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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 15.02.1916
Physical description: 4
Seite 45 ,3nnsorucker fte" Alle Rechte Vorbehalten. Im Reiche der Erlöfer. Aus der ßelKimwerkftäite der Irredenta. Zweiter Teil. Von Hofrat Josef Erler. (8. Fortsetzung.) 9. Minen und G e g e n m i n e n. „And Sie glauben mit Bestimmtheit in dem Manne den Bankräuber Carlo Volpe aus Trient erkannt zu haben, Herr Kommissar?" „Es ist kein Zweifel, Eccellenza, ich selbst habe seiner zeit in Trient einen großen Teil des Prozesses gegen Volpe geführt. Ich habe ihn und seine Handschrift auf den ersten

, wenn ich be haupte, daß die Irredenta mit ihrem Sekretär Carlo Volano siegt oder fällt. Er ist die eigentliche Seele der ganzen Bewegung, — die Anderen sind nur Ma rionetten, die er geschickt am Schnürchen führt. Ge lingt es uns, der Viper ihren Giftzahn Zu entreißen, wird sie sein uns ungefährliches Reptil. Wenn uns Eccellenza dabei die Hand zur Hilfe reichen, erweisen Sie auch Ihrem Vaterlande, das eine gewissenlose Partei aus Unsauberen Motiven an den Rand des Abgrundes gestoßen hat, einen unschätzbaren

Dienst." „Recht schön — in der Theorie, Herr Kommissär, doch in in der Praxis höchst gefährlich. Carlo Volano ist in Italien schon populär." „Nicht Carlo Volano ist es, Eccellenza, dessen Ver haftung wir verlangen, sondern Carlo Volpe, der den Tresor der Kreditbank in Trient erbrochen und Hun derttausende daraus geraubt hat. Zur Beobachtung unserer Emigierten der Botschaft in Rom zugeteilt, ist es mir gelungen, den von der österreichischen Poli zei gesuchten gemeinen Verbrecher zu entdecken

. Was verschlägt es, daß er sich einen Namen zugelegt hat, der in gewissen Kreisen dieses Landes populär ge worden? Nicht der Sekretär der „Pro Patria irre denta“ Carlo Volano, sondern der Kassenräuber Carlo Volpe soll Uns ausgeliefert werden. Kann diese Forderung verweigert werden, Eccellenza, wenn in Italien auch nur ein Funke Rechtsbewußtseins noch glimmt?" „Gut denn, Herr Kommissär, vermelden Sie Ihrem Chef Und auch dem Fürsten Bülow, daß ich Ähren Wunsch zu erfüllen versuchen werde, — vielleicht

den Hals sich bricht." — — Inzwischen schoß in Rom Carlo Volanos goldne Saat wie in einem Zauberlande mit Blitzesschnelle in die Halme. Unheimlich sturmverkündend rauschte es im ganzen welschen Blätterwalde. Ein neues Ministerium Salandra-Sonnino und damit den Krieg mit Oester reich und Deutschland verlangte man in all den Ton arten der verschiedenen Parteien, — vom süßen Lockruf bis zur Ungeschminkten Drohung mit dem Schreck- gespenste der allvernichtenden Revolution. Ein einziger Geist schien

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 21.05.1914
Physical description: 16
Wilhelm hat um die Besetzung Dnrazzo's durch internationale Trupp .: nachgesucht. So lautet ein Telegramm aus Rom, 19. Mai: Aus Valona wird hierher gemeldet: Der italienische Panzerkreuzer „Vettor Pisani" ist mit der dritten Torpedobovtsflotille gestern nachmittag hierher an gekommen. Während der italienische Konsul dem italienischen Admiral einen.offiziellen Besuch machte. Lebensbilder aus Monte Carlo. In seinem unlängst bei Karl Konegen, Wien 1, erschienen, beweglich'und ansprechend geschriebenen

Büchlein „Moyte Carlo, ein Mahnwort" erzählt Dr. jur. Armin eine ganze Reihe tragischer oder sonst bemerkenswerter Fälle von Opfern der Spielwut. Allgemein in Monte Carlo bekannt ist die Erscheinung eines alten spindeldürren Herrn mit sehr kurzem Paletot und Monokel. Es ist ein englischer Lord, der vor langen Jahren Millionen verlor, von seiner Familie fallen gelassen wurde und im Gnadenweg eine Pension von 10 Frank pro Tag von der Bank bewilligt erhielt. Jetzt ist die Bank nicht mehr so freigebig

, sie vergütet gegen Schuldschein und Versprechen späterer Rück gabe ein geringes Reisegeld als Abschied in die Heimat. In Turin lebt ein Angehöriger eines alten italienischen Grafengeschlechtes als - Bettler, nachdem er als junger Kavallerieosfizier seine Mil lionen nach Monte Carlo getragen hätte. Ein renommierter deutscher Arzt, Professor, mit enormen Einnahmen, erscheint alljährlich in Monte Carlo, um seine gesammte Johreseinnahme der Bank abzuliefern. Ein reicher Berliner Herr mit Familie und Kindern

erscheint alljährlich in Monte Carlo, um seine bereits verlorenen Tausende zurückzuholen. Der Verlust wird immer größer und, wenn er auch genug Mittel besitzt, um sich diese Extrava- ganzen zu leisten, so könnten mit den großen Mitteln doch höhere Zwecke erfüllt werden. In Genua wohnt ein kaufmännischer, s^nst zu verlässiger Angestellter mit gutem Gehalte, das er beinahe allwöchentlich prompt in Monte Carlo abliefert; schon seit Jahren hofft er auf den großen Tag, wo er mit Millionen beladen heim

wandert Zwischen Avignon und Montelimar passiert der Schnellzug ein prächtiges Besitztum mit Schloß, Anlagen, Höfen und Weinbergen. Die Besitzerin ging zur Zerstreuung nach Monte Carlo, setzte zum Amüsement mit kleinen Beträgen, geriet durch Verluste allmählich auf die abschüssige Bahn und verlor ihre sämtlichen Besitzungen durch Zwangs vollstreckung. Eine Dame, meine Nachbarin am Roulette, Deutsche, in vorgerückten Jahren, klagte mir schon j nach zehn Minuten, daß sie Jahre hindurch verlor

