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Tiroler Grenzbote
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Page 9 of 10
Date: 23.01.1932
Physical description: 10
, BriefhGllen, Zahlkarten, Paketkarten, Einladungs-, Geschäfts- und Besuchskarten, Auf- klebe-Adressen, Reklame- und Werbe drucksachen, Kataloge, [Broschüren, Verlobungs-, Vermählungs- u. Trauer- Anzeigen, Durchschreibebücher aller Art, Plakate • Saubere, einwandfreie Ausführung, preiswerte Berechnung Buchdruckerei u. Verlag Ed. Lippott Kufstein Gleich'darauf traten Christian und Klara vor den .alten Mann. „Vater", sprach Christian, „ich habe eine große Bitte. Klara und ich sind beute einig geworden

saßen, waren völlig einig. Dem Entschlüsse sollte rasch die Tat folgen, denn eme lange Brautzeit hatte keinen Sinn: sie würde überdies, da Christian im Hause wohnte, die strengen Sittenbegriffe der Bergbewohner verletzen. Also sollte so bald als möglich Hochzeit sein. Dazu brauchte Christian in erster Linie verschiedene Papiere. Er schrieb noch am selben Abend an den Vor steher und an das Pfarramt seiner Heimatgemeinde darum. Nun würde sein Aufenthalt wohl bekannt wer den. Aber was kümmerte

ihn das noch? Das lag weit hinter ihm. Vierzehn Tage später schon verkündete der Pfarrer von St. Peter vor dem Hauptgottesdienst am Sonntag von der Kanzel herab: „Zur Ehe haben sich entschlossen der ehrsame Jüngling Christian Nocker von Oberweiler und die ehrsame Jungfrau Klara Huber. Bauerntochter vom Klarenbrunn." — LarsaHliH sprach man in Oberweiler ln diesen Tagen wieder kurz von Chr-stian Nocker. Der Vorsteher erzählte nämlich im „Goldenen Adler", der Christian Nocker sei, wie es scheine, in St. Peter

'M Wippachtale. wo er sich zu verheiraten gedenke, er habe um den Tauf- und Hei- matschein geschrieben. Die Leute halten aufgehorcht und einer meinte: „Viel- leicht ist dem Christian dort drinnen wohler wie auf einem großen und verschuldeten Besthe. Die Zeiten sind schleckt für uns Bauern, die Steuern und Abgaben sind zu hoch der Preis unserer Produkte zu gering. Wer weiß, ob es uns nicht auch einmal so geht wie dem Christian Nocker. Freilich, wenn einer Geld genug hat wie der neue Nocker- hofer

. Das war Christian Nockers und Klara Hubers Hochzeitstag. Als es dämmerte, da stand Christian schon wieder im Stalle am Klarenbrunn, fütterte, tränkte und molk das Vieh, während Klara in der Küche das Nacht mahl kochte. Christian Nocker. der am Brunnen Wasser holte, blieb einen Augenblick dort stehen. Sinnend ging sein Blick in die Runde. Die Sonne war hinter den Bergen im We sten versunken, hohe Bergspitzen in der Ferne glühten purpurrot, und am Himmel trieben im unendlichen Blau einzelne rosig überhauchte

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Tiroler Grenzbote
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Page 3 of 4
Date: 26.08.1942
Physical description: 4
VON THA1TE8 URHEBER-RECHTSSCHUTZ OURCH VERLA6 OSKAR HEISTER,WEROAU/SA (Schluß.) . Nun hälft wieder Finsternis Christian ein. Gefecytspause für die Zerstörer und Torpedoboote. Ein F.D.-Gast reicht Christian die Funkmeldungen, die der Funker aufgefangen hat. Englische Funksprüche. Christian tritt für einen Augenblick in den Lichtkreis des Kartenhauses. „Haben uns nach Westen zurückgezogen . . „Bin schwer beschädigt..." „Dringend Hilfe, Torpedotreffer im Vorschiff." „Treffenweise Wendung zwei Strich

vom Feind. Acht zehn Treffer..." „Bin im Sinken." „Admiral will viernndzwanzig Knoten laufen . . „Kann nicht mehr weiter, nur zehn Knoten . .." „Kann nicht mehr die Linie halten . . ." ,„Jnvincible', melden Sie sich ..." ,„Lion', melden Sie sich, melden Sie sich .. „Wo ist ,Lion', wo ist ,Lion'?" „Zerstörer sammeln ..." Christian legt den Zettel beiseite und geht wieder auf die Brücke. Sein linker Fuß schleppt nach. .Die ,Grand Fleet' dreht ab. Sie kann nur noch ver lieren. Mehr als — sie verloren

hat. Alles verlieren! Scheers Manöver ist gelungen, die Hochseeflotte hat kehrt gemacht. ,Seydlitz' ist zusammengebrochen, dampft langsam nach, aber sonst laufen alle Panzerkreuzer be reits auf Gegenkurs. fl Die ,Grand Fleet' flieht nach Süden. Auf, SW.-Kurs stoßen die Torpedoboote zwischen dem englischen Gros und der Nachhut durch. Christian sieht vor sich im Dunkel einen schwarzen Schatten. Erkennungssignal wird nicht beantwortet. Feuer! Wie Motten flattern die englischen Boote in das Licht, zerreißen

. Der Pulverdampf'sieht in den Strahlen der ^einwerfer wie dampfendes Blut aus. Drei englische Zerstörer brennen. ,Black Prince' brennt. Fackeln zucken auf und verlöschen. Auch die ,Wiesbaden' brennt, ihr letztes Geschütz feuert noch, solange es über Wasser steht. Da trifft Christians Boot ein Prankenschlag. Es bäumt sich auf. Hartes Krachen zerreißenden Eisens, eine feurige Lohe! Noch ein Prankenschlag! Christian hört in seiner Phantasie die Trommeln wirbeln. Zwei seiner Offiziere sind auf die Brücke gekrochen

. Das Heck liegt schon unter Wasser. Noch ein Einschlag. Das Ende! „Jungens, es geht zu Ende mit uns ..." keucht Chri stian. „Wir haben kein Boot mehr ... alles zerschossen. Niemand von den unseren sieht uns, niemand hört uns ... keine Funkanlage mehr ... Sie haben auf uns ver traut ... laßt uns an das Vaterland denken ..." Das Boot sinkt. Ohne daß einer angefangen hätte, setzen sie alle ein. „Deutschland, Deutschland über alles." Sie singen noch, als schon das eisige Wasser ihre Knie umspült. Christian

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Tiroler Grenzbote
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Page 3 of 4
Date: 03.08.1942
Physical description: 4
. Es ist dies wieder eine Warnung, die Berge nicht mit ungenügender Ausrüstung zu besteigen. Wann wir- verdunkelt? Am 3. August von 22.14 Uhr bis 4. August 4.26 Uhr. Am 4. August von 22.12 Uhr bis 5. August 4.27 Uhr. (30. Fortsetzung.) „Christian!" Maria streckte beschwörend ihre Hände nach ihm aus. „Wie kannst du so fragen? Ich bin immer treu geblieben. Meinem Deuschtum und meiner Liebe zu bir. Ich habe dich nicht vergessen, Christian." Christians Hände legten sich wie Eisenklammern um den Arm Marias. „Ist dies wahr, Maria

? Ich bin ja so glücklich, so un endlich glücklich!" Langsam senkte sich ihr Kopf an seine Wange. Erfühlte bas Schlagen ihres Herzens. Maria schlang ihre Arme um seinen Hals und legte ihren Mund an den seinen. Aus tränenüberströmten Augen blickte sie Christran „Du mutzt heute nacht noch weg, Christran. Fred .Hal ston wird aus Herford Castle erwartet. Er kennt dich. Was soll aus mir werden, Christian? Hilf mir doch! Ich bin so allein ... so hilflos in diesem Land, es ist so leer um mich, so hoffnungslos

dies alles." Christian sah Maria in die Augen. So hatte erste in der Erinnerung gehabt! So war Maria, seine Maria, durchglüht von heißer Liebe, heißer Treue und starkem Sehnen nach dem fernen Deutschland. „Nimm mich mit nach Deutschland ..." Christian dachte nach. Es durfte nicht sein. Man hätte Maria gesucht, ihr nachgeforscht. Die Nichte eines Mar- queß von St. Mahon? Unmöglich, mit ihr die Grenzen des britischen Reiches zu verlassen. „Es geht nicht, Maria!" Sie lehnte sich in den Stuhl zurück

