melden weiß

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 6
Date: 23.01.1900
Physical description: 6
sich bessern und die verfassungsmäßige Erledigung der Staatsaufgaben ermög lichen werden. Irgendwelche Ministeranklage wegen An wendung des § 14 wird beim nächsten Zusammentreten des Reichsrathes nur mehr als Komödie erscheinen und ohne Wirkung bleiben. Das Cabinet Wittek hatte noch eine nicht zu unter schätzende Bedeutung: es musste von einer Regierung, die zu sehr den Angriffen exponiert war, zu einer Regierung, die sich von Anfang in mehr gesicherter Stellung befand, überleiten. Das Cabinet Clary bot

, auch einzelner Interessentengruppen geschwächt und die Parteiminister ans< trockene gesetzt wurden. WaS konnte eigentlich Graf Clary dafür? DaS Cabinet Thun war von Sr. Majestät in Gnaden entlassen, daS Cabinet Clary von Sr. Majestät — berufen worden. Wie können conser- vative Parteien schon vornehercin zum Cabinet, eben wegen der Eigenart seiner Berufung, in so auffallende Opposition treten und auf Ministersturz ausgehen, wie eS unter andern besonders der feudale Großgrundbesitz gethan? Dieser pocht

wissen möchten. Mit oder ohne December-Verfassung: die Berufung und Entlaffuug der Räthe der Krone muss der Krone selbst anheimgestellt werden.' Dem Grafen Clary gegenüber war dieser Grundsatz vergessen worden. Wenn man sich aber fragt, wie denn conservative Parteien auf einmal, wenn auch nur für diesen einen Fall sosehr aus der Rolle fallen konnten, so liegt die Aufklärung hierüber in. einem weiteren schwachen Punkt des Cabiuets Clary; es trug den provisorischen Charakter frischweg zur Schau

. Der provisorische Cha rakter verlieh dem Cabinet eine innere Schwäche; jedermann wusste, dass das Cabinet in dieser Zusammen setzung schon nach der Intention der Krone nicht lange dauern sollte, und einzelne Mitglieder des Cabinets waren von derselben Ueberzeugung getragen. Ein Provisorium hat weniger Widerstandskraft und ist dann leichler zu beseitigen als ein Definitivum; man wagt sich auch leichter an den Widerstand heran. Man konnte es auch hören: Wäre die Regierung Clary als eine definitive auf den Plan

Clary haben wir schon angedeutet, der ungünstige Moment, in welchem es an die Arbeit gerufen wurde: der bevor stehende IahreSweckfel im Zusammenhalt mit den heiklen Aufgaben: Fertigstellung des Ausgleiches und Erledigung des Budget Provisoriums. Auch in dieser Hinsicht ist Dr. von Körber ungleich besser daran. Wir halten also dafür, dass das Cabinet Körber in einer viel günstigeren Situation sich befindet, und dass, weil die beständigen Ministerwechsel ein Schaden sind, auch für das Reich

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 26
Date: 24.12.1899
Physical description: 26
Str. 154 Me»«»er Iett»»A. Seite» politische Nachrilhtttt. Meran, 23. Dezember. Der Kaiser hat 'vorgestern seine Zustimmung zu einem Regierungswechsel dadurch ge geben, daß er den bisherigen Eisenbahnminister Dr. Wittek als designierten Ministerpräsidenten mit der Kabinetsbildung betraute, das während der Vertagung des Reichsrathes d' Staatsnothwendig keiten mit dem ß 14 erledigen, eine Berständigung in der Sprachenfrage nach Möglichkeit herbei führen, den Cours Clary fortsetze

.: und bei Wieder, eröffnung des Reichsrathes einem dritten Bcamten- ministerium Platz machen soll, dessen Aufgabe es sein wird, ein parlamentarisches öder annähernd parlamentarisches Regime im Sinne der von der Krone angestrebten Koalition vorzubereiten. — Das Kabinet Clary wurde vorgestern Vormittag vom Kaiser in Abschiedsaudienz empfangen. Graf Clary erhielt das Großkreuz des Leopold-Ordens. Blättermeldungen zufolge verabschiedete sich Graf Clary am 20. von allen Parteien des Abgeordnetenhauses. Die Verabschiedung trug

