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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 15.02.1916
Physical description: 4
Seite 45 ,3nnsorucker fte" Alle Rechte Vorbehalten. Im Reiche der Erlöfer. Aus der ßelKimwerkftäite der Irredenta. Zweiter Teil. Von Hofrat Josef Erler. (8. Fortsetzung.) 9. Minen und G e g e n m i n e n. „And Sie glauben mit Bestimmtheit in dem Manne den Bankräuber Carlo Volpe aus Trient erkannt zu haben, Herr Kommissar?" „Es ist kein Zweifel, Eccellenza, ich selbst habe seiner zeit in Trient einen großen Teil des Prozesses gegen Volpe geführt. Ich habe ihn und seine Handschrift auf den ersten

, wenn ich be haupte, daß die Irredenta mit ihrem Sekretär Carlo Volano siegt oder fällt. Er ist die eigentliche Seele der ganzen Bewegung, — die Anderen sind nur Ma rionetten, die er geschickt am Schnürchen führt. Ge lingt es uns, der Viper ihren Giftzahn Zu entreißen, wird sie sein uns ungefährliches Reptil. Wenn uns Eccellenza dabei die Hand zur Hilfe reichen, erweisen Sie auch Ihrem Vaterlande, das eine gewissenlose Partei aus Unsauberen Motiven an den Rand des Abgrundes gestoßen hat, einen unschätzbaren

Dienst." „Recht schön — in der Theorie, Herr Kommissär, doch in in der Praxis höchst gefährlich. Carlo Volano ist in Italien schon populär." „Nicht Carlo Volano ist es, Eccellenza, dessen Ver haftung wir verlangen, sondern Carlo Volpe, der den Tresor der Kreditbank in Trient erbrochen und Hun derttausende daraus geraubt hat. Zur Beobachtung unserer Emigierten der Botschaft in Rom zugeteilt, ist es mir gelungen, den von der österreichischen Poli zei gesuchten gemeinen Verbrecher zu entdecken

. Was verschlägt es, daß er sich einen Namen zugelegt hat, der in gewissen Kreisen dieses Landes populär ge worden? Nicht der Sekretär der „Pro Patria irre denta“ Carlo Volano, sondern der Kassenräuber Carlo Volpe soll Uns ausgeliefert werden. Kann diese Forderung verweigert werden, Eccellenza, wenn in Italien auch nur ein Funke Rechtsbewußtseins noch glimmt?" „Gut denn, Herr Kommissär, vermelden Sie Ihrem Chef Und auch dem Fürsten Bülow, daß ich Ähren Wunsch zu erfüllen versuchen werde, — vielleicht

den Hals sich bricht." — — Inzwischen schoß in Rom Carlo Volanos goldne Saat wie in einem Zauberlande mit Blitzesschnelle in die Halme. Unheimlich sturmverkündend rauschte es im ganzen welschen Blätterwalde. Ein neues Ministerium Salandra-Sonnino und damit den Krieg mit Oester reich und Deutschland verlangte man in all den Ton arten der verschiedenen Parteien, — vom süßen Lockruf bis zur Ungeschminkten Drohung mit dem Schreck- gespenste der allvernichtenden Revolution. Ein einziger Geist schien

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 03.02.1916
Physical description: 4
?ei!c 4 „Innsbrucker e u c ff c” Alle Rechre orrbehalten. Im Weiche der krlöler Aus der ßeheimwerklJäue der Trredenra. Zweiter Teil. Von Hofrat Josef Erl er. .(1. Fortsetzung.) 2 , Die Politik im Z i r k u s. Während die beiden Freunde wohl noch eine Stunde beim Kaffee saßen, erzählte Carlo ausführlich die ver schiedenen Abenteuer, die er nach seiner Flucht aus Trient in Italien!unter dem Normen Carlo Vvlano, erst in Genua und Brindisi, wo er längere Zeit, zur Ein schiffung nach 'Amerika bereit

, das Ergebnis der Tätig keit der österreichischen Polizei abgewirtet hatte, spa ter — als er sich sicherer fühlte — in Rom und endlich in seinem dermaligen Aufenthaltsorte Mailand er lebt, wo er durch die Vermittlung des Conte Franeoni, der ihm stets hilfsbereit zur Seite gestanden war, den für ihn wie geschaffenen Posten des Sekretärs der „Pro Patria^irredenta" erhalten hatte. Es schlug die zehnte Abendstunde. „Zum Besuche unseres Klublokales ist es noch zu früh", meinte Carlo. „Bor Mitternacht findet

man dort keine Katze. Auch habe ich noch ein kleines Ge schäft zu besorgen, zu dem Du mich begleiten kannst. Es wird auch gewiß für Dich nicht ohne Interesse sein, da es Dir gleich wieder einen Einblick in die Tätig keit unserer rührigen Mailänder-Agitation gestatten wird." Carlo bezahlte die Zeche, gab dem sich Lief verbeugenden Cameriere ein reichliches Trinkgeld und verließ dann mit Vittorio Castelloni das Restaurant. In der Galerie schlugen die beiden Freunde die Rich tung zum Ausgange auf die Piazza Manzoni

ein. „Es ist besser, daß wir die Piazza del Duomo vcrraei- den", erklärte Carlo. „Demonstrationen, die bereits im Gange sind, recht- zeitig aus dem Wege zu gehen, ist die gleiche Kunst, wie dieselben im richtigen Augenblicke 51t arrangieren. Dies war von jeher meine Maxime Und hat sich hier in Italien glänzend bewährt. Ich habe tatsächlich bisher noch nie mit den Behörden einen Anstand gehabt." Auf der Piazza Manzoni winkte er ein Kab herbei. „Zum Politeama Venne", befahl er dem Kutscher, „aber in raschestem

, teils für Zirkusvorstellun gen bestimmt. Gegenwärtig bot in denrselben eine der ersten italienischen Zirkusgesellschaften ihre abwechs lungreichen Schaustellungen dar. And zwar, da das Programm aus sensationellen Nummern zusammen gesetzt war, mit außerordentlichem Erfolge bei täglich ausverkauftenr Hause. Der goldbetreßte Portier vor dem Eingänge zuckte bedauernd die Achseln. „Die Herren haben sich leider umsonst hieherbemüht, sie werden keinen Platz mehr erhalten können." Carlo entnahm

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 04.02.1916
Physical description: 4
: „Maison de France. Grandes Modes Parisiennes." Unter dem Schilde befand sich ein elektrischer Drücker, den Carlo berührte, worauf sich sofort eine kleine int Portale angebrachte Pforte geräuschlos öffnete. Die beiden Freunde durchschritten die herrschaftliche Ein fahrt und gelangten über eine mit dunkelroten^ Läufern belegte breite Marmor treppe in das elfte Stockwerk, das, in einem eigenartigen Galeriebaue ausgeführt, in einer Reihe von riesigen an den Wänden aufgestellten, von elektrischem Lichte

überflllteten Glaskästen eine Musterausstellung von reizenden Modeartikeln des raf finiertesten Luxus für die Damenwelt aufwies. „Das Paradies der Frauen, — der Vorgarten der Hölle", bemerkte Carlo ironisch lächelnd und öffnete eine Glastüre, die in ein großes hellbeleuchtetes Tinell, einen in italienischen Bauten mit Vorliebe dem Atrium der Römer nachgeahnrten, nur spärlich möblierten Vor- und Verbindungsraum führte. Ein dunkelblau livrierter Diener nahm ihnen mit tiefer Verbeugung hüte und Stöcke

ab. „Bereits starker Besuch?" fragte ihn Carlo. „So ziemlich, Sior Padrone, aber noch nicht auf der höhe der letzten Abende. Die Ereignisse scheinen die Leute auf den Straßen aufzuhalten." „Schon gut. Wo befindet sich Madame?" „2m kleinen Empfangsboudoire. Momentan glaube ich allein. Soll ich melden?" „Nicht nötig. Komm Vittorio." Der Diener öffnete mit einer abermaligen Verbeugung eine der verschiedenen Türen, welche die Verbindung des Tinells mit den Wohnräumen vermittelten. Die beiden Freunde betraten

