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Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 10.09.1937
Physical description: 6
Pläne ernsthaft arbeiten. Die Melonen vom Tigris. Wassermelonen, die ein Gewicht von mehr alK 30 Kilo erreichen, gehören in den Plantagen an»! Tigris durchaus nicht zur Seltenheit. Die Melontz wird in allen Teilen des Orients sehr geschätzt, j heiter Geschichte Klara Schünemanv-Kruystamp. 'n Mädchen, achtzehnjährig, hübsch u. — Jutta, die Bürogefährtin, stellt es l feit Tagen läßt sie ihren Blond- - Das ist, seit Christian ihr begegnet, heißt er gar nicht Christian. Brigi . leinen Namen

. Aber wenn sie seine surwahr, sie hätte ihn Christian ge- .haar, seine Augen, sein Schritt, al- Am geradezu Christian. Jutta findet '°> ubertrieben. / >'gen Christian. Wenn er Brigi ent- ' ^ geht mit langen Beinen und ein ' ' klingt das Straßenpflaster Chri- >zar der Regen, der gestern aus ver- . mmel seinen Schirm traf, tropfte seitdem oerstrichen. — „Wie 'Z- .will Jutta hören. - „Ach, Jut- ick wie mir ist! Wenn ich träu- 'Mian. Wenn ich in die Sterne seine Augen. Es ist, als ob ich immer n.i 'er Krüge Himbeerwasser

, die ich ' ° nickt. „Durst ist richtig. Das gibt ich » gesprochen hast, wenn du Chri- er dich küßt, geradezu auf deinen Himbeerwasser?' zweifelt Brigi. — „Oh, du heì- lige Einfalt! Der Mund, auf den Mund kommt es an! Ja, der Mann ist der Mund!' » Brigi trifft den Sportgefährten Dieter. Er bleibt an ihrer Seite. Christian naht in der Fer- ne. Brigis Herz beginnt zu rasen. Christian, pocht jeder Schlag. Gleich geht der Angebetete vorbei. Dieter grüßt. Brigi reißt die Augen auf. Da — Christian dankt. Und nun sieht

Brigi seinen Mund. Was nützt hinfort noch Himbeerwasser! „Wer war es?' stößt sie wild hervor und glaubt bestimmt zu träumen. — „Christian.' — „Wer?' — „Ein guter Freund. Er heißt Christian.' — „Christian?' murmelt Brigi. „Oh. es ist ein Wun der!' Im Büro sieht Jutta sie belustigt an. — „Kind, wo fehlt's? Du stehst da, als trügest du ein frem des Kleid, und dennoch ist es das grünkarierte von gestern und alletage.' „Christian', flüstert Brigi verstört. „Denke dir. Jutta, er heißt Christian

. „Komm, nimm den Umhang hier! Ich bin noch trocken und gesund.' Jutta folgt. „Du, Brigi', meint sie dann, „ich springe flink zur Apo theke, Hustenplätzchen holen. Geh' nur schon vor! Die Uhr schlägt drei.' Es gießt. Brigi trägt ein rotes Leinenkleid. Das Wasser tropft ihr aus dem Haar. Dennoch strahlt sie: Christian naht. Der Mann muß leise lächeln. Die Brigi ist ihm längst vertraut. Er grüßt und zieht sie unter seinen Schirm. „Men schenpflicht, nicht wahr? Wer wollte das mit an- schau'n

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Bozner Tagblatt
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Page 3 of 6
Date: 13.11.1943
Physical description: 6
wieder neu ausgraben, sie werden der Wahrheit Spur wieder folgen, und ein mal wird das Tor sich öffnen. Die Welt, Bub, hätts keinen Sinn, wenn sie nicht bester würde mit der Zeit. Und viel« Menschen müsten dafür, sterben. ,daß das Gute lebe. Wir müssen unser Schicksal lie ben. Christian.' Christian antwortete nicht mehr. Gais- ma-r fühlte die Kälte seiner Stirne und das Versiegen des Lebens. Cr drückte Christians Kopf sanft an seine Brust. „Schlaf, Bub' sagte er leise, und dann neigte er sich zurück

an die Hüttenwand und starrte in di« Blüten der Sterne. Hans im Glück (Ein altes Märchen in neuem Gewand von Franz Götzl Da alle Märchen nicht gerade in der Gegenwart spielen, so liegt auch dieses einige Jahre zurück. So weit aber doch nicht, daß aus dem Hans nicht ein Heinz Arno geworden wäre. Die Beschäftigung dieses neuzeitlichen Hansens bestand dar- ‘ “ ‘ ’ 8« Gaismair sagte wie im Gedanken zu sich selbst: „Ja, Bub, auch ich werde siegen. Christian lächelte. , . „Weißt-Du noch, Michael,-als wir m des neuen

Du nicht noch vor Radstatt zu -en Bauern gewettert, sie hätten ihr Ge Bei- Rogl Ruep redet finnisch Von Korl Springenschmid nun mußte auch noch in seinen Händen der eine sterben, den er geliebt wie fei* nen Sohn und der ihn liebte und ihm in diese bitterste Stunde gefolgt war! Gaismair warf mit-der freien Hand ein paar - Astbrocken in das verlöschende Feuer. Von seiner Bewegung und der aufprasselnden Flamme geweckt, schlug Christian die Augen auf und sah, sich be sinnend» des Freundes erleuchtetes Ge sicht. > „Schlaf

, Christian' sagte Gaismair sanft. „Michael, ich bin froh, daß ich hier bin' antwortete Christian mit einem geister ,,^ 4 *,».*.. 4 .^ V v... «... »» — — Ihnen verlangten Rabatt...' Dafür be- ! ren Liebe willen muß unsere Sache zum font e r am Ende jedes Monats so an die Guten kommen, wenn wir mich heut dran ?gy Lire. Nun ober beginnt das Märchen... Es mar einmal eine Lotterie. In dieser Lot terie bestand der Haupttreffer aus einem Auto, einem wahrhaftigen fabrikneuen Auto. Eines schönen Tages konnte

- Ä A'L L'Ä W «•«*•». sprach -r mtt d-m-l-r werde. und ich habe es gewußt, als ich aufbrach. Magister Treibenreif läßt Dich grüßen.' Mit wohlgemuter Stimme, vor der er selbst, erschrak, sagte Gaismair. „Du wirst nicht sterben, Christian. Du wirst mit mir kommen, in ein anderes Land, und Du wirst gesund werden und wieder heimkehren.' Christian bewegte verneinend- den Kopf. „Nein, Michael,' flüsterte er, „Cs ist gut fo. Weißt Du, ich war bei Sibylle. Cs ist alles gut so, Michael.' Gaismair schwieg

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Bozner Tagblatt
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Page 2 of 4
Date: 15.01.1945
Physical description: 4
. Sie sind die Meister dieses seltsamen Krieges in den Bergen, wie es ihre Kameraden zwi schen den Sperr-Riegeln der Kanäle in der Romagna sind. Beide können sie sich aufeinander verlassen, so wie beide Fronten bei uns und beim Feind drüben voneinander abhängig sind, Kriegsberichter Heinz Werner Fischer. 24 Ql -OMA9# «Wffl BZU00LF ANOEßL JfacUdrucssrecljt bet Knorr ,v Hirtn K.-O. München „Christian . . Er ließ sie los. „Du bringst mein ganzes Haar in Unord nung!' schalt sie. „Ich habe immer solche Mühe

, cs zu richten. Da, sieh her!' Sie trat vor den Spiegel. „Und dabei ist es zwei Uhr —!' „Dein Haar! Dein Haar! Und dein Geschäft! Mach es zu! Ich bin da, Gaby ... verstehst du mich denn nicht?' Gabriele überlegte. „Natürlich ver stehe ich dich“, antwortete sie mit einem Anflug von Zärtlichkeit. „Ach, Christian, weißt du. man muß sich im mer erst zurechtfinden. Du warst so lange fort. Wir kennen uns fast nicht mehr. Da braucht man erst wieder seine Zeit . . . aber das mit dem Zu- machen ist eine gute Idee