über all, auch bei den Tschechen, den herzlichsten Charakter. Während das „Fremdenblatt' eine Lösung der Ministerkrisis nach Weihnachten für wahrscheinlich hält, kündigen andere Blätter sie für heu,e an. — Das klerikale „Linz er Volks blatt' bedauert, daß das Ministerium Clary, welches gewiß nicht seine Unterstützung gefunden hat, der Obstruktion der Jungtfchechen weichen muß. Uns, meint das Blatt, wäre eS viel lieber gewesen, wenn eS in Folge einer parlamentarischen Nieder lage aus dem Amte geschieden

wäre, denn wir glauben, daß jeder Erfolg der Obstruktion eine neue Schwächung des Parlaments bedeute. Das „Linzer Volksblatt' ist wenigstens ehrlich, oder will es doch zu sein scheinen, doch unser „Burggräfkr' leistet — für eine solche Frechheit giebt eS keinen parlamentarische» Ausdruck, der stark genug wäre — sich folgend! Behauptungen, über die aber Jeder nur lachen kann: »DaS Ministerium Clary hat das „letzte auf d<,c Mühle'. Von der Linken und ihren Blätter seinerzeit sc ldig begrüßt

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Meraner Zeitung
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Page 5 of 20
Date: 01.10.1899
Physical description: 20
< hier eingetroffenen Statihalter Grafen Clary, serner den ehemaligen Minister v. Körber und die Abgeordneten Dr. Funke, Pergelt, Hochenburger und Lueger, sowie von der Rechten Povsche und Palffy. Die Führer der Linken er hielten vom Kaiser die Mittheilung, daß die Sprachenverordnungen aufgehoben werden. Sie sind über den huldvollen Empfang sehr befriedigt und gewannen den Eindruck, daß die Rückkehr zu einem deutschfeindlichen System nicht beabsichtigt ist, daß vielmehr die Bildung einer neu?n Majorität

mit Einschluß der Deutschen versucht werden wird. Wien, 29. Sept. Die Abendblätter bezeichnen einmüihig die Bildung eines Beamtenministeriums als sichergestellt und zwar höchstwahrscheinlich durch den Statthalter Grafen Clary. Wien, 3V. Sept. AuZ parlamentarischen Kreisen wird über die Audienzen der Führer der deutschen Opposition berichtet: Hochenbrrger verblieb ungefähr V» Stunde im Audienzzimmer. Der Empfang Pergelts dauerte 40 Min., der Luegers 20 Min. Die Herren hatten sich eines ausge zeichneten

Clary; Inneres Körber; Finanz Böhm-Bawerk; Landesvertheidigung Witte!; Unterricht Hartel; Justiz Klein; Handel Stibral; Ackerbau Blumfeld. Andererseits hieß es, Clary wird außer dem Präsidium auch den Ackerbau inne haben. Auch wurde als Leiter des Justizministeriums der Oberlandesgerichtspräsident in Trieft, Kindinger und als Leiter des Handelsministeriums Weigelsbcrg genannt. Wie», 30. Sept.*) Graf Clary Aldrin gen wurde gestern mit der Kabinetsbildung betraut. Vorläufig wurde für das Ministerium

des Innern Körber auSerfehen. WelferShcimb und Wittek be halten Ihre Portefeuilles. Die Intention des Monarchen ist, ein neutrales Beamtenministerium zu bilden. Der Kaiser hat gestern an die erschienenen politischen Persönlichkeiten das dringende Ersuchen gestellt, ein neues Ministerium zu unterstützen und den Parteistandpunkt dem allgemeinen Interesse unterzuordnen. Wien, 30. Sept. Graf Clary übernimmt provisorisch die Leitung deS Ministeriums und des Ackerbaues, Wittek und Wels ersheimb bleiben

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 8
Date: 07.11.1899
Physical description: 8
weitgehende Re vision des Paragraphs 14 stimmen. Es sprachen noch die Abg. NoSke, GefSmann, Rohling, Kiesewetter uud Stransly. Der Vorsitzende im Ministerrathe Graf Clary gab eine Erklärung ab, wonach sich die Regierung gegen die Aufhebung des Paragraphs 14 ausspricht, bezüglich der Revisivn dieses Paragraphs jedoch ihren Standpunkt im Ausschüsse präcisieren werde. Graf Clary hob hervor, dass der Paragraph 14 in zahlreichen Fällen, insbesondere zur Linderung von Nothständen, bei dringenden gemeinnützigen