Diplomatin der Entente, von Poincare und Grey akkreditier, — mein Busenfreund Vittorio Castelloni", stellte Carlo vor. „Also auch mein Freund", lächelte die Dame ver bindlich und reichte Vittorio ihre schmale mit funkelnden großen Brillantringen reichgeschmückte Hand." 2ch heiße Sie bei mir herzlich willkommen". Vittorio war sichtlich von allem, was er hier sah und hörte, überrascht und verlegen. Die Verbeugung, mit welcher er die Begrüßung der Dame erwiderte, fiel überaus linkisch aus. Ein Lächeln

die Signaltafel: Treno pet Tirolo. Nun, die neuen Verhältnisse werden uns diesen Ihnen verhaßten Namen bald gänzlich ver gessen lernen. Nicht wahr, Carlo?" „Bah, vorläufig brauchen wir noch Tirol, weil wir cs ja wenigstens zum größten Teil — noch für uns haben wollen. Was soll uns das Trentino bis San Michele oder Salurn? Wir wollen das ganze Land bis zur natürlichen Brennergrenze und womöglich ein Stück darüber, mag es nun heißen wie es will. Wir werden schon dafür Sorge tragen, daß es auch italienisch

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Tiroler Wastl
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Page 13 of 16
Date: 28.05.1924
Physical description: 16
ihm brausende Ovationen. Eine amerikanische Milliardärstochter heiratete ihn vom Platz, weg. Ein stiller Beobachter schrieb darüber dies Feuilleton . .'. Liquidiert? Eine Skizze aus dem Lebern Bon Hyfrat Josef E r l e r. „Welch, Paradies!" Ein den Knabenschuhcn kaum entwachsener Jüngling, blühend in der Bollkraft des Lebensmais, hatte in diesem Ausrufe auf der Terrasse in Monte Carlo seinem Ent zücken über die Naturschönheit dieses herrlichen Flecken südlicher Erde Ausdruck verliehen. „Jawohl, ein Paradies

, als ihr Schlupfwinkel glänzend ausgestattet ist. Sieh auf jenen prächtigen Bau hin, dort wohnt sie in fürstlichen Räumen." „Du meinst die Spielbank?" „Ja woher weißt du, mein Sohn, von derselben?^ „Ans den Büchern, gerade so wie ich weiß, daß Monaco ein Fürstentum unter französischenl Protekto^- rate, 22 Quadratkilometer groß ist und 7049 Einwohner zählt.^ !,,'Bravo, Junge, das nenne ich die Geogra phie im Kopse haben. Nachdem du aber von der Spiel bank in Monte Carlo gehört hast, werden dir auch die Gefahren

die Spiel bank von Monte Carlo kennen lernen und auch an der selben, — um diese ebenso allgemeine als grundfalsche Phrase anzuwenden, — dein Glück versuchen, wozu ich dir diesen Louisdor opfere." 1 Vater und Sohn begaben sich nun in die glänzenden Lokale dieser modernen Lasterhöhle. Kurt war zuerst ge blendet von der Pracht, welche dort herrschte, dann aber nahm das eigenartige Leben und Treiben an den Spiel tischen sein ganzes Interesse in Anspruch. Aufmerksam lauschte er dem Vater, der ihm das Spiel

die gewonnenen acht Goldstücke vom Tische. „Ties genügt für eine Probe, hier nimm deinen Gewinn und laß uns gehen, — die Luft hier ist schwül und ungesund." „Und dies viele Gold ist mein, Bater? Was soll ich damit?" „Kaufe dir eine Erinnerung dafür, — an dein Glück in Monte Carlo." „Nein, Vater, ich werde die Goldstücke mit mir nehmen, vielleicht finde ich bessere Verwendung dafür, für einen Armen unserer Vaterstadt." Glückstrahlend umarmte der Vater zur Verwunderung der Anwesenden seinen Sohn

. „Tu bist ein Goldjunge, Kurt, mit dir werde ich noch viele Freude erleben." — — — Kaum ein Jahr war seitdem verflossen und wieder treffen wir den Major Freiherrn von Z. mit seinem Sohne Kurt in Monte Carlo. Diesmal aber nicht in herz licher Umarmung, trotzdem sie sich erst vor wenigen Mi nuten nach mehrwöchentlicher Trennung aur — Spiel tische wiedergefunden hatten. Die wenigen Goldstücke, die Kurt dort einst gewonnen, hatten aus ihm einen anderen Menschen gemacht. Sie waren das Handgeld

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 08.02.1916
Physical description: 4
'Seite 4 „Inns bruck e r "4c e u est e Alle Lcchrr vvr-sh<rlrm. Im Reiche der €r!ofer. flas der fieheiimperkftätte der Trredenia. Zweiter Teil. Von Hofrat Jofef Erl er. < 4. Fortsetzung. ' 5. Das schlafende -Rom. „Ja, schläft denn Rom?!" rief in sichtlicher Empö rung Carlo Volano-Volpe, als er spät abends irn Automobile, mit welchem Conte Francani die Pres!- denza der „Pro Patria irredenta" vor dem Bahn Hofe erwartet hatte, durch die beinahe verödeten Straßen der heiligen Stadt

Auseinandersetzung hatte und so dann die angebotene Demission des Gesamtministe- rinms sofort annahm. Seitdem ist er für Nietnanden mehr zu sprechen gewesen außer für Giolitti, den er heute stundenlang empfing." .„Verwünschter alter Fuchs! Da ist sicher wieder seine Hand im Spiele! Ich habe ihm längst nicht mehr getraut. Er neidet Salandra den Erfolg und will uns die Partie verderben. Aber der Vaterlandsverrä ter soll . . . ." Carlo wurde unterbrochen. Mit einem heftigen Rucke hielt das Automobil vor dem Portale

", er gänzte Carlo, Der Portier verbeugte sich. „Sehr wohl. Sie werden alles nach Wunsch erhal ten. Cameriere, geleiten Sie die Herren in ihre Ge macher." 2n einer von südlichen Blattpflanzen gebildeten Ecke des Vestibüls saß in einen Strohfauteuil bequem zurück gelehnt ein einzelner Herr, in die Lektüre der Zeitung „l! 8eco!o" sichtlich vertieft. Bei dem Erscheinen der neuen Ankömmlinge hatte er durch die dunklen Glä ser, die seine Augen beschatteten, einen flüchtigen Blick auf dieselben geworfen

. Conte Morini aus Mai land, der bekannte Präsident der „Pro Patria irredenta" und Herr Volano, dessen Sekretär." „Volano? Der Ibaure klingt mir nicht fremd!" „Ja, Carlo Volano. Der Herr hat sich hier wieder holt gemeldet. Er soll österreichischer Emigrierter, — ich weiß nicht genau, ob aus Triest oder aus Trient — sein. Die beiden Städte verwechselt man ja so leicht." Der Fremde ließ das Goldstück in die längst bereit gehaltene Hand des Portiers gleiten. „Ich danke. Es hat mich nur interessiert