!' rief sie plötzlich. „Ich könnte ja auch krank geworden sein! Gut. wir schließen, die Firma Vittinghoff streikt. Aber nur fiir heute nachmittag, hörst du? Ich habe dh sehr enges Gewissen. Dabei 1 lächelte sie. Er küßte sie, diesmal aber sehr vor sichtig „Gaby!' Seine Hände strichen über ihr Gesicht. „Meine Gaby . . . meine schöne Gaby!' „Mein guter Christian!' flüsterte sie: aber das war schon viel. Sie lief nur noch rasch weg -- telc- ohoiiiereii, eine wichtige geschäftliche Sache — und dann zog

sie sich um: Für den seltenen Besuch, wie sie sagte. Der gute Christian stand mittlerwelle am breiten Fenster und sah nach den Dächern Würzburgs, die im leiser fal lenden Regen wie graue Kulissen lagen. Aber schon rissen die Wolken mehr und mehr auf, erste Sonnenstrahlen vergoldeten die Häuser und Straßen und mit ihnen die jenseitigen Höhen, auf denen, frischgewaebsen. die Reben in lebhaftem Grün leuchteten, Am Nachmittag gingen sie durch alte Gassen, wunderten am Main entlang, saßen unter blühenden Holunderbüschen

sich zu Christian: „Da hast du dein geliebtes Wiirzburg. Es hat sich nicht verändert.' „Würzburg nicht: aber du.' Sie warf ihm einen raschen Blick zu. „Was heißt das?“ Er sahi sich um. aber sie waren ganz allein, „Du bist anders. Du bist fremd und kühl.' „Ach? Kühl — war ich das nicht im mer?' „Natürlich. Aber gegen mich... ver stehst du mich. Gaby... gegen mich könntest du ruhig ein wenig anders sein. Sag einmal freust du dich eigent lich. daß ich hier bin?“ , Sio legte ihren Arm auf den seinen, aber sie sah

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Bozner Tagblatt
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Page 2 of 4
Date: 24.01.1945
Physical description: 4
Wiese, wie geschaffen zur Rast: Christian breitete seinen Mantel für Christi a 's nn I s-.n^e sieh seihst neben s‘e. Pin naar Meter weiter schoben sich z.vei Kähne mit leisem Kla'schcn gegen da- Ufer. Bienen summten zwischen hohen li'umen. Wie himmlische Sege!- sUnffe bewegten sielt kleine weiße Wo'ken über das Blau des Firmaments. Vom näclisten Haus herüber hörte, man zue.eben das Plaudern zweier Kinder, so um war es ganz still. Sie waren al lein mb dem Smnrner. den Bienen lind der W'ese

, Christian. Der Beruf aber geht vor. das sagt Onkel Cölestin auch.' „Onkel Cölestin?' — „Ja, Onkei Cölestin. Er wohnt oben auf dem Berg über der Stadt und ist mein bester Freund. Er darf alles wissen, hörst du, alles... fast alles.“ „Dann weiß er auch von mir?' „Natürlich. Er verstellt ja auch alles. Er ist schon sechzig Jahre alt. aber er verstellt trotzdem alles. So ist er. Du solltest ihn kemienlernen.' Sie strich ihm mit der Rechten über das Haar. „Ja. Christian... freilich war das nicht ganz einfach

, damals, als ich umsonst gewartet habe... ich habe dann den Portier gefragt und erfahren, daß du fort warst. Der Zufall wollte, daß ich eine dir bekannte Dame getroffen habe, eine Erau Wildener —' „Ich weiß es.' — „Hat sie es dir ge schrieben?' „Nein: ich habe sie in Nürnberg ge troffen. Sie hat dir eine Menge erzählt?“ Sie nickte. „Ja. Christi... und doch bist du heute mit mir auf dieser Insel?' „Ja. Christian; und trotzdem war ich damals traurig, als du nicht da warst und so lange nichts hast hören

lassen, sehr traurig sogar.' „Und warum, Christine?' Sie schlang ihre Arme um seinen Hals. Ihr Gesicht, ihr schönes, gutes, anmutiges Gesicht wÄr sehr ernst trotz des Lächelns um die Lippen. „Weil ich dich liebe. Christian Peter!' sagte sie leise. Ein Wind hob sich vom See und trieb die weißen Segel vor sich her — aber sie fühlten es nicht; Spaziergän ger kamen vorüber, ihnen unsichtbar, verborgen von Weiden und Netzen, lachend und scherzend — aber sie hör ten sie nicht; eine Katze schlich

des letzten Schiffes fiel es Christian ein, daß man doch auch etwas weiter denken mußte. „Wir werden wirklich wie die Zi geuner!' lachte er. und Christi dachte daran, daß Onkel Cölestin ihren Chri stian Peter schon einmal in einem Atem mit den Zigeunern genannt hatte. „Wir vergessen Zeit und Raum. Aber wir müssen ja auch wieder zurück! ln einer Viertelstunde ist die letzte Gelegenheit dazu!“ Sie leimte sielt an ihn. „Und wenn wir liierbleiben?' fragte sie ruhig, „Hier auf der Insel? Ueber Nacht

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Bozner Tagblatt
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Page 7 of 8
Date: 30.12.1944
Physical description: 8
. Fußpfleger Josef Unterfrauner übt seine Tätigkeit am 3. Jänner 1945 in Oberbozen aus. Anfrage: Pension Lora'. Am 5. Jänner 1945 in Kloben* stein. Anfragen: Hotel „Central'. Christian mußte sich eine Zigarette Dann lernte ich Erich kennen... er ist anzünden. Er war sichtlich schwer er so gut und so voller Vertrauen. Weißt schüttert. „Allah segne diesen Mann!' du übrigens, was er sich am meisten sagte er leise. „Ich möchte ihn doch wünscht? Kinder... Und ich. Christian, gern kennenlernen. Heute

und gar! Aber nur zu deinem gangenen Jahre kennengelernt. Sie Vorteil.' heißt Gabriele und ist achtundzwanzig „Danke schön. Ja. Christian, und da- Jahre alt. Keramikern mit eigenem mit wäre nun zwischen uns zweien al- Geschäft.' u !es klar, ja? Einmal, vor vielen Mona- „Und das ist also die Richtige?' ten. wünschte ich nichts sehnlicher, als „Ich hoffe es sehr.' daß du wieder zu mir kämst. Dann, als Sie schwiegen. , ich Erich kennenlernte. hatte ich Angst, Dann erhob sich Gertrud. Sie stan

- daß du erscheinen könntest. Vorhin den sehr nahe beisammen wie ein aber, als ich dich so unerwartet sah, Liebespaar das sich in der Dämmerung erschrak ich regelrecht. Doch jetzt ist trifft und viel wichtige Dinge zu spre- alles gut. Ich wünsche dir viel Glück... dien hat. „Eines möchte ich dir noch für dein ganzes Leben und aus ganzem sagen“, flüsterte sie. «ich bin dir nicht Herzen.“ böse Christian Trotz allem. Ich habe „Ich wünsche es dir auch', sagte er einmal sehr geweint, deinetwegen, aber still

... den Familiennamen wußte er nicht ein mal. Sie war so ein liebes Mädel gewe sen. sie konnte so herrlich lachen und unbekümmert : n den Tag hinein leben Der Mann, der sie bekam, machte kei nen schlechten Griff. Glück auf. kleine hübsche Gertrud! Er ging in sein Hotel. Tassilo saß vor einet- Flasche Wein und sah düster aus. wie immer, wenn er auf den Freund warten wußte. Na? — Was ist?' frag te er mißgelaunt. „Sie hat einen Schrei- krampf bekommen und schwört, daß sie ohne dich nicht leben kann — oder?' Christian

wartete, bis auch er sein Glas gefüllt hatte. „Weder dies 'noch jenes. Sie schrie nicht und kann ohne mich sehr wohl leben. Ini übrigen hat sie vierzig Kinder. Vierzig Kinder änderet- Leute natür lich'. fuhr Christian fort. „Gertrud ist Kindergärtnerin geworden. Was sagst du nun?“ „Nichts; das verschlägt mir die Spra che. „Mir ging es ähnlich. Aber damit nicht genug. Sie heiratet.' — „Dich?' „Unsinn. Einen Hauptmann. Er heißt Erich viel mehr weiß ich nicht von ihm. Aber es sieht au;, ais liebten