Arbeiten für das öffentliche Interesse und das wirtschaftliche, Wohl der Bevölkerung sich äußerst förderlich erwiesen hat, so dass bei dieser Art von Anwendung der ge setzlichen Bestimmungen kein grundsätzliches Bedenken erhoben werden könne. Graf Clary erklärt noch, dass die Regierung von dem ihr durch die Verfassung klar vorgezcichneten Wege unter keinen Umständen ab- weichen werde. Nach längerer Debatte stimmten für den Antrag DaSzynskiS anf Aufhebung des Paragraphs 14 167, dagegen 110. Da jedoch

vertagt. Paris, 6. Nov. Daö Znchtpolizeigcricht verurtheilte Este.h .'Zy in ooirtuwaoiuur wegen Betruges, begangen an seinem Vetter Christian Esterhazy, zu dreijährigem Kerker nnd zum Ersatz von 33.500 Francs an Chri stian Esterhazy. (Prw.-Tclcgr. dcr Wagn.'c'sch^ Ziininnzs-Adiniaistcatio,:.) Wien, 7. Nov. Iu einem Leitartikel des „Vater land' wird von einem Mitgliede des „conservativen Lagers' die mnthmaßliche Lebensdauer des Cabinets Clary iu der gegenwärtigen Zusanimensetzuug besprochen

und ausgeführt: Wenn die Majorität fest bleibt, kann gegen sie nicht regiert werden. Die Bildung einer neuen Majorität dürfte dem Grafen Clary aber schwer gelingen, da die katholische Volkspartei für eiur förm liche Coalition mit den Liberalen nicht zn haben fein wird. Die katholische VolkSpartci könne ein princi pielles Zurückstellen ibrer berechtigten Forderungen nicht zugeben und oer Liberalicm.i? könne kein Coali- tionSgenofse sein schon wegen jciner grundsätzlichen Gegnerschaft. Wien, 6. Noo

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 8
Date: 22.11.1899
Physical description: 8
Dr. Engel. — Die Mitglieder der österr. Quoten deputation begaben sich um 4 Uhr nachmittags nach Budapest. Der Vorsitzende im Ministerrathe, Gras Clary, und der Leiter des Finanzministeriums, Ritter v. Kniaziolvcki, begaben sich nachmittags gleichfalls nach Budapest. — In der heutigen, unter dem Vor sitze des Präsidenten Dr. Fuchs stattgefundenen Eon- ferenz der Obmänner sämmtlicher Parteien des Abge ordnetenhauses wurde der Vorschlag des Präsidenten nach Erledigung der Ministeranklagen zunächst

' die kaiserlichen Handschreiben an den Minister deö Aeuncrn, Grasen GoluchomSki, an den Vorsitzenden im Ministerrathe, Grafen Clary, und an den unga rischen Ministerpräsidenten v. Szell, womit die Dele gationen auf den 30. November nach Wien einberufen werden. — Die „Wiener Zeitung' meldet ferner: Se. Majestät der Kaiser sanctionierle den vom Tiroler Landtag beschlossenen Gesetzentwurf betreffend die Heisttllung, Umlegnng und Erhaltung von Zn^ sahrtsstraßen zu den Bahnhöfen und AusnahmSsiationen bei Eisenbahnen

, ein neutrales Be..u>- tenministerium zu unterstützen, denn sie habe inmicr den Standpunkt vertreten, dass in Oesterreich »nr ein solches Ministerium möglich ist. Die Partei werde dem Cabinet Clary das Budgetprovisorium dewilli- gen, bei allen Vorlagen jedoch, welche den Ausgleich mit Ungarn bet'efscn, sei, da es sich ja vorwiegend um wirtschaftliche Fragen Handel!, den Mitglieder! der Partei die Freiheit ihres Votums anheimgestellt. Se. Majestät der Kaiser sprach auch mit Prade über die Verhältnisse

in Böhmen und drückte die Hoffnung aus, dass eS in Bölimen endlich zu einer Verstän digung zwischen den Deutschen nnd den Czechen kom men werde. Aus der Audienz des jungczechischen Abg. Engl ver lautet, dass Dr. Engel deni Kaiser gegenüber betonte, die Stellung der .ezechischen Abgeordneten sei durch die Strömung im Lande bedingt. Graf Clary habe durch die Aufhebung der Sprach.nverordnungeu dem ezechischen Volte einen großen Schmer', bereitet. Die Person diS Grafen Clary, nicht das Eabinet fei