, weil ich selbst Emigrierter bin und gelegentlich die Bekannt schaft des Herrn, dem ich gewiß bereits wo begegnet bin, machen möchte." In diesem Augenblicke stürmte Carlo Volano die Treppe herab. Sichtlich nicht in bester Stimmung. „Was ist das für eine Wirtschaft in Ihrem Hotel. Herr Portier? Der Cameriere ist wie verschwunden. Schon dreimal habe ich geklingelt und Niemand meldet sich." „Entschuldigen mein Herr, die späte Stunde. . . Ich werde sofort. . „Na ja, wir sind ja in Rom, wo man mit den Hühnern zn Bette zu gehen

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Alpenzeitung
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Page 2 of 6
Date: 19.10.1934
Physical description: 6
Luigi, Me rano; Dr. Depretis Renzo, Rovereto; Bontadi Leo, Rovereto; Grigoletti Giorgio, Rovereto; Serg. Schimmenti Franco, Merano; Schwarz Giovanni, Merano; Moretti Giovanni, Merano. Gruppen der Schießstände: Merano: Riva 136, Fiorini 130, Egger 118, Schwarz 113; Rove reto: Depretis 12g, Grigoletti IIS, Bontadi 117. Meisterschaft und Gruppenwettkampf. Offi ziere: Cap. Diana Francesco, Cap. Abondanti Arturo, Sott. Ten. Brangiardi Renzo, Sott. Ten. Angileni Francesco, Cap. Abate Carlo, idem

. Unteroffiziere und Soldaten: Serg. Magg. Schimmenti Franco, Sold. Guzzinati Ottone, Cap. Diazzi Angelo, alle vom 231. Jnf.- Regiment Merano Militär - Gruppenwettkampf: 231. Infanterieregiment Merano E in z e lm e i st e r f ch a f t. U.N.U.C.J.: Wenter Carlo, Merano; Dr. Larcher Giuseppe, Merano; Baron Fiorio Antonio, Merano. idem. O. N. D.: Riva Luigi, Merano; Manto vani Pompeo, Merano: Dr. Paggetti G., Merano. Se r i e n s ch e i b e n: Zöggeler Giuseppe, Me rano; Langer Bruno, Bolzano; Cent. Fiorini

G., Merano; Serg. Magg. Schimmenti Franco, Me rano; Lafogler Simone, Bolzano; Riva Luigi, Merano: Müller Rodolfo, Merano; Langer Anto nio, Bolzano-, Egger Giuseppe, Merano; Lageder Luigi, Bolzano; Haller Giovanni sen., Merano; Sonvie Simone, Tirolo; Bauer Giovanni, Lana; Hofer Carlo, Glorenza; Dr. Depretis Renzo, Rove reto; Proßliner Francesco, Bolzano; Rainer Se bastiano, Senates; Weiß Giov. Bà, Merano; Ho fer Antonio, Vipiteno: v. Dellemann Luigi, An driano; Ungericht Giuseppe, Tirolo: Wagger Gior gio

, Lagundo; Gufler Giuseppe, S. Martino; Wen ter Carlo, Merano; Moretti Giovanni, Merano; Pöht Luigi, Scena; Fahrner Carlo, Merano; Un- terlechner Carlo, Gries; Ladurner Antonio, Me rano; Unterlechner Francesco, Gries. G l ü ck s fch e i b e: Langer Bruno, Bolzano; Schwarz Giovanni, S. Martino; Langer Antonio, Bolzano: Serg. Magg. Schimmenti Franco, Me rano; Cent. Fiorini Guglielmo, Merano; Grigo letti Giorgio, Rovereto; Moretti Giovanni, Me rano; Gufler Giuseppe, S. Martino; Riva Luigi, Merano; Lafogler

Simone, Bolzano; Müller Ro dolfo, Merano: Lochmann Andrea, Foiana; Hofer Carlo, Glorenza: Lageder Luigi, Bolzano; Weiß Giov. Batt., Merano: Zöggeler Giuseppe, Merano; Wagger Giorgio, Lagundo; Egger Giuseppe jun., Merano: Delucci Antonio, Merano; Schwarzer Giovanni, Appiano; Unterlechner Carlo, Gries; Sonvie Simone, Tirolo; Dr. Depetris Renzo, Ro vereto; Haller Giovanni jun., Merano; Kröß Carlo Merano: Mantovani Pompeo, Merano: o. Delle mann Luigi, Andriano: Riß Tommaso, Merano; Proßliner Francesco

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Tiroler Wastl
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Page 5 of 8
Date: 01.10.1916
Physical description: 8
werden. Es wurden Ver handlungen eingeleitet, denn Monaco ist trotz aller Freundschaft für Frankreich doch Ausland. Die Schwie rigkeiten müssen aber unüberwindlich gewesen sein, denn dieser Plan tarn nicht zur Ausführung. Dafür, wohl nm der gewal igen Entente die Freundschaft des noch gewaltigeren Monaco zu erhalten, erteilten die franzö sischen, englischen und russischen Militärbehörden ihren verwundeten oder erholungsbedürftigen Ofsiizeren be reitwilligst Urlaub nach Monte Carlo. Und in Monte Carlo

hat man dafür gesorgt, daß den Urlaubern die Zeit nicht lang werde. In Monte Carlo hat die fast völlig vereinsamte Halbwelt von Paris ihren Einzug gehalten. Es wird von diesen Persönlichkeiten ein Luxus entfaltet, der einfach Stau nen erregt. Aber auch sonst wird allerlei Kurzweil ge trieben. Im Kürsaal sang die Paulaire, tanzte die Otero, und die zwar nicht schöne, aber sehr begei sterte Isadora Duncan führte ihre neueste Creation vor: „Danse patriotique", ein Gemisch von Heuschrek- kenhüpfen

und Militärlaufschritt, wie ein englischer Offizier behauptet. In der Oper von Monte Carlo gastierte ein Ensemble von der Großen Oper in Paris und der Opera Comique, ferner das Theater Porte Saint-Martitn und ein Ensemble vom Renaissance. Die Preise für die Lebenshaltung in Monte Carlo ha ben die des Friedens ganz bedeutend überschrittet«. Daran tragen die galanten Damen aus Paris den größten Teil der Schuld. Sie zogelt so massenweise ins Land der Roulette, daß bald kein Unterkoinmen mehr zu finden war. Ueberall

wurden die Preise über boten, und da nun die Bevölkerung von Monte Carlo von jeher durch das Beispiel ihres Fürsten zu dem edlen Grundsatz erzogen wurde: „Nehmen, woher man's bekommt", sorgt man dafür, daß die Offiziere bei ihrer Abreise nach der Front nicht zu viel Geld mit- uehmen . 3m übrigen herrscht aber unter den Monegassen nicht viel Freude über den Krieg, denn man fürchtet, die staatliche Selbständigkeit des Vaterlandes zu ver lieren, und zwar an Italien. Man liebt die Italiener