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 23.09.1916
Physical description: 4
so recht aus der Diese auf Und sagt: „Ja, ja, — wohl sell, schönern Tod Halt er keinen haben können, mei Bua . *. Herr gib ihm die ewige Ruah." — »Alles was recht isst'', meint ihr Nachbar, der Zoch» »Aber gffcheider war, Dein Bua, er lebet noch, Und es gäb gar keinen Krieg auf der Welt." Doch das Weiblein faltet die Hände still: »Am besten ist's halt da, wie der Herrgott will. Wenn Krieg ist, ist der Himmel offen Und der Sepp, Gott sei Dank, Er ist gut geschloffen!" Klara Pölt-Nordheim. Monte Carlo

im Kriege. Ungestörtes mondänes Leben. — Don der r>rvnt in den Spielsaal. — Di e Pariser Halbwelt. Don neutraler Sette erhalten die „Dresdener N. N." Nachstehende Schilderung des Lebens in Monte Carlo wahrend des Krieges: sche, aus 20 Kampfeinheiten bestehende Eskader beschoß er folglos die Höhen nördlich und östlich von Pervelia. Unsere Wasserflugzeuge vereitelten einen Angriff feindlicher Wasser flugzeuge auf Varna. örafßzernln und andere Oefterrcicber aus Bukaren in Wen angenommen. Wien

von der mazedonischen Front mit: Gestern traf keine Aenderung in der Lage der bulgarischen Truppen um Florina und ans der Höhe Kaimakcalan ein. Wer da gla'M, baß man in Monte Carlo während des Krieges puritanisch geworden wäre, ist von einem starken Irrtum befangen. Die mondäne Und demimvn- däne Leben pulsiert in Monte Carlo ebenso kräftig als wie je im Frieden. In den Spielsälen herrscht großer Andrang, nur daß statt biederer Deutscher und Oesterreicher, die vordem immer ein wenig oder mehr im „Drente et quarante

eingeleitet, denn Monaco ist trotz aller Freundschaft für Frankreich doch Ausland. Die Schwie rigkeiten müssen aber unüberwindlich gewesen sein, denn dieser Plan kam nicht zur Ausführung. Dafür, wohl um der gewaltigen Entente die Freundschaft des noch gewaltigeren Monaco zu erhalten, erteilten die franzö sischen, englischen und russischen Militärbehörden ihren verwundeten oder erholungsbedürftigen Offiizeren be reitwilligst Urlaub nach Monte Carlo. Und in Monte Carlo hat man dafür gesorgt

, daß den Urlaubern die Zeit nicht lang werde. In Monte Carlo hat die fast völlig vereinsamte Halbwelt von Paris ihren Einzug gehalten. Es wird von diesen Persönlichkeiten ein Luxus entfaltet, der einfach Stau- Der Angriff der Russen auf die Höhe 1279 nördlich von Armenik scheiterte. Die feindlichen Bataillone wurden in Un ordnung zurückgeschlagen. Im Moglenitzatale und an beiden Ufern des Wardar schwaches Artilleriefeuer. Im Strumatale und längs der ägäischen Küste herrscht Ruhe. Berlin, 22. September. (Amtlich

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 03.02.1916
Physical description: 4
?ei!c 4 „Innsbrucker e u c ff c” Alle Rechre orrbehalten. Im Weiche der krlöler Aus der ßeheimwerklJäue der Trredenra. Zweiter Teil. Von Hofrat Josef Erl er. .(1. Fortsetzung.) 2 , Die Politik im Z i r k u s. Während die beiden Freunde wohl noch eine Stunde beim Kaffee saßen, erzählte Carlo ausführlich die ver schiedenen Abenteuer, die er nach seiner Flucht aus Trient in Italien!unter dem Normen Carlo Vvlano, erst in Genua und Brindisi, wo er längere Zeit, zur Ein schiffung nach 'Amerika bereit

, das Ergebnis der Tätig keit der österreichischen Polizei abgewirtet hatte, spa ter — als er sich sicherer fühlte — in Rom und endlich in seinem dermaligen Aufenthaltsorte Mailand er lebt, wo er durch die Vermittlung des Conte Franeoni, der ihm stets hilfsbereit zur Seite gestanden war, den für ihn wie geschaffenen Posten des Sekretärs der „Pro Patria^irredenta" erhalten hatte. Es schlug die zehnte Abendstunde. „Zum Besuche unseres Klublokales ist es noch zu früh", meinte Carlo. „Bor Mitternacht findet

man dort keine Katze. Auch habe ich noch ein kleines Ge schäft zu besorgen, zu dem Du mich begleiten kannst. Es wird auch gewiß für Dich nicht ohne Interesse sein, da es Dir gleich wieder einen Einblick in die Tätig keit unserer rührigen Mailänder-Agitation gestatten wird." Carlo bezahlte die Zeche, gab dem sich Lief verbeugenden Cameriere ein reichliches Trinkgeld und verließ dann mit Vittorio Castelloni das Restaurant. In der Galerie schlugen die beiden Freunde die Rich tung zum Ausgange auf die Piazza Manzoni

ein. „Es ist besser, daß wir die Piazza del Duomo vcrraei- den", erklärte Carlo. „Demonstrationen, die bereits im Gange sind, recht- zeitig aus dem Wege zu gehen, ist die gleiche Kunst, wie dieselben im richtigen Augenblicke 51t arrangieren. Dies war von jeher meine Maxime Und hat sich hier in Italien glänzend bewährt. Ich habe tatsächlich bisher noch nie mit den Behörden einen Anstand gehabt." Auf der Piazza Manzoni winkte er ein Kab herbei. „Zum Politeama Venne", befahl er dem Kutscher, „aber in raschestem

