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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 19.11.1930
Physical description: 8
und beobachtete die Ruten der Reben, die in dem warmen Lichte zu schwellen begannen. Er sah das Wachsen und Werden und kam sich alt, müde und unlustig vor. Wenn er dann durch die glühende Sonne den Heimweg antrat, freute er sich auf das kühle Zimmer der Kranken und aus die stillen Augen der Wärterin. Manchmal fragte die Herzogin mit einen: Ausdruck von Unruhe: „Wo warst du, Christian?" Wenn er dann Auskunft erteilte, glitten ihre Augen in seltsames Forschen über ihn hinweg in irgendeine Weite. Manchmal sprach

ist eine Kette von Festen und Triumphen gewesen, dachte Prinz Christian. Es war ihm nicht recht, daß die Wärterin während sol che Gespräche lautlos auf und nieder ging. Er hatte das Gefühl, als müsse er sich diesem stillen, blonden Mädchn gegenüber schämen. „Du bist zu sensibel," hatte Rittlingen ihm einmal ge sagt. „Du grübelst zuviel. Du kommst von der Vergangen heit nicht los. Die Vergangenheit vergiftet dein Leben. Pack" sie mit beiden Händen und wirf sie hinter dich —" Ja — Rittlingen war kühl

unserer Güter in Deutschland zurücklaffen müssen. Es ist uns eigent lich nichts geblieben außer Laubach und Barnowatz —" Prinz Christian nickte. Er wußte, daß Barnowitz seinen: älteren Bruder Georg bestimmt war. Barnowitz war ein wundervolles Gut mit fetten Weiden und ausgedehnten Waldungen. Ihm selber blieb Laubach. Lairbach mit seinem Moorboden, seinen verwitterten Stallungen und dem wei ßen. strohgedeckten Herrenhaus. Laubach, um das immer ein Geruch von Leuteküche und Schmierstrefeln wehte

sie, als ob sie den Gedankengang des Prinzen erriete. „Es ftißt vom Vermögen des Herzogs und wird doch nicht fett." Prinz Christian nickte. Er hatte die Handflächen gegen einander gelegt und betrachtete mit gerunzelter Stirn das zarte Blütenmuster der Seidendecke. „Es ist schlimm, einsam und ohne Mittel im Leben zu stehen." fuhr die Herzogin fort. Sie sank wieder in die Kiffen zurück. Ihre Hände tasteten nach einem Halt, fanden die Finger des Prinzen, schlossen sich wie in einer ängstlichen Bitte um sie. „Morgen kommt

Theodora." sagte sie leise. Prinz Christian errötete. Er sah sich um, als ob er fürchtete, daß die Wärterin noch im Zimmer sein könnte. Aber die Wärterin war fort. Er selbst hatte sie fort- gehen sehen. Das war gut. In ihm war wieder die Scham. Theodora Norden-Ried! Er hatte seit Tagen nicht mehr an sie gedacht. Er hatte seine Mutter im Stillen um Ver zeihung gebeten wegen jenes Verdachtes. Nun nannte seine Mutter die Dinge mit dürren Worten bei ihrem Namen. Bei ihrem häßlichen Namen. Er fand

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Bozner Tagblatt
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Page 7 of 8
Date: 13.01.1945
Physical description: 8
, doch so, daß Christian deutlich sehen konnte, daß sein Freund sich mit dem Handeis teil beschäftigt hatte. Mit großartiger Bewegung klopfte er die Asche seiner Zigarre in den Teller. „Da bist du ja endlich!' Er lächelte gönnerhaft „Ich hatte schon -Angst, du hättest ein ande res Hotel gewählt. Wie siehst du aus ... du bist unrasiert! Dazu dieser Kragen! Wo warst du heute nacht?' „(n Escherndorf am Main mit guten Bekannten. Ich habe* nur wenig ge schlafen.' „Pa hat man es: kaum läßt man dich ein paar Tage allein

