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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 12
Date: 17.06.1920
Physical description: 12
den von Carabinieri untersagt. Wenn man sie georderte, den Befehl ihrer vorgesetzten Be hörde vorzuzeigen, waren sie außerstande es zu !un. Lon vielen Seiten wird berichtet, daß die Mer des Gesetzes bei solchen Gelegenheiten ti::n einfach erklärten: „Wir sind Carabinieri und können tun, was wir wollen.' Wenn es mt der Rechtssicherheit soweit bestellt ist. dann braucht man sich freilich über gar nichts mehr zu wundern, als dsrüber, daß dieses System überhaupt möglich ist. Die BeHürden haben — davon

? Pollerschießen — aus ein mal stcuitsg-sährlich. obwohl anläßlich einer hxhzeit in Brcmzskl die Carabinieri selbst ver legten, das; gesellen werde. Freilich galt es düiimls nicht ein kirchliches Fest zu feiern, son- 5?rn die Verheiratung eines Mailänders zu vkiichönen. Die rot-weißen Fahnen sind auch !!.ia:5?.i'fährl!ch. Wer hat etwas dagegen ge !qt. wenn die Trentiner seinerzeit bei jeder Etlecienheit demonstratio ihre Landesfarben ü-brauchien? Platzmusiken wurden verboten. Verbot, Verbot und nochmals Verbot

geschrie ben: Am Samstag, den 12. Juni, 1U Uhr vormit tags, wurden der Bürgermeister, der Pfarrer, der Cemeindeverir alter, der Obmann der Tiroler Volkspartei-Ort5gruppe, der Kapellmeister und der ehemalige Sch-itzenhauptmaun in die Kanzlei der Carabinieri vorgeladen. Es wurde ihnen ein Schreiben vorgelegt, über dessen Herkunft der Bri gadiers keine Ausliärung geben wollte: auf Erund dieses Schreibens ordnete er an, daß mit Ausnah me der P-'vzeijion keinerlei Veranstaltung am Herz Jesu-Sonntag

auf dem Nathauspl.?tze sein Ende fand, blieb die Menge beisammen, de monstrierte vor der im Nathause untergebrachten Wa.i'stulie der Carabinieri. indem unter starker Erregung die Freigabe der Verhafteten gefordert wurde. Es mochten ungefähr 2t)tX1 Mann beisam men gewesen sein Da begingen die Carabinieri die Unklugheil mit aufgepslanzteem Bajonett die Wachstube zu oerlassen und davor mit Gewehr fertig Aufstellung zu nehmen. Als der Komman dant nun die Menge aufsuri)erte. sich augenblicklich zu zerstreuen

, widrigenfa'.ls das Feuer eröffnet würde, erreichte die Erregung der Menge ihren Höhepunkt, Lie allgemeine Erbitterung über die ses unwillkürlich als Herausforderung ausgefaßte Vorgehen der Carabinieri kam mit elementarer Gewalt zum Durchbruch Es flZ^en Steine gegen die Carabiniuri, die sich aus Las hin wieder in ihre Wachstube zurückzogen und die Eingangstüre ab riegelten. Mittlerweile wurden zwei Männer von der Menge beauftragt, wegen der Freilassung der Gefangenen mit den Carabinieri zu unterhandeln

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 3 of 8
Date: 19.06.1920
Physical description: 8
Elaui'ciibirnft und vaterländische Begeisterung Art. ,>Lon>. gleichen Eisen sind ja noch die Jun- k-ii u,ie die ^.Uen.' Und der Bundesl?err herrscht -!^ch noch »lit gleicher Kraft über das liebeTirolev kn?> ;ur Zeit Ler Väter. .F'un'.cme' Jnheftncchnre. Aus St. Ulrich in Eivleii n!rd uns unterm IL. Juni geschrieben: !?>> ^oigcer'ich.'inungen nach war der Herz-Jesu- cnin^g ein kritischer Tag erster Ordnung: auch v^ne FaU. Untren Carabinieri scheint die Aus- i^rsch-..ntt der Hohenfeueranbrenner der juchezen

er mit. hichcifiiiahme einer Bagatelle wegen und die brüske Art d-er Abführung hat begreiflicherweise ue Levoiterung auf das Höchste empört. Wie man ^->rt, sM gemeine Rachsucht und Angeberei im ^k>'le sein. Es wurden beruflich Südländer hieher Ersetzt. die neben dem Berufe, mehr die Ausgabe Zu hoben scheinen, die Carabinieri über alles zu unterrichten und ein solcher Südländer heißt es, M-'e dem Jungen die Suppe eingebrockt-, näher oetannte Einzelheiten sprechen sehr dafür. Diese humane' Berhastung und Eskorte

. Trotz des Regens sah man recht viele Feuer auch auf den höchsten Höhen. Es war ein freudiger Anblick. Auch unsere Musikkapelle spielte. Ein Bravo allen, die mitgewirkt haben! Leider gabs auch einen Skandal, aber nicht von Seite der Bevölkerung. Schon während des Tages war ein starkes Ausgebot Carabinieri und Finanzer zu se hen, die aus die Prozession warteten, wahrscheinlich, um sich, dann auf allenfalls mitgetragene Fahnen zu stürzen. Doch es ward nichts damit. Dafür gabs abends eine Entschädigung

