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Volksbote
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Page 1 of 12
Date: 01.05.1952
Physical description: 12
von der Regierung der Diö- zese Brixen wegen seines Gesundheitszustan des erhört und sich huldvoll gewürdigt, ihn zum Titnlar-Erzbischof von Odesso zu er nennen. Seine Heiligkeit hat sich anderseits gnüdigst gewürdigt, den hochwürdigsten Priester Dr. Josef Gargitter, Professor der Dogmatik am bischöflichen Seminar von Brixen, zum Bischof an der Katbedralkirche von Brixen zu bestellen. Fürstbischof Johannes' Bitte an den Heiligen Vater Brixen, Kassianisonntag* Aus Rom langte gestern die Mitteilung

Freude und hohe Genugtuung ausgelöst. Professor Gar- gitter ist ein Mann, der aus dem Volke heraus gewachsen ist, dieses durch und durch kennt und mit ihm aufs engste verbunden ist. Am 21. Jänner 1917 in Lüsen geboren als Sohn einer Landarbeiterfamilie, das vierte Kind unter 17 Geschwistern, kam Josef Gar gitter als fünfjähriges Bauernbüblein nach St. Leonhard bei Brixen, wo der Vater den Ramoserhof in Pacht übernahm; dort besuchte er auch die Volksschule. 1928 übernahm der Vater den Truntnerhof

in Brixen in Pacht — ein Jahr darauf begann der Seppl, der Aelteste unter den Brüdern, sein Gymnasial- sludium in der fürstbischöflichen Dlözesan- lehranstalt «Vinzentirium» in Brixen. Das Lyzeum absolvierte er am staatlichen italieni schen Gymnasium in Brixen, wo er im Jahre 1936 mit ausgezeichnetem Erfolge die Matura bestand. An den Scheideweg seines Lebens gestellt, entschied er sich für den Priester beruf. In Anbetracht der außergewöhnlichen Befähigung wollte der Oberhirte der Diözese dem angehenden

des Geistes und Herzens auch noch die Frische und die Kraft der Jugend mit in das Hirtenamt. Er zählt erst 35 Jahre. Wir müssen in der Brixner Bischofsgeschichte genau 250 Jahre zurückgehen, um auf einen Bischof zu treffen, der in ähnlich jungen Jahren auf den Stuhl des hl. Kassian berufen wurde, Kaspar Ignaz Graf von Künigl, der mit 31 Jahren Fürstbischof von Brixen wurde. Seit einiger Zeit ist Prof. Gargitter auch Mitglied des Verwaltungsrates des katholischen Presseuntemehmens unseres Landes

Bischof Dr. Gargitter wird am 18. Mai in der Basilika zu Brixen zum Bischof geweiht und dann als Josephus HI. den Stuhl des hl. Kassian besteigen. Er ist der 99. Oberhirte der altehrwürdigen Diözese. Theologieprofessor, in Salzburg, ihm auf den Brixner Bischofsstuhl folgte. Neben gesund heitlichen Rücksichten, die Fürstbischof Simon den »Büdrtritt von-der' Leitung-der "Diözese nahelegten; war 1 es freilich auch die damalige besondere politische Lage unserer Heimat . .efes unse ligen Bruder

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Volksbote
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Page 5 of 12
Date: 01.05.1952
Physical description: 12
Bim òenktuutòige Seiet in Btixen Verdienstvolle Bürger werden ausgezeichnet Eine Feier besonderer Art wurde am 24. April 1952 im Saal des Hotels Excelsior in Brixen begangen: fünf Brixner wurden geehrt und ausgezeichnet, vier davon wegen ihrer besonderen Leistungen als Gelehrte oder Künstler und dazu noch eine einfache Bauernfrau für ihre beispielhafte Dienst treue. Die Brixner nahmen lebhaften Anteil an dieser in der Geschichte der Stadt erst maligen Ehrung und füllten den prächtig