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 05.02.1916
Physical description: 4
'Sette 4 Innsbrucker e u e ft e" kr. •■x>> Alle Rechte voroehatteu. Im Welche der GrlöTcr. Hu$ der (kheimwerknätte der Trredenta. Zweiter Teil. Von Hofrat Josef Erler. (3. Fortsetzung.) 4. Das Heim der Irredenta. Durch eine in der Rückwand des Tinelles befindl'che Türe geleitete Carlo seinen Freund Bittorio m das „Purgatorio", einen ziemlich geräumigen Saal) im modernen englischen Stile als Herrenklubzimmer ein gerichtet. Auf einem großen in der Mitte desselben befindlichen Tische

eine Bombe haltend und mit dem rechten Fuße den geborstenen österreichischen Doppelaar zer tretend. Vor dieses Standbild hatte Carlo Volano-Volpe seinen Freund Vittorio Castelloni geführt. „Hier kannst Du Dein „Pater Peecavi" beten, mein Junge. Du siehst, daß Unsere Ideale auch in der Maison de France hochgehalten werden. Run stehen wir knapp am Ziele. Das nächste Morgenrot kann uns hieiKrönung Unseres Werkes, die Erfüllung unserer kühnsten Träume bringen." Der Saal war bereits belebt. Gruppen von Herren

und beinahe germanischem Typus einem hochgewach senen schlanken Manne mit schwarzen blitzenden Augen und tmnklem Spitzbarte lächelnd die Hand reichte. „Dr. Bortolotti und Dr. Sebastians sieh, die sind auch da!" „Schwarz und rot, einst in der Heintat, feindliche Pole, hier gute Freunde. Zwei Großaugure, die ver ständnisinnig lächelnd, da sie sich auf unserem neu tralen Boden begegnen", bemerkte spöttisch Carlo. „In einem Punkte sind sie übrigens schon zu allen Zecken gleichen Sinnes

gewesen, — sie haben stets viel leichter ihre Ueberzeugung als ihre Wäsche gewechselt. Oe gu 8 tibu 8 non est disputandum. Ilebrigens ist es höchste Zeit, daß ich Dich mck den Koryphäen unseres Bundes, soweit dieselben heute hier anwesend sind, beginnt nrache." Carlo stellte nun seinem Freunde eine Reihe von Herren vor, wobei es sich zeigte, daß er mit seiner Behauptung, die eigenckiche Seele des Vereines zu bilden, keineswegs groß sprecherisch geprahlt hatte. Alle begegneten ihm mit einer ausgesprochenen

, über brachte ihm der Diener auf einer silbernen Platte eine Depesche. Conte Morini erbrach sie, überflog ihren Inhalt und reichte sie dann mit strahlender Miene Carlo. „Bitte, lieber Freund, teilen Sie dies den Versam melten mck." Carlo setzte die auf dem fische befindliche Glocke in kurze Schwingung. Im Saale verstummten sofort alle Gespräche. „Meitte Herren, ich habe Ihnen eine hochinteressante erfreuliche Mitteilung zu machen. Unser Bundes bruder Conte Francani depeschiert soeben aus Rom unserem

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 22.02.1916
Physical description: 4
Seile 4 „Innsdrucker Neueste' 'h. 59 Alle Rechte Vorbehalten. Im Weiche der €rlöfer. fln$ der Gcheimwerkltättt der Trredema. Zweiter Teil. Von Hofrat Josef Erl er. (13. Fortsetzung.) 14. Tod den A u st r i a c a n t i! Carlo Volano-Volpe und Vittorio Lastelloni waren beide in die gleiche Compagnie eines Alpini-Regimentes eingereiht worden. Gemeinsam hatten sie die Freuden Und Leiden des Soldatenlebens in der Kriegszeit mit- gemacht und waren beide im Laufe der Monate beför dert worden, — Carlo

fanden nur Artil leriekämpfe statt", meldeten die beiderseiiigen General stabsberichte, wobei der italienische den Nachsatz führte: „Auf unserer Seite selbstverständlich von wirksamsten Erfolge begleitet." Ein Postbote, der sehnlichst erwartet eingetroffen war, hatte heute sichtliche Bewegung in das sonst so ein tönige Leben im italienischen Schützengraben gebracht. Beide Freunde hatten das seltene Glück gehabt, einen Brief zu erhalten, — Carlo aus Paris, Vittorio aus Rom. Sie lasen

sie sich gegenseitig vor. Der aus Paris war natürlich von Madame Sun8-gene, die ihren Carlo nicht vergessen konnte, trotzdem ihr auch in ihrer Vaterstadt das Glück tteu geblieben war. Nach dem Muster der „Maison de France“ hatte sie dort eine „Mai5on d’ Italie" eingerichtet, — eine Ädee, die mit Rücksicht auf die warme Sympathie, die mmr dem neuen Verbündeten der Entente entgegenbrachte, in der Weltstadt an der Seine einen durchschlagenden Er folg erzielte. Tonte Paris wetteiferte, sich in der „Maison d’Italie

eintreffen werde, um ihrer „Maison d’ Italie“ durch einige seiner berühmten Konferenzen noch einen literarischen Glanz zu verleihen. Carlo lachte auf. „Der Mann ist ein Genie, von einem Spürsinn für Geschäfte begabt, der mich vermuten läßt, daß er dem Stamme Israel nahe steht! . . ." Was Madame Sans- gene noch weiter schreibt, ist zu inttm, als daß es Dich naher interessieren könnte. Ich will's mir später zu Gemüte führen. — Von wem hast Du den Brief erhalten?" „Von Mama aus Rom. Es ist ein Iammerbrief

nichts zu tun und dv chdabei keinen Augenblick Ruhe", brummte Carlo, folgte aber ttotzdem sofort dem erhaltenen Be fehle. — i Tor Capitano hauste in einer etwa hundert Schritte hinter dem Schützengraben gelegenen Felsenhöhle. Der Raum war nicht groß und auch nicht sonderlich bequem, dafür aber vollkommen kugelsicher. Darum hatte ihn auch der Capitano seine „Villa Ideal“ getauft. Die ganze Einrichtung bestand aus einem Feldbette und einem in der Umgebung requirierten Bauernttsche mit einigen schadhaften

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 12
Date: 22.10.1955
Physical description: 12
. Innerlich sagte er •in Gebet um Hilfe — nicht für ■ich, sondern für seine Frau, die zu litten *r nicht Manns genug war. Die alte Maddalena stand in ihrer schmutzigen kleinen Küche beim Herd und rührte in einem Topf. Ein dumpfes Gepolter, das aus dem schwarzen Eichenkasten kam, ließ sie hinblicken. Die Tür des Kastens öffnete sich und Carlo, der Einbrecher, trat heraus. „Schau, schau“, lachte ihr ein gefallener, zahnloser Mund, „du Faulpelz hast also doch nicht ver gessen, daß ar’ eiten muß, wer es sen

will!“ Sie trat heran und spie dreimal nach Carlos lederner Werk zeugtasche, wobei sie unverständli che Worte murmelte. „Schon gut, Alte“, brummte der Mann unfreundlich, „sieh lieber zu, daß du mir nicht über den Weg läufst! Es könnte Unglück bringen." Mit ein paar Schritten war er bei der Küchentür. „Schieb nicht den Riegel vor", sagte er noch, bevor er ging, „wer geht, weiß nie, wie er zurückkommt.“ Carlo konnte das alte Weib nicht ausstehen. Eigentlich konnte nie mand von der Gilde die alte Mad dalena

leiden, obwohl es kaum einen gab, der noch nicht bei ihr untergeschlüpft wäre. Erst wenn einem die Polizei auf den Fersen sitzt, läßt sich der Wert eines si cheren Verstecke« richtig ermessen. Und bei der Alten gab eg ein sol ches Versteck; eine verborgene Kammer, zu der es keinen anderen Weg gab als durch den schwarzen Kasten in der Küche. Darauf wa ren die alten Greifer noch nie ge kommen, sooft sie das alte Ge mäuer auch setton durchsucht hat ten. Carlo bewegte sich pfeifend die Rua Casilla hinab

. Was die Ta- | sehe enthielt, die er lässig unter S dem Arm trug, erriet niemand. Bald war Carlo am Ziel. Die Kas senräume der Banca di Viestra be fanden sich im Hintertrakt eines alten, gepflegten Hauses, das ein großer Garten umgab. Es dauerte keine fünf Minuten, bis Carlo eines der geschmiedeten Fenstergitter so weit hatte, daß er sich in den da hinterliegenden Raum schwingen konnte. Da war auch schon eine der Kassen, ein altes, gewichtiges Ding. Interessiert trat er näher, um den Mechanismus zu prüfen