. Außerhalb des Dorses war ein schönes Feuer-Herz mit einem Kreuze da rüber zu sehen. Dieses Symbol des Herzens Jesu muß schon sehr aufreizend gewirkt haben. Denn die Carabinieri hatten nicht Eiligeres zu tun, als dorthin zu gehen, die Veranstalter zu verhaften. Sie schrieben die Namen derselben auf und ließen sie nach einiger Zeit wieder frei. Ueber dieses Vorgehen war die ganze Bevölkerung sehr entrü stet. Dürfen wir wirklich unseren religiösen Sinn nur mehr innerhalb der Kirchenmauern äußern

? Ist das Kreuz ein staatsfeindliches Zeichen. Hätten wir dafür sollen Freimanrersymbole strahlen lassen. Wo bleibt die „gerühmte' Achtung vor den Ge bräuchen und religiösen Gefühlen des Volkes? Of fenbar handelten die Carabinieri in höherem Auf trage. Wir haben den Eindruck, daß gegen uns der Kulturkampf beginnt. Auch auf einige Knaben machten die Wächter der Ordnung Jagd, die sie bei einem Feuer getroffen hatten. Wirktich lächerlich! Wo das ganze Tal von hundert Fe srn flammte. Der Besonnenheit

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Volksblatt
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Page 3 of 8
Date: 14.07.1920
Physical description: 8
und sie gingen mit dem Bewußtsein nach Hause, daß durch diese Aussprache beim Zivil- kommissariate die Fahnenfrage für Algund gelöst sei. Doch man hatte die Rechnung ohne Hie Carabinieri in Grätsch gemacht! Am 4. Juli war Konzert der Algunder Musikkapelle in Forst. Zu diesem Kon zerte waren auch die beiden Fahnenschwinger Wolf und Hölzl geladen. Wie nun Wolf mit der ein gerollten Fahne sich zum Konzerte nach Forst begab, begegnete er bei der Forsterbrücke dreien Carabinieri des Postens in Grätsch sowie

1>eren Dolmetsch, einem alten österreichischen Gendarmeriewachtmeister iu Pension. Diese konfiszierten nun frischweg die vom Zivilkommissariate Meran als selbstverständlich erlaubt erklärte Fahuenschwingerfahne. Wolf legte in aller Ruhe dagegen Protest ein und wies auf -das Urteil des Zivilkommissariates Meran hin, das das Fahnenschwingen für erlaubt erklärt habe. Doch jeder Einwand war vergebens. Ja, er mußte aus einigen gefallenen Aenßerungen erkennen, daß gerade dieser Freisprach den Carabinieri

auf die Nerven gegangen wäre und es machte ihm den Eindruck, daß sie gerade deswegen mit ihm noch ein „Hühn chen zu rupfen hätten'. Gewiß eine merkwürdige Erscheinung,, daß untergeordnete Wachorgane sich so über das Urteil ihrer vorgesetzten Behörde hinweg setzen können! Hoffentlich wird das Zioilkommissariat die Carabinieri entsprechend aufklären, die konfis zierte Fahne zurückstellen lassen und verhindern, daß sich solch unuotwendige Konfliktsfälle wiederholen. Daß dieselben der Bevölkerung auf die Nerven

gehen müssen, wird jedermann verständlich finden. Algund, 9. Juli. Die am 4. d. M. von den Carabinieri iu Grätsch an der Forsterbrücke kon- fiszierte Fahne der Fahnenschwinger von Algund wurde gestern vom Zivilkommissariate in Meran, wie dasselbe schon bei der Intervention der Ge- meindevorstehung iu Algund am 5. d. M. zuge sichert hatte, wieder zurückgestellt und vom Fahnen- schwinger Hölzl nach Algund zurückgebracht. Diese entgegenkommende Haltung des Zivilkommissariates iu Meran

hat die Bevölkerung angenehm berührt. Die etwas übereifrigen Carabinieri dürften sich von der Wahrheit des alten Erfahrungssatzes überzeugt haben, der da lautet: „Blinder Eifer schadet nur.' Tarsch, 8. Juli. Am 6. Juli verschied hier Johann Wöruhart, genannt Kuen-Honnes, 56 Jahre alt, nach kurzem, schmerzlichen Leiden. Erst voriges Jahr ist sein Weib gestorben, waS ihn sehr angriff. Johann Wörnhart war allgemein beliebt, sehr dienstfertig und ein geschickter Zimmermann, anderseits aber seinen acht minderjährigen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 8
Date: 08.06.1920
Physical description: 8
und (gebrauche zu ach- j ten, so gingen einem Jahrhunderte alten Gebrau- j che entsprechend, auch die Schichen mit ihren > Stutzen mit. Was die Carabinieri in Dinschgau trel- ! bcn. Aus Latsch wird uns unterni 5. Juni beuchtet: Bei prachtvollem Wetter fand vorge stern die Fronleichnamsprozession statt. Die Beteiligung daran war überwältigend grog, besonders von Seite der Männerwelt. Die im posante religiöse Kundgebung rührte nach eige ner Aussage sogar die strammen Carabinieri. Achnliches hatten sie nie