, auf den sie sich mit jäher Bewegung niedergelassen hatte. Ihre widerspen stigen Locken hatten jetzt im Dunkel den goldenen Schimmer verloren, ihr Gesicht sah geheimnisvoll und verschlossen aus. t „Ich habe sechzig Pfund in meiner Tischlade. Nimm sie zu dir, Christian." r . . „ _ „Ich nehme sie", sagte Christian. „Ich muß mrr falsche Papiere verschaffen. Ich werde ve^uchen, auf einem nor wegischen Dampfer als Kohlenzieher Heuer zu nehmen, um nach den Norölandstaaten zu kommen. Maria, du liebe, gute!" Christian strich

. An den Berghängen leuchtete noch das Grün , der Tannen. Bon einer Anhöhe führte der Weg durch bie Tulpenbeete zum Schloß. Verblühter Fingerhut zwischen einzelnen Sträuchern. Ein paar Herbstzeitlosen verstreut in der Wiese. Christian hörte, wie die Zweige im Herbstwind rauschten. Ich muß wieder den Sturm in den Masten hören, dachte Christian. Ich mutz noch einmal gegen England fahren, auf einer glücklicheren Fahrt. „Danken wir Gott für diese Stunde", sagte er. „Dan ken wir ihm, daß wir noch einmal einander

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Tiroler Wastl
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Page 6 of 8
Date: 27.02.1929
Physical description: 8
nnd knorrig wie eine Eiche, der schöne Midi, ein Handels angestellter, dagegen zierlich und geschmeidig wie eine Birke. Ter Feindschaft entsprossen Blüten von gar üblem Ge rüche. So behauptete! der schöne Flidi öffentlich!, Christian wäre dümmer als es polizeilich erlaubt sei, und die Folge davon war, daß Christian Salzschmecker in einer groß angelegten Rede sich folgendermaßen über fernen Geg ner äußerte: „Wann i den Flidi charakterisieren 'soll, muaßs i zu Fremdwörter greif

it, weil i in unserer Sprach? seine Vorzüge nöt schildern kann. Meine Herren, ohne zu schmeicheln, der Flidr is arrogant wia a Pfau, affektiert wia a Aff' und impertinent wia a. . . . wia a. . ." Dem Christian fiel das Tier nicht ein, das mit den Unge zogenheiten Flidis einen Vergleich ausgehalten hätte. Ter schöne Flidi ähnelte stark einem jener Herren, die man mitunter auf den Schildern von Friseuren ab- konterfeit sieht; er hatte langes, zurückgestrichenes Haar, ein glattes Gesicht mit rosig angehauchten Wangen

zwischen ihm und Christian entstan den, da dieser nämlich selbst die ehrbarsten Absichten auf die genannte Jungfrau hatte. Hanni wäre bei einer Schönheitskonkurrenz Niemals Preisträgerin geworden; aber stattlich war sie, und einen Mehlsack zu trägen, machte ihr nur Spaß. Der Flidi sah diesmal auch gar nichk auf Hübschheit, ihn verlangte vielmehr nach der reichlichen Mitgift der Hanni, mittels der er seine Schnittwarenhandlung in die Welt setzen wollte. Tie Obmannstochter fühlte sich geschmeichelt, als sie wahrnahm

, daß der schöne Flidi seine Fühler nach ihr ausstreckte. Sie fand ihn begehrenswerter als den Christian, den sie bloß wegen seiner Stärke bewunderte. Sie war einmal Zeugin gewesen, wie er mit drei ortsl- bekannten Raufbolden, die ihn mit vereinten Kräften an- griffen, fertig geworden. Ten ersten hatte Christian über einen Gartenzaun geworfen, die beiden anderen aber mit den Köpfen solange gegeneinander gestoßen, bis sie um Gnade winselten. Hanni, die sozusagen ein weiblicher Athlet war, wußte Kraft und Mut

zu schätzen und nahm in der Folgezeit die etwas ungelenken Liebeswerbungen Christians huldvoll entgegen. Sie hatte sich aber gewandelt, seit der schöne! Flidi um ihre Gunst warb, und war gegen Christian kühl und gleichgültig geworden. Es war an einem Sonntag Vormittag, da . saß Christian im Bereinsheim und beschäftigte sich mit einem umfangreichen Gabelfrühstück. Am Nebentisch machte sich der schöne Flidi breit und sprach in feiertägiger Aufge blasenheit Worte, die Christian ins Herz schnitten

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Lienzer Nachrichten
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Page 8 of 8
Date: 08.02.1918
Physical description: 8
Verwünschungen vor sich hinmurmclnd, als Christian eintrat. „Guten Tag, Herr von Wäldern." .Mas willst Du?" herrschte ihn Wäldern an. „Ich wollte nur hören, ob Sie sich die Sache mit der Lohnerhöhung überlegt haben, Herr," antwortete Christian frech. Wäldern wurde von heftigstem Zorne gepackt. „Da braucht es keine Ueberlegung!" rief er. „Du kannst Dich zum Teufel scheren!" Der Bursche lächelte impertinent. ,Lassen Sie sich noch eins sagen Herr, ehe es zu spät ist. Ich will zur Stadt, habe aber kein Geld

der Gutsbesitzer, und die Zornadern schwollen ihm auf der Stirne an. „Ich werde der Polizei nur einen Wink geben, wo der Mörder der Haushälterin zu suchen ist!" anttvortete Christian. „Du wagst es,.mir das ins Gesicht zu sagen <— Du?" keuchte Wäldern. „Dü kennst den Täter?" „Jawohl. Daß es die Gouvernante nicht ist, das wissen Sie selbst ja ganz genau!" Ehe sich Christian in Sicherheit bringen konnte, sah er den wie toll sich geberdenden Mann auf sich zustürzen, hörte einen pfeifenden Ton durch die Luft

, und die Reitgerte bearbeitete ihn unbarmherzig. Christian schrie laut auf: da schleppte ihn die Faust des Gutsherrn nach der Tür und warf ihn in den Korridor hinaus. Schmetternd fiel hinter ihm die Tür ins Schloß. Eine wilde Drohung schickte Christian dem Dienstherrn nach, dann erhob er sich und stürzte auf den Hof. „Die Gendarmen schicke ich Euch! Ins Zucht haus müßt Ihr alle!" schrie er überlaut. Dann rannte er zum Tor hinaus. Wäldern hatte die letzten Drohworte Chri stians deutlich gehört. Jetzt entsank

er die Pferde mächtig ausgreifen, und der Wagen flog über Stock und Stein. Herr von Wäldern kam zu spät. Er holte Christian nicht mehr ein und wollte nur noch sehen, ob sich der Bursche wirklich in das Stadthaus begab. Um genau beobachten zu können, benutzte der Gutsherr von Nicderbronn ein Gasthaus als Quartier das dem Stadthaus und dessen Haupt eingang gerade gegenüber lag, aus dem plötzlich Christian trat j Wäldern öffnete das Jenfter und wollte rufen. Doch Christian hatte ihn schon bemerkt. Der Bursche

schlug ein höhnisches Gelachter auf, deutete mit dein Daumen hinter sich nach den oberen Fenstern des Stadthauses und ver schwand in einer der Seitengassen. „Jetzt ist alles verloren!" murmelte Wäldern, ließ sich seine Pferde wieder anschirren und fuhr nach Hauke. Wäre der Christian ihm in den Weg gelaufen, er würde ihn erschlagen haben. Aber er bekam ihn nicht zu Gesicht an diesem Tage. In der Nahe des Baron Wengerskhschen Gutes angelaugt, schien Wäldern mit ein-un schweren Entschlüsse zu kämpfen

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 15 of 18
Date: 21.10.1899
Physical description: 18
welcher der Gemeinde gesetzlich obgelegen hätte, fällt in die Kompetenz der Gerichte. Das k. k. Reichsgericht hat nach der am 5. Juli 1897 gepflogenen öffentlichen Verhandlung über den von Herrn Christian Kittl, Apotheker in Wlaschim, durch Dr. Emil Novak, Advokaten daselbst, 8ud praes. 13. Mai 1897, Z. 153, bei dem k. k. Reichsgerichte eingebrachten Antrag auf Entscheidung eines verneinen den Kompetenzkonfliktes zwischen Gerichts- und Ver waltungsbehörden zu Recht erkannt: „Zur Entscheidung

