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Bozner Zeitung
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Page 2 of 12
Date: 17.12.1887
Physical description: 12
sich in das Wohnzimmer. Dort warf sie einen schwarzen Spitzen schleier über ihre ergrauten Haarflechten. — Da klopfte es an die Thüre. „Herein I' rief die Matrone etwas überrascht, denn sie war nicht daran gewöhnt, Besuche zu empfangen. — Carlo Fontarini trat in das Zimmer. Die Mutter Sulamitas erkannte ihn nicht sogleich, sie war etwas kuqsichtig und überdies hatte sich Carlo in den letzten Jahren sehr verändert. Einen anderen Ein druck macht der gereiste Mann als der noch fast unbärtige Jüngling. Eine wäre

Todesblösse bedeckte daS Antlitz des Dichters, seine Erregung raubte ihm für mehrere Augenblicke Athem und Sprache, er mußte sich an den Thürpfosten lehnen, um sich auf den Füßen zu erhalte». „Was wünschen Sie, mein Herr?' fragte Frau Vitti, etwas erschreckt über die Auffälligkeit seines Betragens. „Sie haben vielleicht die Thüre ver fehlt Nein, ich suchte Sie, Frau Vitti! Ich suchte Sulamita.' „O Gott — es ist Carlo!* murmelte die Ma trone «nd sank wie vernichtet auf einen Stnhl. „Wob

. Der König ersuchte dieselben, vorläufig weiter im Amte zu bleiben. Schweh. (DieBundesversammlung)wählte die sämmtlichen jetzigen Bnudesräthe für die neue dreijährige Amtsdauer wieder. Zum BundeS- präsidenten wurde Hertenstein, zum Viceprä- fldcnten Hammer gewählt. Kind vollends todten? Genügt es Ihnen nickt, daß Sie mir Sulamitas Seele gestohlen haben?' „Vor allem, wo — wo ist Sulamitafragte Carlo, noch immer mit seiner Athemnoth ringend. „Sehen Sie mich nicht so streng und vorworssvoll an, es mag

- steSnacht zu stoßen versuchen. Sulamita hat drei Jahre im Irrenhause verbracht, treiben Sie die Unglückliche nicht wieder dahin, lassen Sie es ge nug sein mit dem Werke, daS Sie schon vollbracht haben/ „Sulamita wahnsinnig und durch mich!' stöhnte Carlo. ,U»d ich konnte sie der Treulosigkeit be schuldigen, ich glaubte einem schurkischen Lügner mehr als ihren Engelsaugen, ich kannte Sulamita nicht genug, um zn wissen, daß sie nicht fähig war, jene schmählichen Briefe zu schreiben

wegen Thierquälerei stattgefunden. ganze Seele dahingegeben hatte, ungehSrt ver dammten.- „Aber ich glaubte Beweise in Händen zu haben!' sagte Carlo mit gebeugter Stirne. „Beweise, von Sulamitas eigener Hand geschrieben. Da lesen Sie diese Briefe und dann verdammen Sie mich noch, daß ich mich von dem ungeheuren Betrüge täuschen ließ!' „Sulamitas Schrift!' rief die Matrone überrascht. Tierig überflog sie deu frivolen Inhalt der beiden Blätter. „Das ist das Werk eines Teufels!' stammelte

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 07.11.1887
Physical description: 4
.' So werde ich sagen und mein Vater hat keine Wahl, er muß einwilligen in meinen Plan. Nun Sula- mita, noch so niedergeschlagen? — Nun, Mutter haben Sie noch keinen liebevollen Blick für Ihren Sohn?' „Du opferst mir zu viel — Du könntest bereuen — einst — und bas wäre schrecklich!' hauchte das junge Mädchen, indem sie ihr bleichgewordenes, thränenüberströmtes Gesicht zu ihm erhob. -Carlo Fontarini faßte sie zum erstenmale gan^ in seine Arme, Snlamita's Herrliche Gestalt, und drückte sie mit glühender Jnmgkeit

, wie er nur zu Orazio zu sprechen pflegte. „Es sind Dogen unter Deinen Vorfahren gewesen, vergiß;das nicht mein Sohn. Im Uebrigen be greife ich, Dich unterhalten willst, ' nur kann ich, daß Du Dich heute nicht begleiten, ich habe zu schreiben. Carlo soll Dich dahin führen, wohin Du Lust hast. Schicke mir Carlo herein, ich will ihn beauftragen, heute Dein Vergnügungs meister zu sein.' „Ja, wenn Carlo zu Hause wäre, mein lieber, guter Carlo, dann hatte ich auch keine Langeweile!' erwiderte Orazio verdrießlich