gewesen sein. Schon wäh rend des Hochamtes schweiften die Carabinieri herum, um den Gräuel zu entfernen. Während der Prozession bemühten sie sich, eine solche Fahne, die auf der „Burg' aufgesteckt war. ver- sch:vinden zu inachen. Mit'jenem elastischen Lchivunge, wie einst der böse Remus seinem Bruder Romulus zum Trotz di? Maucrn Noms iibii sprang, schwebte ein Carabinieri von der Ltrcche in Vurganger hinein, kletterte mit Kat- Mb^hendigkeit aus einen Apfelbaum und melk te mir b'id?n Händen am Fahnentuch

auf dem Turme der Bühelkir- flattert-. Die Carabinieri, die den Kirchen- Urständ nicht zuhause trafen, richteten (in Ge genwart) vor dem Dienstpersonal ihr Feuer ^uf ihn. Allein die feindliche Batterie war bald Anschweigen gebracht, denn gerade dos wel- »^ Elitär hatte in jener Kirche so vcmdalisch f.^ust. daß darin kein Gottesdienst mehr AUtfmden konnte. Wegen Uebsrgabe der Kir- zur Reparatur rubte der Schllislel länalt in ^Der Tiroler'' verschiedenen fremden Händen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 12
Date: 17.06.1920
Physical description: 12
vew? .Di« Tkrolerl Donnerstag, Ven 17. Jum 19U. ^ ' ! , -'„ ^ '' « . , AU 1.^ >5 Herr Generalkommissär, haben Sie einmal gespro chen und hundertmale durch die Tat bewiesen. Am Fronleichnamsfeste und gestern, am Herz Jesu» Sonntage, haben die Carabinieri in Ihrem Auf trage mancherorts die Prozessionen durch Wegnah me von Fahnen und anderen Sckkaturen gestört, um so dem Volke wahrscheinlich die „Achtung' vor den ortsüblichen Sitten und Gebräuchen zu be weisen. Hätten Sie gestern

des Festtages war die Hauptstraße herrlich mit den Tiroler Flaggen geziert. Leider mußten die Fahnen infolge des Einschreitens der Carabinieri bald wieder eingezogen werden. Dafür wurde aber umso energischer beim Amt und beim Auszug der Prozession gepöllert. Nun schritten wieder die Carabinieri ein, verboten das Pöllern neuerdings und nahmen die vorhandenen Pulver» vörräte, es war ca. ein Kilo, weg. Als es aber die zwölfte Stunde schlug, krachten die Pöller aber mals, was die Carabinieri zur Einvernahme

der Gcmeindeinäirner und des alten Pfarrers veran laßt?. Es wurde den Herren Gemeindevätern ein geschärft, es dürfe nicht gepöllert werden. Dies« scheinen aber mit der Angelegenheit nichts zu tun gehabt zu haben, denn veim Betläuten am Abend pöllerte es wieder. Die Carabinieri stellten wieder Nachforschungen an und wollten der Schießerei ein Ende machen. Sie hatten wieder wenig Erfolg, denn als die Bergbeleuchtung begann, und zahl reiche Feuer aufflammten, krachte es gleich an meh reren Orten. Als sie in der Nähe

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 16
Date: 07.03.1920
Physical description: 16
ein Darlehen von etwa Iv.lM Lire gegen übliche Verzinsung und sichere Hypothek. Ernste Anträge werden erbeten an die Leitung des Iesuheims in Eirlan unter Bekanntgabe der Bedingungen. kirchliche Angelegenheiten und die Carabinieri Aus Brixen wird uns untery, 5. Mär< berichtet: Das hiesige Zivilkommissariat verlangte im vori gen Jahr über Betreiben des öS. Divisionskominan» dos und der Carabinieri. daß jedesmal von den Seelsorgern die Kreuzgänge und Bittproz-'ssionen und die Priesterlonserenzen angemeldet

wenden mußten. Es ist vorgekommen, daß Psurrer ven Carabinieri aus der Kirche vom Amte weggeholt und zum Militärkommandanten geführt wurden, weil ein Kreuzgang ohne vorher beim Station?- kommando angemeldet worden zu sein, verkündet worden war. La. wegen der Versehgänge wurden sol-,ar Psarrer von Carabinieri zur Rechenschast gezogen. Wir sragen: Ist das Ziviltvmnnssirlat berechtigt, die Anmeldung von Prozessionen, Prie sterkonferenzen zu verlangen? Wir haben noch die österreichischen Gesetze

und nach diesen steht den Prozessionen kein Hindernis entgegen: aich Prie sterkonferenzen und selbst Patrozinien sind nichts Politisches Möge die Volkspartei auch da zugreisen und Klarheit verschaffen und dem Ein greifen der Carabinieri einmal das Hano^ erk le gen. Allerlei aus Srunes. Man berichtet uns unter dem 4. März von dort: Am 3. März fand im Gast haus zur Blitzburg die Generalversammlung der Fcuenrehrkaxelle von Vruneck statt. Schriftführer Danüas erstattete einen eingehenden Tätigkeit?^ bericht seit