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Bozner Tagblatt
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Page 4 of 4
Date: 05.02.1945
Physical description: 4
Die Bäuerin und ihr Urlauber Von Karl Burkert lachen und scherzen Dabei entdeckt die Bäuerin, daß ihr Christian im Denken ein anderer geworden ist: ein ganzer Mann jetzt. Daß er Soldat wäre, das hatte sie sich doch immer gewünscht. Als ein Die /eit vergeht, nun steht man wie- sein Weib, als wäre er jetzt der General, £j„al^ den'Solda t enro c k^getragen*' Und der t.ei mi Winter Der Wald, der Ac<er, der einem Gefreiten ein Lob erteilt Döch wie m !? ie Christian im zweiten Kriegs- da. Dorf liegt

u..- auch drlß er 5ta „y icher geworden ist und oll. daß sie jetzt sagt: „Du hast dich nicht Vieneistun- vie ' verändert' Sie möchte eigentlich sa- K :.1 f:c.ftotz im Meisenscltlag '^im'ühren de muß ja nicht gleich alles gesagt sein, gj tdß^wie^'Ä wiT'daß 'S “ihr ?ole. ‘ragt der Kilian „Nein, den Sonn- Der Christian wurde schon sehen. jewt viel mehr gefällt. Warum sagt .sie tagsschlitten .meine ich , Rtbt ,e a '' Dann fahren sie zusammen im Schiit* das aber .„nicht? Aber so sind nun die rm zurück E.n

leichtes Lächeln geht da- ^ Na ,ürlich hat nun der Christian die Frauen. bei über ihr junges, frisches Gesic-h? Ach z jn der Han(j Es ist schon von - . , „ . . so. in d-e stadt wird gefahren! Je'zt hat * en der Leute ^nd jetzt können sie Der Christian ist da viel offenherziger: der Knecht begriffen Nun, die Schnee- ^,,ön miteinander plaudern Der Chri- »Anna, du kommst mir schier jünger bahn konnte nicht besser sein. Aber wa- W eiß dies und jenes von der Front vor“, sagt er, und die Bäuerin hört das rum

Ja, es gab wohl alle.hand, sie in diesen harten Jahren .nicht Jhub- „Icli fahr' heut selber!/ sagte sie. Und mit dem man J s j ch „Bptagen mußte, und scher geworden ist, auch sie nicht ^ber da* hört sich an, als ob sie etwas Runz v on der Sämaschine bis zum Einmieten wenn es der Christian nun glaubt, will Feines in Aussicht hatte. Was es wohl der Rüben ; st e5n we | ter Weg. Aber „sie es ohne weiteres gHlttfn lassen sein mag? Nein, aus den Augen kann braucht das denn immer alles geschrie- «j n J öber

eine weile faßt der Christian man es .ihr unmöglich herauslesen Und ^ sein? Und der Christian denkt bei »ach ihrer Hand und drückt sie Früher der Knecht kann sich nun denken, was ... irh hah * rtnch ein v ' - a urutat sie rruner ... sic '- ! cn „ naD aa ao V' 1 v n hat er das immer so gemacht. Aber da ,v w , u-,- -- M ,u. r u on Prächtiges Weib!'-' Solange er daheim war man eben noch nicht Mann,und _ y nn , S war ’ hat er daä lan S s1 mcht so gewußt. Frau Und dann kommt es sogar noch S-honein ErelJnis

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Bozner Tagblatt
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Page 7 of 8
Date: 13.01.1945
Physical description: 8
, doch so, daß Christian deutlich sehen konnte, daß sein Freund sich mit dem Handeis teil beschäftigt hatte. Mit großartiger Bewegung klopfte er die Asche seiner Zigarre in den Teller. „Da bist du ja endlich!' Er lächelte gönnerhaft „Ich hatte schon -Angst, du hättest ein ande res Hotel gewählt. Wie siehst du aus ... du bist unrasiert! Dazu dieser Kragen! Wo warst du heute nacht?' „(n Escherndorf am Main mit guten Bekannten. Ich habe* nur wenig ge schlafen.' „Pa hat man es: kaum läßt man dich ein paar Tage allein

von dieser Fahrt ab.' Christian mußte sich setzen. „Tas silo! Du bist übergeschnappt!' „Ich. bin großmütig genug, die Belei digung zu überhören', sagte Tassilo sanft. „Was verstehst du auch von Fu sionen und so! Herr Göß hat nicht übel Lust, in Frankfurt einen, kleineren Be trieb aüfzukaufen. Ich sehe mir das Werkehen an. Ich handle in festem Auftrag. Babette ist überzeugt davon, daß man sich auf mich verlassen kann. Babette hält überhaupt große Stücke auf mich. Das gleiche kann man ruhig von ihrem Vater

und ihrer Mutter be haupten. Es war ein großartiger Ge danke von dir, Christian, mich dort einzuführen.“ „Ich sehe es! Du als Vertreter einer großen Firma in Frankfurt! Tassilo, der Kunstmaler, reist für eine Farben fabrik —! „Ist das gar so verwunderlich?' Tassilo begleitete den Freund aut sein Zimmer, wo Christian seinen äuße ren Menschen einigermaßen in Ordnung brachte. Die Sitzung in Escherndorf hatte noch lange gedauert, so lange, daß keiner der drei Freunde ln das vor sorglich bestellte Bett gekommen

war; denn sie. waren, als sich die Damen empfohlen hatten, noch ^allein sitzenge blieben. bis die Nacht zu Ende gewesen und der Tag sich im Osten ankündigte. Zum Abschluß des fröhlichen Zusam menseins hatte Christian noch eine Flasche Würzburger Stein von uraltem Jahrgang spendiert, eine Kostbarkeit, die der Wirt mit ehrfürchtigem Lächeln aus dem Keller geholt hatte, ein Wein, in dem alle Sonne Frankens eingefan- geh schien. Darüber war es völliger Tag geworden. Aber man war immer noch beisathmengesessen, als bereits

wieder des Doktors Frau und Emme richs Freundin erschienen und baß er staunt waren, die drei Zecher noch vor den Gläsern zu finden. Da die Zeit ge drängt hatte und die Bamberger wieder .zurück mußten, so hatte sich auch' Christian nach nur oberflächlicher Toi lette aufgemacht zu seiner Weiterfahrt in der entgegengesetzten Richtung. In des. der Wein war gut gewesen, darum war der Kopf klar geblieben, und die kühle, vom rauschenden Regen ge tränkte Luft hattemur dazu beigetragen, Christian sogleich wieder frisch

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Newspapers & Magazines
Bozner Tagblatt
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Page 2 of 4
Date: 19.12.1944
Physical description: 4
der Martins kirche die nun. im gleißenden Licht, steil und unwirklich gegen das samtene Firmament ragte. Christian Peter stand auf. »Wir wol len versuchen in das Hotel durchzu kommen!' sagte er zu seinem Freund. „Ich hin müde. Ich möchte morgen bald aufstehen.* „Jetzt schon? Tu was du nicht las sen kannst: ich werde noch bleiben. Wie kann man in einer solchen Nacht so früh schlafen gehen!' So ging Christian denn allein. Das Gedränge war mittlerweile leichter ge worden Er schritt dicht an den Tischen

, das unter einem Buchskranz wie Gold glänzte... „Pa sind Sie!' sagte eine Stimme. „Ich hab’ mich also nicht getäuscht... ich glaubte Sie schon während des Tanzspiels zu erkennen! Das heißt man Glück! Nun bekomm’ ich mein Autogramm doch noch... ja -?“ Christian Peter nahm den Hut ab. Er war leicht verwirrt. „So sehr es mich freut. Sie zu sehen', er merkte wie sie errötete, „so sehr muß ich mei ner Verwunderung darüber Ausdruck geben, daß Sie mich kennen. Mein Name ist. wenn ich mich vorstellen darf Christian Peter /Lutz

noch weiter — aber nur. wenn Sie es können —!“ Christian, mit plötzlichem Entschluß, antwortete: „Wie soll man da noch leugnen —I Wo man sich doch freuen muß. daß man so rasch erkannt wird! — Uebrigens kann ich hier einmal Gleiches init Gleichem vergelten: Nicht nur Sie kannten mich, ich kenne auch Sie ' «Ach du liebe Zeit — I* „Uuon. sic uciuoii v^nristine Stadler und wohnen in der Blumengasse.' Die Blonde trat einen Schritt zurück; man wußte nicht, war sie erstaunt oder erschrocken ‘„Aber woher, um alles in der Welt, wissen Sie das?' „Ich denke