, teils für Zirkusvorstellun gen bestimmt. Gegenwärtig bot in denrselben eine der ersten italienischen Zirkusgesellschaften ihre abwechs lungreichen Schaustellungen dar. And zwar, da das Programm aus sensationellen Nummern zusammen gesetzt war, mit außerordentlichem Erfolge bei täglich ausverkauftenr Hause. Der goldbetreßte Portier vor dem Eingänge zuckte bedauernd die Achseln. „Die Herren haben sich leider umsonst hieherbemüht, sie werden keinen Platz mehr erhalten können." Carlo entnahm

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 04.02.1916
Physical description: 4
: „Maison de France. Grandes Modes Parisiennes." Unter dem Schilde befand sich ein elektrischer Drücker, den Carlo berührte, worauf sich sofort eine kleine int Portale angebrachte Pforte geräuschlos öffnete. Die beiden Freunde durchschritten die herrschaftliche Ein fahrt und gelangten über eine mit dunkelroten^ Läufern belegte breite Marmor treppe in das elfte Stockwerk, das, in einem eigenartigen Galeriebaue ausgeführt, in einer Reihe von riesigen an den Wänden aufgestellten, von elektrischem Lichte

überflllteten Glaskästen eine Musterausstellung von reizenden Modeartikeln des raf finiertesten Luxus für die Damenwelt aufwies. „Das Paradies der Frauen, — der Vorgarten der Hölle", bemerkte Carlo ironisch lächelnd und öffnete eine Glastüre, die in ein großes hellbeleuchtetes Tinell, einen in italienischen Bauten mit Vorliebe dem Atrium der Römer nachgeahnrten, nur spärlich möblierten Vor- und Verbindungsraum führte. Ein dunkelblau livrierter Diener nahm ihnen mit tiefer Verbeugung hüte und Stöcke

ab. „Bereits starker Besuch?" fragte ihn Carlo. „So ziemlich, Sior Padrone, aber noch nicht auf der höhe der letzten Abende. Die Ereignisse scheinen die Leute auf den Straßen aufzuhalten." „Schon gut. Wo befindet sich Madame?" „2m kleinen Empfangsboudoire. Momentan glaube ich allein. Soll ich melden?" „Nicht nötig. Komm Vittorio." Der Diener öffnete mit einer abermaligen Verbeugung eine der verschiedenen Türen, welche die Verbindung des Tinells mit den Wohnräumen vermittelten. Die beiden Freunde betraten

Diplomatin der Entente, von Poincare und Grey akkreditier, — mein Busenfreund Vittorio Castelloni", stellte Carlo vor. „Also auch mein Freund", lächelte die Dame ver bindlich und reichte Vittorio ihre schmale mit funkelnden großen Brillantringen reichgeschmückte Hand." 2ch heiße Sie bei mir herzlich willkommen". Vittorio war sichtlich von allem, was er hier sah und hörte, überrascht und verlegen. Die Verbeugung, mit welcher er die Begrüßung der Dame erwiderte, fiel überaus linkisch aus. Ein Lächeln

die Signaltafel: Treno pet Tirolo. Nun, die neuen Verhältnisse werden uns diesen Ihnen verhaßten Namen bald gänzlich ver gessen lernen. Nicht wahr, Carlo?" „Bah, vorläufig brauchen wir noch Tirol, weil wir cs ja wenigstens zum größten Teil — noch für uns haben wollen. Was soll uns das Trentino bis San Michele oder Salurn? Wir wollen das ganze Land bis zur natürlichen Brennergrenze und womöglich ein Stück darüber, mag es nun heißen wie es will. Wir werden schon dafür Sorge tragen, daß es auch italienisch

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 08.02.1916
Physical description: 4
'Seite 4 „Inns bruck e r "4c e u est e Alle Lcchrr vvr-sh<rlrm. Im Reiche der €r!ofer. flas der fieheiimperkftätte der Trredenia. Zweiter Teil. Von Hofrat Jofef Erl er. < 4. Fortsetzung. ' 5. Das schlafende -Rom. „Ja, schläft denn Rom?!" rief in sichtlicher Empö rung Carlo Volano-Volpe, als er spät abends irn Automobile, mit welchem Conte Francani die Pres!- denza der „Pro Patria irredenta" vor dem Bahn Hofe erwartet hatte, durch die beinahe verödeten Straßen der heiligen Stadt

Auseinandersetzung hatte und so dann die angebotene Demission des Gesamtministe- rinms sofort annahm. Seitdem ist er für Nietnanden mehr zu sprechen gewesen außer für Giolitti, den er heute stundenlang empfing." .„Verwünschter alter Fuchs! Da ist sicher wieder seine Hand im Spiele! Ich habe ihm längst nicht mehr getraut. Er neidet Salandra den Erfolg und will uns die Partie verderben. Aber der Vaterlandsverrä ter soll . . . ." Carlo wurde unterbrochen. Mit einem heftigen Rucke hielt das Automobil vor dem Portale

", er gänzte Carlo, Der Portier verbeugte sich. „Sehr wohl. Sie werden alles nach Wunsch erhal ten. Cameriere, geleiten Sie die Herren in ihre Ge macher." 2n einer von südlichen Blattpflanzen gebildeten Ecke des Vestibüls saß in einen Strohfauteuil bequem zurück gelehnt ein einzelner Herr, in die Lektüre der Zeitung „l! 8eco!o" sichtlich vertieft. Bei dem Erscheinen der neuen Ankömmlinge hatte er durch die dunklen Glä ser, die seine Augen beschatteten, einen flüchtigen Blick auf dieselben geworfen

. Conte Morini aus Mai land, der bekannte Präsident der „Pro Patria irredenta" und Herr Volano, dessen Sekretär." „Volano? Der Ibaure klingt mir nicht fremd!" „Ja, Carlo Volano. Der Herr hat sich hier wieder holt gemeldet. Er soll österreichischer Emigrierter, — ich weiß nicht genau, ob aus Triest oder aus Trient — sein. Die beiden Städte verwechselt man ja so leicht." Der Fremde ließ das Goldstück in die längst bereit gehaltene Hand des Portiers gleiten. „Ich danke. Es hat mich nur interessiert

