, christlich bleibt.' Auf Oesterreich angewendet, könnte das heißen: Die sociale Be wegung hat solchen Umfang angenommen, dass es nothwendig ist, mit allen Kräften darauf ein zuwirken, sie in rechte Bahnen zu lenken und zu beherrschen. Und dass außer dem „Vaterland', das sich um die christliche Socialresorm, namentlich zur Zeit Vogelsangs, große Verdienste erworben hat, auch noch ein anderes Blatt sich bemüht, die führende Stellung der katholischen Partei in dem Kampfe um die Rechte des Volkes
, welche mit der Religion des Neides und Hasses sich nicht vereinigen lässt, und für welche Gott, sowie auch das Vaterland untastbare Begriffe sind; sodann macht gerade diese christliche Weltanschauung den Conservatismus zum Entgegenkommen aller Leiden und Betrübnisse eines jeden viel geneigter und zugänglicher, und dieses Mitgefühl für die Noth leidenden kennzeichnet ganz besonders die sociale Bewegung der Jetztzeit. An der Stelle des rück sichtslosen Lehrsatzes des „freien Spieles der Kräfte', welcher den Schwächeren
zur willkürlichen Ausbeutung den Stärkeren ausliefert, setzt der christliche Conservatismus das von Gott schon im Dekalog anbefohlene, vom Heiland noch fpecieller in seiner ganzen Größe mit Wort und That ge lehrte sociale Mitleid: „die Charitas.' Djeses Mitgefühl für die Nothleidenden, welches immer größere Kreise erfasst, muss mit hin den christlichen Conservatismus stärken, anderen- theils aber auch dem Socialismus, auf Kosten des Liberalismus, zugute kommen. Es ist also nur natürlich, dass dieser Vorgang