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 8
Date: 20.10.1899
Physical description: 8
Sicherheitswache geworfen hatten. Um 10 Uhr abenss herrschte überall vollkommene Rnhe. (Priv.-Tclegr. der Waguer'schen Zeittl»g5-Sldinl»istratiou.*i WicN. 20. Oct. Der Minister Graf Clary cm« pfieng gestern nachmittags die Abg. Malfatti und Bafcvi. Malfatti legte die Verhältnisse in Südtirol und Kärnten im allgemeinen dar, sowie die Sndtiroler Sprachenverhältnisse in Amt und Schule uud die Noth wendigkeit der Besserung derselben im Speciellen und präcisierte dann die Wünsche der südtirolischen Italiener

mit Rücksicht auf die Abtrennung des Trentino von der statthalterei in Innsbruck und die autonome Verwaltung. Graf Clary erklärte, er bringe den Italienern großes Wohlwollen entgegen und werde be strebt sein, dcn vorgebrachten Wünschen nach Möglich keit gerecht zu werden, erwarte aber seinerseits, dass die italienischen Abgeordneten der Negierung gegenüber Entgegenkommen zeigen und deren Bemühungen unter stützen werden. Abg. Basevi sprach über die Verhält nisse in Trieft, besonders über die Herstellung

einer zweiten Eisenbahnverbindung mit dem Norden der Monarchie und die rasche Fertigstellung der Triester Hasenbauten, da sonst Trieft von Fi»me überflügelt würde. Graf Clary ersuchte auch Basevi, bei den Clubgenossen dahin zu wirken, die Regierung zu unter stützen, und sagte die Förderung der Realisierung der zweiten Eisenbahnverbindung, sowie die unverzügliche Inangriffnahme der Hafenbanten zu. Sowohl Mal fatti als Basevi versicherten Clary, dass die italie nischen Abgeordneten die Regierung in deren

Bestre bungen unterstützen werden. Graf Clary ciiipsieng gestern auch den Abg. Salvador! und conserierte nach mittags auch mit Dr. Baernreither und mit dem Abg. Dr. Schöpfer. Der Polinclub hielt gestern ein; streng vertrauliche Sitzung. Wien, 20 Oct. Der Club der katholische» Volks partei, der christlich-slavisch-nationale Verband und mittagSsitzungen mit der Vicepräsidentenwahl. Abends um 7 Uhr versammelte sich das Executivcomitä der Rechten. Nachdem der Czechenclub und der Club der conservativen

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Meraner Zeitung
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Page 5 of 18
Date: 19.11.1899
Physical description: 18
durch das Gesammtministerium binnen längstens 8 Tagen das Reichsgericht. Quotenfrage. Wien, 18. Nov. Von tschechischen Abgeord neten gestern Nachmittag im Parlamente verbreitete Gerüchte sagen, Clary hätte nach der Audienz Jaworski's dem Kaiser die Demission überreicht, Körber werde an die Spitze des Kabinets treten. Nach Informationen aus Budapest sind diese Gerüchte vollständig unbegründet. Wie«, 18. Nov. Nach anderer Version beträgt die Quotendifferenz 0.289, nämlich 34.24 und 34.52. Budapest, 17. Nov

bevorstehen. Budapest, 17. Nov. Der Kaiser berief vormittags anläßlich der Quotenverhandlungen die hier weilenden österreichischen Deputierten Jaworski und Dr. Kathrein zu sich. Man legt diesen Audienzen eine große Bedeutung bei und glaubt, baß sie den Zweck haben, dem Grafen Clary die Schwierigkeiten zu erleichtern. Es wird auch eine Umbildung deS KabinetS Clary für möglich gehalten. Budapest, 17. Nov. Heule vormittags hielten die beiden Siebener-Komites der Quotendeputationen Sitzung. Die Verhandlungen

erklärten, ihr Ultimatum laute 34'/t°/o. Anfangs lehnten die Oesterreicher diese Ziffer ab, sie erhielten aber von der Quotendeputation die Ermächtigung, diese Ziffer zu halbieren, also 34'/«<Vg zu fordern. Ungarn beharrte aber auf 34'/t°/g, so daß kein Resultat heraus kam. D'e meisten Mitglieder der österreichischen Deputation, sowie Clary und Kniaciolucki kehren nach Wien zurück. Clary referierte dem Kaiser vor dessen Abreise in der Hofburg, Szell im Bahnhof. NothstandSgesetz. Wie«, 18. Nov

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