, weil ich selbst Emigrierter bin und gelegentlich die Bekannt schaft des Herrn, dem ich gewiß bereits wo begegnet bin, machen möchte." In diesem Augenblicke stürmte Carlo Volano die Treppe herab. Sichtlich nicht in bester Stimmung. „Was ist das für eine Wirtschaft in Ihrem Hotel. Herr Portier? Der Cameriere ist wie verschwunden. Schon dreimal habe ich geklingelt und Niemand meldet sich." „Entschuldigen mein Herr, die späte Stunde. . . Ich werde sofort. . „Na ja, wir sind ja in Rom, wo man mit den Hühnern zn Bette zu gehen

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Tiroler Wastl
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Page 5 of 8
Date: 01.10.1916
Physical description: 8
werden. Es wurden Ver handlungen eingeleitet, denn Monaco ist trotz aller Freundschaft für Frankreich doch Ausland. Die Schwie rigkeiten müssen aber unüberwindlich gewesen sein, denn dieser Plan tarn nicht zur Ausführung. Dafür, wohl nm der gewal igen Entente die Freundschaft des noch gewaltigeren Monaco zu erhalten, erteilten die franzö sischen, englischen und russischen Militärbehörden ihren verwundeten oder erholungsbedürftigen Ofsiizeren be reitwilligst Urlaub nach Monte Carlo. Und in Monte Carlo

hat man dafür gesorgt, daß den Urlaubern die Zeit nicht lang werde. In Monte Carlo hat die fast völlig vereinsamte Halbwelt von Paris ihren Einzug gehalten. Es wird von diesen Persönlichkeiten ein Luxus entfaltet, der einfach Stau nen erregt. Aber auch sonst wird allerlei Kurzweil ge trieben. Im Kürsaal sang die Paulaire, tanzte die Otero, und die zwar nicht schöne, aber sehr begei sterte Isadora Duncan führte ihre neueste Creation vor: „Danse patriotique", ein Gemisch von Heuschrek- kenhüpfen

und Militärlaufschritt, wie ein englischer Offizier behauptet. In der Oper von Monte Carlo gastierte ein Ensemble von der Großen Oper in Paris und der Opera Comique, ferner das Theater Porte Saint-Martitn und ein Ensemble vom Renaissance. Die Preise für die Lebenshaltung in Monte Carlo ha ben die des Friedens ganz bedeutend überschrittet«. Daran tragen die galanten Damen aus Paris den größten Teil der Schuld. Sie zogelt so massenweise ins Land der Roulette, daß bald kein Unterkoinmen mehr zu finden war. Ueberall

wurden die Preise über boten, und da nun die Bevölkerung von Monte Carlo von jeher durch das Beispiel ihres Fürsten zu dem edlen Grundsatz erzogen wurde: „Nehmen, woher man's bekommt", sorgt man dafür, daß die Offiziere bei ihrer Abreise nach der Front nicht zu viel Geld mit- uehmen . 3m übrigen herrscht aber unter den Monegassen nicht viel Freude über den Krieg, denn man fürchtet, die staatliche Selbständigkeit des Vaterlandes zu ver lieren, und zwar an Italien. Man liebt die Italiener

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 05.02.1916
Physical description: 4
'Sette 4 Innsbrucker e u e ft e" kr. •■x>> Alle Rechte voroehatteu. Im Welche der GrlöTcr. Hu$ der (kheimwerknätte der Trredenta. Zweiter Teil. Von Hofrat Josef Erler. (3. Fortsetzung.) 4. Das Heim der Irredenta. Durch eine in der Rückwand des Tinelles befindl'che Türe geleitete Carlo seinen Freund Bittorio m das „Purgatorio", einen ziemlich geräumigen Saal) im modernen englischen Stile als Herrenklubzimmer ein gerichtet. Auf einem großen in der Mitte desselben befindlichen Tische

eine Bombe haltend und mit dem rechten Fuße den geborstenen österreichischen Doppelaar zer tretend. Vor dieses Standbild hatte Carlo Volano-Volpe seinen Freund Vittorio Castelloni geführt. „Hier kannst Du Dein „Pater Peecavi" beten, mein Junge. Du siehst, daß Unsere Ideale auch in der Maison de France hochgehalten werden. Run stehen wir knapp am Ziele. Das nächste Morgenrot kann uns hieiKrönung Unseres Werkes, die Erfüllung unserer kühnsten Träume bringen." Der Saal war bereits belebt. Gruppen von Herren

und beinahe germanischem Typus einem hochgewach senen schlanken Manne mit schwarzen blitzenden Augen und tmnklem Spitzbarte lächelnd die Hand reichte. „Dr. Bortolotti und Dr. Sebastians sieh, die sind auch da!" „Schwarz und rot, einst in der Heintat, feindliche Pole, hier gute Freunde. Zwei Großaugure, die ver ständnisinnig lächelnd, da sie sich auf unserem neu tralen Boden begegnen", bemerkte spöttisch Carlo. „In einem Punkte sind sie übrigens schon zu allen Zecken gleichen Sinnes

gewesen, — sie haben stets viel leichter ihre Ueberzeugung als ihre Wäsche gewechselt. Oe gu 8 tibu 8 non est disputandum. Ilebrigens ist es höchste Zeit, daß ich Dich mck den Koryphäen unseres Bundes, soweit dieselben heute hier anwesend sind, beginnt nrache." Carlo stellte nun seinem Freunde eine Reihe von Herren vor, wobei es sich zeigte, daß er mit seiner Behauptung, die eigenckiche Seele des Vereines zu bilden, keineswegs groß sprecherisch geprahlt hatte. Alle begegneten ihm mit einer ausgesprochenen

, über brachte ihm der Diener auf einer silbernen Platte eine Depesche. Conte Morini erbrach sie, überflog ihren Inhalt und reichte sie dann mit strahlender Miene Carlo. „Bitte, lieber Freund, teilen Sie dies den Versam melten mck." Carlo setzte die auf dem fische befindliche Glocke in kurze Schwingung. Im Saale verstummten sofort alle Gespräche. „Meitte Herren, ich habe Ihnen eine hochinteressante erfreuliche Mitteilung zu machen. Unser Bundes bruder Conte Francani depeschiert soeben aus Rom unserem

