bietet ver Krämer-, Trödler- und Gemüsemarkt, der jeden Mittwoch in der Umgebung des antiken Amphi theaters des Pompeius, von dem übrigens heute fast gar nichts mehr vorhanden ist, abgehalten wird. Man nennt den Markt gewöhnlich nach dem Hauptplatz, dem Campo di Fiori, dessen Name schon darauf hindeutet, daß hier seit alters schon die Erzeugnisse der Gärtnereien seilgehalten wurden; aber das Machtgebiet erstreckt sich über ein halbes Dutzend Straßen und Plätze vom Corso Vittorio, der Kirche S. Andrea
, in der Mitte, des weiten Platzes, erin nert uns heute an diese düstere Episode in der Ge schichte der Stadt Roma. Die Macht der Gewohnheit hat bis in unsere Tage hinein trotz der mächtigen Ausdehnung der Stadt, trotz der großen politischen, kulturellen und baulichen Veränderungen in dein Wochenmarkt um den Campo di Fiori herum ein Stück eigen tümlichen, altrömischen Lebens bewahrt, das von modernen Zutaten und Einslüsseen kaum berührt wird. Am Mittwoch morgens früh vis in die späten Nachmittagsstunden
herrscht ein unglaubliches Drängen und Lärmen alldort. Es ist, als ob auch auf diesem beschränkten Räume sämtliche Klein krämer und Hausierer Romas mit sämtlichen Häk lerinnen ein Stelldichein gegeben hätten. Die ganze Piazza della Cancelleria ist dicht bedeckt mit vier langen Reihen leichtgezimmerter Buden, die der Front des ehrwürdigen Renaissancepalastes des Kardinals Riario entlang, bis auf den benachbar ten Campo di Fiori sich hinziehen. Was von die sem Platze noch frei bleibt, wird von den hellen
, des „mercanteggiare'. Der Fremde, der im heutigen Roma seine kommerziel len Fähigkeiten nicht mehr sehr stark entwickeln kann, denn in allen Geschäften mahnt die Auf schrift „prezzi fissi', der kann hier am Campo di Fiori auf seine Rechnung kommen. Hier kann er lernen, den geforderten Preis auf die Hälfte und auf, ein Drittel herabzudrücken, und wenn er hier nicht ein Meister im „Handeln' wird, wie wir in unserer Heimatsprache sagen, dann ist überhaupt Hopfen und Malz verloren. Und der Fremde bildet
ist der Franzose. Er schaut sich alles an, betastet alles, srägt um je den Preis, aber er kauft nur äußerst selten, nur weim er einen wirklichen Gelegenheitskauf findet und er bildet darum auch die Verzweiflung der guten Verkäufer von Campo di Fiori, die übrigens zu einem sehr großen Teil Juden sind nnd sich darum auf ihr Geschäft gilt verstehen. Also nicht nur ein Stück bunten, originellen Volkslebens kann man am Campo di Fiori finden, sondern auch Volkspfychologie kann man dort stu dieren; darum gehe