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 8
Date: 17.02.1921
Physical description: 8
. — In Sarnthein wurde dm Josef Premstrahler von einem Unbekannten w.i, j Wien, der bei ihm übernachtete, eine silbern Uhr im Wert von IVO Lire ae^tol'Ien. Zur Verhaftung von sechs Burschen in Branzoll. Das Kommando der Compagnia esterna der kgl, ital. Carabinieri teilt uns mit: Unter Berufung auf § 19 des Preßgesetzes ersuche ich um Atchiah. me nachstehender Berichtigung der in der Nr l?! vom 21. Jänner 1921 des „Tiroler' enthaltene» Notiz mit der Aufschrift „Ein Auftritt mit den! Carabinieri

und dessen Folgen'. Der Anlaß M Verhastung der sechs Burschen seitens der Caw binieri war nicht ein heftiger Austritt, sonder» das Absingen revolutionärer Lieder auf der S.ia< ße seitens der Burschen. Diese traten in das b'-ast- Haus „Zum Schwarzen Adler' in Branzoll. wo s» > wnter sangen. Die Carabinieri forderten sie aus, ihnen zur Ausweisleistung in die Kaserne zu sol- gen. Kaum traten die Burschen aus dem Gasthaus, überfielen sie die Carabinieri und behandelten sit mit Faustschlägen und Fußtritten

. Die Carabinie ri überwältigten sie und führten die Burschen in die Kaserne ab. Es ist nicht wahr, daß die Berhas- teten in der Kaserne von den Carabinieri geschla gen wurden, was auch nicht aus der von den Ver, hafteten vor dem Richter gemachten Aussagen her vorgeht. Es ist nicht wahr, daß zwei von den Mr> hafteten aus den Fenstern entwichen. Es ist schlich lich nicht wahr, daß einer von den Mißhandelte» ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mußte. Kopfverletzung infolge Sturzes. Der 49jähngt verheiratete Karl

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Bozner Nachrichten
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Page 4 of 8
Date: 10.12.1919
Physical description: 8
sten Schimpfwörtern. Die Frau flüchtete über die Zaune gegen die Reichsstraße hin und rief, daß sie die Carabinieri holen gehe. Alois Pedrotti kehrte wieder in den Stadel zurück. Diese Szene hat die Bäuerin Agathe Hell mitangehört und da sie Furcht hatte, Pedrotti könnte nach seinen früheren Drohungen den Stadel anzünden, ^lief sie zum Stadel, um zu sehen, was Pedrotti dort mache. Dieser kam aber bald hierauf vom Stadel heraus und bemerkte zur Hell, daß er in die Etsch springen werde, die Hütte

er den auf den Brandplatz eilenden Ortsbewoh-! nern höhnische Bemerkungen, wie: „schauts! wie es brennt' zurief. Marie Pedrotti war! inzwischen mit ihrer Tochter Johanna fort geeilt, um die in der Bahnhofwirtschaft wohnenden Carabinieri herbeizurufen. Als sie dort ankam, hatten die Carabinieri ge-! rade entdeckt, daß es in der Ortschaft, brenne. Marie Pedrotti schrie nun den Ca- > rabinieri zu: „das hat gewiß mein Mann' getan!' und eilte auf den Brandplatz. Alois Pedrotti, welcher trotz des Brandes lang sam den Bahnhof

zu ging, wurde noch am' Wege dorthin durch die Cargbinieri festge- i nommen und gab an, er habe das Feuer nicht gelegt, wohl aber habe er mit der Pfeife geraucht und es sei möglich ,daß durch sein Verschulden der Brand entstanden ist. Er habe eine Zeitlang im Stadel geschlafen und während dieser Zeit sei das Feuer ausgew u chen. Möglich sei auch, daß Kinder, die mit Zündhölzchen vor dem Stadel spielten, das Feuer verursachten. Pedrotti sah von der Carabinieri-Kaserne ganz ruhig dem Feuer- zu und sagte

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Volksblatt
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Page 6 of 8
Date: 13.12.1919
Physical description: 8
eingeweiht. Garelli war mit dem Plan einver standen und versprach, denselben zu fördern und vütauszuführen. In Wirklichkeit setzte er aber den EarabUneriposjen zum Z necke der Betretung der Diebe von Orr und Tag des auszuführenden Ein- druchsdiebstahles in Kenntnis. Auf Grund der Anzeige des Garelli legten sich mehrere Carabinieri m der Nacht vom 16. auf den 17. September 1919 bis Mitternacht im Hause des Alexander v. Eghen in Terlan auf die LMer, sie taten diese aber auf solche Weise, daß das rege Leben

im Hanje schon von außen zu erkennen war. Als Volkan, Bon- massad und Garelli zum Hause Egheus kamen, siel ihnen die Unruhe im Hause sofort auf und sie be schlossen, abzuwarten, bis Ruhe werde, die bald nach Mitternacht eintrat, weil die Carabinieri um diese Stunde abzogen, da sie wahrscheinlich der An sicht warev, daß der Diebstahl in dieser Nacht nicht mehr zur Ausführung kommen wird. Als nuu Ruhe im Hause Egheus eingetreten war, schritt Volkan und Bonmassar an die Ausführung des Diebstahles