über den von Herrn Christian Kittl wider die Gemeinde Moravec gestellten Anspruch auf Zahlung von 27 fl. 70 kr. für Arzneien und Verbandstücke, welche er über Weisung des Wlaschimer Stadtamtes im Jahre 1895 fiir den in Wlaschim wohnhaften Joseph Hastermann, armen Angehörigen der Gemeinde Moravec, ausgefolgt hat, sind die Gerichte zuständig." Gründe: Der Apotheker Christian Kittl hat nach seiner Angabe über Anweisung des Wlaschimer Stadt amtes im Jahre 1895 für den in Wlaschim wohn haften, jedoch nach Moravec

zuständigen Armen Joseph Hastermann Arzneien und Verbandstücke im Gesammt- preise von 70 fl. 61 kr. ausgefolgt. Da er von der Heimatsgemeinde Moravec ungeachtet seines an dieselbe durch Vermittlung des Wlaschimer Stadtamtes gestellten Begehrens die Zahlung dieses Betrages zu erlangen nicht vermochte, belangte Christian Kittl die Gemeinde Moravec 8ud praes. 24. Jänner 1896, Z. 2783, bei der k. k. Bezirkshauptmannschaft Tabor auf Zahlung obiger 70 fl. 61 kr.; es wurde ihm jedoch diese Klage

haben, welche eine Ge meinde gegen eine Gemeinde oder gegen nicht nach Privatrecht, sondern nach anderen Gesetzen verpflichtete Personen erhebt. Auch dem an das k. k. Ministerium des Innern ergriffenen Rekurse wurde laut dessen Erlasses vom 2. November 1896, Z. 27.578, unter Verweisung auf die Begründung der k. k. Statthalterei nicht statt gegeben. Nun überreichte Christian Kittl wider die Gemeinde Moravec sub praes. 4. Februar 1897, Z. 789, bei dem k. k. Bezirksgerichte Jung-Woziz eine Bagatellklage auf Zahlung

, nicht den Gerichten, sondern den Verwaltungsbehörden zusteht, 8 39 des Gesetzes vom 3. Dezember 1863, R.-G.-Bl. Nr. 105. Da hienach sowohl seitens des Gerichtes, als auch seitens der politischen Behörden die Zuständigkeit zur Entscheidung über den von Christian Kittl gestellten Anspruch abgelehnt wurde, so begehrt nunmehr Christian Kittl die Entscheidung des k. k. Reichsgerichtes über den vorliegenden negativen Kompetenzkonflikt. Das k. k. Reichsgericht vermag nur den Zivil richter zur Entscheidung

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Tiroler Grenzbote
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Page 3 of 4
Date: 24.08.1942
Physical description: 4
die Schlachtkreuzer über die See. Die Rauchsäule der ,Queen Mary" steht noch immer am Himmel. Die Schiffe Admiral Hippers müssen durch die sich auf türmenden Wafserbarrikaden durchbrechen, so dicht liegen die englischen Geschosse. Jetzt zeigt Christian nach vorne. Die Spitze der deut schen Hochseeflotte hat sie erreicht. Die ,König"-Klasse greift in den Kampf ein. Christian sieht es. Beatty biegt nach Norden ab. Hipper bleibt an ihm hängen. Wenn die Schiffe feuern, glüht der Dunst auf wie bei einem Gewitter

werden größer, kommen näher. Die leichten Kreuzer der deutschen Vorhut nebeln sich ein. Auch Christian läßt den Nebelapparat anstellen. Schiff für Schiff schiebt sich dem feindlichen Feuer entgegen. Kurs Norden! Unverändert! Die deutschen Schiffe können nur in das Mündungs feuer schießen. Rauchgardinen zwischen den Geschwadern. Christian weiß, jetzt kommen bald die Torpedoboote an die Reihe. Die schwarzen Gesellen. Noch ist es zu ftüh. Admiral Scheer fährt in der Mitte seiner Streitkräfte, der langen Linie

seiner Panzer- und Schlachtschiffe. Der Horizont glüht auf. Wird zu einer einzigen großen Flammenkurve. Das ist nicht Beatty! Christian steht es jetzt. Das ist Jellicoe, die Grand Fleet. Das ist,Der Tag"! Aber der Tag der Deutschen! Sechshunderttaufend deutsche Tonnen gegen eine Mil lion englische Tonnen. Jellicoe ist nicht Nelson. Er hat nur eine Aufgabe: die englische Flotte wohlbehalten nach Scapa Flow zurück zubringen. Sie zu erhalten. Er ist kein Draufgänger wie sein Vorgänger Admiral Callaghan

, den die Lords am grünen Tisch in Pension schickten. Wieder durchschlagen Panzerfprenggranaten dicke Schiffswände, krepieren im Innern der Schiffsbäuche, zerreißen die Lebensorgane der Stahlriesen. Wo sie an schlagen, springt Weißglut auf. Das Flaggschiff Hippers erhält einen Torpedotreffer, steckt die Nase weg. Nur noch ein einziges Feuermeer ist dort, wo die Grand Fleet feuert. Jetzt kommt das Signal, auf das Christian gewartet hat, auf das sie alle warten: „Torpedoboote ran an den Feind!" Scheinwerfer

zucken auf. Christian hält sich am Gelän der der Brücke fest, so rast das Boot gegen die See. Die Feuerbank teilt sich. Der Schlachtkreuzer ,Jnvin- cible" steht als Silhouette in der roten Glut. ,Lützow" und ,Derfflinger" feuern ihre Salven. Die schwarzen Masten des ,Jnvincible" klappen zusammen. DasRiesen^- schiff wird auseinandergerissen. „Ruder hart Backbord!" schreit Christian zurück. Ein dunkles Ungetüm bricht durch den Pulverqualm. Fast wäre Christian bineingerannt. Es ist die ,Warspite

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Tiroler Grenzbote
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Page 4 of 8
Date: 07.08.1942
Physical description: 8
, als hätten sie über nichts anderes gesprochen als über die morgige Fuchsjagd. Niemand, der die beiden aus dem Zimmer ffoh lächelnd treten sah, hätte vermutet, daß sie etwas Ernstes besprochen hätten, etwas Unangenehmes. — Es.g a b in England nichts Unangenehmes! 11 . Christian war nicht so unvorsichtig, in dem Wagen des Herzogs bis nach London zu fahren. Maria raste über die dunklen Straßen, bald flog der Wagen eine Anhöhe hinan, bald tauchte er in die Fin sternis eines Waldes, bald rüttelte

man über das holp rige Pflaster kleiner Dörfer. Vor Vedford lenkte Maria den Wagen in ein Dickicht. „Von hier können wir in einer halben Stunde die Sta tion erreichen." „Man wird alle Stationen verständigt haben", meinte Christian. „Soweit ich meinen Onkel kenne, wird man dies nicht tun. Man wird dich in London suchen, aber nicht eher, als bis ich zurückgekehrt bin. Sonst würde ich in die An gelegenheit verwickelt sein. Sie fürchten den Skandal. Also reise ich mit dir." Jetzt war es Christian, der energisch

, daß du nicht wirklich eine Spazierfahrt gemacht hast, um den neuen Wagen des Herzogs auszuprobieren." „Du weißt nicht, was du von mir verlangst, Christian." Maria verbarg ihr Gesicht in den Händen und schluchzte verzweifelt. „Ich kann meinem Herzen nicht befehlen. Ich kann nicht die Liebe zu dir aus dem Herzen reißen, ich kann nicht Deutschland vergessen. Ich ertrage das Leben hier nrcht länger, ich vermag es nicht." Sie weinte still vor sich hin, überwältigt von ihrer Liebe. Christian betrachtete sie voll Wehmut

, er wollte ihr ein Wort des Trostes schenken, er fand es nicht. Von ferne hörte man bereits das Donnern des näher kommenden Zuges. Schon tauchten die Scheinwerfer in einer Lichtung auf. ,^Jch werde wein ganzes Glück verlieren." Maria faßte die Hände Christians. „Es wird mehr Glück begraben, als das unsere, Maria", sagte Christian leise. „Das Vaterland geht voran. Das Vaterland wird immer sein." „Was soll ich nur tun, Christian? Ich will nicht dich und die Heimat verlieren." „Geh in unsere Heimat, Maria", sagte