. Ein leises Geräusch, das von ne benan kam, ließ ihn aufhorchen. Der Einbrecher versteckte die Ta sche mit dem Werkzeug hinter einem Schreibtisch, sprang ein paar Schritte zur Seite. Da öffnete sich auch schon die Tür und ein junger Mann trat herein. Carlo stand wie erstarrt. Auch der andere schien nicht wenig überrascht, jemand hier zu treffen. Er war gut gekleidet und schien Irgendwie zur Bank zu gehören. Tausend Gedanken schossen dem Einbrecher durch den Kopf. Sollte er einfach davonrennen

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Der Südtiroler
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Page 2 of 8
Date: 15.02.1928
Physical description: 8
nur zum geringsten j Teile verstand, genierte weder den Sprecher, noch die j Hörer. Der göttliche d'Annunzio wars, der zu den Römern i sprach. Sie klatschten wilden Beifall und hoben ihn dann i jubelnd auf die Schultern. Der Dichterheros konnte wieder z einen seiner billigen Triumphe feiern. Sein Ehrgeiz war j befriedigt. Der klingende Lohn dafür konnte ihm gewiß ! auch nicht entgehen. j ,* „Carlo Bolano, der überall dabeigewesen war, schritt ! nun ermüdet am Arme seines Freundes Vittorio dem ! Hotel „Minerva

" zu. „Nun, habe ich zu viel versprochen? Was sagst du zu i dem glänzenden Erfolge, den w.ir errungen haben?" „Carlo, ich bewundere dich und freue mich, daß Italien ! sich endlich doch gefunden hat." Carlo lachte auf. „Sich gefunden hat? Um dies abzuwarten, hättest du, ! graue Haare bekommen können. Die Geschichte wird ge- - macht, amico mio, von dem, der es versteht. Nur in der - Mache liegt die ganze Kunst." Ein Herr trat auf die beiden zu und lüftete höflich j seinen Hut. „Herr Carlo Volano, nicht wahr? Dürfte ich Sie ! bitten

gefolgt waren, einen Wink. Dann legte er seine Hand auf den Arm Carlos. „Carlo Volpe, ich verhafte Sie im Namen des Ge setzes!" Carlo fuhr auf. „Carlo Volano ist mein Name!" „Mir unbekannt. Carlo Volpe, der steckbrieflich von unseren Gerichten verfolgte Trientiner Kassendieb ist es, den ich verhafte. Meine Herren. Sie sind im Besitze des vom italienischen Justizministeriums vidierten Haftbefehles, — vollziehen Sie Ihre Pflicht!" Die beiden italienischen Zivilpolizeiagenten nähmen Carlo Volpe

Lebensgefahr, den österreichischen Polizei beamten in eine geschlossene Droschke zu bringen und ihn damit der drohenden Lynchjustiz des Volkes zu entziehen. Carlo Volpe war ihnen in dem furchtbaren Tumulte längst entwischt.

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Newspapers & Magazines
Der Südtiroler
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Page 1 of 8
Date: 15.02.1928
Physical description: 8
der Staatspolizei Trient. Mit Genehmigung des Verfassers Nachdruck verboten. 9 IX. Minen und Gegenminen. „Und Sie glauben mit Bestimmtheit, in dem Manne den Bankräuber Carlo Volpe aus Trient erkannt zu haben, Herr Kommissär?" „Es ist kein Zweifel, Eccellenza, ich selbst habe seiner zeit in Trient einen großen Teil des Prozesses gegen Volpe geführt. Ich habe ihn und seine Handschrift aus de« ersten Blick wiedererkannt. Wir haben gestern auch sofort auf telegraphischem Wege einen gerichtlichen Haft befehl

sein graues Haupt. „Der gute Fürst schätzt meinen Einfluß wohl zu hoch! S' ist eine böse Sache! Die Verhaftung des allbekannten Sekretär der „Pro Patria irredenta" im diesem kritischen , Augenblicke, wo ganz Italien auf einem Vulkane steht! Dies kann die unberechenbarsten Folgen haben." „Es ist das einzige Mittel, das unsere Sache retten kann. Ich glaube, nicht zu viel zu 'sagen, wenn ich be haupte, daß die Irredenta mit ihrem Sekretär Carlo Volano siegt oder fällt. Er ist die eigentliche Seele der ganzen

Bewegung, — die anderen sind nur Marionetten, die er geschickt am Schnürchen führt. Gelingt es uns, der Viper ihren Giftzahn zu entreißen, wird sie ein uns ungefährliches Reptil. Wenn uns Eccellenza dabei die Hand zur Hilft reichen, erweisen Sie auch Ihrem Vaterlande, das eine ge wissenlose Partei aus unsauberen Motiven an den Rand des Abgrundes gestoßen hat, einen unschätzbaren Dienst." „Recht schön — in der Theorie, Herr Kommissär, doch in der Praxis höchst gefährlich. Carlo Voland ist in Ita lien

schon populär." „Nicht Carlo Volano ist es, Eccellenza, dessen Ver haftung wir verlangen, sondern Carlo Volpe, der den Tresor der Kreditbank in Trient erbrochen und Hundert tausende daraus geraubt hat. Zur Beobachtung unserer Emigrierten der Botschaft in Wien zugeteilt, ist es mir ge lungen, den von der österreichischen Polizei gesuchten ge meinen Verbrecher zu entdecken. Was verschlägt es, daß er sich einen Namen .zugelegt hat, der in gewissen Kreisen dieses Landes populär geworden

? Nicht der Sekretär der „Pro Patria irredenta" Carlo Volano, sondern der Kassen räuber Carlo Volpe soll uns ausgeliefert werden. Kann diese Forderung verweigert werden, Eccellenza, wenn in Italien auch nur ein Funke Rechtsbewußtseins noch glimmt?" „Gut denn, Herr Kommissär, vermelden Sie Ihrem Chef und auch dem Fürsten Bülow, daß ich Ihren Wunsch zu erfüllen versuchen werde, — vielleicht ist es der letzte. , Dienst, den ich Ihnen noch zu erweisen vermag. Die Ver antwortung für alle seine Folgen lehne ich aber ent

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Der Südtiroler
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Page 1 of 8
Date: 15.09.1927
Physical description: 8
vorauszusehen, daß der Brief in der ! Oeffentlichkeit des Auslandes, zu Mißdeutungen Anlaß Im Reiche der Erlöser. Aus der Werkstälte der Irredenta. 2. Teil Krimmalskizzen von Kofrat Jos. Erler ehem. Leiter der Staatspolizei Trient. Mit Genehmigung des Verfassers Nachdruck verboten. 4 lV. Das Keim der Irredenta. Durch eine in der Rückwand des Tinelles befindliche Türe geleitete Carlo seinen Freund Vittorio in das „Pur- gatario," einen ziemlich geräumigen Saal, im modernen englischen Stile

Oberdank, in der rechten Hand ^ Fahne der Freiheit, in der linken eine Bombe haltend n ° mit dem rechten Fuße den geborstenen österreichischen ^appelaar zertretend. Vor dieses Standbild hatte Carlo Volano-Volpe seinen Freund Vittorio Castelloni geführt. „Hier kannst du dein „Pater Peccavi" beten, mein Junge. Du siehst, daß unsere Ideale auch in der Maison de France hochgehalten werden. Nun stehen wir knapp am Ziele. Das nächste Morgenrot kann uns die Krönung unseres Werkes, die Erfüllung unserer