, daß er ein Südländer und nichts weniger als ein Cara binieri Marschall sei. Wirkliche Carabinieri führ ten ihn auf Nummer sicher. Er scheint zwei Helfer besessen zu haben, die sehe aber eiligst aus dem Staube machten. Trient und seine Umgebung ist wieder von einer gefährlichen Plage befreit worden. Dem Eifer der dortigen Carabinieri ist es endlich gelungen, eine äußerst tätige Diebsbande dingfest zu machen. Als erster ging der siebzehnjährige Humbert Merlin aus Verona in die Falle. Um sich zu rechtfertigen gab

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 8
Date: 22.06.1920
Physical description: 8
eines großen Feuers. Schön ist's gewesen und noch schöner wäre es geworden, wenn nicht die Carabinieri, wie an anderen Orten auch hier mit ihren Verboten groß getan hätten. ZNilchabZs^s in Nersn. Infolge der eingetre tenen geringen Milchanlieferung wird zur Kennt- gebracht, daß ab Montag, den 21. Juni, an Vormittagen nur Milch auf Vorzugskarten verab- solgt wird. Weiße Karten finden erst ab halb 1 Uhr nachmittag, nach Maßgabe des vorhcmdenenMilch- luantums auf die täglich bei der Milchhalle ange zeigten

den Bedarf im Inlands zu decken. — Da wäre vielleicht auch einmal eine Untersu» chung einzuleiten, wohin all die in hiesiger Gegend requrierten Lebensmittel wandern Sonderbare Rechlsanschauung. Aus Sankt Ulrich in Groden wird uns berichtet: Wie wir hören, wird das Verhalten des von den hiesigen Carabinieri nach Kastelruth abgelie ferten Gottsried Maroder als Volksaufwiege lung ausgelegt, also als ein Staatsverbrechen, das der Verklagte gar nie begehen wollte, noch auch begangen hat. Daß die Herz

-Jesufeier nicht in der ruhigen Weise wie in anderen Jahren verlausen ist, hat den Grund in dem Verbot der italienischen Behörde, die Feier in der bis her gewohnten Weise abzuhalten. Weiters ha ben dazu sehr viel die Spitzel beigetragen, die eine Freude darin fanden, die Leute in Har nisch zu bringen, sie zu reizen und herauszufor dern. um sie dann van den Carabinieri verhaf tet, zu lassen. Es ist darum auch begreiflich, daß die Bevölkerung gegen die Spitzel eine große Wut hat. Hätte

das Zivilkommissariat nicht das Verbot herausgegeben und hätten sich die Carabinieri am genannten Tage nicht blik- ken lassen, wäre es zu keiner Ausschreitung ge kommen lind alles in schönster Ordnung ver laufen, denn das muß auch ein Herr Postinger wissen, daß wir hier in Südtirol keine Krawall macher sind, wie man sie im Trentino findet, wo es fast keineBeranstaltung gibt, bei der nicht gemessert und gestochen wird. Die Herausgabe dieses Verbotes legen die Leute aber auch noch anders aus. Den wütenden Trentinern

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 8
Date: 14.11.1921
Physical description: 8
zerstört. Anfangs war die Löscharbeit durch Wassermangel stark behindert. Zum Glück herrschte Windstille, so dah die Nachbarhäuser nicht in Ge» fahr kcnnen. Die Traminer Feuerwehr sand sich rasch an Ort und Stelle ein. Die ersten auf dem Brandplatze waren die Traminer Carabinieri. die auch fleißig am Rettungswerke mithalfen. Brand ursache unbekannt. Beim Brand erlitt Max Moser, ein Mieter im abgebrannten Hause, durch das Feu er großen Schaden. Der Besitzer des Hauses war versichert. Sehr verdient

Soldaten einschritten und die Frau von dem brutalen Kerl befreiten. Der Mann wurde zur Anzeige gebracht. Darauf brachten zwei Carabinieri einen Russen auf die Polizeiwache, der offenbar die Kraft des Heurigen nicht erkannt hatte. Er wurde zur Aus- nüchterung in den Arrest gesteckt. Kaum war dies geschehen, kam ein etwa I2jähriger Zunge zur Po lizei und ersuchte um Hilfe für ein Gasthaus in den unteren Lauben, wo mehrere in Streit gera ten seien. Also gleich dorthin und mit dem ärgsten Haderlumpen

, einem Handwerker aus Lana, der schon im letzten Sommer einmal unrühmlich von sich reden machte, in den Kotier. Darauf kommt ein Mädel von zirka 8 Jahren mit Tränen in den Augen und fragt die Wachleute, ob sie ihren Va ter eingesperrt hätten; er habe wieder die Mut ter schwer geschlagen. — Der Menschheit Jammer! — Nachmittags haben die Carabinieri einen Va gabunden aus Lana nach Meran eingeliefert. Spät am Abend nahm die Polizei noch ein Karr» nerpaar wegen Trunkenheit in Gewahrsam. CScilienfeier per