Christian, „dann nnrst du mich nicht verlieren, auch wenn ich falle. Und du wirst die Heimat nicht verlieren. Es steht dir offen, in die Schweiz zu reisen. Sage dem Onkel, daß du krank seist. Die gesunde Luft des Schweizer Gebirges würde deine Nerven kräftigen. Bist du einmal drüben, dann komme nach Deutschland." „Ich werde so allein sein, Christian!" „Du wirst nicht allein sein. Du wirst in Deutschland deine innere Ruhe wiederfinden. Es gibt im Kriege viel Leid zu lindern, du wirst Gutes tun . . . Leb

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 3 of 16
Date: 22.09.1932
Physical description: 16
Geld erspart. nvo WWMlSMllWMllk Erzählung von W o l f g a n g Kem 1 er. 7 (Nachdruck verboten.) „Vater," erklärte 'Klara, „der Postwirt schickt uns einen Knecht." Christian grüßte. Der alte Bauer grüßte zurück und fragte: „Ihr kommt von St. Peter?" „Soeben. Bin heute ins Tal gekommen, um eine Stelle zu suchen, da wies mich der Postmeister an Euch." ,/Recht wäre es schon, wenn die Klara endlich ab- gelöst würde. Aber ob es Euch bei uns gefällt." „Das müssen wir eben versuchen," meinte Christian

. Während Klara das Zimmer verließ, um Essen zu besorgen, sprachen der alte Bauer und Christian mit wenigen Worten über den Lohn. Christian war mit dem Angebotenen zufrieden, die Sache also denn bald ab gemacht. So wurde Christian Rocker Knecht auf dem Klaren- brunn. Die nächsten Tage schon sagten dem alten Huber und seiner Tochter, daß sie ihre Wahl nicht zu bereuen brauchten, daß sie mit ihrem neuen Gehilfen einen guten Griff getan, ja 'sie empfanden bald, daß ihnen diesen Mann der Herrgott gesandt

hatte. Aus der Art, wie er die Arbeit angriff, sahen sie wohl, daß er sie verstand und gewohnt war. Auf die Fragen nach seiner Herkunft und früheren Stellung hatte Christian nur ausweichend geantwortet. Er komme vom Lande draußen, wo er auf einem großen Bauernhöfe beschäftigt gewesen sei; nun habe es ihm dort nicht mehr gefallen und er wollte ein mal in die Berge. Klara merkte wohl, daß der neue Knecht nicht aus- efragt fein wollte, mit der den Frauen eigenen Schlau- eit gab sie dem Gespräch jedesmal

eine andere Wendung. Christian Rocker aber hatte nicht viel Zeit, trüben De- danken nachzuhänaen, und das war ihm gerade recht. Harte und oft schwere Arbeit füllte seine Tage von früh bis spät. Oft kam ihm das Staunen, daß Klara diese Arbeit allein hatte tun können. Gewiß, es war viel ver- nachläfsigt worden, trotzdem das tapfere Mädchen wie der stärkste Mann geschafft hatte. So fand denn Christian neben der täglichen Bauernarbeit noch vieles andere zu tun. Schäden mußten ausgebessert

werden, die sich an den Baulichkeiten zeigten und die nicht länger belassen werden durften, am Geschirr, am Werkzeuge fehlte dies und das. Aber Christian griff mit festen Händen zu, bald war alles wieder in bester Ordnung. Dabei vergingen die Wochen. Cs war der Frühsommer gekommen. Die 'Einsamkeit auf dem Klarenbrunn unterbrach selten ein Mensch. Holz fäller, Grenzwächter und Jäger kamen ab und zu vorbei, um weiter in den Bergen drinnen ihren verschiedenen Be schäftigungen nachzugehen. An Sonntagen kam wohl

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 4 of 16
Date: 22.09.1932
Physical description: 16
, um die Milchproduktion zu ersetzen, besteht in der Ausdehnung der Qualitätsmast. Zusammenfassend empfehlen wir deshalb unseren Verbandzeug liir Mensch ond Tier am billigsien „Zur Hygiea“, Innsbruck. Museumslrafle 22 geben. Ihr Bruder Franz, ein Kind der Berge, mit deren Tücken und Gefahren von Jugend auf vertraut, 'ei nur an der eigenen Sorglosigkeit zugrunde gegangen. Vor wenigen Wochen noch hätte es Christian Rocker als kein besonderes Unglück empfunden, da oben einen chnellen Tod zu finden, heute

war ihm das Leben wieder lieb. Den hellen, scharfen Blick hatte Klara von ihrem Vater geerbt. Der alte Mann, der schon nach wenigen Tagen wußte, daß Christian Rocker ihm förmlich vom Himmel gesandt worden war, sah bald noch mehr. Daß er sich für seine Tochter keinen besseren Mann denken konnte, paßten die beiden doch zusammen wie kaum zwei andere Menschen. Dann wäre Klara geborgen und er könnte ruhig der letzten Stunde entgegensehen, die ohne dies nicht mehr in weiter Ferne lag. Und eines merkte der Greis

alsbald, indem er Klara und Christian beob achtete, daß er gar nicht Schicksal spielen brauchte, daß es wohl von selbst so kommen würde, wie er wünschte und hoffte. — Als Christian Rocker an einem Sonntage, an dem es ihn zum Kirchgänge getroffen hatte, nach dem Gottes dienste noch auf der „Post" einkehrte, um dort ein Glas Bier zu trinken, da setzte sich der Wirt zu ihm und meinte: „Christian, Ihr könntet sicher auch mit Pferden um gehen?" ,-Gew iß!" „Ich brauche nämlich einen zuverlässigen Kutscher

. Der alte Peter, der nun schon seit fünfundzwanzig Jahren die Post nach Ilgenberg hinausgefahren hat, kränkelt seit einiger Zeit, ich muß ihn oblösen. Wollt Ihr? Wäre ein unterhaltlicheres Leben als da oben am Klarenbrunn." Christian Rocker überlegte nicht einen Augenblick. — „Nichts für ungut, Postwirt", sprach er, „Ihr müßt Euch schon einen anderen suchen. Erstens will ich meine Plätze nicht so schnell wechseln, und zweitens hätte ich keinen Grund, da oben zu gehen." Da meinte der Postwirt

mit gutmütigem Spotte: „Natürlich, habt Ihr vielleicht gar der schönen Klara schon zu tief in die Augen geschaut?" Christian Nocker nahm den Scherz nicht übel, er- widerte aber in ernstem Tone: „Der Mann, der die Klara einmal heimführt, kann sich glücklich schätzen." Nun wurde auch der Wirt ernst und rief lebhaft: „Mann Gottes, dieses Wort unterschreibe ich zu jeder Zeit. Ich habe, ich will es Euch offen gestehen, in meinem ganzen Leben nur zwei Frauen getroffen, vor denen ich eine solche Hochachtung empfand

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Lienzer Nachrichten
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Page 8 of 8
Date: 08.03.1918
Physical description: 8
Erregung die Treppe hinabstürzte und am Fuße derselben auch, wie Christian ge sehen hatte, mit der Haushälterin zusammen traf. Dieses Moment war für den Richter das wichtigste. Franz gestand, daß er, beinahe sinnlos vor Wut, der Haushälterin beleidigende Worte zurief, daß er auf sie zustürzte, als sie ihm spöttisch antwortete, er gab auch noch zu, ihr, seiner selbst kaum mehr mächtig, in ihr eigenes Zimmer gefolgt zu sein. „Sie griffen dort nun die Frau tätlich an?" fragte der Kommissar. • „Nein