, wie in seiner Nähe ein ziemlich wohlbeleibter Herr mit blondem Schnurrbarte und beinahe germanischem Typus einem hoch gewachsenen schlanken Manne mit schwarzen blitzenden Augen und dunklem Spitzbarte lächelnd die Hand reichte. „Dr. Bortolotti und Dr. Sebastiani, sieh, die sind auch da!" „Schwarz und rot, einst in der Heimat, feindliche Pole, hier gute Freunde. Zwei Großaugure, die ver ständnisinnig lächeln, da sie sich auf unserem neutralen Boden begegnen," bemerkte spöttisch Carlo. „In einem Punkte

sind sie übrigens schon zu allen Zeiten gleichen' Sinnes gewesen, — sie haben stets viel leichter ihre Ueberzeugung als ihre Wäsche gewechselt. De gustibus non est disputandum. Uebrigens ist es höchste Zeit, daß ich dich mit den Koryphäen unseres Bundes, soweit die selben heute hier anwesend sind, bekannt mache." Carlo stellte nun seinem Freunde eine Reihe voch Herren vor, wobei es sich zeigte, daß er mit seiner Behauptung, die eigentliche Seele des Vereines zu bilden, keineswegs großsprecherisch geprahlt

sie dann mit strahlender Miene Carlo. „Bitte, lieber Freund, teilen Sie dies den Versam melten mit." Carlo setzte die auf dem Tische befindliche Glocke in kurze Schwingung. Im Saale verstummten sofort alle Gespräche. „Meine Herren, ich habe Ihnen eine hochinteressante erfreuliche Mitteilung zu machen. Unser Bundesbruder Conte Francani depeschiert soeben aus Rom unserem ver ehrten Präsidenten, daß heute abends der König die Mi nister Salandra und Sonnino in besonderer Audienz emp fängt, um ihnen — wie aus dem Quirinale

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Der Südtiroler
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Page 1 of 6
Date: 01.08.1927
Physical description: 6
drei HolArelicfs mit den Bildern der Hl. Maria, der „Patrotra Bavariae" ches Hl. Josef als Schutzpatron des Landes T'rol und des Hl. Korbinians - Im Reiche der Erlöser. Aus der Werkflätte der Jrredenta. 2. Teil Äriminalskizzen von Hofrat Jos. Erler ehem. Leiter der Staatspolizei Trient. Mit Genehmigung des Verfassers Nachdruck verboten. 3 II. Die Politik im Zirkus. Während die beiden Freunde wohl noch eine Stunde Eim Kaffee faßen, erzählte Carlo ausführlich die ver schiedenen Abenteuer

, die er nach feiner Flucht aus Trient ,n Italien unter dem Namen Carlo Bolano, erst in Genua JJ n & Brindisi, wo er längere Zeit, zur Einschiffung nach Merika bereit, das Ergebnis der Tätigkeit der österrei- abgewartet hatte, später — als er sich in Rom und endlich in seinem dermaligen Mailands erlebt, wo er durch die Ber- onte Francani, der ihm stets hilfsbereit V W Seite gestanden war, den für ihn wie geschaffenen ; Men des Sekretärs der „Pro Patria irredenta" er- [ hatte. Es schlug die zehnte Abendstunde, sch

„Zum Besuche unseres Klublokales ist es noch zu früh," onte Carlo. „Bor Mitternacht findet man dort keine Me. Auch habe ich noch ein kleines Geschäft zu besorgen, ich • begleiten kannst. Es wird auch gewiß für 3 uicht ohne Interesse sein, da es dir gleich wieder Einblick in die Tätigkeit unserer rührigen Mailänder Station gestatten wird." Carlo bezahlte die Zeche, gab ^ sich tief verbeugenden Cameriere ein reichliches Trink- ymn Polizei perer fühlte Menthaltsorte Mung des Q gelb und verließ

dann mit Vittorio Castelloni das Re staurant. In der Galerie schlugen die beiden Freunde die Rich tung zum Ausgange auf die Piazza Manzoni ein. „Es ist besser, daß wir die Piazza del Duomo ver meiden," erklärte Carlo. „Demonstrationen, die bereits im Gange sind, recht zeitig aus dem Wege zu gehen, ist die gleiche Kunst, wie dieselben im richtigen Augenblicke zu arrangieren. Dies war von jeher meine Maxime und hat sich hier in Italien glänzend bewährt. Ich habe tatsächlich bisher noch nie mit den Behörden

. „Die Herren haben sich leider umsonst hieherbemüht, sie werden keinen Platz mehr erhalten können." Carlo entnahm seinem eleganten Portefeuille eine Karte und wies sie dem Portier vor. Da zog dieser tief seinen Dreispitz. „Ah, dann allerdings. Ich bitte die Herren, sich einen Augenblick zu gedulden." Er eilte zum Kassenlokale und verständigte den dort beschäftigten Sekretär. Derselbe ließ sofort seine Arbeit im Stiche und geleitete in zuvorkommendster Weise die beiden Freunde in das Innere des Theaters

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 26.08.1929
Physical description: 8
gemacht habe. Heute liegt dre Unverträglich keit, der Geist der gewalttätigen Herrschsucht auf der an deren Seite. Es ist die höchst Zeit, daß ein Mittler zwischen die bei den feindlichen Gruppen tritt. Dieser Mittler kann nur die Regierung sein, obwohl sie aus der einen der beiden Par- geien lärmten. Die Affen trommelten ein wildes Gelächter im Gestrüpp. Carlo schlug einen Bogen und schlich zum Hause zurück. Hinter einem Manybusch duckte er sich, lauerte. Juanda ^ag in der Hängematte auf der Terrasse

und schaukelte sich träge. Das rechte Bein hing lästig baumelnd aus dem seidenen Netzwerk und schleifte den kleinen roten Pantoffel aus dem vor Hitze knisternden Holzböden hin und her. Carlo starrte, da sah er, zehn Schritte von sich entfernt. Fern hinter einem Tamarindenbaum geduckt, gleich wie er selbst. Die Alanystaude ächzte, rsgnete Duft. Fera blickte sich um. Gleichmütig schleuderte er vorüber, hinauf zur Terrasse. Juanda hob den Kopf. Drei Tage. Jeder Tag ein leuchtend gewölbter, blau- glühender

von Myriaden Glühkäfern entzündet wurde Am Nachmittag des dritten Tages überfiel Fera den ! Bruder hinter dem Bungalow, schleifte rhn in den Wald, band ihn fußhoch über einen Termitenhügel an einen Baum- I knorren und stellte Mulug, den Diener, als Wache aus. Der Anschlag mißlang. Mulug band den Herrn los. Ja, Fera kam sogar am Abend auf die Terrasse, trat vor den auf springenden Carlo hin und bat ihn um Verzeih mg. Carlo blickte zaudernd und stellte die Bedingung, daß Fera mor- gen früh unverzüglich Jobal

verlasse, widrigenfalls er An zeige beim Gouverneur erstatte. Im übrigen forderte er bis morgen früh den Schlüssel seines Zimmers. Fera nickte, setzte sich, sah stumpf vor sich weder und trank. Er trank sehr viel. Mulug sah es vom Garten aus. in den er sich wund verkrochen hatte. Carlo trank auch. Neben chm saß Juanda. Mulug hörte, daß von der Heimat die Rede ging, in die Fera zurückkehren sollte. Fera habe das Fiber dieses verteufelten Sommers im Leib, vieles sei ihm, bei Gott, schon darum verziehen