: die beiden weiblichen Haus bewohner sollen unverletzt davon gekommen sein. Nähen Einzelheiten über diese schreckliche Bluttat schien »ich Die Carabinieri waren die ganze Nacht fieberhaft tätiz, um den Tätern auf die Spur zu kommen. Heute früh begab sich eine Gerichtskommission aus Meran noch dem Tatort. Ein Carabiniere von einem Eisenbahnzug vir- letzt. Gestern, Sonntag, vormittags wurde zm> schen Waidbruck und der Kastelruther Haltestelle, gerade am selben Orte, wo im heurigen SpWin> mer

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 3 of 22
Date: 17.12.1921
Physical description: 22
und al les zu unterlassen, was die Interessen der allgemeinen Lrromliefcrung mit Rücksicht auf den Wassermangel schädigen könnte. Nur auf diese Weise dürfte es mög lich sein. Zwangsmaßnahmen in der Stromlieferung, wie dieselben schon bei allen anderen Elektrizitätswerken eingeführt werden muhten, zu vermeiden oder solche so lange als möglich hinauszuschieben. Ehrenbezeigung vor dem Allerheiligsl?». Ge stern. Freitag, um halb 9 Uhr vorm. ging ein Ver-' fchgang am Waltherplatz hart an drei Carabinieri

vorbei, ohne daß dieselben die geringste Ehrenbe zeigung vor dem Allerheiligften leisteten. Dieser bei de: hiesigen Bevölkerung ärgerniserregende Beifall war nicht der erste. Soviel uns bekannt ist, bcstcht auch für die Carabinieri die Vorschrift, vor dem Allerheiligften die Ehrenbezeigung zu leisten, wc-rum halten sich die Herren Carabinieri nicht dm an? Verhaftung eines Frauenzimmers. Die Polizei in Bozen verhaftete die Her ichtsbe kannte Klara Amdach. geboren 1901 in Kaltern, wegen verbo tener

» S kommisfion nach Lengmoos, um die Obduktion der Leiche der Marie Unterhofer vorzunehmen. Als ! Schriftführer fungierte diesmal wie auch das letzte- mal Herr Dr. Oskar Groschup. Eine Verhaftung. In der gestrigen Nummer meldeten wir im Berichte über den Brand beiin «Lvarnftaller' (nicht LoabnstaUer) in Wangen, dajz die Carabinieri ain Freitag vormittags in Halb- weg-Sarnthein einen Mann verhaftet hätten. Wir sind in der Lage mitzuteilen, daß derselbe nicht der Brandleger ist. Der Verhastete ist ein Fuhunann

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 8
Date: 27.04.1921
Physical description: 8
aufhielt, vor stellig und erhob Klage über nachstehend mitgeteiltes schweres Unrecht, das ihm durch Carabinieri in Bozen anläßlich der Ereignisse, die dem Fascisten- Überfall folgten, angetan worden ist: Am Montag, 25. April, abends gegen 10 Uhr verließ er in Begleitung eines Deutschöster reichers das Hotel „Greif', um sich ins Abstei gequartier der beiden Herren, Hotel „Mondschein', zu begeben. Zu dieser Zeit stand in der Nähe der Buchhandlung der Firma Ferrari am Walther platz eine Schar von Menschen

, welche deutsche Lieder sangen. Die beiden .Herren gingen ruhig und sich leise miteinander unterhaltend längs der Häuser aus dem Gehweg in der Richtung gegen den Kornplatz hinauf. Als sie in die Nähe der ob» venannten Ansammlung kamen, sahen sie, daß ge rade eine Abteilung von Carabinieri unter der Führung eines Offiziers mit gezogenem Säbel ge gen diese Menschengruppe vorging. Die Herren oernahmen, wie der Offizier den Leuten zurief, nun sei es Zeit, endlich nach Hause zu gehen. Al pgleich kehrten

. Beide Herren mußten ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Der ärztliche Befund wurde protokolla risch festgestellt, um die weiteren Schritte zur Er reichung der entsprechenden Sühne einzuleiten. Der ReichÄ»eutfche begÄ> sich am nächsten Mo» »e»l ins ZivittmmMarkH um wer die MHHand- lung. die ihm, dem Angehörigen eines anderen Staates durch Carabinieri zugefügt worden ist, die Protokollaufnahme zu verlangen und Gutmachungs- forderung zu stellen. Doch versuchte man ihn dort mit höflichen Worten

überführt, während der Vater sich in häuslicher Pflege befindet. Der Cohn wurde von den Carabinieri in eigenem Wagen ins Bezirksgericht Lana überführt. Die verwundete Buchhalterin soll aus Lana gebürtig sein. Todesfälle. Am Samstag, den 23. April, starb in Bo zen Frau Barbara Plattner, Haus- und Gütei- befitzersaattin im Bonner Boden, im Alter von 70 Iah ren. Sie war trotz ihrer Zurückgezogenheit sehr belieb,, was sich auch durch die sehr zahlreiche Beteiligung am Leichenbegängnis gezeigt

