durch einen Schuß zum ^ode gebracht worden ist. ^Zu Füßen des Kreuzes hockt, den dürren Rücken an den vteinsockel gelehnt, der alte Christian Zeiten Er hält den rech ten durchschossenen Arm, um den er ein Taschentuch gebunden l)at, in der hohlen linken Hand und verbeißt den Schmerz, den ihm die Wunde verursacht. Das ist eine bittere Angelegenheit. Manchmal zittert die runzlige bartlose Lippe des Alten, manch mal röchelt ein Aechzen aus seiner zwischen zwei holzüürre Schultern gezwängten Brust auf. Seine hohe
, schöne Stirn ist weih und der Schweiß perlt darauf. Aber alt, der Christian? Rate, wie alt die Tanne ist, die drüben mit langem, kahlem Stamm zum Himmel steigt. Sie kann viel jünger sein, als ihr von grauem Moos umwucherter Stamm glauben läßt. Jünger kann auch der dürre Christian Zeiter sein. Wenigstens das braune heiße Auge deutet auf so etwas. Ihn hält auch nicht Schwache auf seinem Sitz. Wegen der stark schmerzenden Fleischwunde, deren Blut gestillt ist, könnte er schon heimgehen. Aoer
, um zu kommen, aber dann hat er, Franz, ihm mit einer Kugel den Arm gelähmt, als jener eben einen Schuß ins Gehölz ab gegeben. Seit ein paar Wochen erst ist Zeiter aus dem Zucht haus entlassen. Seit ein paar Tagen erst weiß am Wasen, daß die Katze das Mausen nicht läßt, daß Zeiter wieder wildert, wie er es v o r dem Förstermord getan. „Also doch fehlgeschossen?" wirft er jetzt hin und befiehlt dann mit mächtig aufgeblassenem Zorn: „Auf jetzt! Wir gehen." Christian Zeiter rührt sich nicht. Aber auch chm geht
worden ist." Weiter! Weiter! denkt Franz. Aber er unterbricht nicht mehr. Christian Zeiter erzählt: „Vor dem Gericht hat es geheißen, dein Vater sei vom Wildfrevler Zeiter erschossen worden. Aber daß der Wildhüter Am Wasen zuerst bei m i r gewildert hat, hat niemand gewußt, als er selber und — und deine Mutter." Franz Am Wasen tritt von einem Bein aufs andere. Er hat keinen rechten Stand. Die Knie zittern chm; er kann nicht sagen, warum. Und die Ohren waren ihm nie so scharf, so gleichsam Worte
", erwidert Zeiter. „Da hätten sie gefragt und gefragt, und Verena — nein — nein — da war es schon gescheiter, ich gab den Wildfrevel zu, hatte ja manchen auf dem Gewissen." Am Wasen hört das nicht. Er grübelt. Einem anderen Ding nach. Und jetzt fragt er: „Die Mutter — ich war vor der Zeit da, heißt es." Dem Franz schwimmt der Blick. Die Tannen sangen an zu tanzen. Christian Zeiter steht auf. „Komm nur", sagt er ruhig und als sei der Gefangenentransport an ihm. „Ich gehe ruhig mit." Franz steht