, aber ... Da nahm Juaada Feras Zigarette zwischen die Zähne und Carlo ichwieg. Er trank. Die Brüder tranken sich zu. Tiefe Stille fummte. Die Nachtvögel lärmten nicht mehr. Wunderlich urd seltsam verspann Schweigen das sonst oon so gierigem Leben er füllte Dunkel. Der Mond vermummte sich mit bläulichen Gedünst. hing einen Augenblick eme rote, grinsend siarr> Maske an den Giebel des Hauses und verkroch sich wiedei hinter den lautlos atmenden Palmenwäldern. Juandt. wollte ans Meer, wollte schlafen gehen, überall

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 10.02.1916
Physical description: 4
Seüc 4 „Innsdrucker 'L: e ^ este" Alle Remie krrvehalken. Im Wehe der Erlöler. Mus der tiehtimwcrkftätte der Trredenta. Zweiter Teil. Von Hofrat Josef Erl er. , (6. Fortsetzung.) 7. Das rollende Gold. Salandra blickte überrascht auf. „Wer ist der junge Mann, der unangemeldet hier bei mir sich einzudringen erkühnt?" „Verzeihung, meine Herren, man scheint inein Klop sen iin Eifer des Gespräches hier überhört zu haben." „Carlo Volano, Sekretär unserer „Pro Patriairre- denta“ und mein besonderer

zur Unzeit wieder aufgetaucht und ,,(^a- landra Und Sonnino" wird unser Feldrus sein", sprach Carlo begeistert. Salandra warf dem jungen Manne einen dank baren Blick zu. „Nun denn, wenn mich das Vaterland noch einmal rufen sollte, so bin ich gern bereit, mich iroch einmal in seinen Dienst zu stellen. — Bis zum Pfingssvnntage will die Entente die Entscheidung? Glaubst Du, Svn- nino, daß wir sie bis dahin erzwingen können?" „Der Preis ist des Versuches wert, es gilt der Zu- kunft unseres Vaterlandes

." „Du denkst wie ich, wir haben uns wie immer, so auch in diesem großen Augenblick verstanden. Wir werden gemeinsam arbeiten und gemeinsam ernten." Die beiden Exminister drückten sich verständnisvoll die Hände. „Carlo Volano ist zum Diplomaten geboren, wie ich vorausgesagt, Conte Morini hat in der Wahl seiner Vertrauensmänner stets eine geschickte Hand bewiesen," schmunzelte selbstzufrieden der alte Patriot. „In diesem Augenblicke eilte ein hochbetagter Herr in sichtlicher Aufregung in das Burcau

:: der Bevölkerung. Die elegantesten Herren in ausgewählter Kleidung letzter Mode, die Proleta rier in: zerschlissenen Arbeitskittel. Carlo Volano emp- fieng sie alle, jung und alt. reich und arm, groß und klein, fand für alle beredte Worte und gab ihnen den goldenen Klang, der seinen Eindruck nie verfehlte. Mit strahlenden Mienen verließen alle begeistert das Hotel. Es rollte das Gold aus der „Minerva" in die Straßen Roms. Von Hand zu Hand. In aller Heimlichkeit und doch mit der Blitzschnelle eines Lauf feuers

verbreitete sich die Wundcrmär vom Goldregen, der sich aus dem Schoße einer neuen Danae über die heilige Stadt ergossen habe, bis in die entlegensten Vororte. Und plötzlich hatten alle Römer im Zauber banne des rollender: Goldes ihr pattiottsches Herz entdeckt. »Unter der Unzahl vor: Gästen des Salons Morini befand sich auch der Impresario des Teatro Costanzi, ein Keiner sehr beweglicher Herr, mit glattrasiertem Gesichte. „Was geben Sie jetzt in Ihrem Theater?" fragte ihn Carlo. „Die „Lena delle kette

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Lienzer Nachrichten
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Page 3 of 12
Date: 18.06.1937
Physical description: 12
es sich gesagt sein lassen, daß der kleinste Vorfall zu einem blitzschnellen Zugreifen Deutschlands führen werde. Carlo Noselli. ein zweiter Maleotti? Am 10. Äuni 1937 wurden zwei Italiener, die Brüder Carlo und Sabatio Noselli, in der Nähe vom Badeort Bagnolet in der Norman die, Frankreich, «ermordet aufgefunden. Sie wurden offenbar in ihrem Auto erdolcht und die Leichen dann ins Dickicht geschleppt. Im Wagen der Noselli wurde auch öine Höllen maschine entdeckt,- man hatte offenbar die Ab sicht, den Wagen

in die Lust zu sprengen und c^durch die Untersuchung zu erschweren, was aber durch den Negen vereitelt worden zu fein scheint. Carlo Noselli war Antifaschist und Grün der des italienischen Emigrantenblattes ,,'Giu- stizia e liberta" (Gerechtigkeit und Freiheit) und Haupt einer gleichnamigen Bewegung der italienischen Intelligenz im französischen Exil. Früher war Carlo Noselli ßnofeffor der Han delshochschule in Genua gewesen und Politisch wenig hervorgetreten,- nach der Ermordung Mateottis

durch die Faschisten am 10. Juni 1924 hat sich Carlo Noselli den Sozialisten angeschlossen und nach der Verkündigung der AuSnicHmsgesetze vom Oktober 1926 die Flucht des GozialistenführerS Turati ins Werk gesetzt, den er nach Korsika begleitete. Gr selbst kehrte nach Italien zurück, wo er 1927 zu einer Gefängnisstrafe und nach deren Verbüßung zu fünf Jahren Verbannung nach der Lipari— Insel verurteilt wurde. 1929 floh er auf aben teuerliche Weise in einem Motorboot nach Frankreich. Bei Ausbruch des spanischen

auf den interessanten Llmstanö hin, daß Carlo Noselli ebenfalls an einem 10. Iüni er mordet wurde. 1931 hatten die französischen Behörden wegen politischer Llmtriebe einen Ausweisungsbefehl gegen ihn erlassen, der je doch später wieder aufgehoben wurde. Wie man Geistliche ehrlos macht. IN einem süddeutschen Städtchen ereignete sich, wie ein Schweitzer Blatt kürzlich berich tete, folgendes: Der katholische Ortspfarrer war ein überaus beliebter Mann und als sol cher den örtlichen Machthabern der National sozialisten

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 18.02.1916
Physical description: 4
Seue 4 Alle Rechte Vorbehalten. Im Webe der Crlöler. Aus der ßcheimwnliftätte der Trredenta. Zweiter Teil. Von Hofrat Josef Crler. (11. Fortsetzung.) 12 . Wetterwolken. Die „Pro Patria irredenta“ hielt in ihrem Klub lokale, dem „Purgatorio" der Maison de France, großen Kriegsrat ab. Der Raum zeigte sich für die zahlreich Erschienenen heute zu eng. Die Sitzgelegen heiten konnten nur von Wenigen benützt werden, die Meisten standen dicht gedrängt. Als Carlo Bolano eintrat, traf er an der Türe

wieder die le gendären Mille von Marsala auferstehen! In diesem Sinne hielt Carlo Volano an die Ver sammelten einen begeisterten Appell, dem auch Beppino Garibaldi einige schwülstige Worte folgen ließ. „Im unsterblichen Namen Giuseppe Garibaldis, der einst ganz Oesterreich erbeben machte, werde ich Euch, Ihr tapferen Brüder, bis in das Herz des Feindes landes zum Siege und zu ewigem Ruhme führen!" schloß er pathetisch. „In Not!und Elend!" gellte da mitten aus der Schar der Zuhörer eine schrille Stimme. „Glaubt