. Ist es Ihnen da rechts' „Sie brauchen es nur zu sagen; mir ist alles recht.' Sie reichte Christian Peter die Hand und sah ihn an. Sem Herz brannte. „Auf Wiedersehen!' sagte sie rasch. „Gute Nacht!“ antwortete er und war .dabei so beklommen, daß er die Worte kaum von der Zunge brachte. „Bis morgen —' Leichtfüßig verschwand sie im Dun kel. Christian Peter ging in sein Zimmer hinauf Er öffnete die Fenster. Unter ihm lag die breite Straße. Langsam verebbte der Lärm der Feiernden Gleich einer Säule aus bleichem Licht

stand der Turm gegenüber. ' Morgen um zehn Uhr —; konnte er es sich besser erträumen? Er 'egte sich zu Bett. Er hörte die Glocke elf Uhr sch'agen und zwölf. Manchmal drang Rufen und Lachen zu ihm herauf. Kurz vor ein Uhr erscholl Tassilo erschien erst nach drei Uhr Sein Eintritt in das Zimmer geschah nicht eben leise} er war. man konnte es ansehen wie man wollte, bezecht. „0 Christian!' rief er, sich neben dem Bett des Freundes auf einen Stuhl wer fend. „Ich bin im Himmel —1' „Dies eben

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Bozner Tagblatt
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Page 2 of 4
Date: 14.12.1944
Physical description: 4
: Al- sm „iT * »8 b 2 1: 9*>ef vom Dienst: Hermann „iilV. Jijrden Anzeigenteil verantwortlich: Ha&o Mohnes (sämtliche in Bozen-Brlxeo) ^mTi r 0 JL, ryyvit/ ftOMAtU V0f* MOOlf AND&IL Nachdrucksrecht bei Knorr ft Hlrth K.-Q. München 1. Christian Lutz wollte gerade das Zimmer verlassen, als das Telephon läutete. Er ging noch einmal zurück und luingte ab. „Lutz hier... wer? — Ach so. Tassilo, du bist es. Eben wollte ich gehen. Wohin? Eigentlich geht dich das nichts an .... also zum Mittagessen. Ach? Du wolltest auch? Bist verhin dert

weg, aber nicht nach Süden, sondern nach Norden. Richtung Regensburg und dann wei ter nach Nürnberg. Bayreuth, Bamberg. Wtlrzbtirg —' „Würzburg! Ich ahne —!' „Du ahnst richtig, mein Freund. Aber ■Mierst mache ich enten Tag Station in Jslmt. vielleicht sogar zwei Ta ge, und schau’ mir die .Hochzeit’ an.' „Wtis für eine Hochzeit denn?“ Christian rückte sich einen Stuhl heran und setzte sich. Telcplionge- spräche mit Tassilo Lebzelter dauerten immer lange. „Hast du noch nie etwas von der .Landshutcr Hochzeit' gehört

... und jetzt stell’ dir einmal vor. Tassilo, daß man in dieser Stadt ein historisches Spiel aufführt, eben diese .Landshuter Hochzeit’ —' „Du Christian! Ich glaube mm doch, daß ich davon schon gehört habe!' „Siehst du. Bei dir dauert nur alles etwas länger. Ja. mein Sohn, was soll ich sonst noch sagen..., also, ich muß wieder einmal weg. Inspektionsreise nach bekanntem Muster. Der Herr LniJc-sb'aurat wünscht das so. Du kennst ihn ja selbst, man rennt eher Berge um, als seinen Willen. Da tu' ich ihm eben

man sich doch überle gen!“ „Da gibt es nichts zu überlegen. Und heute abend holst du midi ab zur weiteren Besprechung unsere Reise, verstanden? — Ich nehme den großen Wagen. Also es bleibt dabei. Wieder sehen.' „Christian —' „Ja? Was noch?' „Aber ich habe ja nocit gar‘nicht ge sagt. daß iclt mitkomme!' „Du nicht, aber ich. Das genügt. Bis heute abend.' 'Christian bängte ein. Das war wirk lich eine ausgezeichnete Idee: Tassilo fuhr mit; da hatte er einen verläßli chen und schweigsamen Reisebeglei ter

. Oder .bist du mit einer anderen verabre det? Du, Christian!“ Sie nahm seinen Arm, er wagte es ihr nicht zu ver wehren. „Hoffentlich treffen wir ein paar von deinen Bekannten, damit sie etwas zu reden haben. Uebrigens sehen wir zwei gar nicht so iibei aus. findest du nicht auch? Und jetzt heraus mit der Sprache! Wo warst du neulich? Ich warte au! dich am Theatcrausgang, warte eine geschlagene Stunde, und wer nicht kommt, das ist der hochmö gende Herr Diplomingenieur Doktor Christian Peter Lutz,! Ich war zuerst wütend. Aber dann traf

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Bozner Tagblatt
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Page 2 of 4
Date: 23.01.1945
Physical description: 4
“ — Nach einer Weile: „Ich hatte solche Sehnsucht nach dir —' am 'iebsien hätte er sich auf die Zunge gebissen, so hohl klang das Wort N in diesem Augenblick. „Ich mußte dich sprechen Christi. v hörst du. ich mußte ganz einfach Sag das noch einmal: Christianf Oder noch besser: Chri stian Peter!' „Christian Peter!' „Bist du mir sehr böse?' „Warum sollte ich dir böse sein?“ „Weil ich damals so ohne Sang und Klang davongeinhren bin —' „Du hast mir doch geschrieben', me'nte Christi „warum du nicht hast kommen

können.' Schweigen — „Ich bin in Stuttgart“, sagte Christian dann. „Aber ich fahre morgen weiter. Zu dir. Christi!' — „Zu mir?' „Ja. zu dir nur zu dir... Nur sehen möchte ich dich, ich kann es kaum mehr eruar'en.' ihr schwindelte, sie mußte sich setzen. „Wo können wir uns ‘ref fen? Bitte. Christi, sag mir Bescheid. Du so'lst bestimmen, du ganz allein, ich bin mit aßem einverstanden.' Sie antwortete — und später wunder te sie sich noch oft darüber, wie sie in der Aufregung dieser Minute SO schnell

und selbstverständlich die rich tigen Worte hatte finden können —: „Ich fahre morgen nach Prien am Chiemsee — hast du’s verstanden?' „Prien am Chiemsee, ja.“ „Mein Vater bringt mich hin. zu einer Tante. Er bleibt bis übermorgen. Aber am Sonntag bin ich dann allein. Wenn du am Sonntag kommst. Christian, und mich anrufst: Ich wohne bei dieser Tante im Hotel Krone,.das Haus gehört ihr. — Ist es dir recht?' „Ach. Christi, mir ist alles recht, alles.' Dann: „Freust du dich ein we nig?' „Unendlich!' sagte sie leise

; bei allem aber war sie doch be herrscht von dem einen Gedanken: Uebermorgen kommt Christian hieher nach Prien! Und was dann? Die Tante, das merk te Christi bald, hatte so viel zu tun, daß sie sich um sie nicht so kümmern konnte, wie es dem Vater sicher recht gewesen wäre. Hauptsächlich mußte Christi sich an Leni halten, die Be schließerin. ein nettes, ein bißchen rundliches Mädchen, das früher in Mün chen als Kellnerin in einem großen Hotel tätig gewesen war und nun In Prien so etwas wie Frau Gürtlers rech te Hand bedeutete

. Mit Leni freundete Christi sich rasch an. Sicherlich war es nicht so schwer, ein paar Stunden un auffällig wegzukommen, wenn Chri stian — Am Samstag abend wurde sie an das Telephon gerufen. Christian war am Apparat. Er sprach von Ingolstadt aus. Ob es dabei bleibe daß er sie morgen treffen werde? Er fahre die ganze Nacht, um rechtzeitig anzukommen. Er könne es kaum mehr erwarten... So sagte er, und dabei log er nicht ein bißchen. Am Sonntag morgen fragte die Tan te: „Ja. Kind, wi'ist du denn heute

