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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 19.12.1887
Physical description: 4
?c. wurde bereits inner-zialarzt. Dresden. P' ' halb 14 Tagen durch Herrn Alphons Pupp, Hotel V Schwindelnd schloß sie die Augen. Carlo trug sie auf den Divan und Frau Vitti holte ängstlich ein Belebungsmittel herbei. Als sie aber zu Su lamita zurückkehrte, hatte diese die Augen schon wieder aufgeschlagen und ihr staunender Blick traf den neben ihr knieenden Geliebte». „Carlo — Du bist's?' sagte sie leise, während unter seineu Küssen ein schwaches Roth ihre Lippen zu färben begann

. „Du bist wieder da! Es ist seltsam — warum bist Du so lange fortgewesen? Oder habe ich nur einen schweren Tranm gehabt? EL ist seltsam — sehr seltsam. Mein Kopf ist so wüste!' „Du bist krank gewesen!' sagte Carlo zwischen Angst und Hoffnung schwankend. „Nun wirst Du gesunden in meinen Annen. O Schöpfer der Wel ten, steh auf meinen SchmeH und meine Reue, gieb diesen Engel meiner Liebe wiederl' „Ja, Du hast recht, ich bin trank gewesen, ich fühle eS jetzt erst!' erwiderte Sulamita. „Ich habe so schwer gerümpft und gelitten

fand, bis man ihr begreiflich machen konnte, was eigentlich vorgefallen war und welches verbrecherische Spiel ein Schurke mit ihr uud Carlo getrieben hatte. Ihre geistige Genesung begann jetzt erst zur Thatsache zu werden, das erkannte Frau Vitti am besten, die mit unauSsprech licher Freude den starren Ausdruck aus ihres Kin des Augen, das seltsame Lächeln von ihren Lippen schwinden sah. Nur die Wachsfarbe des lieblichen Gesichte» war hartnäckiger, die wollte selbst noch nicht an dem Tage, weichen

, als Carlo Fontarini der Jugendgeliebten vor dem Altare seinen Namen gab und damit seinen verhäng nißvollen Irrthum nach besten Kräften sühnte. ES war ein Augenblick, in dem sich daS Glück, die Hoffnung, die Tränme zweier Menschenleben zu einer fast erstickenden Fülle zusammendrängten, als Carlo seine blasse junge Gattin nach der Trauung, noch Angesichts des blnmengeschmückten Altares um armte. Sulamita war halb bewußtlos vor heftiger Erschütterung, Carlo Fontarini suchte seine eigene Rührung

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 14.12.1887
Physical description: 4
der Lagune ge zogenen Koffer auf und verschloß darin die Kleider deS Ermordeten und den Aufgabsschein des Tele graphenamtes, diese einzigen Hilfsmittel für die allfällige. spätere Wiederanfnehmnng des vorläufig in den Schlummerwinkel geschobenen Prozesses. Zweiter Weit. Nach fünf Jahren. IS. Carlo Fontarini war mit dem Schmerze einer vermeintlichen herben Enttäuschung seiner heiligsten Gefühle nach Griechenland entflohen. Jene klassische, durch hundert glorreiche und Poe tische Erinnerungen geweihte Erde

und sic wurden dort mit Liebe und Bewunderung aufgenommen. „Carlo Erba' wurde zu einem der berühmtesten Dichter namen Italiens. So waren fünf Jahre vergangen. Carlo hatte seine Liebe und Snlamita nicht vergessen, aber er konnte nun ohne Schmerz an seinen verflogenen Zugendtraum denken und andere Ideen, andere In teressen erhoben in dem gereiften Manne ihre Stim men. Er fing an, das Exil, in welches er sich freiwillig begeben hatte, als ebenso nnnöthig als traurig zu betrachten. Warum

begegnen zu können. Und über dies, in den weiten italienischen Landen mußten diejenigen^ die sich nicht Men wollten, ja nicht in einer Stadt oder in einer Provinz beisammen leben. Lange liebkoste Carlo dieses Projekt, sein Baterland, sein unvergeßliches Venedig wieder zu sehen, bis er^es endlich zur Ausführung brachte. Bon Zante, wo er zuletzt gelebt hatte, schiffte er nach Brindisi über und von dort aus führte ihn der zunächst ab gehende Schnellzug direkt nach Venedig. Eine innige und zugleich