. „Also Du hast keine Zeit für mich, mein Bruder ist fort und allein darf ich nicht ausgehen, weil ich mir sonst den Hals brechen könnte, wie Du glaubst, — da heißt es wohl zu Hause bleiben und mit Beppo T>amen- brett spielen. Ein herrlicher Zeitvertreib für einen jungen Fontarini, dessen Ahnen „Dogen' getvesen sind!' „So, Carlo ist fort — das höre'ich nun sehr oft!' rief der Graf, und sein llnmuth schien nun endlich einen geeigneten Ableiter gefunden zuhaben. „Dein Bruder macht mir überhaupt^ unsäglichen

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 24.11.1887
Physical description: 4
Skmme gegen uäsere Verbwdnng. And ich habe mich entschlossen, ihm zu gehorche«, umsomehr/M ich in d«' letzten Zeit einsah, daß unsere beiderseitigen Charaktere nicht zu sammenpassen. Leben Sie wohl — wenn Sie diese Zeilen empfangen, bin ich weit von Ve rona entfernt. Mit einem letzten Gruße 2hr Carlo Fontarini.' Der junge Graf erhob keinen Einspruch gegen den Anhält des BriefeZT^Er war iä eine 'Art dum^ pfer Gefühlslvsigkeit versunken, es that ihm wohl, baß jemand für ihn dachte und handelte

überlassen',! sagte Brachmann 'im Wartesaäle zu dein jungen Grafen der schmerzversuUkeu 'und ohne 'ein Wort Hu'sprecheil dasaß?''Mbet ich smarte Briefe) da ichGoch in Verona zu verwetlen gedachte' bis zu. Deiner Hochzeit,' so -ließ ich sie hieher adressieren.! Es sind wichtigere Briefe, ich muß sie abwarten.j Du begreifst also.' „Ja, ja, ich begreife-, sägte Carlo. „Und ich hätte außerdem'für Deine Begleitung nicht dank bar sein können.'Ich muß Min sein, für die'erste Zeit wenigstens, ich darf niemand

um mich habe«, Her Sulamita kennt, mit dem ich vou ihr sprechen könnte.' „Armer Freund, Du liebst sie also «och immer?' „Frage mich nicht!' flüsterte Carlo mit scheuem Blicke. „Ich habe nicht den Muth, den Zustand meines Hebens zu erforschen. Daß ich fort muß. das 'ist'das 'einzige, wäS klar vor meinen Augen steht.' jMber Du wirst mir Nachricht geben, nicht wahr, Carlo, ich werde doch den Freund nicht verlieren, weil ich ihm dienen wollte nach besten Kräften? Wo gedenkst Dn Deinen Aufenthalt zu nehmen

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 05.12.1887
Physical description: 4
aber muß zwar in erster Linie der Fond von 50.000 fi. aufkommen, dann aber das Land Tirol! Es ist eine bekannte Thatsache, daß der frühere hohe Zinsfuß in Jtalienifch-Tirol durch stete Convertirungen der 6»/Z, in 5 und 4Vz und 4°/<> Darlehen schon fast verschwunden ist und alle solventen Schuldner Der Aandite von Henedig. Original-Roman von K. Laöacher. (2y. Fortsetzung.) Sulamita wich weit vor Brachmann zurück und streckte abwehrend beide Hände aus. .Wer war es, der hier Carlo Fontarini

zum erstenmale ergreift —' .Ich wußte — ich ahnte es!' rief das jnnge Mädchen in hartem, klingendem Tone dazwischen. „Ich ahnte es, daß Sie mich mit Ihren sündigen Gefühlen beschimpfen, die Sie Liebe nennen. Und deßhalb raubten Sie mir Carlo's Liebe und deß halb wollen Sie nun auch ihn vor mir erniedrigen. O, ich durchschaue da» elende Spiel, welches Sie mit unseren beiden Herzen trieben. Zn spät, Ihr Zweck ist gelungen, Sie haben Carlo für ewig von «ir entfernte Aber Früchte soll Ihr schändliches Borhaben

mit einem trüben Lächeln. „Wenn Sie ru higer geworden sind, werden sie Ihren Irrthum einsehen. Sie werden begreifen, daß Carlo der ein zige Schuldige ist. daß er selbst vor einem Ver brechen nicht zurückbebte, um das Opfer rückgängig zu machen, welches er Ihnen hatte bringen wollen und welches ihm im Augenblicke der Vollziehung zu groß erschien.' Verbrechen! und Sie wiederholen das furchtbare Wort?' rief Sulamita, während sie sich die beiden Schläfe preßte. „Lassen Sie ab von meinem Kinde!' sagte Frau Vitti

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