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Volksblatt
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Page 3 of 8
Date: 16.06.1920
Physical description: 8
stiege und es wurden von Trient aus schon am Samstag Maßnahmen angeordnet, die auf die Bevölkerung überraschend und unverständlich wirkten. Carabinieri und Truppen mit Maschinen gewehren zog frühmorgens auf und warteten ver gebens auf irgendeinen befürchteten Anmarsch von Demonstranten. Neben der Bozner Pfarrkirche mußten Maschinengewehr-Abteilungen im Posthofe und im Zivilkommissariat Aufstellung nehmen und Carabinieri-Patrouillen besetzten dn Brücken und Straßen der Stadt. Die erstaunten Leute

, das Bild aber trotzdem von Offizieren der Carabinieri aufgehängt wurde. NW wurde in der Schule eingebrochen, die Fahne »om Balkon entfernt und das Bild in kleine Stücke zer hackt, nachdem es mit Revoltzerschüssen durchlöchert worden war. — In Cles verurteilte das Zivil kommissariat drei junge Acute zu je 100 Lire Geld strafe. Dieselben waren, so meldet die „LlbeM', angeheitert durch den Markt gezogen, wobei sie auf reizende Lieder sangen. Eine Gastwirtschaft wurde auf ein Monat geschlossen. Ans

, die sich ihnen nicht anschlössen, die Abzeichen weggerissen. Am Banhofe koppelten ste die Loks- motive von einem um Mitternacht für sie Abfahn uack Zsneoig bestimmten Zxgs ab. Hiebe! wxroe ein Carabinieri und ein Finanzsoldat durch Messer stiche verwundet. Auf die öffentlichen GsbSuve uxd auf besonders gut beleuchtete Privathäuser wurden Schüsse abgegeben. Elf Persone» vurden verwundet. Der inzwischen langsam und mit Hille der Bürgerschaft hergestellte Ordnuxgsdienst machte bei Tagesanbruch dem Dützen Treiben ein Eade

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Volksblatt
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Page 2 of 8
Date: 07.07.1920
Physical description: 8
Seite 2 Kurze politische Nachrichten. * In Ostia wurden die neuen Hafenarbeiten in Gegenwart des Königs feierlich begonnen; Ostia ist bekanntlich der Hafen von Rom. * In Terni (Mittelitalien) sind infolge der blutigen Konflikte zwischen den Carabinieri und Anarchisten vier Personen gelötet worden. Gegen den Zug Rom—Ancona wurde vormittags bei Narmi eine Bombe geschleudert, das Geleise wurde durch Gelatine gesprengt und der Zugsverkehr ge« stört. Eine Gruppe Anarchisten in Besero versuchte

sich des Pulvermagazins zu bemächtigen. Ein To ter und zwei Verwundete sind die Folgen eines Ueberfalles auf die Kaserne. Zwei Brücken wur den angezündet und die Bahnverbindungen unter brochen. * In Forti (zwischen Bologna und Rimini) verursachten die Sozialisten Unruhen durch Angriffe auf die Carabinieri, wobei es Tote und Verwun dete gab. Als der Abg. Croce ankam und die Anarchisten zur Ruhe mahnte, wurde er, der doch selbst im Parlamente die Revolution geprediget habe, auf das gröbste beschimpft; Croce erklärte

, weil dieser Landesteil eine der reichsten Kornkammern Italiens darstellt. Das Mähen wurde eingestellt und das Vieh ohne War tung in den Ställen gelassen; kleine Grundbesitzer und Kolonnen die mähen wollten, wurden gewaltsam gehindert. In Porotto wurde» bei einem Zusam menstoße zwei Personen getötet und mehrere ver wundet. * In der Nacht auf 2. d. M. ereignete sich in Fa no (bei Ancona) ein fataler Zwischenfall. Es begegneten sich zwei Lastauto, von denen das eine mit Carabinieri, das andere mit Polizeiwachen besetzt

war. Die Carabinieri glaubten Aufständische vor sich zu haben und eröffneten das Feuer auf die Polizisten; in der Dunkelheit entwickelte sich ein wahres Gefecht. Man spricht von sieben Toten und einer Anzahl Verwundeten. * InTrient wird eine Sektion des Territorial- Militargerichtshofes von Verona errichtet. * Anläßlich der Ratifikation des Frie dens von Saint Germain sprach Generalkommissär Credaro in einem Telegramme an den Minister präsidenten namens aller Stände und Parteien die Hoffnung auf rascheste Annexion