; ich wollte es tun, aber ich kam nicht dazu!" „Weshalb nicht?" „Die Person wurde plötzlich von solcher To desangst ergriffen, daß sie entietzt die Hände ge gen mich ausstreckte und zitternd um Gnade flehte. Ich wendete mich voll Verachtung ab und eilte aus dem Zimmer." „Sie. eilten aus dem Zimmer?" forschte der Untersuchungsrichter. „Aber auf welche Art wol len Sie denn das Haus verlassen haben?" „Durch die Hintertür, die ich auch zum Ein tritt benutz! hatte." „Da hätte Sie doch Christian wieder aus dem Zimmer

treten sehen müssen!" „Allerdings!" „Dies ist aber nicht der Fall. Der Zeuge be hauptete ganz entschieden, Sie wären im Zim mer geblieben, hätten dasselbe vielmehr durch das nach dem Garten gehende Fenster verlassen." „Christian lügt hier; ich hielt mich kaum eine Minute in dem Zimmer der Haushälterin auf. Wäre ich nicht ganz von Sinnen gewesen, so hätte ich dasselbe gar nicht betreten. Bei meinem Fortgehen befand sich die Haushälterin noch frisch und gesund." Aber er fand keinen Glauben. Die Gouver

nante blieb bei dem schon abgelegten Geständnis, konnte der Einzelheiten wegen sedoch nicht be sagt werden, da sie ihres krankhaft erregten Zustandes wegen im Gesängnishospitale unter gebracht werden mußte. — Folgen wir nun dem Polizeiagenten Grosser, der nach einem ganz bestimmten Plane operierte. Christian trieb sich stets iu der Gegend von Niederbronn herum, wie Grosser herausbrachte, es gelang dem schlauen Agenten jedoch nicht, den Burschen einzufangen. Endlich fand sich eine Spur

, und zwar deutete diese direkt auf Nie- derbronn hin. Christian war dem Agenten über den Weg gelaufen und dieser erkannte sofort seinen Mann. Grosser stürzte sich nicht etwa sofort auf den Gesuchten, sondern folgte demselben heimlich. Es war Nacht, und Christian, der eine Sache von Wichtigkeit vorhatte, dachte gar nicht daran, daß er verfolgt werden könnte. Grosser konnte bemerken, daß der Bursche auf vorsichtige Weise das Gut Niederbronn umschlich und endlich in den großen Garten schlüpfte. Der Polizist folgte

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Tiroler Grenzbote
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Page 3 of 4
Date: 29.06.1942
Physical description: 4
, aus der dem deutschen Volke und unserem Großdeutschen Reich unversiegbare Kräfte unverbrüchlicher Treue, entschlossener Tatbereitschaft und einsatzwilligem Mannestum Zuströmen. Innsbruck, im Juni 1942. Der Landes-öberstschützenmeister: gez. Hofer Gauleiter und Reichs st atthalter. Wann wir» veedunkelt? Am 29. Juni von 22.48 Uhr bis 30. Juni 4.16 Uhr. Am 30. Juni von 22.48 Uhr bis 1. Juli 4.16 Uhr. Eine Granate beschädigte den Bug. Christian küm merte sich nicht darum. „'Ran an den Feind!" Christian rief

es nach rückwärts, zwei junge Maate waren an das Ruder gesprungen. Unaufhörlich spien die Geschütze des S 388 ihr Feuer auf den Feind. Me Halbflottille schob sich zu einem Keil zusammen. „Zehn Meter Abstand, signalisiert vom Führerboot", meldete Oberleutnant Steinmann. Me beiden Offiziere sahen kaum das Heck ihres Vormannes. „Dort fährt der englische große Kreuzer!" „Angriff auf den drcken Engländer!" befahl Christian. Die Rohre flogen herum. Mit ganzer Kraft preschten sie auf den Feind zu. „Torpedo los

!" befahl Christian. Die Männer auf S 388 zählten die Sekunden. Eine Feuersäule schoß zum Him mel. Der Engländer war schwer getroffen. Inzwischen war es finster geworden. Die Engländer waren gewitzigt. Sie legten mrt den Scheinwerfern eine Lichtsperre um sich. Christian konnte nicht sehen, was los war. Er stürzte sich mit äußerster Fahrt in das blendende Licht. Die Eng länder legten ein Sperrfeuer um sich. Niemals noch hat ten die beiden Offiziere ein solches Sperrfeuer gesehen Es war eine Hölle

, nt die sie geraten waren. „Durchhalten!" schrie Christian über das Boot. Jeder Mann stand jetzt auf seinem Posten. Die deuffchen Tor pedobootsleute kämpften mit Todesverachtung. Kein überflüssiges Wort fiel, alles Lauerte an den Rohren, an den Befehlsübermittlungsapparaten Plötzlich verspürten sie einen enffetzlichen Stoß. Chri stian hatte sich an die Reling geklammert, die anderen fielen nieder, rafften sich wieder auf, starrten in das gleißende Licht, das sich vor chnen auftat. S 388 hatte ein englisches

Torpedoboot gerammt. Eisen krachte von allen Seiten auf die Deutschen ein, Stahlplatten schrien auf. Das Meer war ein ununter brochenes Feld von einschlagenden Springbrunnen. Fon tänen wurden von Scheinwerfern beleuchtet wie Wasser spiele. Das Feuer der Engländer störte weniger als ihre blen denden Lichtstrahlen. Christian sah für einige Augenblicke die Silhouette eines sinkenden Torpedobootes. „Eigene Lecks am Vorschiff dichten!" befahl Christian. Oberleutnant Steinmann Itef mit dem Maschineninge nieur

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Lienzer Nachrichten
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Page 8 of 8
Date: 15.03.1918
Physical description: 8
! Jetzt war der Schrank geöffnet, und Christian riß atemlos die verschie denen Schubladen auf. Erwarf alles durcheinan der, auch einiges Geld, nach dem er jedoch durch aus kein Verlangen zu tragen schien. Endlich sand er ein Paket Briefe, die er in die Brust- tasche schob. Er atmete tief auf und schob die Laden wieder zu. „Ich habe sie," murmelte er; „jetzt fort!" Im selben Moment legte Grosser seine Sand auf den Arm Christians. „Im Namen des Gesetzes verhafte ich' Sie!" Der Polizist war ungehört vor- und näher

getreten. Christian fuhr mit einem heiseren Schrei herum, starrte dem Polizisten in das Gesicht und warf einen verzweifelten Blick nach dem Fenster. Grosser verstand diese Bewegung sehr wohl. Er hielt dem ertappten Verbrecher den Revolver vor und sagte kalt: „Alles umsonst! Ergeben Sie sich ihrem Schicksal. Eine einzige Bewegung, und Sie sind ein toter Mann!" Christian knickte förmlich zusammen. Er hatte den letzten Mut der Verzweiflung verloren. „Wer sind Sie denn? Lassen Sie mich laufen

! Was haben Sie denn von meiner Festnahme?" stotterte er. „Ich bin im Dienst der Kriminalpolizei und Ihnen schon längst auf der Spur." „O, ich Tölpel!" ächzte der Bursche. Im nächsten Moment saßen ihm die Hand schellen am Gelenk. Die Kerze fiel dabei auf den Boden und erlosch. Grosser holte seine Blendla terne hervor und öffnete die Klappen, so daß das Zimmer hell erleuchtet wurde. Christian saß halbgeb rochen auf einem Holz- stnhle. Er hatte den Kopf tief auf die Brust sinken lassen und blickte starr vor sich nieder. Grosser schloß

den Fensterrahmen nnd wen dete sich an den Verbrecher. „Was suchten Sie hier?" „Nichts, ich — ich wollte kein Geld stehlen, so wahr mir Gott helfe!" rief er. „Dann war es etwas anderes! Unrsonst habt Ihr diesen gefährlichen Schritt nicht unternom men." Der Gefangene schwieg. Grosser trat dicht au ihn heran und faßte ihm in die Drusttasche. „Waren es diese Briese, die Euch keine Ruhe ließen?" Christian sträubte sich wohl gegen die Heraus gabe der Briefe, aber er konnte, da ihm die Sande geschlossen

waren, nichts dagegen tun. Der Polizeiagent schob das Päckchen in seine eigene Tasche und sagte: „Nun auf, wir müssen fort!" Christian erhob sich und folgte Grosser, bei die Tür öffnete und auf dem Flur nach dem alten Inspektor rief, der, seitdem Niederbronn keinen Herrn mehr hatte, im Hause schlief. Der Alte war nicht wenig verblüfft, als iH« Grosser in Begleitung des gefesselten, seit Tagen gesuchten Christian entgegentrat. Wenige Worte klärten ihn auf. Grosser erbat ein m Wagen, mn sogleich den Gefangenen