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 22.02.1916
Physical description: 4
Seile 4 „Innsdrucker Neueste' 'h. 59 Alle Rechte Vorbehalten. Im Weiche der €rlöfer. fln$ der Gcheimwerkltättt der Trredema. Zweiter Teil. Von Hofrat Josef Erl er. (13. Fortsetzung.) 14. Tod den A u st r i a c a n t i! Carlo Volano-Volpe und Vittorio Lastelloni waren beide in die gleiche Compagnie eines Alpini-Regimentes eingereiht worden. Gemeinsam hatten sie die Freuden Und Leiden des Soldatenlebens in der Kriegszeit mit- gemacht und waren beide im Laufe der Monate beför dert worden, — Carlo

fanden nur Artil leriekämpfe statt", meldeten die beiderseiiigen General stabsberichte, wobei der italienische den Nachsatz führte: „Auf unserer Seite selbstverständlich von wirksamsten Erfolge begleitet." Ein Postbote, der sehnlichst erwartet eingetroffen war, hatte heute sichtliche Bewegung in das sonst so ein tönige Leben im italienischen Schützengraben gebracht. Beide Freunde hatten das seltene Glück gehabt, einen Brief zu erhalten, — Carlo aus Paris, Vittorio aus Rom. Sie lasen

sie sich gegenseitig vor. Der aus Paris war natürlich von Madame Sun8-gene, die ihren Carlo nicht vergessen konnte, trotzdem ihr auch in ihrer Vaterstadt das Glück tteu geblieben war. Nach dem Muster der „Maison de France“ hatte sie dort eine „Mai5on d’ Italie" eingerichtet, — eine Ädee, die mit Rücksicht auf die warme Sympathie, die mmr dem neuen Verbündeten der Entente entgegenbrachte, in der Weltstadt an der Seine einen durchschlagenden Er folg erzielte. Tonte Paris wetteiferte, sich in der „Maison d’Italie

eintreffen werde, um ihrer „Maison d’ Italie“ durch einige seiner berühmten Konferenzen noch einen literarischen Glanz zu verleihen. Carlo lachte auf. „Der Mann ist ein Genie, von einem Spürsinn für Geschäfte begabt, der mich vermuten läßt, daß er dem Stamme Israel nahe steht! . . ." Was Madame Sans- gene noch weiter schreibt, ist zu inttm, als daß es Dich naher interessieren könnte. Ich will's mir später zu Gemüte führen. — Von wem hast Du den Brief erhalten?" „Von Mama aus Rom. Es ist ein Iammerbrief

nichts zu tun und dv chdabei keinen Augenblick Ruhe", brummte Carlo, folgte aber ttotzdem sofort dem erhaltenen Be fehle. — i Tor Capitano hauste in einer etwa hundert Schritte hinter dem Schützengraben gelegenen Felsenhöhle. Der Raum war nicht groß und auch nicht sonderlich bequem, dafür aber vollkommen kugelsicher. Darum hatte ihn auch der Capitano seine „Villa Ideal“ getauft. Die ganze Einrichtung bestand aus einem Feldbette und einem in der Umgebung requirierten Bauernttsche mit einigen schadhaften

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 10.02.1916
Physical description: 4
Seüc 4 „Innsdrucker 'L: e ^ este" Alle Remie krrvehalken. Im Wehe der Erlöler. Mus der tiehtimwcrkftätte der Trredenta. Zweiter Teil. Von Hofrat Josef Erl er. , (6. Fortsetzung.) 7. Das rollende Gold. Salandra blickte überrascht auf. „Wer ist der junge Mann, der unangemeldet hier bei mir sich einzudringen erkühnt?" „Verzeihung, meine Herren, man scheint inein Klop sen iin Eifer des Gespräches hier überhört zu haben." „Carlo Volano, Sekretär unserer „Pro Patriairre- denta“ und mein besonderer

zur Unzeit wieder aufgetaucht und ,,(^a- landra Und Sonnino" wird unser Feldrus sein", sprach Carlo begeistert. Salandra warf dem jungen Manne einen dank baren Blick zu. „Nun denn, wenn mich das Vaterland noch einmal rufen sollte, so bin ich gern bereit, mich iroch einmal in seinen Dienst zu stellen. — Bis zum Pfingssvnntage will die Entente die Entscheidung? Glaubst Du, Svn- nino, daß wir sie bis dahin erzwingen können?" „Der Preis ist des Versuches wert, es gilt der Zu- kunft unseres Vaterlandes

." „Du denkst wie ich, wir haben uns wie immer, so auch in diesem großen Augenblick verstanden. Wir werden gemeinsam arbeiten und gemeinsam ernten." Die beiden Exminister drückten sich verständnisvoll die Hände. „Carlo Volano ist zum Diplomaten geboren, wie ich vorausgesagt, Conte Morini hat in der Wahl seiner Vertrauensmänner stets eine geschickte Hand bewiesen," schmunzelte selbstzufrieden der alte Patriot. „In diesem Augenblicke eilte ein hochbetagter Herr in sichtlicher Aufregung in das Burcau

:: der Bevölkerung. Die elegantesten Herren in ausgewählter Kleidung letzter Mode, die Proleta rier in: zerschlissenen Arbeitskittel. Carlo Volano emp- fieng sie alle, jung und alt. reich und arm, groß und klein, fand für alle beredte Worte und gab ihnen den goldenen Klang, der seinen Eindruck nie verfehlte. Mit strahlenden Mienen verließen alle begeistert das Hotel. Es rollte das Gold aus der „Minerva" in die Straßen Roms. Von Hand zu Hand. In aller Heimlichkeit und doch mit der Blitzschnelle eines Lauf feuers

verbreitete sich die Wundcrmär vom Goldregen, der sich aus dem Schoße einer neuen Danae über die heilige Stadt ergossen habe, bis in die entlegensten Vororte. Und plötzlich hatten alle Römer im Zauber banne des rollender: Goldes ihr pattiottsches Herz entdeckt. »Unter der Unzahl vor: Gästen des Salons Morini befand sich auch der Impresario des Teatro Costanzi, ein Keiner sehr beweglicher Herr, mit glattrasiertem Gesichte. „Was geben Sie jetzt in Ihrem Theater?" fragte ihn Carlo. „Die „Lena delle kette