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Lienzer Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 19.08.1942
Physical description: 6
von Xurt ?s>»ek»r viHeber-ksckfzzckv»?: vi-el Qvsllsn-Vsrlog. Königsbrück sös?. „Warum gerade dorthin? Dort herrscht doch immer ein ziemlich lauter Betrieb mit Musik und dem unvermeid lichen Getanze.' „Je nun, wir hatten eben Kaffeedurst, und die Mer Jahreszeiten' lagen uns am nächsten.' „Habt ihr irgendeinen Bekannten getroffen?' „Ja, Christian tauchte plötzlich auf.' „Kann ich mir denken, ohne Musik kommt der nicht aus. Na, da habt ihr ja wenigstens Unterhaltung gehabt.' Soll sie ihrem Mann erzählen

, daß noch ein anderer Unterhalter zugegen war und daß sie sogar mit dem und Christian getanzt hat? Aber sie wird der Beantwortung dieser Gewissensfrage enthoben-, denn gerade erscheint der alte Schmidt. „Herr Brenkenkamp, Sie werden zu einem dringenden Gespräch am Fernsprecher verlangt.' Sofort springt Cornelius Brenkenkamp auf und ver schwindet in seinem Prioatkontor. „Das Geschäft, immer nur das Geschäft', murmelt Sabine, und eine Falte gräbt sich ihr zwischen die Brauen. Nun wird der Abend wie jeder andere verlaufen: Zuerst

sein sollte.' „Lege die Worte nicht aus die Goldwaage, liebe Sabine. Jedenfalls habt ihr, du und Lisa, euch nicht nur mit meinem Bruder Christian unterhalten.' Dabei betont er das letzte Wort nachdrücklich. „Nein, wir haben auch ein wenig getanzt.' „Nur mit Christian?' fragt Cornelius Brenkenkamp unerbittlich weiter, ohne eine Miene zu verziehen. Wie in einem richterlichen Verhör kommt Sabine sich vor. Trotz und Widerstand steigen in ihr auf. Spioniert er hinter ihr her? Woher weiß er denn das alles? „Nein

, nicht allein mit Christian, sondern auch mit einem gewissen Herrn vr. Mergentin, der zufällig am Nebentisch saß und von Christian als Freund begrüßt wurde. Sie hatten sich in Buenos Aires kennen und schätzen gelernt, als dein Bruder noch in Argentinien war'. stößt sie schwer atmend hervor und mißt ihren Mann mit einem herausfordernden Blick. „Ich weiß es. liebe Sabine, weiß alles, wundere mich nur ' „Und ich wundere mich, lieber Cornelius', fällt sie ihm ins Wort, daß du über eine lächerliche Kleinigkeit

eine der artige inquisitorische Untersuchung anstellst, als hätte ich wer weiß was verbrochen. Wer ist denn eigentlich der Edel- mensch, der dir den Floh ins Ohr gesetzt hat?' „Du wirst staunen, Sabine', antwortete er und zwingt sich zu äußerster Ruhe, „wenn ich dir den Namen nenne'. „Nun, da bin ich wirklich gespannt.' „Niemand anderes als Christian selbst, mein verehrter Bruder, hat es mir erzählt.' „Christian?' Maßloses Erstaunen spricht aus ihren Worten. „Jawohl, Christian. Wir kamen bei einer fachlichen

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Alpenzeitung
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Page 3 of 8
Date: 02.05.1937
Physical description: 8
, der vor dem Hause stand, und beschaute '? böse den Mond, der jetzt plötzlich große Neugier und zwischen Wolkenfetzen hervor gerade m !° Wullwebergaffe schien. Aber Christian wartete ab. bis es dem Mond gefiel, sich zu verstek- Vorsichtig ging er die Gasse entlang. Dennoch die Gasse wider, Fensterscheiben klirrten, und Uder nächtliche Spuk einsamer Wege trieb plotz- N lein Wesen. An einer Laterne, gegenüber dem der Gasse, wo man in die Breite Straße Umkommt, lehnte ein Mann. Wer er auch war, ^uian

wollte sich nicht von ihm erkennen lassen, ' er verschwand über den Zaun von Böttcher Skizze von Heinz Ulrich Dröschers Hof. lief durch den Hof, den Garten, stieg auf die Mauer zur Wiese hin und sprang in die Tiefe. Es war nicht zu vermeiden, daß seine Hand die Brennesseln streifte, die Gras und Blumen über wucherten. Und dieses Aergernis erinnerte ihn endlich an sein Vorhaben. Ausrücken wollte er, und suchen sollten sie ihn, landaus, landein. Aengstigen sollten sie sich um ihn, alle, wer es auch war. Denn Christian

hatte zuviel Kraft, das war es. Und er wußte nichts mit sich und mit ihr anzufangen. Pflanzen setzen die Kraft ihres Frühlings in Wachstum um. Christian mar schon so groß, wie er nur werden konnte. Sein Frühling aber stand im Beginn. Und sein Frühling war jene Kraft, die Bäume entwurzelt und zarte blaue Blumen blühen läßt, die heute aufbaut und morgen niederreißt, war voller Süße und Bitterkeit, wie ein Lächeln zwischen Schmerz und Leiden. In der Schule trieb er nur Unfug. In den Pau sen tobte

er den Ueberschuß aus. den die Stunden in ihm gestaut hatten. Nach der Schule, wenn er sein Essen verschlungen hatte, verschwand er von Hause und kam erst abends wieder an. dreckig, laut außer Atem noch und dennoch mißvergnügt, daß er nichts erlebt, nichts geschafft hatte, daß er nutzlos verkümmern mußte. Er wollte schaffen und leisten. Seine Hände wa ren zu-jeder Arbeit geschickt, aber er sollte Gelehr ter werden. Und böse Auftritte gab es, als Christian von einem Bekannten der Fcnnilie beim Straßen- fegen

erwischt wurde und von einem andern, als er gänzlich fremden Leuten beim Umzug half. Am liebsten aber saß er auf jedem Neubau bei den Maurern, trug Steine mit. knetete Mörtel und durfte das Richtscheit halten. Nun aber wollte er all diesem Ungemach entrinnen und irgendwo Maurer werden. Die Wainme gluckste müde, ein leiser Winà spielte in den Brennesseln und in den trocknen Zweiaen der Bäume, die an der Wamme stan den. Christian ging langsamer und langsamer. Er geriet ins Schlendern und gähnte

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 30.09.1937
Physical description: 6
wurde in eine Auseinanderset zung verstrickt, die zwischen Dänemark u. Schwe den stattfand. Der Vorkämpfer schwedischer Selbständigkeit, Sten Sture, hatte 1^70, in der Schlacht am Brun- keberg, und 1513, in der Schlacht bei Brännkyrke, die dänischen Truppen, geschlagen. König Christian der Zweite — „der Böse' — sah sich zu Verhand lungen gezwungen. Zu den sechs Geiseln, die man ihm während dieser Zeit stellte, gehörte ein Ver wandter des siegreichen Feldherrn, Gustav Wafa. Ihn ließ Christian

verräterischerweise inhaftieren; aber der junge Offizier, der in der Schlacht das Schwedenbanner getragen hatte, entkam, als Bau er verkleidet, nach Lübeck und gewann dessen Rat für seine Sache. Das Kriegsglück wendete sich, Christian II. fügte Sten Sture eine Niederlage zu. wurde von den schwedischen Ständen in seiner Kö- nigswürde bestätigt, zog in Stockholm ein und ließ 600 gegnerische Führer hinrichten (Stockhol mer Blutbad' vom 8. bis 10. November 1520). Gustav Wasa war inzwischen nicht untätig. Ge stützt

auf den Beistand Lübecks, wiegelte er, unter abenteuerlichen Umständen in seine Heimat zurück gekehrt, die schwedischen Bauern auf; im selben Augenblick erhob sich, immer unter Mischer Mit wirkung, der von Christian II. zurückgesetzte däni- 'che Adel. Christian mußte, 1523, nach Holland lüchten und hat einen späteren Versuch der Re- taurierung mit lebenslänglicher Gefangenschaft zebüßt. Statt feiner bestieg sein Oheim, Friedrich ler Erste, den dänischen Thron; im gleichen Jahre gelangte auf denjenigen

