sich in das Wohnzimmer. Dort warf sie einen schwarzen Spitzen schleier über ihre ergrauten Haarflechten. — Da klopfte es an die Thüre. „Herein I' rief die Matrone etwas überrascht, denn sie war nicht daran gewöhnt, Besuche zu empfangen. — Carlo Fontarini trat in das Zimmer. Die Mutter Sulamitas erkannte ihn nicht sogleich, sie war etwas kuqsichtig und überdies hatte sich Carlo in den letzten Jahren sehr verändert. Einen anderen Ein druck macht der gereiste Mann als der noch fast unbärtige Jüngling. Eine wäre
Todesblösse bedeckte daS Antlitz des Dichters, seine Erregung raubte ihm für mehrere Augenblicke Athem und Sprache, er mußte sich an den Thürpfosten lehnen, um sich auf den Füßen zu erhalte». „Was wünschen Sie, mein Herr?' fragte Frau Vitti, etwas erschreckt über die Auffälligkeit seines Betragens. „Sie haben vielleicht die Thüre ver fehlt Nein, ich suchte Sie, Frau Vitti! Ich suchte Sulamita.' „O Gott — es ist Carlo!* murmelte die Ma trone «nd sank wie vernichtet auf einen Stnhl. „Wob
. Der König ersuchte dieselben, vorläufig weiter im Amte zu bleiben. Schweh. (DieBundesversammlung)wählte die sämmtlichen jetzigen Bnudesräthe für die neue dreijährige Amtsdauer wieder. Zum BundeS- präsidenten wurde Hertenstein, zum Viceprä- fldcnten Hammer gewählt. Kind vollends todten? Genügt es Ihnen nickt, daß Sie mir Sulamitas Seele gestohlen haben?' „Vor allem, wo — wo ist Sulamitafragte Carlo, noch immer mit seiner Athemnoth ringend. „Sehen Sie mich nicht so streng und vorworssvoll an, es mag
- steSnacht zu stoßen versuchen. Sulamita hat drei Jahre im Irrenhause verbracht, treiben Sie die Unglückliche nicht wieder dahin, lassen Sie es ge nug sein mit dem Werke, daS Sie schon vollbracht haben/ „Sulamita wahnsinnig und durch mich!' stöhnte Carlo. ,U»d ich konnte sie der Treulosigkeit be schuldigen, ich glaubte einem schurkischen Lügner mehr als ihren Engelsaugen, ich kannte Sulamita nicht genug, um zn wissen, daß sie nicht fähig war, jene schmählichen Briefe zu schreiben
wegen Thierquälerei stattgefunden. ganze Seele dahingegeben hatte, ungehSrt ver dammten.- „Aber ich glaubte Beweise in Händen zu haben!' sagte Carlo mit gebeugter Stirne. „Beweise, von Sulamitas eigener Hand geschrieben. Da lesen Sie diese Briefe und dann verdammen Sie mich noch, daß ich mich von dem ungeheuren Betrüge täuschen ließ!' „Sulamitas Schrift!' rief die Matrone überrascht. Tierig überflog sie deu frivolen Inhalt der beiden Blätter. „Das ist das Werk eines Teufels!' stammelte