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Tiroler Grenzbote
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Page 5 of 8
Date: 13.02.1932
Physical description: 8
für die Gläubiger dieses Unter nehmens eine Besprechung ab. Die Passiven der Firma Schlechter sollen 350.000 Schilling betragen. | ‘Verdauung mH irDARMOL 109 Ofl Christian Rockers Fahrt ins Dunkle Erzählung von Wolfgang Kemter. Vertrieb: Nomauverlag K. & H. ©reifet, ©. m. b. Ra harr Schluß.) Die überaus freudige Erregung, die er über die Nach richt empfand. d''e alte Väterscholle sei wieder sein, batten ihm zu deutlich gesagt, daß jene Meinung nur ein Wahn war. eine Selbsttäuschung. In Wirklichkeit batte

vor Wochen hatte er einmal bei Christian angefragt, ob der Klarenbrunn nicht käuflich sei. Sein Jagdherr, ein reicher Fabrikbesitzer aus der Stadt, der die ganze Jagd des Wippachtales für viele Jahre gepachtet habe, wollte sich irgendwo ein Jagd baus bauen. Der Klarenbrunn wäre nun nach des För sters Ansicht hierzu der passendste Ort. Christian aber verneinte, denn er hatte damals mit dem Klarenbrunn noch andere Pläne. Nun war das alles durch Jakob Wendlingers Testament anders geworden. Christian tat

dem Förster Bericht, der Klarenbrunn wäre zu haben. Der Fabrikant bot einen hohen Preis. Christian schlug ein . . . Zum erstennial, seit er es vor Jahren betrat, rüstete sich Christian Rocker, das Wippachtal wieder einmal zu verlaßen. Er wollte zuerst nach Tierstein, um sich beim Notar als Erbe zu melden, dann in Oberweiler Erkundi gungen einziehen und seine Uebersiedlung vorbereiten. In den Vormittagsstunden des übernächsten Tages kam er in Tierstein an. In dem kleinen Provinzstädtchen batte

sich nicht viel geändert, die Kanzlei des Notars war noch im selben Hause. Dr. Martin erkannte Christian sofort. „Herr Rocker, Gott zum Gruße. Heute kommen Sie in einer froheren Sache als vor Iabren. Meinen Glück wunsch zu Ihrer Rückkehr auf den Vätersitz." Rach Erledigung einiger Formsachen sprach der No tar: „Ten Verwalter habe ich bereits verständigt, die bücherliche Eintragung Ihrer neuen Rechte wird dem- nächst erfolgen, unbeschadet dessen können Sie zu jeder Stunde vom Nockerhote Besitz ergreifen." Christian

dankte und ging, mietete einen Einspänner und fuhr nach Obenveiler. Sein erster Gang war auf den Friedhof. Ter Schivanenwirt hatte über seine Bitte für das Grub Sorge getragen, es war sehr gepflegt und mit schönen Blumen bepflanzt. Univeit davon war die Schirnbacherische Familiengrabstätte, wo auch Lena ruhte. Nachdem Christian ein stilles Gebet am Grabe der Eltern verrichtet hatte, verließ er den Ort der Toten wie der, ging die Torfstraße hinunter und betrat bald darauf den Boden des Nockerhofes

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Tiroler Grenzbote
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Page 3 of 4
Date: 10.02.1932
Physical description: 4
hier. Der Verstorbene diente vor dem Kriege beim .Schweren Feldhaubitzen-Regiment Nr. 1 in Krakau und ging mit einer der ersten sogenannten Chinabatterien (es waren dies Stahlgeschütze, die für China in den Skodawerken in Pilsen erzeugt worden waren), zum zweiten Male An fang 1915 an die russische Front. Zuletzt war Oberst- Seifen und Creams wirken Wunder bei Haut durch ihren Gehalt an farb losem Schwefrlteer. Ueberall in einschlägigen Geschäften erhältlich. 119 JS Christian Rockers Fahrt ins Dunkle Erzählung

von Wolfgang Kemter. vertrieb: Romanverlag St & H Greifer. G. Raftatl 12. Fortsetzung. Mit dem Glückwünsche für das neue Jahr schrieb Klara ihren herzlichen Dank nach Dachberg. Als Christian zu Ostern wieder einen Gruß an t>en Schwanenwirt sandte, kam als Antwort wenige Tage spä ter eine ichwarzgeränverte Karte, die in kurzen Worten den Tod des wohlgeborenen Herrn Jakob Wendlinger. Schwanenwirts. Brauerei- und Gutsbesitzers, mitteilte. Zugleich kam ein Brief der Base des Verewigten, die seit dem Tode

. Am Ostermon tag sei er abends um 7 Uhr der sehr schmerzhaften Krank heit erlegen. Oft und oft habe er von dem fr*"' n Som- meranfenthalte auf dem Wolfnerbofe gesprochen und we nige Tage vor seinem Tode sich noch auf den kommenden Sommer gefreut. Auf dem Wolfnerhase herrschte ehrliche Trauer um den Verstorbenen. Und war auch sein Name mit Christians trübsten Tagen aufs engste verbunden, er batte seinem Vater und ihm nur Gutes getan und tun wollen. Fast täglich sprachen Klara und Christian

von dem so schnell Dahingeschiedenen, und Christian erzählte davon, wie hier der Tod ein an Arbeit, aber auch an Erfolgen reiches Leben geendet habe. Jakob Wendlinger war ein ganzer Mann gewesen, treu und ehrlich im Handel und Wandel, ein stiller Wohltäter, der viele Tränen trocknete und viel Elend milderte. Wo er helfen konnte, half er, und selbst schnöder Undank, den er oft erntete, konnte sein gütiges Herz nicht irre machen. Auch Klara mußte den Kindern, die oft nach dem fremden Vetter fragten

, der ihnen zu Weihnachten so schöne Sachen sandte, von ihm erzählen, den der liebe Gott zu sich berufen hatte. Es war wenige Tage später, an einem milden April tage. Christian war eben mit Peter vom Klarenbrunn gekommen, wohin sie Dünger geführt hatten. Nun saß er vor dem Hanse, und Klara brachte ihrem Manne die Joppe heraus. Und wieder gilt ihre Rede dem Schwanenwirte, der einmal mehr im Scherze die Aeuße- rung getan hatte, auf dem Klarenbrunn möchte er sich ein Sommerhaus bauen . Da kam der Postbote von St. Peter

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Tiroler Grenzbote
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Page 3 of 4
Date: 01.07.1942
Physical description: 4
, starrten in die dunkle Nacht. Auf einmal war S 388 in grelles Licht getaucht. Eine Wasserfontaine sprang vor dem Bug des Bootes auf. „Vorsicht, nicht feuern, erst feststellen, ob es englische Streitkräfte sind!" befahl Christian. Auf dem Maste blitzte es auf. S 388 morste sein Erken nungszeichen in die Nacht hinaus. Keine Antwort. S 388 hatte den Anschluß an das Füh rerboot verloren. Fetzt schlug eine Granate dicht neben der Bordwand ein. Dann wurde es wieder finster. „Der Posten Ausguck ist verstärkt

worden." Steinmann stand Schulter an Schulter neben Christian. Keiner nahm das Glas von den Augen. „Siehst du etwas?" „Nichts." „Fm Westen hört man wieder eine Ballerei!" „Sie müssen dicht hinter uns her sein. Wahrscheinlich mittlere Kreuzer. So wie heute ist die alte S 388 noch nie gelaufen", meinte Christian. Gegen Osten wurde es etwas lichter. Ein Loch öffnete sich in der Waschküche, die über dem Wasser lag. „Siehst du's?" „Drei Schornsteine! Ein englischer Kreuzer!" Stein mann setzte das Glas

wieder an die Augen. „Erkennungs signal unverständlich. Es ist ein Engländer." Ueberall hatte man jetzt den Feind erkannt. Brücken posten, Läufer, Geschützmannschaften sagten es einander weiter. „Was gibt's an Deck?" fragte ein Kopf, der aus einem Mannloch auftauchte. „Ein englischer Kreuzer jagt uns." „Und unsere Kreuzer?" „Abgehängt, haben sie im Nebel verloren." „Rudert hart Backbord", befahl Christian. „Gut auf die befangenen achten!" „Die Engländer hätten sich nicht soviel Mühe um deut sche Schiffbrüchige

gemacht", meinte Steinmann. „Möglich. Deswegen tun wir's doch", gab ihm Chri stian zur Antwort. Fetzt schlugen wieder die Granaten neben S 388 ein. Wassersäulen prasselten auf Deck nieder. Das Torpedo boot zitterte in allen Spanten und sackte weg wie ein überladenes Packtier. „Mehr Umdrehungen!" forderte Christian. „Hilfe, Angriff von englischem Kreuzer!" trommelten die Finger des Funkers auf den Morseapparat. „Zu langsam zum Ausrttcken", sagte Steinmann. „Wir haben schon zuviel diese Nacht abbekommen

die Flanken auf. Aus allen Löchern quoll Dampf, zündeten Flammen. In den unte ren Abteilungen ging das Licht aus. Mittschiffs, vom Kommandostand baumelten zerschos sene Telefonkabel und Sprachschläuche wie eiserne Därme. Brücke, Schornstein und Masten waren nicht mehr zu sehen, standen in Rauchmassen, die von dem wundgeschos senen S 388 hinter sich nachgezogen wurden. „Boot klar machen!" befahl Christian. „Boot ist zerschossen!" meldete Oberleutnant Stein mann. „Habt ihr alle Schwimmwesten!" rief