Schwedens Gustav I. Wa sa. Von beiden Monarchen ließ sich Lübeck die Un terstützung mit ergiebigen Vorrechten entgelten. Er tat nicht klug daran; denn Friedrich bereute diese Zugeständnisse, kaum daß er sie erteilt hatte, und hielt sie nicht, widersetzte sich insbesonders der ausdrücklich eingeräumten Fernhaltung holländi scher Flotten vom Sund — und er und Gustav von Schweden schlössen schon 1524 ein Bündnis! An der Aktion gegen Christian II. hatte auch Jürgen Wullenweber teilgenommen

der dänische Thron. Für die Nachfolge standen zwei Anwärter zur Verfügung: der ei gentlich erbberechtigte älteste Sohn des Verbliche nen, Christian, Herzog von Holstein, 1503 gebo ren, an dessen Reformationsfreundlichkeit aber Adel und Geistlichkeit Anstoß nahmen, und der von diesen begümtigte Zweitälteste Johann, der indessen noch ein Knabe war. In der Verlegenheit entschloß man sich zum Provisorium eines Re gentschaftsrates. Die ihn bildenden Persönlichkei ten verschärften die antilübische Politik

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Bozner Tagblatt
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Page 2 of 4
Date: 09.02.1945
Physical description: 4
Sotaönwitz; Hauptschriftleiter; Al fred Strobel; Chef vom Dienst; Hermani A l n k ; für den Anzeigenteil verantwortlich Hans Mohnes (sämtliche In Bozen Br:xen 47 i wewt vor* 1 \AH6HnSJ tZVOOLF Wachdrucksrecht bei Knorr & Hirth K.-O. München „Das kann man wohl sagen.' Der Alte kam heran, und nun sah Christian die besonnte Heiterkeit dieses von tau send kleinen Fältchen durchzogenen Gesichtes in der Nähe. „Sie machen wohl einen Spaziergang? Oder haben Sie geschäftlich hier oben zu tun?' „Kommen Sie gar

zu mir?' Der Grauhaarige zog die Brille aus der Tasche, putzte sie sorgfältig und setzte sie nicht ohne Würde auf die Nase. „Am linde weiß ich sogar, wer Sie sind! Am Ende heißen Sie gar Doktor Christian Peter Lutz —!' Das Merkwürdige war,* daß Christian gar nicht so sehr erstaunt war über diese unerwartete Anrede. „Wahrhaf tig, so heiße ich', antwortete er leise. „Aller woher kennen Sie mich?' „Von Christi“, lächelte der Alte. „Ritte, treten Sie (loch ein. Seien Sie mir willkommen. Wollen Sie ins Haus kommen

. Die Bienen summten. Der Sommer sprang über den Zaun und setzte sich zwischen Dalilien und Phlox in eine Ecke des Gartens; wahrscheinlich wartete dort der alte Pan auf ihn, um ihm ein Stücklein auf der Flöte vorzublasen. Langsam zerflallerte die einsame Wolke im Blau; die Kinder liefen da von; zwitschernd schwangen sich die Schwalben gegen die Kirche zu; es wurde ganz still, nur die Bienen summten wie zuvor. \ Christian warf die Zigarette weg. „Wie geht es Ihrer Frau Nichte?' fragte er wie von ungefähr

: Onkel Cölestin, als habe der alte Mapn neben ihm gar keinen anderen Namen — „wissen Sie, Onkel Cölestin, was das Schlimmste ist? Daß dieses Würzburg gar kein Stein gewesen wäre, über den ich hätte straucheln müssen. Jene Dame dort... ein gewisses Fräulein Gabriele . ..' »— Vittinghofl.' „— diese Gabriele Viltinghoff also', erklärte Christian dem Onkel Cölestin weiter, „batte bereits seit längerer Zeit Beziehungen zu einem anderen Mann, einem Hochstapler, wie sich heraus stellte. Dieser Mann

wollte.' ' . „Das hat Ihnen ihr Vater gesagt?' „Ja. als er mich in München auf suchte.“ Der Alte rückte sich sein Käppchen zurecht. Er dachte sehr scharf nach, wie er es von seiner Slernenbetrach- terei her gewohnt war. „Aber er war doch zuerst bei Ihnen und dann erst bei Christi!' „Ausgeschlossen; Herr Stadler sagte es anders.' „Da haben wir es. Er hat Sie an gelogen.' „Angelogen , . .' Christian Peter stützte den Kopf in die Hände und dachte nun seinerseits lange und un endlich ernsthaft nach. „Onkel Cöle stin, wie es auch sei

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Alpenzeitung
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Page 2 of 4
Date: 05.08.1942
Physical description: 4
°^ n^A' ^^ I Zoneninspektoren die zweckmäßigen Tin- M LAN ->»>unz«n d--^ . w°Z>?.n . d.n .Uebungen der 80 Koloni ten bei und verblitben dann noch' bis Anekdote von Hans-Eberhard v. Besser Der Wind hatte Christian die Kappe vom Kopf geweht, just in dem Augenblick, in dem der kaiserliche Obrist von Eönne- rik vorüberritt. Der Eisenschimmel drehte sich jäh und stieg steil empor. Der Feder- luit des Obristen glitt zur Erde nieder. Da löste der Mann den Fuk aus dem Bügel u. lelUàden mächtigen Snorenstie- iel aus die Aàl

- ehbare Mengen an sonstigem Kriegs gerät. Was U-Boote und Flieger im Nord meer zur Entlastung der Ostfront ver senkten, entspricht den feindlichen Mgte- rialverluiten einer der groben Vernich tungsschlachten. erlichen t sich. ' ..... er; und es hieß. Dorf heinein. Die kai sükrtl'n dm Christian m Schlaf, nahmen sie Quart der Christian lolle erschossen werden, denn er habe mit der Kappe das unruhige Pferde des Obriften zum Steigen gebracht den Herrn aus dem Sattel zu schaffen. -> Noch einmal erlebte

Katrin die Bege benheit, sah die Reitet, den tänzelnden Eilenschimmel und Christian, den sie in die Mitte nahmen. Das goldschwellende Korn wogte und rauschte. Roter Mohn flammte, und der Himmel zeigte sich in schuldlosem Blau. Roten Mohn hatte Katrin gepflückt, als sie Christian am Feldrain traf, als sie sich den ersten Kuß gaben — und nun Ohne recht zu wissen, was sie tat. be gann das Mädchen roten Mohn ?u pflük- k«n. Blume fand sich zu Blume. Lang sam wurde ein Strauß. Und nun wußte Katrin

was sie tun wollte. Der von Cönneritz würde ihren Tränen und Bit ten luacmalicb sein. Eine Strack roter Mohnblumen wollte sie ihm bringen und dabei für ihren Christian bitten. So pflückte Katrin die leuchtenden Blu men, die im Korngold flammten. — . Der von Cönneritz war nicht im Schlaf». Cnttäuicht stand das Mäd .ben vor einem Reiter. Schließlich bat sie. die Blumen ins ,ì>n.er steUen zu dürfen. Sie wolle spater ilà e^kommen. Dämmerung stand schon sahlgrau in den Scheiben, als de- Obr'lt loorenklir- rend

» Dr. «ari Zuverhofer, Merano. Corsv te. Cr lächelte. Viel Blut hatte »r schon Hàà Umherto U.orhiniert wieder ianken sie zur'Erde. >ab K. August von N—' ^ 'erz war dock nock I Burschen, den Christian, u^d an Mädchen. Seine Hüg nicht fliegen. Sein Herz war doch noch nicht, steinern. Lanae schaute, der.ybrist '12 und Ühr Erde sänken. ^ten ^^Wo M«r«oai: Irrtum de, Herzen» dem Windstoß Dann griff er zur AldSe: Man soll« ktlno Savola geschlossen den Burschen freilassen. ' Rjnv Onav»; La sàà d»i Midi Venn

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Bozner Tagblatt
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Page 2 of 4
Date: 27.12.1944
Physical description: 4
war sie an der Steile. Schräg gegen- Aho-pfilirpn hpnh> »m «mk einem Mann, nicht wahr — ein be- nichts Persönliches. Vier Klassen Real- über lag das Hotel, in dem Christian Uh p inheh \hrpFnbr^n niin^ 1 P?n!n rühmter Schauspieler...' schule dann wegen Unbrauchbarkeit wohnte. Christian: Doktor Christian 7 ,, , d „tcrHs^ «npn „Er ist gar kein Schauspieler. Er ist sanft entlassen! - Stimmt, er bekommt Peter Lutz. Kuß. Aher cias war ja ?ar n'clit möS Diplomingenieur und heißt Christian Pe- einmal ein schönes Geschäft

mit Dem Sie wartete bis fünf Uhr. Sie ging geh! Das konnte doch nicht sein! So ter Lutz. Er lebt in München und kam Vater träumt Immer davon, daß man e j n paar Schritte hin und her und war- konnte man sich doch nicht täuschen . auf einer Dienstreise hier durch ' ?wel Firmen Zusammenlegen könnte tete wieder. Bekannte kamen vorbei oder hätte man ihn plötzlich weggerä- „Aber du hast doch gesagt —1 Oeid zu Ged näßt gut sagt er. Dein „ nd ^Men und sahen sich wohl auch f en ? Christian war ein Mann