Fa milie. Selbst der Vater konnte ihm nicht mehr zürnen! er kam ja allein, er hatte den gräflichen Namen durch keine Mißheirath beflekt, er hatte zu dem Ruhm seiner Ahnen noch seine persönliche Dich terglorie igesügt. Feliee Fontarini mußte stolz auf den Sohn sein, den ganz Italien ehrte und liebte. Und Carlo war nicht mehr der heißblütige, exal tierte Jüngling von einst; er hatte einsehen gelernt, daß die währen Bolksrechte am besten durch An strebung weiser Verbesserungen in einem wohlgeord neten

Staate gewahrt werden können. In diesem Sinne also hoffte er sich nun gleichfalls besser mit dem Bater zu verständigen. Mochte immerhin Orazio ias Majoratsrecht gehalten, Carlo beneidete es ihm nicht, er war zufrieden mit der errungenen Dichter- krone — nur 'um Liebe zu erbitten, kam er in das heimathliche Haus, nur den Segen deS Bater» de» gehrte er und eine brüderliche Umarmung seine« unvergeßlichen Orazio. Mit solchen Gedanken und

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Bozner Zeitung
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Page 8 of 10
Date: 13.12.1887
Physical description: 10
der Lagune ge zogenen Koffer auf und verschloß darin die Kleider deS Ermordeten und den Aufgabsschein des Tele graphenamtes, diese einzigen Hilfsmittel für die allfällige. spätere Wiederanfnehmnng des vorläufig in den Schlummerwinkel geschobenen Prozesses. Zweiter Weit. Nach fünf Jahren. IS. Carlo Fontarini war mit dem Schmerze einer vermeintlichen herben Enttäuschung seiner heiligsten Gefühle nach Griechenland entflohen. Jene klassische, durch hundert glorreiche und Poe tische Erinnerungen geweihte Erde

und sic wurden dort mit Liebe und Bewunderung aufgenommen. „Carlo Erba' wurde zu einem der berühmtesten Dichter namen Italiens. So waren fünf Jahre vergangen. Carlo hatte seine Liebe und Snlamita nicht vergessen, aber er konnte nun ohne Schmerz an seinen verflogenen Zugendtraum denken und andere Ideen, andere In teressen erhoben in dem gereiften Manne ihre Stim men. Er fing an, das Exil, in welches er sich freiwillig begeben hatte, als ebenso nnnöthig als traurig zu betrachten. Warum

begegnen zu können. Und über dies, in den weiten italienischen Landen mußten diejenigen^ die sich nicht Men wollten, ja nicht in einer Stadt oder in einer Provinz beisammen leben. Lange liebkoste Carlo dieses Projekt, sein Baterland, sein unvergeßliches Venedig wieder zu sehen, bis er^es endlich zur Ausführung brachte. Bon Zante, wo er zuletzt gelebt hatte, schiffte er nach Brindisi über und von dort aus führte ihn der zunächst ab gehende Schnellzug direkt nach Venedig. Eine innige und zugleich

Fa milie. Selbst der Vater konnte ihm nicht mehr zürnen! er kam ja allein, er hatte den gräflichen Namen durch keine Mißheirath beflekt, er hatte zu dem Ruhm seiner Ahnen noch seine persönliche Dich terglorie igesügt. Feliee Fontarini mußte stolz auf den Sohn sein, den ganz Italien ehrte und liebte. Und Carlo war nicht mehr der heißblütige, exal tierte Jüngling von einst; er hatte einsehen gelernt, daß die währen Bolksrechte am besten durch An strebung weiser Verbesserungen in einem wohlgeord neten

Staate gewahrt werden können. In diesem Sinne also hoffte er sich nun gleichfalls besser mit dem Bater zu verständigen. Mochte immerhin Orazio ias Majoratsrecht gehalten, Carlo beneidete es ihm nicht, er war zufrieden mit der errungenen Dichter- krone — nur 'um Liebe zu erbitten, kam er in das heimathliche Haus, nur den Segen deS Bater» de» gehrte er und eine brüderliche Umarmung seine« unvergeßlichen Orazio. Mit solchen Gedanken und

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 19.11.1889
Physical description: 4
, und da is das Piquet Infanterie, was im Zeughaus war, aufn Tabor expedirt word'n und i hab' g'hört daß dort so mörderisch zugangeu is und da hab' i mir denkt — wisseu's Herr General — da is do' nix Schlecht'S dabei, wann i mir das denkt hab' — na, da hab' i mir denkt, schaust abi, ob's noch Alle am Leben sein. Es wär' ja gar so schrecklich, wenn der Carlo umkommen wär! Na und da bin i g'rad' dazukommen, wie der Exzellenzherr au Tambour braucht' hat. I kann's! I kenn ja alle Signale! AlSdanu überleg' i net lang