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Page 4 of 4
Date: 18.02.1916
Physical description: 4
Seue 4 Alle Rechte Vorbehalten. Im Webe der Crlöler. Aus der ßcheimwnliftätte der Trredenta. Zweiter Teil. Von Hofrat Josef Crler. (11. Fortsetzung.) 12 . Wetterwolken. Die „Pro Patria irredenta“ hielt in ihrem Klub lokale, dem „Purgatorio" der Maison de France, großen Kriegsrat ab. Der Raum zeigte sich für die zahlreich Erschienenen heute zu eng. Die Sitzgelegen heiten konnten nur von Wenigen benützt werden, die Meisten standen dicht gedrängt. Als Carlo Bolano eintrat, traf er an der Türe

wieder die le gendären Mille von Marsala auferstehen! In diesem Sinne hielt Carlo Volano an die Ver sammelten einen begeisterten Appell, dem auch Beppino Garibaldi einige schwülstige Worte folgen ließ. „Im unsterblichen Namen Giuseppe Garibaldis, der einst ganz Oesterreich erbeben machte, werde ich Euch, Ihr tapferen Brüder, bis in das Herz des Feindes landes zum Siege und zu ewigem Ruhme führen!" schloß er pathetisch. „In Not!und Elend!" gellte da mitten aus der Schar der Zuhörer eine schrille Stimme. „Glaubt

. % Uebrigen sind bis auf wetteres interniert zu halten! Da die „Pro Patria irredenta" die HauptvereinigumI der aus Oesterreich Emigrierten ist, ersuche ich tue her^ ren, sich vor dem Herrn Delegaten zu legitimieren und gleichzeitig ihm ihren Entschluß bekannt zu geben." Conte Morini war mit Carlo Volano herbeigeeilt. „Ich bin Conte Morini, der Präsident der „psg Patria irredenta", Herr Capitano. Wir befinden uns hier in unserem behördlich genehmigten Klub und st protestiere gegen jedwede Beschränkung

unserer Person, lichen Freiheit." „Ganz nach Belieben, Conte. Wenden Sie sich zz! den kommandierenden General, dessen Befehle ich rar auszuführen, nicht aber zu rechtfertigen habe, tyz Delegat, ich bitte “ — In etwa einer Stunde war die Amtshandlung durch. [ geführt. Von den Hunderten der Emigrierten, die dm Saal füllten, hatte sich kaum ein Dutzend — darunter Carlo Volano und Vittorio Castelloni — für der Eintritt in das stehende Heer entschieden, die überwie gende Mehrzahl hatte die ln Aussicht

Maßnahmen entsprechen nur dem ErnH der großen Zeit." * „Der Ernst der großen Zeit!" spottete Carlo Volum,, als er mit Vittorio zwischen den Earibinieri das Ti- nello durchschritt. „Wie singt doch Mignon? Kennst Tu das Land, wo die Zittonen blühen, die PalnM rauschen, Goldorangen glühen? Nun, caro amico, hst Du Dein erträumtes Eldorado kennen gelernt. M verzage nicht, — auch aus der Apeninneninsel kW nicht ewig blauer Himmel glänzen. Wenn ein Ge wittersturm die Lüfte reinigen soll, darf

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 01.02.1916
Physical description: 4
die schritte, warf einen überraschten Blick in das Lokal und eilte dann, einem raschen Entschlüsse folgend, durch die ddes warmen Abendes halber weitoffenste hende Eingangstüre auf einen mit ausgesuchter Eleganz gekleideten Herrn zu, den er durch das Fenster an einem Einzeltischchen entdeckt hatte. „Carlo, alter Freund, bist Du es denn wirklich?" Beide Hände streckte er ihn: entgegen. Der elegante Herr blickte erstaunt von seinen, Teller auf, auf welchen: er soeben einen Fisch kunstgerecht zer legt

hatte. „Pardon. Mein Name ist allerdings Carlo. — Carlo Volano". . ,Flch was, Volano! — Volpe, kennst Du denn nicht mehr Deinen alten Freund und Genossen Vittorio. — Vittorio Castelloni?" > , „Madre stmtisfima! Vittorio? Um Himmelswillen. Mensch, wie hast Du dich verändert?!" „Wirklich? Des Bißchen Bartwuchses halber, zu dem :ch mich notgedrungen entschlossen habe, um die öster reichischen Polizeihunde von meiner Fährte abzulen ken? Daß es mir gelungen ist, hat mich entschieden mehr gefreut als die Erfahrung

v-talien hier an meiner Seite zu haben. He, cameriere, ein zweites Glas und Besteck! Selbst verständlich bist Du mein Gast. Hier essen und trinken wir ein bischen besser als am Mittagstische, den wir einstmals in den Trientiner Polizeiarresten brüderlich geteilt haben." # Der Cameriere hatte bereits dienstbefließen einen zweiten Kessel gebracht und Vittorio Castelloni nahm der einladendden Handbewegung seines Freundes Folge leistend, an: Tischchen Platz. Carlo Dolano-Volpe füllte zwei Kelchgläser

der abwechslungs reichen, landesüblichen Speisefolge einer italienischen Abendmahlzeit wurden alte Erinnerungen ansgetauscht und die gegenseitigen Erlebnisse erzählt. „Ja, per bacco", unterbrach sich plötzlich Vittorio, wie kommt es denn, daß Du überhaupt noch am Leben bist? Man hat doch allgemein in Trient geglaubt, daß Du nach Deiner famosen Flucht den Tod in den Wellen der Etsch gesucht und gesunden habest." Carlo lachte hell auf. „Hat man dies wirtlich? Mein Abschiedsbries war eigentlich

nur für die Polizei bestimmt, um die würdige Dame an der Nase herumzuführen und sie wieder einmal die aus der spanischen Persiflage-Operette „La Gran Via" sattsam bekannte köstliche Rolle der Gefopp ten spielen zu lassen. Meine Trientiner Landsleute hätte ich für gescheiter gehalten, als daß sie je hätten glauben können, daß Carlo Volpe einen seiner gelun gensten Stteiche durch einen seiner ganz unwürdigen Abgang um den beabsichtigten Erfolg bringen würde. Was ich bezweckte, habe ich erweicht. Die Trientiner