. % Uebrigen sind bis auf wetteres interniert zu halten! Da die „Pro Patria irredenta" die HauptvereinigumI der aus Oesterreich Emigrierten ist, ersuche ich tue her^ ren, sich vor dem Herrn Delegaten zu legitimieren und gleichzeitig ihm ihren Entschluß bekannt zu geben." Conte Morini war mit Carlo Volano herbeigeeilt. „Ich bin Conte Morini, der Präsident der „psg Patria irredenta", Herr Capitano. Wir befinden uns hier in unserem behördlich genehmigten Klub und st protestiere gegen jedwede Beschränkung

unserer Person, lichen Freiheit." „Ganz nach Belieben, Conte. Wenden Sie sich zz! den kommandierenden General, dessen Befehle ich rar auszuführen, nicht aber zu rechtfertigen habe, tyz Delegat, ich bitte “ — In etwa einer Stunde war die Amtshandlung durch. [ geführt. Von den Hunderten der Emigrierten, die dm Saal füllten, hatte sich kaum ein Dutzend — darunter Carlo Volano und Vittorio Castelloni — für der Eintritt in das stehende Heer entschieden, die überwie gende Mehrzahl hatte die ln Aussicht

Maßnahmen entsprechen nur dem ErnH der großen Zeit." * „Der Ernst der großen Zeit!" spottete Carlo Volum,, als er mit Vittorio zwischen den Earibinieri das Ti- nello durchschritt. „Wie singt doch Mignon? Kennst Tu das Land, wo die Zittonen blühen, die PalnM rauschen, Goldorangen glühen? Nun, caro amico, hst Du Dein erträumtes Eldorado kennen gelernt. M verzage nicht, — auch aus der Apeninneninsel kW nicht ewig blauer Himmel glänzen. Wenn ein Ge wittersturm die Lüfte reinigen soll, darf

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Der Südtiroler
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Page 1 of 6
Date: 15.07.1927
Physical description: 6
. 2. Teil Kriminalskizzen von Hofrat Jos. Erl er ehem. Leiter der Staatspolizei Trient. Mit Genehmigung des Verfassers Nachdruck verboten. '2 Vor dem Riesenfenster eines solchen hemmte er plötzlich " ic Schritte, warf einen überraschten Blick in das Lokal und eilte dann, einem raschen Entschlüsse folgend, durch die des warmen Abendes halber weitoffenstehende Eingangstüre aus einen mit ausgesuchter Eleganz gekleideten Herrn zu, den ^ durch das Fenster an einem Einzeltischchen entdeckt hatte. „Carlo

, alter Freund, bist du es denn wirklich?" Beide Hände streckte er ihm entgegen. . Der elegante Herr blickte erstaunt von seinem Teller H auf welchem er soeben einen Fisch kunstgerecht zer legt hatte. „Pardon. Mein Name ist allerdings Carlo, — Carlo Älano." „Ach was, Volano! — Volpe, kennst du denn nicht deinen alten Freund und Genossen Vittorio, — ^ttorio Castelloni?" „Madre santissima! Vittorio? Um Himmelswillen, leusch, wie hast du dich verändert!" j. "Wirklich? Des bißchen Bartwuchses halber

dienstbeflissen einen zwei ten Sessel gebracht und Vittorio Castelloni nahm der ein ladenden Handbewegung seines Freundes Folge leistend, am Tischchen Platz. Carlo Volano-Volpe füllte zwei Kelchgläser mit rubin funkelnden feurigen Valpolicellaweine. „Evviva UJtalia!" rief er, sein Glas erhebend. „Abbassa l'Austria!" erwiderte Vittorio und ließ sein Glas an das des Freundes klingen. Der lachte befriedigt. „Ich sehe, wir sind die Alten geblieben." „Und werden es bleiben für Zeit und Ewigkeit." „In Liebe

in Trient geglaubt, daß du nach deiner famosen Flucht den Tod in den Wellen der Etsch gesucht und gefunden habest." Carlo lachte hell auf. „Hat man dies wirklich? Mein Abschiedsbries war eigentlich nur für die Polizei bestimmt, um die würdige Dame an der Nase herumzuführen und sie wieder ein mal die aus der spanischen Persiflage-Operette „La Grau Via" sattsam bekannte köstliche Rolle der Gefoppten spielen zu lassen. Meine Trientiner Landsleute hätte ich für ge scheiter gehalten, als daß sie je hätten

glauben können, daß Carlo, Volpe einen seiner gelungensten Streiche durch einen seiner ganz unwürdigen Abgang um den beabsich tigten Erfolg bringen würde. Was ich bezweckte, habe ich erreicht. Die Trientiner Polizei hat sich mit meinem Tode abgesunden und mich in Ruhe gelassen, dafür aber ihre ganze Tätigkeit in einem politischen Prozesse entfaltet, den sie in beliebter Manier rücksichtslos allen jenen ge macht hat, die je mit mir in Berührung zu kommen das Vergnügen, oder besser das Verhängnis

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 01.02.1916
Physical description: 4
die schritte, warf einen überraschten Blick in das Lokal und eilte dann, einem raschen Entschlüsse folgend, durch die ddes warmen Abendes halber weitoffenste hende Eingangstüre auf einen mit ausgesuchter Eleganz gekleideten Herrn zu, den er durch das Fenster an einem Einzeltischchen entdeckt hatte. „Carlo, alter Freund, bist Du es denn wirklich?" Beide Hände streckte er ihn: entgegen. Der elegante Herr blickte erstaunt von seinen, Teller auf, auf welchen: er soeben einen Fisch kunstgerecht zer legt

hatte. „Pardon. Mein Name ist allerdings Carlo. — Carlo Volano". . ,Flch was, Volano! — Volpe, kennst Du denn nicht mehr Deinen alten Freund und Genossen Vittorio. — Vittorio Castelloni?" > , „Madre stmtisfima! Vittorio? Um Himmelswillen. Mensch, wie hast Du dich verändert?!" „Wirklich? Des Bißchen Bartwuchses halber, zu dem :ch mich notgedrungen entschlossen habe, um die öster reichischen Polizeihunde von meiner Fährte abzulen ken? Daß es mir gelungen ist, hat mich entschieden mehr gefreut als die Erfahrung

v-talien hier an meiner Seite zu haben. He, cameriere, ein zweites Glas und Besteck! Selbst verständlich bist Du mein Gast. Hier essen und trinken wir ein bischen besser als am Mittagstische, den wir einstmals in den Trientiner Polizeiarresten brüderlich geteilt haben." # Der Cameriere hatte bereits dienstbefließen einen zweiten Kessel gebracht und Vittorio Castelloni nahm der einladendden Handbewegung seines Freundes Folge leistend, an: Tischchen Platz. Carlo Dolano-Volpe füllte zwei Kelchgläser

der abwechslungs reichen, landesüblichen Speisefolge einer italienischen Abendmahlzeit wurden alte Erinnerungen ansgetauscht und die gegenseitigen Erlebnisse erzählt. „Ja, per bacco", unterbrach sich plötzlich Vittorio, wie kommt es denn, daß Du überhaupt noch am Leben bist? Man hat doch allgemein in Trient geglaubt, daß Du nach Deiner famosen Flucht den Tod in den Wellen der Etsch gesucht und gesunden habest." Carlo lachte hell auf. „Hat man dies wirtlich? Mein Abschiedsbries war eigentlich

nur für die Polizei bestimmt, um die würdige Dame an der Nase herumzuführen und sie wieder einmal die aus der spanischen Persiflage-Operette „La Gran Via" sattsam bekannte köstliche Rolle der Gefopp ten spielen zu lassen. Meine Trientiner Landsleute hätte ich für gescheiter gehalten, als daß sie je hätten glauben können, daß Carlo Volpe einen seiner gelun gensten Stteiche durch einen seiner ganz unwürdigen Abgang um den beabsichtigten Erfolg bringen würde. Was ich bezweckte, habe ich erweicht. Die Trientiner

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