von dieser Fahrt ab.' Christian mußte sich setzen. „Tas silo! Du bist übergeschnappt!' „Ich. bin großmütig genug, die Belei digung zu überhören', sagte Tassilo sanft. „Was verstehst du auch von Fu sionen und so! Herr Göß hat nicht übel Lust, in Frankfurt einen, kleineren Be trieb aüfzukaufen. Ich sehe mir das Werkehen an. Ich handle in festem Auftrag. Babette ist überzeugt davon, daß man sich auf mich verlassen kann. Babette hält überhaupt große Stücke auf mich. Das gleiche kann man ruhig von ihrem Vater

und ihrer Mutter be haupten. Es war ein großartiger Ge danke von dir, Christian, mich dort einzuführen.“ „Ich sehe es! Du als Vertreter einer großen Firma in Frankfurt! Tassilo, der Kunstmaler, reist für eine Farben fabrik —! „Ist das gar so verwunderlich?' Tassilo begleitete den Freund aut sein Zimmer, wo Christian seinen äuße ren Menschen einigermaßen in Ordnung brachte. Die Sitzung in Escherndorf hatte noch lange gedauert, so lange, daß keiner der drei Freunde ln das vor sorglich bestellte Bett gekommen

war; denn sie. waren, als sich die Damen empfohlen hatten, noch ^allein sitzenge blieben. bis die Nacht zu Ende gewesen und der Tag sich im Osten ankündigte. Zum Abschluß des fröhlichen Zusam menseins hatte Christian noch eine Flasche Würzburger Stein von uraltem Jahrgang spendiert, eine Kostbarkeit, die der Wirt mit ehrfürchtigem Lächeln aus dem Keller geholt hatte, ein Wein, in dem alle Sonne Frankens eingefan- geh schien. Darüber war es völliger Tag geworden. Aber man war immer noch beisathmengesessen, als bereits

wieder des Doktors Frau und Emme richs Freundin erschienen und baß er staunt waren, die drei Zecher noch vor den Gläsern zu finden. Da die Zeit ge drängt hatte und die Bamberger wieder .zurück mußten, so hatte sich auch' Christian nach nur oberflächlicher Toi lette aufgemacht zu seiner Weiterfahrt in der entgegengesetzten Richtung. In des. der Wein war gut gewesen, darum war der Kopf klar geblieben, und die kühle, vom rauschenden Regen ge tränkte Luft hattemur dazu beigetragen, Christian sogleich wieder frisch

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 4
Date: 24.02.1948
Physical description: 4
, Imst; Fritz Hnschka, Kitzbllhel: Schröder Alots. Erl bei Kufstein: Ernst Tblenes, Innsbruck, FaHslratze 7: Sebastian Elsenmann. Söll 8: Wilhelm Fischler. Jnnsbruck-Hölling, StamserseU» Nr. 3: Franz Lading, Innsbruck, Mentlgasse 18; AlfonS Stolz, Innsbruck, Nordkeltenslratze 8: Danler Thomas, Wcrberg 80: Vinzenz Lettner, Sellrain; Hans Seelos, Junsdruck, Höttrnger Gasse 2; Wittauer Christian, Inns bruck, Amraser Stratze 44: Emil Heubacher, Flaurling 15; Franz Trestberger. Telfs, Grietzgasse

63; Senger Friedrich, Innsbruck: Plaltner Heinrich, Silzerberg 4: Huber Auto», Birgitz 2 ; Senger Friedrich, Innsbruck: Schöpf Franz, Arzt bei Imst 82: Kneringer Ludwig, Tösens bei Landeck; Girardi Josef. Wattens: Samek Fritz, Reutte: Heister Franz, Ladis: Jordan Johann, Kematen 36: Karrer Alots, Schwoich 5 bet Kufstein: Christian Dtechtler, Waldung; . Vinzenz Retter, Wängle 59 bei Reutte: Josef HechenbieiL - ner, Breitenwang bei Reutte: Johann Etter, Schwaz; ! Scheiber Ferdinand. Forchach, Bezirk Reutte