. Sie hatte sich vielleicht schrieb cr iiir cr Lnnt'’j' „Weil ich ihn gar nicht zum Reden uuristian ueter Luizr so auf dieses Wiedersehen gefreut. Sie ih ren Namen, die Stadt war nicht «o kommen ließ“, wich sie aus. „Aber muß „Doktor Christian Peter Lutz sogar, hatte noch zu wenig Enttäuschungen groß... morgen oder übermorgen'... man denn ein Schauspieler sein? Er „Ach! Frau Doktor!' Frau Stadler erlebt; da trug sich diese urn so schwe- [ n diesem Augenblick trat eine Dam i macht', sie über’egte, sie suchte nach geriet

sein. Der goldene Mittelweg ist das Der Portier kannte Christi — Herr „Gnädige Frau!' Sie wunderte si'-ü „Ja heute abend.' richtige. Die Männer wollen ein bißchen Doktor Lutz? Einen Augenblick. Er se fbst über ihren Mut „Nur eine klei „Heute abend! Heute abend! Ein Di- zappeln, dann beißen sie dafür schließ- sah nach. Doktor Christian Lutz, hier ne Frage bitte. Ich habe mich eb-;u plomingenieur! Du mußt ihn mir vor- lieh um so besser. Und sich immer das stand es im Buch

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Alpenzeitung
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Page 2 of 4
Date: 05.06.1941
Physical description: 4
von Serfaus den Hamen Hof Pratel (letzt Hof Gatterle, der früher »NIeder-Pardellgut am Reubach' hieß) in Marlengo, ienseit« des Steudachs. Johannes, der zwischen 135» und 1361 starb, hinterließ von seiner Gemahlin (wahrscheinlich Elisabeth von Rubeln) zwei Söhne: Christian und Balthasar, u. zwei Töchter, deren erstere Dorothea mit Michael Wolf von Mareit vermählt war. Christian von St. Valentin wird als sehr geschäftstüchtiger Edelmann geschil dert, der stets auf die Vergrößerung sei nes Besitzes bedacht

war. Im Dienste der Grafen voN Rottenburg war er auf, Leuchtenbura längere Zeit Verwalter des Gerichtes. Wiederholt wurde Christian aebeten, sein Siegel auf Urkunden zu ge ben. Es zeigt ein rechtsaufsteigendes Windspiel in dreieckigem Schild«. Von sei- Margareta. 1400 starb WaWrgis. Zwei Jahr« später solgte ihr ihr Gemahl Chri stian im Tode nach, ohne eheliche Söhne hinterlassen zu haben. Balthasar überlebte feinen Lruber Christian viele Jahre. Ms Christians ein zige überlebende Züchter Margareta mün> oig

der Bischof von Tren to und Herzog Siegmund die Lehen des nem Bruder Balthasar kaufte Christian eine Gilt« von 18 Pf. B. aus dem Wein gute „Hochleite' in Marlengo, stellte sie diesem aber wieder zurück mit der Bedin gung, daß Balthasar und feine Nachkom men für die Abhaltung eines Jahrtages mit 8 Priestern für semen Vater in der Kirche, von Marlengo sorgen müssen. Im Jahre 1400 kaufte er von den Brü dern Konrad und Gebhard den Greifen zu Maia alta „Turm und Gesäß', ge nannt »Greifenheimb' (Planta

) mit An ger, Weingut und Ackergrund. Außerdem erwarb er noch den Stadlhof. Er nannte sich nun auch „von Greifenheimb'. Christian von Reubach-St. Balentin- Greifenheimb war verehelicht mit Wal- purgi», einer Tochter Hanfens von An nenberg. Als er einige Jahre verheiratet war, erkrankte sein Schwiegervater Hans von Annenberg an einem Gemütsleiden. Dessen Söhne waren noch nicht großjäh rig. Deshalb übernahm Christian die Verwaltung der Annenbergschen Vitter und bezog nach seines Schwiegervaters Tode

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 13.04.1855
Physical description: 6
aufgebäumtem Arm hinunterrufend: „Daß Ou dich nicht unterstehst, einen Fuß aus dem Hofe zu setzen.' Es wäre eine schwere Aufgabe sür Christian geworden, zwischen diese beiden einander widersprechenden Befehle die richtige Ent scheidung zu treffen, wenn nictit gleich daraus die Amt männin selbst sich oben am Fenster gezeigt und hinab gesprochen Halle: Christian, Du bleibst!' — Und sich an ihre Tochter wendend, fügte sie hinzu: «Ottilie, kein Aussehen vor den Leuten.' Christian dachte bei sich: „Die Frau

zu Rosse sitzen. Der Amtmann oben am Fenster murmelte einige Worte zwischen den Zähnen, dir der Knecht unten nicht ver stehen konnte, und warsdas Fensterzu. — »Dem hab' ich's gut gegeben', frohlockte Christian. „Hab' lange genug darauf gelauert!' Und länger, als er eigentlich zur Abkühlung des Thieres gebraucht hätte, saß der Knecht so auf dem hohen Pferde. Als er endlich abstieg, um es in den Stall zu ziehen, da geschah es im Vollbewußtsein und mir der ganzen Würde des so eben gefeierten Triumphes

. L. Der Pferdestall des Kammergutes, dessen Pachter der Amtmann war, diente gleichzeitig als Schlafzimmer für den Knecht. Dieser Bestimmung anch bei Tag ein- gedenk, hatte Christian, nachdem er den Schimmel an vie Krippe gebunden, sich der Länge nach auf fein Nachtlager gestreckt, und da er zn jenen glücklichen Menschen gehörte, die sich nur hinzulegen brauchen, um auf der Stelle, es fei Tag oderNacht, einzuschla fen, so schnarchte er auch bald wie ein Ratz. In der Regel gab sich Christian im Schlafe

nicht mit Träumen ab. Ausnahmsweise war es ihm jetzt plötzlich, als hätte ihm geträumt, er höreHusschläge auf dem Hofe. Doch eine Stimme, die draußen laut wurde, half ihm aus diesem Traume. „Heda! Holla! Kein Knecht hier?' rief es draußen. Diese Stimme hören und heftig von seinem Lager in die Höbe fahren, als hätte ihn eine Natter gebissen, das war sür Christian, der sich sonst nicht übereilte, das Werk eines Augenblicks. Mit einem Satze war er an der Stallthür und öffnete sie, um nachzusehen, ob er richtig

gehört habe. Ein dicker Mann stieg eben vom Pferde, dessen Huffchläge Christian vorhin geträumt zu haben glaubte, und empfing den Knecht mit der Frage: »Der Herr Amtmann? Ist er zu Hause?' (Fortsetzung folgt.)

