ist. Es erfolgt keine weitere Frage, wie Großmama fürchtet, denn ihr Enkel Bruno, noch im Pipifaxgewande, leidet an Applaus verdauung! — - — „Osterfonnenschein! Osterglockenklang! — machen heut wohl Schwester Bertchen bang,' deklamiert, am Fenster seines Man- sardenstübchens stehend, der Tertianer Bruno und betrachtet auf merksam sein Schwesterlein, die den Mittelweg des Gartens, anscheinend in ernsten Gedanken, auf und niedergeht! Sie denkt: ich wünschte, ich könnte dem Franz auch Donars eier schenken! wer
Schon will Bruno hinunter gehen, um in Erfahrung zu bringen, was sein Schwesterlein denkt, da sieht er den vr. Braun in den Garten treten. Der schleicht hinterrücks zur Schwe ster heran, nun umfaßt er sie sogar stürmisch, zieht sie in seine Arme, beugt sich nieder und küßt sie — und die Berta — läßt sich küssen! „Aha,' sagt er nun, eilt die Treppe hinunter, pürscht ebenso leise sich an das Pärchen und hört dann seinen neugebackenen Schwager sagen: „O mein Bertel, wie danke
ich dir, daß du mir durch das Osterzeichen den Mut gemacht hast, dir meine Liebe zu zeigen!' „Welches Zeichen?' fragt sie erstaunt. Ach, mein Lieb — die Oster eier!' „Ostereier — davon weiß ich wirklich nichts! Du hast — welche bekommen — du dachtest — aber — Franz' — sagt sie verwirrt, wer soll denn das sonst getan „Aber ich bitte dich haben?' ruft er da bestürzt aus. „Des Teufels Großmutter,' gibt da die tiefe Stimme des gestrigen Teufels zur Antwort. Das Pärchen wendet sich er schreckt und läßt sich nun von Bruder Bruno
diese seltsame Antwort erklären. Als ihm aber die Treppenbegegnung mit Großmama berichtet wird, da eilt das Pärchen schnell in das Haus. Bruno folgt langsam und denkt dabei: Ja, Großchen, das ist noch eine, immer setzt sie zielbewußt ihr Stück durch, genau so — wie unser Direx! Großmutter hätte sich sicher gefreut, wenn sie diese jungen hafte Anerkennung gehört hätte! Sie erhält aber an dem Tage noch so viel anerkennende Worte, daß sie sogar beim Mittagsmahl sich veranlaßt fühlt, die Rede ihres Einzigen