: Hof Josef, ! Innsbruck, Lindengaffe 22: Robert Smolle, Solbad Hall; 1 Dreier Franz, Küssen 31; Schwazer Max, Gastein 47; Pat scheider Kassian, Christian, Graun, Südtirol: Lanthaler Oefferttliche Versammlung in Pradl Heute findet um 20 Uhr im Gasthaus „Weiß bücher", Amraser Straße 16, eine öffentliche Ver sammlung der Sozialistischen Partei statt. Ls spricht Kammersekretär Karl Knechtelsdor- fer über: „Was wollen die Sozialisten?" und „Das Aktionsprogramm der SPOe". Josef, Bruck am Ztller; Wtederin

-Stratze 11; Ausflnger Georg, Warten 2, Vorderthiersee: Lflimtzruber Tont, Absam, Dörferstratze 26: Hofer Martin, Weitzenbach hei Reulte: Hovfner Josef, Kramsach 73; Kapeller Joses, Zirl 68: Hackenberg Erwin, Jnnsbruck-Hötting, Höben- stratze 25; Bauer Karl, Niederndorf; Luchner Johann, Mariental, Langlampfen 114; Harb Ejnst, Weer; Gestrein Johann. Karres bet Imst: Nagele Karl, Karrcs 47; AM Josef, Westendorf: Schennach Karl, Ehrwald '65; Retter Christian, St. Johann in Tirol: Sunle Karl, Stans bet

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 7 of 8
Date: 29.05.1947
Physical description: 8
in Schönau. Weiters wurden aufgestellt: Herr Ste fan Schwaiger, Hanserbauer in Reith, als Ob mannstellvertreter; Herr Martin Brunner als Kassier; H. H. Pfarrer Ioh. Madersbacher als Schriftführer; Herr Max Auer als Baumwärter; Herr Georg Ries^r, Innergrünbichlbauer, Herr Johann Trixl vom Toisch in Buchau, und Herr Christian Schwaiger, Fischerbauer, als Beiräte. (Beerdigung.) Unter großer Beteiligung und unter Vorantritt der Musikkapelle und des Kriegervereines wurde am 19. Mai der allseits bekannte

hintergebene Außergrünbichlbauer von Fieöerbrunn, Herr Christian Danzl, zu Grabe ge tragen. Er war einige Wochen- bettlägerig und konnte bereits wieder aufstehen. Sehnsüchtig schaute er am Vortage seines Sterbens zur Rei- singeralm hinauf, wo er bald wieder sein ihm anvertrautes Vieh zu betreuen hoffte. Er dachte wohl nicht daran, daß ihn wenige Stunden später der Herr über Leben und Tod auf einen anderen Berg, auf die ewige Weide des Himmels, rufen werde. Er starb in der Nacht darauf plötzlich

zum Tische des Herrn (11 Mädchen und 3 Knaben). Der Gottesdienst ge staltete sich in der geschmückten Kirche recht feierlich. Mit besonderer Freude nahmen die Erst- kommünikanten eine Jause im Pfarrhaus ein, welche von ' verschiedenen Seiten aufgebracht wurde. Kommenden Samstag wird in der hiesi gen Pfarrkirche der 14jährige Pflegesohn der Familie Paulweber — Christian Meier — nach katholischen Ritus umgetauft. Große Aner kennung gebührt den Pflegeeltern, welche, trotz dem sie nicht mit Gütern gesegnet

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Lienzer Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 15.08.1942
Physical description: 6
der Franzofen. Die Geschichte seiner tapferen Standhastigkeit aber flog durch das Land und ließ die Hoffnung auf die Stunde der endgültigen Befreiung stärker werden in allen Herzen!. O. G. Foerster swue um Irene von Kur« ?sl«ek«r Vrkvbef Drei QvvUen-Vsrtog, Königsbrück fke?. Vfes6on) isi Gerade will sich Christian Brenkenkamp niederlassen, da blickt er zur Seite und bleibt kerzengrade stehen; dann lacht er breit über sein ganzes Jungmännergesicht. „Geschehen denn noch Zeichen und Wunder? Meine verehrte Frau