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Meraner Zeitung
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Page 10 of 16
Date: 28.01.1900
Physical description: 16
. Kling . . r.' Mehr war nicht zu erkennen. „Sehen.Sie her !' schrie Tiedjohann und präsentierte ein neues Brett, das an der zersplitterten Seite ebenfalls einen schmalen Streifen trug. Der Kommissar pfiff vor sich hin. Er war überrascht und befriedigt. Auf dem Streifen stand deutlich eine Firma! „Waffenfadrick G. L. Keßler, Altona,' las er. Die Druckerschwärze hatte der Feuchtigkeit besser widerstanden, als die Tinte. „Ei wei!' stieß Christian aus und rieb sich ver gnügt die Hände

mit dem Papier nehmen wir mit. Die andern — können Sie die gut verstecken? Schön!' Christian barg den Fund in einer Erlengruppe. „So, nu fort.' Sie strebten an die Landstraße. „Bis morgen früh ist lang hin,^ erläuterte Grotthus, „und es ist zu kalt und unwirthlich, als daß wir uns im Freien herumdrücken sollte». Im Sommer — in einer recht warmen Nacht — hätten wir's ja anders machen können. Ich hätte mich irgend wo hingelegt, Sie wären nach Hause gegangen und hätten daS Nöthige geholt, und wenn alles ruhig

war, wären wir an die Arbeit gegangen. Aber jetzt — mir ist so schon ganz kalt geworden Das Dorf ist Tonndors — ? Wenn wir da bleiben wollten, hätten wir's morgen früh näher. Aber da winde man bloß unnöthig auffallen. Gehen wir also lieber das Stück weiter. Sie, Tiedjohann, ich glaube — ich glaube, wir haben die Spur von dem Halunken richtig gesunden!' „Ich glaubs auch!' bestätigte Christian erfreut und setzte gedankenvoll hinzu: „Und daS schöne Geld!' „Gönn ich Ihnen, mein Lieber! Und Sie bekommen

es, ohne Zweifel!' „Zwei Fliegen mit einer Klappe murmelte Christian. „Ist daS aber nicht frech.' meinte er, „wenn der es doch gewesen ist und kommt zu mir und schreit mich an?' „Natürlich. Aber er wollte Sie ins Bockhorn jagen. Der Muthigstc sind Sie gerade auch nicht.' „Nu nee,' gab Christian zu. „Das nicht. Aber wenns grad drauf ankam — ganz nette Fäuste hab ich doch auch, und schließlich meinen Sie, ich würde nicht zuhauen?' „Am Ende wohl.' „Na, das dacht ich auch. — Kann ich mich denn so in der Stadt

sehen lassen?' fragte er etwas besorgt Grotthus that ihm den Gefallen, ihn zu mustern. „'n Graf geht wohl nobler, Tiedjohann. Aber unser einer ? Für uns lang gut genug,' beruhigte er. Christian kaufte auf Rechnung des Beamten in der Stadt das nöthige Werkzeug und gab es in einer Wirth schaft in Verwahrung. Den Abend verbrachten sie in einem Bierkonzert. Mit der Nachtruhe wurde es nicht viel. Um die vierte Stunde waren sie bereits wieder unterwegs. — Der Kommissar trug Stiefeletten und erwog

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Volksbote
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Page 3 of 16
Date: 24.11.1932
Physical description: 16
Christian den Kopf schüttelte. „Das Vieh merkt, daß Sie es gut meinen und daß Sie auf den Hof gehören. Aber mm treten sie ein. meine Damen. Ich will bloß den Fuchs in den Stall bringen und Futter schütten, dann komme ich und lege im Ofen nach. Holz und Kohle ist genug dd. Mutter Colditz hat immer gut vorgesorgt.' Sie stapften, begleitet von Mock, in di« Wohnstube, und eine behagliche Wärme um fing, sie. Sie kleideten sich aus und sahen sich im Raume um. . Dev war behaglich und anheimelnd wie der ganze

eine alte, sicher sehr kostbare Truhe. Das reizendste aber war der Fenftevwlnkel» zu dem zwei Stufen hinaufführten, und von dem aus man den ganzen Hof übersehen konnte. Ein kleiner Tisch stand in dem Winkel und um den Tisch herum drei- an der Wand befestigte Bank«. . . Die Mädels standen gerade in diesem Win kel, als Christian eintrat und sie sah. . „Mutter Colditzens Lieblingsplätzchen,' sagte der Alte weich. „Sie hatte sich so dar auf gefreut, daß Sie im Sommer kommen und Leben in das stille Haus

Minuten schmorte schon das Fleisch In der Pfanne. Eifrig wurden unter Lachen und Scherzen — immer noch unter dem Einfluß des Glases Rum — die Kar toffeln geschält, der Speck für das Sauerkraut geschnitten und das Sauerkraut angesetzt. Eine halbe Stund« später war das Abend essen zubereitet. Der alte Christian wollte sich in seine Ge mächer zurückziehen, denn er wußte nicht, wie er es hasten sollte. Aber Helga sagte lächelnd: „Aber Dater Christian, Sie werden noch nicht. Es bleibt selbstverständlich

so wie bei Mutter Colditz. Sie essen immer mit uns. Wir werden uns schon vertragen.' Der aste Christian strahlle Über das ganze Gesicht. Aber ehe er sich hinsetzte, ging er in de» Keller und Holle eine -Flasche süßen Wein herauf. „Die müssen wir zur Einzugsfeier trinken,' erklärte er schmunzelnd und goß ein, nach dem er Gläser aus dem großen Schrank ge holt hatte. Cr erhob sich und nahm fein Glas. Bewegt sagte er: „Der Herrgott segne Ihren Einzug und lasse Sie auf dem Drei- Eichen-Hof Glück und Freude finden

die Oefen unten in der Küche und im Wohnzimmer schon geheizt. Der alte Christian wünschte ihnen einen herzlichen „guten Morgen', und bald saßen sie am Kasfeetisch. Dann berieten sie über die Hausordnung. „Es geht nicht, daß Vater Chvistian u»S: so verwöhnt und die ganze Arbeit im Hause tut,' sagt« Helga. „Wir müssen uns so ein richten, daß jede von uns eine Woche lang Immer eine Stunde früher aufsteht und hejzt und das macht, was noch zu tun ist.' , Die Mädels waren damit einverstanden. Aber Vater

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Lienzer Zeitung
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Page 24 of 28
Date: 18.04.1908
Physical description: 28
nehmen, daß uns das grausame Schicksal trennen würde, ehe wir uns noch ganz gehört. Es wäre vermessen von mir, wollte ich deine Jugend an mich ketten, der nichts ist, nichts werden kann, weil ihm im entscheiden den Moment die Mittel fehlen, das begonnene Studium zu vollenden. Ein Nichts bin ich, ein Bettler!' „Still, Karl-Christian, sprich nicht so, du klagst ungewollt den an, der da drunten ruht, dem wir soeben das letzte Geleit gaben. Wäre dein Vater kein so weltfremder Mann

dich und —' „Und so erfuhr ich, daß ich außer dem Vater die Braut ver loren, weil ich zum — Bettler geworden!' „Karl-Christian!' „Verzeih, Liese-Lotte, ich weiß nicht, was ich rede.' Er bedeckte das Gesicht des geliebten Mädchens mit zärtlichen Küssen: „Ich bin's ja selbst, der das Unhaltbare unseres Verlöbnisses einsieht, der dich bat, dich für ungebunden anzusehen. Wer weiß, wie viele Jahre vergehen, ehe ich dir ein Heim bieten könnte. An eine Vollen dung meines Studiums kann ich nicht denken. Wie traurig ist das Los

einer ewigen Braut! Liese-Lotte, ich muß dich freigeben und wenn das Herz darüber bricht!' „Ja, Karl-Christian! Und ich will frei sein, damit dich keine Fessel drückt!' „Damit mich keine Fessel drückt, Liese-Lotte, nur darum? „Ja, Karl-Christian, nur darum!' „Mädchen! Du weißt nicht, was du mir mit diesem Geständnis gegeben hast. Den Mut zum Weiterleben, die Kraft zum Vorwärtsstreben? Und wenn ich etwas erreicht habe, dann suche ich dich, und wenn ich dich gesunden, dann Liese- Lotte, frage

, brausendes Geläut erklingen ließen. An der Friedhofsmauer dufteten Veilchen, Liese- Lotte bückte sich unbewußt nach den blauen Frühlingskindern, als sie mit Karl-Christian das Tor durchschritt. * Sechs Jahre sind vergangen und Liese-Lotte erhielt kein Lebenszeichen von Karl-Christian. Sie verzagte nicht, sie fühlte es tief drinnen im Herzen, daß er ihrer nicht vergessen, und die leise Hoffnung, daß er dereinst doch wiederkehren würde, lebte in ihr und ließ sie in den schwersten Zeiten mutig

, aber sorgenfreies Dasein. Heute schauten ihre Augen mit ganz seltsamem Glanz aus die Veilchen nieder, deren Dust ihre Sinne liebkosend umschmeichelte. Ihr war so frühlingswarm ums Herz und ein eigenes Frohgefühl flutete durch ihre Glieder. Zum ersten Male seit sechs Jahren er fuhr sie etwas von Karl-Christian. In der Tageszeitung las sie heute morgen von einer nicht unbedeutenden Erfindung eines jnngen Elektrotechnikers, vr. Karl-Christian Förster. Das konnte kein anderer sein, als ihr Jugendfreund. So war's

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