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Tiroler Grenzbote
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Page 5 of 6
Date: 31.07.1942
Physical description: 6
in Deutschland. Das Volk dort ist ja so ungebildet, sie glauben jeden Unsinn. Drüben glauben sie jede Information, wenn sie aus dem Aus land kommt." „Sie haben recht, mein Lord Markgraf. Ich besitze ein hundertachtzig Zeitungen in aller Welt, und ich weiß die Macht der Propaganda zu schätzen. Vor allem bringen L>ie Zahlen, viele Zahlen! Und nicht abgerundete Zah len. Die Deutschen glauben an jede Zahl, wenn sie nur recht kompliziert ist. Je komplizierter, desto besser!" Christian sah den beiden Herren

nach. Seine Ge danken weilten weit von hier, drüben bei seinen deutschen Kameraden. Er biß die Zähne zusammen. Ich muß die Heimat er- Nenl sagte er zu sich selbst. Um jeden Preis, mit jedem Mittel. Was diesen Engländern recht ist, muß uns billig sein. Dicht neben ihm saß eine alte Lady iw Lehnstuhl unter ^ner Palme. Der Wintergarten grenzte an die Halle an. Aus den Knien hielt sie die letzte Nummer der „Times". _Auf dem Titelbild sah Christian einen englischen Dampfer, der schon bis zum Schornstein versunken

war. Fm Wasser trieben Hunderte Menschen. Mitten unter ihnen der deutsche Blockadebrecher Möwe'. Die Ret tungsboote der Möwe' waren ausgeschwungen, aber nicht zu Wasser gelassen. In ihnen saßen die deutschen Matrosen und drehten den Ertrinkenden eine lange Nase. Christian mußte zweimal Hinsehen, um zu glauben, daß dies die „Times" war. Ein Offizier in Uniform begrüßte jetzt den Marqueß. „Ich dachte Sie schon drüben in Flandern?" hörte Christian den Marqueß sagen. „Wir arbeiten noch im Arsenal. Wir studieren

richtig im Gange ist, My lord ..." „Sie wird wie ein Dolchstoß in den Rücken der Deut schen wirken. Jawohl, wie ein Dolchstoß, das ist das rich tige Wort." Christian war zusammengefahren. Maria stand neben ihm. Sie war durch die Tür eingetreten, die vom Winter garten in die Halle führte. „Sie müssen dann m mein Zimmer kommen", sagte Maria. „Der Wandleuchter brennt nicht. Wenn ..." Da hatte Maria aufgesehen. Christian stand vor ihr, blickte ihr unbewegt ins Gesicht. Er unterdrückte den Wunsch

, sie mit ihrem Namen anzurufen. „Ich werde kommen, gerne. Ich bin hier unten bald fertig." Maria starrte Christian an. Sie war für den Augen blick unfähig, die Glieder zu rühren und fühlte, wie eine heiße Blutwelle ihr Gesicht rötete. Sofort hatte sie den Gedanken: wenn ich mich verrate, schwebt er in Gefahr. Ich muß ihm helfen. Hinzu kam die unendliche Freude, daß sie Christian wiedersah. Ihre Augen sind lebendiger, glänzender, als sie es je mals waren, dachte Christian. Es war ihm, als sprangen elektrische

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 3 of 16
Date: 18.08.1932
Physical description: 16
vor seiner Kammertür auf dem Gesicht liegen. Er hat kein Lebenszeichen mehr von sich gegeben. Ich habe den Robert und den Hans geweckt, dann haben wir den Vater wieder ins Bett gebracht. Der Robert ist um den Doktor, der Hans zum Pfarrer gegangen, ich Hab dich geholt." „Ist der Vater ohnmächtig geworden?" Der alte Sepp schüttelte bedenklich den Kopf und meinte: „Christian, ich glaube, es ist ein Schlaganfall gewesen." Auf einmal blieb Christian Nocker stehen und rief: „Dr. Renger ist ja auch im ,Adler'. Gehen

wir schnell zurück!" Sie waren aber nur wenige Schritte gegangen, da kamen ihnen schon der Arzt und der Iungknecht entgegen. Als sie den Nockerhof betraten, war der Pfarrer soeben auch angelangt. — Nach kurzer Untersuchung wendete sich der Arzt an die Umstehenden mit den Worten: „Das Herz schlägt nicht mehr, der Tod ist also schon eingetreten." Dr. Renger drückte Christian teilnehmend die Hand und ging wieder, der Pfarrer aber sprach am Totenbette die ersten Gebete. Rein mechanisch murmelten Christian

des Vaters erkauft werden konnte. Der Verstorbene hatte es so gewollt, es war sein Werk, daß ihm der einzige Sohn keine Träne nachzuweinen vermochte. — Im „Goldenen Adler" nahm der Ball seinen unge- störten Fortgang. Nur die Schirnbacher Lena sah öfters und ungeduldig zur Saaltär hinüber. Christian zeigte sich nicht mehr, dafür verbreitete sich plötzlich, offenbar von dem zurückgekehrten Arzte ausgehend, das Gerücht, der alte Nocker fei vor einer Stunde an einem Herzschlage gestorben. Man erzählte

- deutschen, die „Nachrichten" Nr. 142 vom 22. Juni 1932, meldet: „In Pfeifer, Kanton Frank (Wolgarepublik), jagte der Vorsitzende des Dorfrates Stroch einem Arm- ,Letzt wird der Christian dann wohl ernst machen", meinte die Schirmbacherin auf dem Heimwege. „Gott sei Dank", rief Lena, „daß es endlich so weit ist. Lange hätte ich nicht mehr gewartet." „Aber jetzt bist du froh, daß du gewartet hast", sprach die Mutter. „Der Christian ist halt doch die viel bessere Partie wie der Schmied." Hansjörg Nocker

ruhte bei den Vätern. Christian, sein Sohn, hatte als alleiniger Erbe den Besitz ange- treten, hatte in seiner ruhigen Art das Begräbnis und alles, was drum und dran hing, angeordnet und die nötigen Aufträge erteilt. Und als man nach der Be- erdigung in den Nockerhof zurückgekehrt war, da hatte der Vettern und Basen ein Trauermahl gewartet, wie man es sich nicht besser und reichlicher vorstellen konnte. Christian hatte es alter Sitte und altem Brauche gemäß so befohlen. Freilich

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Tiroler Grenzbote
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Page 3 of 4
Date: 20.07.1942
Physical description: 4
. — Christian Wieser, Sägewerk und Holz handlung, Lang kämpfen Nr. 46. Geschäftsinhaber: Christian Wieser, Sägewerksbesitzer, Langkampfen. Ver änderungen: Bad Hintertür, Gasthaus Kirchler, Hintertür. Das Unternehmen ist im Erbgang von Josef Kirchler auf dessen Sohn Sepp Kirchler, geboren am 27. Februar 1930, übergegangen. Gesetzliche Ver treterin des minderjährigen Geschäftsinhabers ist dessen zur Vormünderin bestellte Mutter Edith Kirchler, geb. Lehmann. Die Firma lautet fortan: Berghotel „Bad gasthof