stellt es sich heraus, daß man es in jenem Or. Mergentin nicht mit einem ganz gewöhnlichen Sterblichen, wie Christian Bren kenkamp lachend einwirft, zu tun hat, „sondern mit einer bekannten Leuchte der Wissenschaft' Or. Mergentin ist Forschungsreisender und ist erst vor wenigen Tagen aus Ubersee zurückgekehrt, wo er wichtige Untersuchungen über die Pflanzen- und Kleintierwelt des Sargassomeeres angestellt hat, die er jetzt in einem wissen schaftlichen Werk niederlegen will. Da er seine Untersuchun

gen zuletzt in der antarktischen Drift bei den Falklandinseln unternommen hat, ist er mit Christian Brenkenkamp vor einem Jahre, als dieser noch zu seiner Ausbildung in Ar gentinien weilte, in Buenos Aires zusammengetroffen, und beide jungen Männer haben sich als Landsleute eng an einander angeschlossen. Da gibt es nun allerdings zu fragen und zu horchen. Vor allen Dingen will Lisa Brenkenkamp wissen, was das für ein sonderbares Gewässer sei, das Sargassomeer. „Meine liebe Lisa', bemerkt Christian

Mann tanzen, noch dazu hier in dieser öffentlichen Gaststätte? Was würde Cornelius dazu sagen? Da fällt ihr Blick auf den Ring am Goldfinger, das Wahrzeichen des Hauses Brenkenkamp. Und gerade dieser unerwünschte Mahner ist es, der sie sich er heben und Or. Mergentin mit einem deichten Kopfneigen den Arm reichen läßt. Als Christian Brenkenkamp, in dessen Arm Lisa Brosius selbstvergessen dahingleitet, das Paar im Drängen und Schieben der auf der ziemlich beengten Tanzfläche Gleitenden erblickt

er einmal in seinem Leben irgendeine schwere Er fahrung gemacht haben. Aber so oft er auch versucht hat, ihn zum Sprechen zu bringen, ist er wie gegen eine ver schlossene Tür gestoßen. Sie haben noch ein paarmal getanzt, die beiden Paare, wobei Lisa mit innerer Befriedigung festgestellt hat, daß Christian Brenkenkamp die Kunst Terpsichores doch besser beherrscht als dieser zwar sehr nette, aber doch in punkro Tango und Walzer etwas schwerfällige Or. Mergentin. Vielleicht hat das Sargossameer etwas auf ihn abgefärbt

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Bozner Zeitung
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Page 6 of 12
Date: 24.01.1903
Physical description: 12
, welches er in der Linken getragen und zielte auf den Verwundeten. In diesem Augenblicke erscholl dicht hinter Bistritz ein lauter Schrei. Eine lange schwarze Gestalt streckte wie beschwörend ihre Hände zum Himmel empor, drehte sich um sich selbst und kollerte ächzend zwischen das Gebüsch. Es war Christian. Des Freiherrn Kugel hatte ihn getroffen. Als Rechthofen abdrücken wollte, sah er, wie jener hinter der Gestalt seines Gegners gespenstergleich austauchte. Dieser Anblick verwirrte ihn derartig, daß der wohlgezielte

Schuß sehl ging. Christian war ans seinem Schlummer erwacht und ahnungslos ans dem Gebüsch gekrochen. Der Schnß brachte ihn wieder dorthin zurück. Bistritz war entschlossen, dem Feinde den Garaus zu machen, ehe es die Sekundanten hindern konnten. Allein die bereits erhobene Todeswaffe wurde ihm durch einen Säbelhieb aus der Hand geschleudert. Wüthend kehrte er sich um. Dicht neben ihm, hoch zu Rosse, hielt der Gendarm Knapproth. In der allgemeinen Aufregung war es ihm möglich gewesen, ungesehen