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Tiroler Wastl
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Page 7 of 8
Date: 28.04.1917
Physical description: 8
Kriegsspekulanten. In einem dänischen Blatt erschien die folgende amüsante Schil derung des Ausstieges und Falles eines der zahlreichen sogenannten ..Gulaschjünglinge", einer neuen Spezies von jugendlichen Spekulanren, die der Kriegshandel tu Skandinavien hervorgebracht hatte: Petersen, Carlo Henry Petersen, 10 Jahre alt. Ab stehende Ohren. Gummikragen. Schwarze Fingernägel. Kaufmännischer Angestellter. Hauptbeschäftigung: Kopie ren der Briefe mtb Bierholen. Gehalt :25 K rnonatlich. Ausbruch des Krieges. Große

. Verkauft am. nächsten Tage das Sägemehl. 1000 Prozent Verdienst. Placiert Betriebskapital und Gewinn in Mettwurst. Verkauft die Mettwurst nach einer Stunde mit nnglaubtichem Gewinn. Direktor. Eigenes Bureau. Bodroffsweg 65, IV., rechts. Firnrenschild an der Tür: Carlo Henry Petersen, Di rektor und Exporteur, Briefpapier mit Firmenaufdruck, Telegrammadresse: „Allesverkäufer." A--B.-C. Code usw. Equipierung beim .Hofschneider. Gentleman. ^ Die Zeit geht. Petersen kauft weiterhin Sagemehl, Stahlfedern

, ein Perser, .Zwei Dienstmäd chen, ein Diener, eine .Hausdame. Verlobung: Carlo Henrn Petersen mit Fräulein Anita Anna - Schmidt. Ein Perlenkollier zu 18.000 Kronen. Verkauft alle Aktien in Bausch und Bogen. Am nächsten Tage sinken sie um 68 Prozent. Die ganze Stadt ist in Aufruhr. Petersen reibt sich die Hände und tauft bei einem! Champagnerfest seine Villa „Fortuna". Gibt seine Direktor .und Exporteurtätigkeit aus und ist nur noch Rentier und Börsenspekulant. Spitzname: „Der Millionär

100.000. Jetzt gilt es! Den letzten Oer hnans! Biegen oder brechen. — Alles futsch! Villa, Möbel, Perser, Gemälde. Auto, Hausdame alles futsch! Futsch auch Anita Schmidt und das Perlenkollier... Petersen kehrt renmüttg zum „Alten" zurück. - „Guten Tag!" Der „Alte" hält eine Ermalp nungsrede. Petersen ist sehr geknickt. Cr hat Tränen in dsn Augen. Der „Alte" erbarmt sich feiner... Petersen. Carlo Henry Petersen, 21 Fahre alt. Ab stehende Ohren. Gummikragen.. Schwarze Fing^näget Kaufmännischer

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 12
Date: 17.06.1911
Physical description: 12
großen Schaden. Zwei größere Segler fuhren aus den Wellenbrecher auf. Das Bad beim Molo San Carlo und mehrere Landungsbrücken wurden zerstört. Ein Dampfer und mehrere größere Fischerbarken sind gesunken, wobei einige Matrosen ums Leben gekommen sind. An: Eingang des Ca- nale grande riß der Sturm einem Segler den Mast baum :nn, wodurch der Kapitän und ein Matrose erschlagen wurden. Auch auf der Riva entstand ein erheblicher Materialschaden. Die Wellen drückten die Tore einiger Hangars im Freihafen

und die Mastbäume waren zerknickt worden, als wären sie Streichhölzer. Der schöne Salondampfer „Miramar" des Ka pitäns Calafati, der wegen seiner sympathisch derben Seemannsfigur allen Besuchern von Mira- mar ein guter Bekannter ist, wurde von den Wogen auf und ab, hin und her geworfen, als wenn er ein Spielball gewesen wäre. Weiter drüben stand das Magazinsschiff des Lloyd, „Stadion", mit ganz zer schmetterten: Bug. Andere Darnpfer hatten sich quer den: Molo San Carlo vertäuen müssen, um nicht Zerschellt

zu werden, so der „Prinz Hohenlohe". Im Dunkel der Nacht war es unrnöglich, zu sehen, ob die Schiffe große Havarien erlitten hätten. Je denfalls waren sie hart mitgenommen. Die gro ßen, schweren Landungsstege waren wie eine Feder von den Wellen emporgelMben und weit wegge- schludert worden. Der Molo San Carlo zeigt weite Risse. Eine schreckliche Nacht. Das Schwimmbad, das zwischen den: Molo San Carlo und Sanita lag, ist von den Wellen zerschellt worden. Die Kajüten waren zusammengeknüllt, als wären

der Dampfer alarmiert, hatte auch mittels Telephon die Rettungsgesellschaft und Feuerwehr alarmieren wollen, aber das Telephon funktionierte nicht. Er erschien selbst am Ufer und ließ so viel Polizisten als möglich sich an der Hilfsaktion betei ligen. Statthalter Prinz Hohenlohe war auch Zeuge der furchtbaren Katastrophe ünd kan: dann persön lich auf den Molo San Carlo. Ilm eine Vorstel- luna von der Wucht der Meereswogen zu geben, ge nügt es, zu sagen, daß sie bis jenseits der Statthal terei reichten

aber gerettet. Mehrere Millionen Schaden. Schon jetzt auch nur annähernd die Höhe des Schadens anzugeben, ist unmöglich. Aber aus all den: Gesagten kann man schon schließen, daß der Schaden mehrere Millionen beträgt. Die beiden Ufer des Molos San Carlo sind stark beschädigt. Eine Wagenbaracke wurde weggerissen. Der Dampfer „Lovrinac" der Ragusea, der an: Sanitätsmolo vertäut war, hat arge Beschädigung an: Hinterteil. Eine griechische Barke ist an der Riva Pescatori gescheitert und gesunken. Der Dampfer