, nimm dem Tambonr, dem'S den klan Finger wurzweg g'rissen hat, Bandelier und die Trummel weg und schlag' den Streich!' „Bravo! Bravo! Ich kanu Dir nur sagen, Leni, daß ich Dir zu vielem Danke verpflichtet bin. Ich bin nämlich übe^eugt, daß die Sache ohne Trommel gar nicht gegangen wäre. Geh' jetzt nach Hanse und ich verspreche Dir, daß ich mich selbst um Deiueu Carlo vom Tabor-Detachement erkundigen werde. Wie heißt er?' — „Carlo Daveglio, Ge meiner beim Palombini-Jnfanterie-Regiment

Nr. 36. Er wird aber jetzt avauciren, denn er ist sehr brav!' — „Also geh', ich jwerde Dich zu finden wissen!' Der arme Carlo Daveglio lag indessen mit einem abgerissenen Fuße iu der Baracke am Tabor und sehnte sich nach dem Tode. Der Doctor halte ihm den rechten Fuß amputirt und tröstete ihn, so gut es ging. „Was mach' ich mit einem Fuß ? Ich hab' ja ein Mädel, das ich unaussprechlich gern hab'! Glauben Sie, daß die mich noch lieben wird, wenn ich mit einem Holzfuß daherhumpel? O, Leouora!' — Da wurde die Thüre aufgerissen

und in Be gleitung eine» Generals erschien die Traiteurstoch- ter vom Zeughaus iu den Renngasse. „Natürlich wird sie Dich gern haben, und wenn man Dir die Füß' und die Hände herunterschießt, wenu Du nur Dein gutes, liebes, treues Heiy hast, um dessent- willen ich Dich liebe und ewig lieben werde!' rief sie und bedeckte unter Thränen das Gesicht ihres Carlo mit tausend Küssen. — „0 oarissima wia I-eonorsI Vn visu' 6el vielo vome QQ ävlve suZelo schwärmte der Soldat, aber der Stabsarzt meinte, daß die Sache

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Meraner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 02.08.1883
Physical description: 8
an die Spielgesellschaft überlassen hatte. Carlo Alberto, König von Italien, borgte bereitwilligst seinem Nachbar, dem Fürsten von Monaco, zu solch edlem Zwecke eine Anzahl Strafgefangener für die Herstellung der Straße »ach Mentone und zum Export der nöthigen Gartenerde, um die bis dahin durchaus nackten Felsen mit der erforderlichen Vegetation zu schmücken; der Architekt Godinot de la Bretonoerie ward für die Herstellung deS GebäudeS engagnt, übeiwaif sich aber mit der Gesellschaft, als die Fundamente auf dem Felsen

zu wanken begannen, und man behauptet, der Unglückliche sei auö Ve». zweiflung nach Abessinien gegangen, um dort alS Minister deS Königs Theodor zu sterben. Fürst Karl selbst wünschte indeß auS den SpvlugueS ein neueS Monaco zu machen, und das bisherige Elisv Alberto erhielt sonach den Namen Monte Carlo. DaS Gebäude war indeß noch lange nicht fertig, ols eineS schönen Morgens Herr Blanc auS Homburg erschien, wo ihm sein Etablissement bedroht erschien. Er versammelte die Concesfionäre von Monaco, zeigte

nun während der Fertig» stellung deS CasinoS nach BlancS großartigen Ideen; die Spielbank in Homburg hatte noch ihre Frist wie die anderen, alS er 1LKL durch eine große Festlichkeit daS Casino von Monte Carlo eröffnete. WaS Geld uud G-schmack zu leisten vermochten, war allerdings geschehen; die Säle übertrafen au Eleganz die von Homburg, namentlich der Concert» und Theatersaal strotzte vo» Bronzedecorationen uud Gemälden. Die Diener trugen goldgestickte Livröeu, der Dirigent deS Orchesters, Accurfi, kommandirte

von selber. Ganze Pyramiden von Gold leuchteten ja von dem benachbarten Berge Carlo; seit die Eisenbahn vollendet, brauchte mau nur die Hand danach auszustrecken. Fabelhafte GlückSfälle, wahre und ersonnene, von denen die französischen Zeitungen erzählten, lockten die Massen auS allen Welttheilen. Die Bank von Monte Carlo florirte, machte riesige Gewinne, sodaß sich auch hier bewahrheitete, waS ein Spaßvogel in Homburg alS Mene Tekel an die Wand schrieb: „lei ns gagns oi Lougo ni Xoir, mais, toujours

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