, früh 1/28 Uhr, wird die Verewigte zur letzten Ruhe getragen. — Am Sonntag verschied Frau Margaret Sanftl, Reichsbahn-Jnspektors-Witwe, im 90. Lebensjahre. Die Beerdigung findet am Mittwoch um 8 Uhr früh im Familiengrab auf dem Kufsteiner Friedhof statt. Da gab's plötzlich einen Krach. Alles schreckte auf. Das war bei den Maschinen? Die Blechteller klirrten auf dem Tische. Christian sprang als erster hinüber in den Maschinenraum. Um den Backbordmotov. standen einige Leute. „Was ist los?" „Ein Kolben

der Zylinder-Kühlwasserpumpe ist ab gerissen!" „Nicht lange herumgeschaut!" rief jetzt der Ingenieur seine Leute an. „Reservekolben heraussuchen und an die Arbeit!" U 265 fuhr inzwischen mit dem Steuerbord-Dieselmotor weiter. Im Maschinenraum herrschte eine Höllenhitze. Fünfundvierzig Grad Celsius. Der Gestank des heißen Oeles legte sich schwer auf die Lungen. „Wissen Sie, was ich möchte?" sagte der Ingenieur zu Christian. „In zehn Jahren auf einem U-Boot fahren. Herrgott, wenn ich denke

Steinmann nahm das Glas an die Augen, f ^nn gab er Meldung in die Zentrale, f "Zwei Zerstörer kommen auf!" \ Wenige Sekunden später war Christian auf dem Turm. „Batterie abschalten, äußerste Fahrt voraus", gab er ^ejehl in die Maschine. Dann kamen die Tauchkom mandos. U 265 legte sich auf den Grund. Jetzt konnte man un gestört an der Maschine weiterarbetten. Einige Unterwasserbomben dröhnten in der Nähe, verloren sich wieder in dem Rauschen des Wassers an der Bordwand. Die Zerstörer suchten

m der falschen. Richtung. Um Mitternacht war der Defekt behoben. Christian ließ Preßluft auf alle Tanks geben. Im ersten Morgengrauen kam U 266 ein Dampfer in den Kurs. Christian ließ den Ersten Wachoffizier wecken, der eben zur Koje gegangen war. Hellmuth Steinmann stand noch oben auf dem Turm. „Es ist ein Tanker!" meinte Christtan und ließ das Glas sinken. „Geschützmannschaft an Deck!" befahl Steinnmnn und sprang selbst die kleine Steigleiter hinab auf das Vordeck. „Nehmt die Leinen, Leute!" rief Christtan

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Tiroler Grenzbote
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Page 3 of 4
Date: 22.07.1942
Physical description: 4
Kitzbühel nach Innsbruck in die Klinik gebracht werden mußte. Kitzbühel. Beerdigung. Der im Alter von 61 Jahren hier verstorbene Ioh. Wallinger wurde zur letzten Ruhe getragen. Mayrhofen. Todesfall. Im Alter von 48 Jahren starb hier der Viehhändler Hermann Dengg, Besitzer der Pension „Sonnenhof". Um ihn trauern seine Gattin und zwei Kinder. l'ltONT Ol) HEIMAT EIN EINZIGER • WIELE - EIN (.GEMEINSAMES ZIEL. Ein Torpeöo machte seinem Leben ein rasches Ende. Christian hatte mit Absicht auf das Vorschiff

gezielt, so daß der Dampfer nur langsam sank. Die Mannschaft hatte genügend Zeit, in die Boote zu gehen. Als Christian an die Boote heranfuhr, erhob sich wüstes Geschrei. Mit allen Zeichen des Entsetzens be gannen die Engländer zu rudern. „Werft doch eine Leine, ihr Hohlköpfe", schrie Hellmuch Steinman durch seine Flüstertüte, wie das Megaphon genannt wurde. „Wir schleppen euch bis in die Nähe der englischen Küste." „Ihr wollt uns nicht ermordend kam die Frage aus dem ersten Boot. „Wirklich

nicht?" „Wer hat euch diesen Blödsinn aufgebunden?" lautete die Gegenfratze. „Unsere Zeitungen schreiben es!" Erst am Abend dieses Tages wurden die Leinen los geworfen. Die englischen Boote waren im Schutze der Küste. Am anderen Morgen stand U 265 zwanzig Meilen öst lich der Shetland-Inseln, als ein kleiner Dampfer mit der schwedischen Flagge an der Gaffel austauchte. „Wollen mal sehen, ob er Erz für England an Bord hat", meinte Christian, der vom Wachoffizier geweckt worden war. „Drüben im Westen tauchen

der einschlagenden Granaten. „Auf fünfundzwanzig Meter gehen, Boot einsteuern", befahl Christian. Und gleich darauf: „Wir greifen an!" Indianergeheul antwortete von unten. Oben blieb jetzt alles ruhig. „Wir haben die äußeren Schiffe des Geleitzuges unter taucht", sagte Christian. „Weitergeben!" Jede Nachricht des Kommandanten wurde weiter- gegeben. So wußte jeder von den Leuten, wie es oben stand. Christian ging auf zehn Meter. „Wir liegen jetzt mitten iw Konvoi wie der Hecht im Karpfenteich", erzählte Christian

das Boot weg, wie ein Stück Eisen, das ins Wasser gefallen ist. Drum! Drum! Drum! Das Boot zitterte und krachte in allen Verbänden. „Fünfzig Meter!" meldete jetzt der Mann am Tiefen ruder. Wieder ein Krachen und Dröhnen. Durch die Erschütte rung wurde offenbar eine Sicherung gelockert; im Boo< wurde es finster. „Notbeleuchtung einschalten!" befahl Christian. Dann wurde es wieder ruhig. „Wir tauchen auf. Zweiter Angriff wird gefahren!" rief jetzt Christian durch das Brummen der Pumpen. Das Licht ging

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Page 4 of 4
Date: 27.07.1942
Physical description: 4
Meiv-itz, Sir, so ist es", gast Christian zur Antwort. ,^John Fred Smith ist mein Name. In der Schiffsliste wurde ich nur unter Fred geführt. Zu Hause rufen fie mich aber John." ,Lhre Messingnummer haben Sie wohl verloren." Christian griff erschrocken an seine Brust. Welch' ein! Glück, dachte er, daß ich nicht mein deutsches Erkennungs zeichen trug. Jetzt rettet mir diese kleine Nachlässigkeit oas Leben. „Als ich im Wasser meine Bluse abstreifte, muß ich mir das Kettchen vom Hals gerissen

haben, Sir", gab er zur Antwort. „Ich kann Ihnen eine besondere Freude machen", sagte j der Kommandant. „Es besteht alle Wahrscheinlichkeit, > daß wir das U-Boot, das Ihre ,Liliary versenkt hat, ver- ! mchtet haben. Lieutenant Sir Fred Halston von der U-Bootfalle ,Qu II' war so glücklich, heute ein deutsches U-Boot zu vernichten. Es war ein glorreicher Kampf. Sir Halston wurde dabei leicht verwundet." „ „Ich bin froh, dies zu hören", zwang sich Christian zu sagen. „Hoffentlich ist es dasselbe Ü-Boot

. Die Ge fangenen werden wohl die Nummer des Bootes verraten haben?" „Aus U-Booten werden keine Gefangenen gemacht, neuer Befehl der Admiralität", gab Commander Phi lipps zu. „Doch werden wir Näheres morgen erfahren. Einige Leute von der Besatzung wurden leider von einem holländischen Fischdampfer geborgen. Unsere Zerstörer stnd auf der Jagd nach dem Holländer, um ihn für diese unverschämte Neutralitätsverletzung zu bestrafen." Also wenigstens einige gerettet! 'Christian wurde es auf einmal leicht ums Herz

. Wenn aber die Engländer hinter ihnen her waren? Dann würden sie noch nachträg lich gefangen? Er mußte nach Deutschland zurück, uw je-den Preis! Der Sanitätsgast hatte ihm eine Dose Navy-Cut- Zigaretten an das Bett gestellt. „Hör mal, alter Knabe", redete ihn Christian an, „meine Sachen sind auf der ver dammten ,Lilian' untergegangen. Kannst du mir dein Zivilzeug borgen? Ich will in Edinbourgh mein Mädel besuchen und nicht von den Gaffern wie ein Weltwunder bestaunt werden. Mein Schiff ist zum Teufel gegangen

können. Wenn du kannst, komm an Deck. Ich richte dir inzwischen mein Zivilzeug her. In diesem Aufzug kannst du ja nicht einmal an Land gehen." „Morgen früh melden Sie sich beim Hafenkommando", hatte man zu Christian gesagt, als er sich beim Com mander Philipps abmelöete. „Bis dahin haben Sie an Bord zu bleiben." Es wäre eine böse Geschichte geworden, wenn nicht die Boys von ,DuncarL auf seiner Seite gewesen wären. „Zwanzig Stunden in der See getrieben, der einzig Ueberlebende von der ,LiliarL

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