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 5 of 18
Date: 15.04.1911
Physical description: 18
aus dem Bezirke genommen hätte, i . Kraft und Macht des Geldes. Aehnlich fleißiges Schaffen sieht mau ja jetzt auch in Außerfern am Bahnbau wo abertausende von kräftigen Arbeiter händen die Bahntrasse mitten durch Wald und Felsenwände, hinweg über Wildbäche und Schluchten führen und bald verkehrsreiche Bahnhofe auf seit Jahrtausenden einsamen Schutthalden erstehen werden. Hier in Monte Carlo war aber das Wagnis ungleich größer, denn Mr. Blanc stand ganz auf sich allem angewiesen. Blieben die Tausende

von Spielern und Gästen, auf die er rechnete, aus, daun war er ein ruinierter Mann und sein Name wäre hinfort nur noch mit Achselzucken als der eines Narren genannt worden. Vom Erfolge hängt schließlich alles ab. Mr. Blanc aber kannte die Welt besser als die Spötter und Neider, die ihm feinen baldigen Untergang prophezeiten. Noch eine weitere große Summe gab er für Reklame aus; die besten Zeitungs schreiber waren ihm gerade recht. Bald konnte man kein Blatt mehr lesen, ohne nicht auf das Wort Monte Carlo

und die dort sich verwirklichenden Wunderschöpfungen zu stoßen. In allen Ländern der Erde sing man an, von Mr. Blanc und seinen Bauten zu sprechen und als dann im Jahre 1868 das Werk fertig, Monte Carlo in ein Paradies umgeschaffen und die Spielbank eröffnet wurde, übertraf der Andrang der Reisenden alle kühnsten Erwartungen. Hier mag nun in aller Kürze etwas über das Spiel selbst gesagt werden. Wir können da natürlich nicht alles erklären, das würde viele Spalten füllen Man spielt in Monte Carlo ein Kugelspiel, das Roulette

und als Zuschauer an dem großen Leben teilnehmen kann. Ein Heer von Gärtnern, Stratzenräumeru, Aufsehern hält die herrlichen Palmengärten und Parkanlagen jahraus- jahrein in bestem Zustande. Musikkapellen spielen auf und ein Fest jagt das andere. Eigne Direktoren sind ausgestellt, immer Neues auszusinnen, wie man Monte Carlo zum Zentrum des Vergnügens machen kann. Zur Faschingszeit veranstaltet man bunte Maskenzüge, dann wieder werden die beliebten „Blumen schlachten" arrangiert, bei denen man sich aus festlich

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 4
Date: 28.12.1914
Physical description: 4
, Zugsf., 14. K. — Berto Hans, 8. K. — Bertoldi Leopold, 8. K. — Bertolini Felice, 12. K. — Ber tolt« Anton, 8. K. — Bettego Silvio, 7. K. — Bet- tini Anton, 6. K. — Bierlmaier Josef, 9. Komp. — Birchmofer Jakob, 2. K. — Birnftein Bartolomä, 16. K. — Bisesti Alendio, 13. K. — Boch Meinard, 16. K. — Bote Franz Xaver, Patrf., 8. K., tot. — Bonassar Carlo, 5. K. — Bonelli Anton, Unterj., 9. K. - Bortolini Eelefte, Stab. - Bösch Anton, 16. K., tot. — Bosetta Klemens, 1. K. — Bosetta Valentin, 2. K., tot

Eduard, 13. K. — Chiettini Cäsar, 4. K. — Chiettini Cäsare, Stab. — Chini Luigi, 2. K. — Chriftan Sabino, 9. K. — Chriftan Vittorio, 6. K. — Christanell Josef, 10. K. — Chronek Friedrich, Unterj., 1. K. — Cicolini Antonio, 8. K. — Clam- mer Giuseppe, 9. K. — Colpi Carlo, 6. K. — Co rnelia Pan., 8. K. — Cominati Domenicus, 12. K. — Costa Alessandro, 6. K., tot. — Costa Josef, Un terjäger, 6. K. — Cova Michele, 10. K. — Crepaz Anton, Unterj., 2. K. — Eriftanell Carlo, 9. K., tot. — Cuen Johann

Philipp, Zugsf., 7. K., tot. — Devizilli Carlo, 8. K. — Dicht, 2. Komp. — Dien Martin, 13. K. — Dinghauser Julius, 10. K., tot. — Dipotsch Lambert, Unterj., 13. K. — Diser- tori Anton, 10. K. — Donati Endrizzi, 1. K. — Dorfmann Anton, 6. K. — Dossi Giovanni, 10. K., tot. — Drexl Albino, Patrf., 2. K. — Dum Valen tin, 10. K. — Dummer Ludwig, 8. K. — Dünser Ludwig, 5. K., tot. — Dworak Anton, 6. K. Ebner Anton, 1. K., tot. — Eccher Rudolfo, Stab. — Cckl Emil, 12. K., tot. — Eder Josef, Zugsf

Albert, 13. K. — Frischmann Johann, 6. K., tot. — Frischmann Josef, 12. K. — Fritz Josef, 10. K. — Fritzer Alois, 10. K., tot. — Frizzi Carlo, 8. K. — Fronza Luigi, 8. K. — Fuchs Franz, 2. K. — Fuchs Franz, 13. K. — Fullerer Anton, 10. K. - Furcher Alois, 9. K. Gabel Ehrenreich, 1. K., tot. — Gado Giuseppe, 6. K. - Gager Albert, 11. K. - Galetti Jtalo, 6. K. — Gallmetzer Josef, 9. K. — Galvagni Luigi, 6. K. — Galvagni Daniel, Patrf., Masch.-Gew.-Abt. 4. — Galvagni Silvio, Zugsf., 6. K. — Gärtner Leo

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