diesen der Gendarm an, „ich kenne meine Befugniß. Also nicht gemuckst!' „Lassen Sie den Mann', meinte Bistritz, „jeder Widerstand muß meine Lage verschlimmem. Haben Sie die Güte, unser Fuhrwerk herbeizurufen.' Löbesan machte sich grollend aus den Weg, in dessen Knapproth absaß und zu dem stöhnenden Christian trat. ..Da haben wir Dich ja wieder, mein Junge', jprach er. «Na, sobald wirst Du wohl nicht wieder uusrelßen, es thut mir nur leid, daß Deine Dummheit ein so trübes Ende nehmen mußte. Aber wer

den Rücken zu. Knapproth schien sich daraus nichts zu machen, er hob den jammernden Christian auf und lehnte ihn an einen Baumstumpf. „Thut's sehr weh?' „Ach ja, das brennt wie Feuer', seufzte der arme Junge. „Ach, wenn ich das gewußt hätte!' „Aber wie kamst Du denn dort ins Gebüsch? Ich dachte, Du lägest längst auf dem Grunde des Sees.' „Ich wär eingeschlafen und als ich die Kämpfen- den hörte, schreckte ich aus. Ich sprang in die Höhe und da hatte ich es schon weg. Ach, wie das brennt', jammerte

er lauter. »Ja, so eine vermaledeite Kugel thut weh. Aber Geduld, es wird schon heilen.' „Meinst Du Onkel, daß ich am Leben bleibe?' „Nun natürlich, es ist ja kein edler Theil verletzt, Doch, da kommt schon der Wagen mit dem dicken Gutsbesitzer. Hänge Dich an meinen Hals, mein Junge, ich will Dich in den Wägen schleppen,' Ohne die Herren weiter um Erlaubniß zn fragen, trug der baumstarke Mann, den verwundeten Christian in den Jagdwagen des Barons. Dann bestieg er seinen Gaul und ritt zu dein- immer

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Lienzer Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 08.08.1942
Physical description: 6
hat sie ihm in ihrem Iungmädchenherzen ein geheimes nur ihren Gedanken zugängliches Kämmerlein eingeräumt. Ob er heute kommen wird? Dieser Christian Brenkenkamp ist nämlich ein etwas sonderbarer junger Herr trotz seiner oder vielleicht wegen seiner erst 2S Jahre. - > Daß er im technischen Büro des Hauses Brenkenkamp seinen Mann steht, weiß Lisa von ihrer Schwester, ebenso daß die Brüder nicht besonders miteinander stehen. Christian hat neben seinem eigentlichen Beruf nämlich noch allerlei Liebhabereien. Daß er gern Opern

, die gut Klavier spielt und auch ganz nett singt. Aber Schwimmen und Rudern treibt sie für ihr Leben gern. Warum hat Christian sie noch nie zum Segeln ein geladen? Er besitzt doch ein so nettes kleines Segelboot „Pippa'. Er scheint sie immer noch für einen besseren Back fisch zu halten, den man sportlich nicht ernst nimmt. Plötzlich wird sie aus ihren Gedanken gerissen; denn der, mit dem sich ihre mädchenhafte Phantasie beschäftigt, steht im Türrahmen, unter dem einen Arm eine mächtige Ananas

gekommen. Nicht nur, daß Christian Brenkenkamp ihr so oft zugetrunken und daß sie sich zum Schluß einen niedlichen Schwips zu gelegt hat, nein, sie hat Christian auch das Versprechen ab genommen, sie bald in die Geheimnisse des Segelsports einzuweihen. So trennt man sich in vorgerückter Stunde nach einem wunderschönen Abend im engsten Familienkreise. Selbst Cor nelius Brenkenkamp ist im Verlauf des Abends mehr als sonst aus seiner Zurückhaltung herausgetreten und hat so gar mit seiner jungen Frau