, der Ehrenring dem Hofrat Vinzenz Goller und Dr. Ignaz Mader, die Ehrenurkunde der Dichterin Maria Veronika Rubatscher und der Magd Anna Klement. Dompropst Prälat Adrian Egger wurde zum Ehrenbürger der Stadt Brixen ernannt für seine großen Verdienste als Ge lehrter und Heimatforscher, als Denkmal pfleger und Retter vieler Kunstwerke, als Mitbegründer des Brixner Diözesanmuseums. Er hat sich Schon in jungen Jahren durch seine _ Gelehrsamkeit auf dem Gebiete der Archäologie (Altertumskunde) einen Namen gemacht

und ist als der erste große Erfor scher der Vorgeschichte von Brixen und Um gebung _zu betrachten. Er ist Spezialfach mann für prähistorische Ausgrabungen und hat viele wertvolle Funde und wissenschaft liche Entdeckungen gemacht, über die er in zahlreichen,- zum Teil bahnbrechenden Ab handlungen upd Werken berichtete. Er ist auch ein gründlicher Kunstkenner und hat von 191Ö bis 1930 die Lehrkanzel für kirch liche Kunst-und Denkmalpflege im Brixner Priesterseminar innegehabt; die Betreuung des gesamten kirchlichen

, dem der Ehrenring der Stadt Brixen überreicht wurde, ist be kannt durch seine Tätigkeit auf dem Ge biete der heimatkundlichen Geschichtsfor schung, namentlich der Ortsnamen- und Besiedlungskunde. Insbesondere hat er die Geschichte der Stadt Brixen erforscht und das gesammelte Material in einem großen Werk verarbeitet, im „Häuserbuch von Bri xen", das demnächst herauskommen soll. Es bildet sein Hauptwerk, daneben verfaßte er ungezählte Abhandlungen und Aufsätze, von denen viele in der Zeitschrift „Der Schiern

“ veröffentlicht wurden. Dr. Ignaz Mader zählt zu den bedeutendsten Ortsnamenforschern Südtirols; seine reiche wissenschaftliche Arbeit hat er neben der Berufstätigkeit als gewissenhafter und tüchtiger Arzt geleistet, was um so bewundernswerter ist. Der heute 87jährige stammt aus Nassereit bei Imst, seine eigentliche Heimat ist aber Brixen geworden, für das er als Arzt, als Forscher und nicht zuletzt als Pionier des Fremden verkehrs und Alpinismus fast fünfzig Jahre lang wirkte. Hofrat Vinzenz Goller erhielt

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 3 of 10
Date: 01.05.1952
Physical description: 10
gehandelt: Wohl vertrieben sie Be wohner von Haus und Hof und seit Jahrhunder ten angestammter Scholle, man hat es aber nicht C iexien Tlfamm Müdigkeit Schwäche Überarbeitung eine mit tMburu} MÄM mit Menthol der Mühe wert gefunden, geeignete, gleichwertige Ersatz-Unterkunftsmöglichkeiten zu schaffen oder gar zuerst dafür zu sorgen, den Bauern wieder Grund und Boden zur Verfügung zu stellen. Resignation des Fürstbischofs Dr. Johannes Geister Monsignore Dr. Gargitter Fürstbischof von Brixen Der Heilige

Vater hat nunmehr dem Wunsche I des Brixner Oberhirten, Fürstbischof Dr. Johann Geisler, der erst vor wenigen Tagen das 70. Le bensjahr vollendete, aber schon seit Jahren schwer herzkrank war, stattgegeben und seine Resignation angenommen. Mit der Befreiung von der Last als Bischof der Diözese Brixen wurde Fürstbischof Geisler gleichzeitig zum Titular- erzbischof von Odesso ernannt. Sein Nachfolger ist der bisherige Professor für Dogmatik am Brix ner Priesterseminar, der 35jährige Monsignore

