allem mutzte sein Nebenbuhler gewonnen und völlig sicher gemacht werden. Brachmann beschäf tigte sich -deßhalb sehr wenig mit den beiden Da men. Er wendete seine ganze Aufmerksamkeit an Carlo Fontarini, dessen Dichterberuf er gar bald entdeckt hatte. Und nun waren die Schleußen der Unterhaltung zwischen den beiden jungen Männern geöffnet. Brachmann gab sich als einen guten Zeichner zu erkennen. Mit wenigen Strichen warf er eine gelungene Illustration zu einem Gedichte hin, welches Carlo Fontarini
während des Fah- renL iMprovisirt hatte. Er verstand es, eine glän zende Borstellung davon zu entwerfen, wie sie beide, Dichter und Zeichner, zusammenwirken könnten. — Da hielt der Zug auf der Station, wo Brachmann aussteigen sollte, um binnen wenigen Minuten sei nen Weg nach Wien fortzusetzen. „Wie schade!' rief Carlo Fontarini. „Wenn wir «ur einige Tage zusammen hätten verleben dürfen!' „Und warum uicht — wenn Sie es wünschen!' sagte Brachmann mit einem triumphierenden Blicke. „Nichts bindet
mich an ein pünktliches Eintreffen in Wien. Um unsere Bekanntschaft zu befestigen werde ich gerne so lange in Verona verweilen, als Sie selber dort zu bleiben gedenken. Freudig stimmte Carlo in diesen Vorschlag ein und auch Sulamita, die nur die Zufriedenheit ihres Verlobten begehrte, sagte einige freundlich einla dende Worte. Brachmann ließ sich ein Billet nach Verona ver abfolgen und ordnete au, daß auch seine Koffer dahin spedirt werden sollten. Als er wieder seinen Platz eingenommen hatte, sagte
. In Verona trennte sich die Reisegesellschaft von einander. Frau Vitti fuhr mit ihrer Tochter nach ihrem bescheidenen, traulichen Daheim. Carlo miethete in dem Hotel, welches dem Hause seiner Geliebten am nächsten lag, für sich und Brachmann mehrere hübsche, freundliche Zimmer. Als sich Brachmann am Abende, desselbigen Ty- ges allein mit Angela in seinem Schläfgemache be fand, athmete er tief und erleichtert ans, er warf die Last der Verstellung von sich ab, die er sich Carlo Fontarini gegenüber
' „Du sollst ein reicher Mann werden, Angela, wenn Du mir mir dieses eine Mal hilfst!' flü sterte Brachmann. „Ich liebe dieses jnnge Mädchen, diese schwarzlockige Sulamita, sie muß die Meine werden!' „Die Braut des jungeu Herrn, der sich „Carlo Erba' nennt?' fragte Augelo sichtlich überrascht und verlegen. „Oh, das ist ein verwickelter Handel, uud ich fürchte, Sie werden auch den Kürzeren ziehen!' - - „Und warum?' fuhr Brachmann zornig auf. „Glaubst Du, daß es mir an Mitteln fehlt, diesen lumpigen Dichter