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 3 of 4
Date: 11.05.1920
Physical description: 4
so ist. wie früher, wo die seinerzeitigen politischen Sicherheitsorgane, >ie Gendarmen, stets nur in Verbindung und im Einvernehmen mit der politischen Bezirksbehörde «zw. imAustrag derselben vorgegangen sind. Jetzt inacht man nämlich die Beobachtung, daß die Ca rabinieri und das Zivilkommissariat von einander »st gar nichts zu wissen scheinen. Mehrfach ist es z. B. vorgekommen, daß Carabinieri Versammlun gen verboten, bezw. aufgelöst haben, obwohl vom Zwilkommissariat die entsprechende Bewilligung

für dieselben ausgestellt war. Am gestrigen Sonn lag schritten nun die Carabinieri beim Eaufest der katholischen Iugendvereine Südtirols in Bozen ebenfalls in einerAngelegenheit ein. die seitens der tatsächlich zuständigen politischen Behörde, Zivil kommissariat. in Ordnung befunden und genehmigt worden war. Bei Anmeldung der betreffenden Festlichkeiten wurde der politischen Behörde natür lich auch zur Kenntnis gebracht, daß die Jugend vereine, die aus allen Richtungen Südtirols in Bo- zm erwartet wurden, im Festzug

mit ihren Fah nen, kirchlich gesegneten Vereinsfahnen, aufmar schieren und sich zur Kirche zumFestgottesdienst be geben würden. Das Zivilkommissariat wußte ge gen diese Selbstverständlichkeit naturgemäß nichts einzuwenden und genehmigte mit dem Gesamtfest» pragramm auch diesen Festaufzug. Doch das Kom mando der Carabinieri dachte anders: Der Cara- binieri-Kapitano De Sallis, ein anderer Offizer der Carabinieri und ein Agent wurden entsandt, um gegen den Aufzug einzuschreiten, und obwohl die Herren

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Bozner Nachrichten
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Page 7 of 10
Date: 21.12.1921
Physical description: 10
abgeschlossen und der Kaffee bezahlt. Der Kaufmann kam erst .nach einiger Zeit in die Lage, die Säcke zu öffnen und da fand er zu seiner höchst unange nehmen Überraschung in jedem der vier Säcke einen zweiten Sack mit 40 Kilogramm Mais körnern. , Der saubere Reisende war selbstver ständlich nicht mehr aufzufinden. t. Sprengstoff entdeckt. Die kgl. Carabinieri erfuhren vertraulich, daß Ferdinand Berardi u. Alois Marchetti in Trient ; eine beträchtliche Menge von Ekrasit und anderer Sprengstoffe besäßen. Zwei

Carabinieri kleideten sich in Zivil, gingen zu Berardi und fragten ihn, ob sie nicht Ekrasit erhalten könnten. Der Besitzer lieh sich sosort ins Handeln ein, es wurde der Preis festgesetzt und die Carabinieri entfernten sich, um ein Lastenauw zu holen, das den Sprengstoff wegführen sollte. Nachdem der Vorrat des Berardi aufgeladen war, geleitete dieser Mann und Wagen zu seinem Freunde Marchetti, der außerhalb der Stadt haust, wy ebenfalls zwei Kisten ausgeladen wurden. Jetzt. gaben sich die verkleideten

Gesetzeswächter zu erkennen. Berardi, der auf dem Wagen war, sprang auf die Straße und ergriff die Flucht. Ein Carabiniere verfolgt ihn und rief ihm Halt!' nach, was begreiflicherweise nichts nützte. Da schoß der Carabiniere drei Schreck schüsse aus seinem Revolver. Eine Kugel traf jedoch einen Stein der Straßenmauer, prallte ab und traf den fliehenden Berardi am Fuß. Er konnte nicht weiterlaufen. Die Carabinieri sicherten den Sprengstoff und führten dann die beiden Besitzer w den Kerker

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Volksrecht
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Page 4 of 8
Date: 10.07.1921
Physical description: 8
- cheinlich durch Funkenflng am Dache Feuer aus, das aber von den Bewohnern rechtzeilig gelöscht werden konnte. Von den Carabinieri geschlagen. Donnerstag ge rieten im Lause Nr. 32 unter den Lauben zwei Männer ;n. Meinungsverschiedenheiten. Der Dienstmann Franz Lang, holte dabei seinen Kollegen, den Dienstmann Sitz, als Zeugen in das Laus. Als die beiden zur Laus- ttre kamen, erschien der Mann, welcher den Sireit mit Lang Halle, und Lang forderle denselben auf, ins Laus zu gehen, um die Sache

in , Gegenwart des Sitz zu chlichten. Anstatt dem Ersuchen nachzukommen, rannte er de» Lang um und wollte flüchlen. Sitz wollte ihn eslhalten, und sagte ihm,' er solle doch da bleiben und die Sache regeln. Der Mann warf sich nun zu Boden und brüllte,. worauf zwei Carabinieri kamen. Ohne sich um den Talbesiand zu erkundigen, wurden einfach die beiden Dienstmänner von den Carabiniere festgenommen und in die Kaserne gejührt. Dort wurden beide derart druck an 8.40, Waidbruck ab MO, Koflclruth 11.30, Sets 12.05

.. Auch der Carabinieri hat kein Recht, jemand zu chlagen, ist ein Verhafteter schuldig, dann gehört er vor den Richter, aber Eigenjustiz gibt es auch in Italien nicht. _ • Verhaftung. Von der Polizei wurde ein sicherer Anton Achammer aus Lölling, der vom Landesge- ,rict)t Innsbruck und vom Bezirksgericht Meran verfolgt wird, verhaftet und eingeltefert. Er hielt sich hier unter 'alfchem Namen auf und halte auch, falsche Dokumentes Nichtbeh»bene Fundgegenstände. Im slädt. Fund amte, Etsackstraße 5, sind, nachfolgende

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