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 18
Date: 24.09.1887
Physical description: 18
sich deute W gestern Abends wurde die Ausstellung ?zen von 3973 zahlenden Personen be- Scher» waren die Schüler der land- ^filichni Anstalt St. Michels unter 7z ihres Tinctors hier. Conditor, Niederdorf. Rosa Steger. Wachswaaren fabrik, Bruneck, Josef Mus, Bildhauer, Meran, A. Härting, Lithograph, Bozen, Leopold Moroder, Bildhauer. St. Ulrich. Hans Schüllerbauer, Photograph Brixen, Christian Sottriffer, Bild- Hauer. St. Ulrich. Nachtrag. Silberne Ausfiel- lungsmedaitle: Haus Schullerbauer, Photograph

- und Hauswirthschastsbcdarf der Franz Höllrigl. Sodawasstrsabrik, Gries, Karl/ Tiroler Dorswaal-, bezw. Kronsbichler- und Mahl, Conditorei. Bruneck, Joh. Wassermann, Kuenser-Jnteressenten keine Schmälerung erleidet. gen. Hm Ä Christian Dohm nickte, griff in die Tasche, zog einen Thaler heraus und gab diesem dem alten Arbeiter. „Aber sprecht nicht davon!' Ein dankbarer Blick traf ihn. — Nun trat der Mann zurück und ging in den Fabrikraum. Christian Dohm aber schaute durch die Contor- fenster auf das rastlose Hin und Her

beute srüder als ' leinerlei Geräusch störte. Heute hätte er Kirchen- ' N!ch'ch° s.ch M- um sich h°d°n mög.n- Am w.r s° i°I.. ^ - sam zu Muthe. Seme Kmderzahre kamen ihm ins Gedächtniß,^ seine' Kinderjahre, wo er so froh, so unbefangen — so glücklich gewesen war. Um Mittag sagte Christian Dohm bei Tisch: „Wir wollen das Kind 'annehmen, das da neul'ch in der Zeitung ausgeboteo wurde. Was meinst du, Therese?' . r: . . . V Äie Frau schien zu glauben, ihr Mann rede irre. Wenigstens sah.sie

. Aber nachdem Christian Dohm getröstet hatte, lag'-s ihm wie zehrendes Feuer auf der Zunge, und ob er gleich nicht fragen wollte, sprach er doch und sagte: .Nun — Hols, wie wird's

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Südtiroler Heimat
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Page 1 of 8
Date: 15.03.1932
Physical description: 8
Sie das, Herr Pfarrer?' Pater Christian war dunkelrol geworden, sah zu Boden, ftand ohne ein Wort. ! Und dann, was ist mit den, Religionsunterricht? Noch immer deutsch? Sie haben wohl nie Abückst. das Gesetz zu umgehen?' Pater Christian schwieg. Immer mehr erboste sich der Bürgermellrer. „Was glauben Sie denn? Werden Sie stärker sein als der Staat? Soll ich zwei Carabinicri an die Schultür stellen und Ihnen den Eintritt verbieten? Wie?' „Herr Podesta, die Kinder würden ' Der Bürgermeister stampfte, schlug

natürlich ganz gut, daß er ungefährlich ist und nur eine Unterhaltung für die langen Abende. Ich behalte ihn vorläufig hier, und ich verspreche Ihnen, daß nichts daran verdorben wird. Keine Schwierigkeiten, daß Sie die Sache zurückbekommen! - Sie verstehen mich, Herr Pfarrer?' Pater Christian blickte ihm in die Augen, der andere mußte plötzlich den Bleistift suche::, der ihm zu Boden gefallen war. So war es also gemeint! Der Knrat verbeugte sich mib ging. Als er am Kruzifix vor der Kirche vorüberkam

den Kops. — „So muß ich halt hin werde::.' 14. Pater Christian stieg ans die Kanzel, blickte um sich, er kannte die treuen Gesichter alle. In der ersten Reihe saß Signor Valiani, der sich noch niemals in der Kirche hatte sehen lassen, starrte aus den Priester. Pater Christian kniete hin, neigte sein Gesicht und sprach das Vaterunser deutsch. Und dann erhob er sich und redete zu den Menschen: „Ihr, meine Lieben! Mir ist befohlen worden, in einer Sprache zu euch zu reden, die ich nur schlecht beherrsche

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