.' Aber auch die Justiz ist schlau und hatte vielleicht Denselben Gedanken wie Angela, denn in einer ??cht stellte sich der Brigadiere anstatt mit einem, ^ fünf Carabinieri zur Beobachtung vor dem Wohnhause von Speranza Nostra auf, nachdem sie die Mauer überstiegen hatten. Als Ambrogio, der immer früh aufstand, sie vom Fenster aus sah, ging er schnell hinunter und forderte sie auf, ein zutreten, wenn sie etwa einstweilen die Räume zu ebener Erde durchsuchen wollten aber der Bn- gadiere durfte die Schwelle
nicht vor 3 Uhr über schreiten, um das Hausrecht nicht zu verletzen: dann erst trat er ein, wobei, er Ambrogio darauf auf merksam machte, daß es soeben von allen Türmen in Sassari 5 Uhr schlage, trieb die Höflichkeit aber so. weit, daß er wartete, bis die Damen sich erhoben hatten — da er nicht eine Minute ihres stärkenden Schlafes auf dem Gewissen haben wollte. Diesmal entfernten sich die Carabinieri in übler Laune, denn wenn sie auch selbst in ihrem Beruf es im Studium der menschlichen Physiognomie
nicht allzu weit gebracht hatten, so mußten sie doch den Hohn auf den ernsthaften Gesichtern der Be wohner von Speranza Nostra sicherlich gelesen haben. „Die kommen nicht wieder!' rief Angela von Neuem aus: »nun könnte mein Vater zurück kehren!'' Aber wäre es nicht vielleicht besser, wenn er nicht käme, und sie zu ihm ginge? Auch das war unvorsichtig: die Carabinieri konnten ihr folgen und so Giorgio's Zufluchtsort entdecken... Frei lich, aber warum schrieb ihr Vater nicht? Wer weiß, ob er noch immer
noch einmal zu um armen. Silvio hörte auf nichts mehr als auf das, was sein Herz ihm riet » nahm das junge Mäd chen neben sich aufs Pferd und reiste in der Nacht ab. Angela war voll aufrichtigen Schmerzes über die traurige Nachricht, obwohl diese nächtliche Reise auf einem Pferd mit einem flintenbewaffneten Reiter, in Gefahr, von den Carabinieri oder Spio nen gesehen und verfolgt zu werden, bis dahin die schönste Episode in dem Roman ihres Lebens bil dete. Sich die Tochter eines Mannes zu wissen, welcher zum Tode