je» derzeit. . . auch im Sommer wenn's heiß ist und auf der Piazza Vittorio Emau,'le, grad vor dein Cafe, wo sich's so gemütlich sitzt,' die Plvtzmusik spielt . . . und wenn man sie nicht befolgt, wird man eingesperrt. Wir haben bereits vor einigen Tagen berich tet daß eine gewisse Olga Giacomuzzi, geboren in Bolzano am 24. Oktober 1901, verhaftet wur de. weil sie die Vorschriften für polizeilich über wachte Personen nicht einhielt. Die Verhaftung war vorgenommen worden, weil die Giacomuzzi zu verbotener
Stunde im Cafe Italia, vor wel chem gerade die Kapelle des 232 Infanterie regimentes ihren flottesten Marsch spielte, ange troffen worden nvar. An und für sich Ist es einer der erlaubtesten Genüsse, ein bißchen Musik zu hören und dabei einen Expreß zu trinken, viel- li-icht-noch eine kleine Zigarette dazuzurauchen, wenn nicht... ja lvenn nicht das böse Wenn wäre. . . wenn dies nicht für polizeilich Ver warnte verboten wäre In der gestrigen Verhandlung vor dem Prä- irr Dr. Rocco, versuchte Olga
Giacomuzzi ihre Nichtbeachtung der Vorschriften damit zu ent schuldigen, daß sie angab, von den kompetenten Behörden die mündliche Erlaubnis erhalten zu hàtt, ein bißchen hie und da im Cafe zu sitzen. Polizeikommissär Trentadue hingegen erklärte, daß dies durchaus nicht auf Wahrheit beruhe. Es könne ja sein, daß die Giacomuzzi angesucht habe, .aber die Erlaubnis zur Ueberschreitung dee „Polizeistunde' in ihrem Falle die Stunde der eintretenden Dunkelheit, habe sie sicher nicht erhalten. Und im Grunde
genommen, warum hätte sie auch diese Erlaubnis nicht erhalten sol le»? Es gäbe so viele Verwarnte, wenn jeder von denen seine Extrawürstchen haben dürfe, dann brauchte man die Leute wohl überhaupt nicht zu verwarnen. Die Angeklagte erklärte, sie sei an jenem Abend gerade nur durch das Cafe gegangen, da sie dem Portier die Summe von L>re 2.SV habe übergeben müssen. Wahrscheinlich schenkte man dieser Angabe nicht allzuviel Glauben und Dr. Rocco verurteilte die Giacomuzzi wegen Nicht- b.'cbachtnng