Dr. Josef Gargitter. Die feierliche Proklamation fand am Kassianisonntag, dem großen Festtag der Brixner Diözese, im gedrängt vollen Dome von Brixen statt. Der neue Oberhirte steht im zehnten Jahre seines Priestertums. Er stammt aus einer armen Landarbeiterfamilie, ist das vierte von 17 Geschwistern und am 21. Jänner 1917 in Lüsens bei Brixen geboren. Die Bischofsweihe dürfte in wenigen Wochen in Brixen stattfinden und von Kardinal Piazza, dem Sekretär der Konsistorial- kongregation, vorgenommen

werden. In der deutschsprachigen Bevölkerung Südtirols herrscht große Genugtuung darüber, daß der Heilige Vater einen Angehörigen des deutschen Volksstaiumes zum Nachfolger des resignierten Bischofs ernannt hat. Als erste Südtiroler Stadt hat Brixen beschlos sen, die hervorragendsten Mitbürger durch die Verleihung der Ehrenbürgerschaft bzw. des Ehrenringes und der Anerkennungsurkunde aus zuzeichnen. Prälat Adrian Egger, der Begründer des Brixner Diözesanmuseums, wurde zum Ehrenbürger ernannt. Dr. Ignaz Mader, der in Graz

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Volksbote
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Page 10 of 12
Date: 01.05.1952
Physical description: 12
und der schmale Steig war wegen des Regens schlüpfrig. Der Knecht machte einen Fehltritt und stürzte ein Stück den Abhang hinunter. Zum Glücke hatte er noch die Kraft, um Hilfe zu rufen. Aus einem Nachbarhofe eilten Leute herbei und fanden den Verunglückten mit Blut bedeckt. Sie lieferten ihn schnell nach Klausen, wo ihm ein Notverband angelegt wurde, und dann wurde er sofort nach Brixen ins Spi tal überführt. Die Aerzte stellten verschie- * dene äußere Verletzungen fest und machten gute Hoffnung

. — Zur Beeidigung der Mutter am 23. April sowie zur Beerdigung des Vaters am 24. April kam trotz des regnerischen Wetters viel Volk aus nah und fern. Auch zu den Abendrosenkränzen im Trauerhause fand sich stets eine große Beterschar ein. Pcefscanggeln in Beiden Brixen. 29. April Am Kassiansonntag veranstaltete der .Mo- toklufo Brixen in Verbindung mit einer Mo torradstafette ein Preisranggeln auf dem Sportplätze. Viele Schüler hatten sich einge funden unid warteten gespannt auf den Be ginn. Leider ließ

in Irgend einem Orte für, sein Ver sagen auf dem Kampfplatz noch die Fahrt begleicht, wo er womöglich, wie kürzlich am Kassiansonntag so wie so in Brixen ist, ist mir unverständlich. Wo bleibt da der sport ierische Geist? Was das Ranggeln in Brixen selbst be trifft, so war dasselbe sehr Interessant. Es Damals♦♦♦ im Mai Weißt du es noch, das Sternefunkeln, Das an dem Maienabend war, Als trüge Lilien aus dem Dunkeln Der Engel unsichtbare Schar. Weißt du es noch, wir sprachen leise Und glücklich

nach Brixen gebracht wurde. — In Weißenau bei Ravensburg (Württemberg) starb der hiesige Moarsohn, Franz Pernthaler. Er war Kapuziner-Laien bruder (Liborius) und mußte wegen eines Nervenleidens in eine Heilanstalt gebracht werden. — Die Bautätigkeit ist gegenwärtig sehr rege, da zwei neue Häuser gebaut und drei erhöht oder ausgebaut werden. Lüsen. (56 Jahre Mesner.) Gewiß eine Seltenheit ist es, daß wir einen Mesner haben, der schon 56 Jahre dieses Amt inne hat. Es ist dies Schneidermeister Franz Sigmund

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Volksbote
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Page 3 of 12
Date: 01.05.1952
Physical description: 12
nikus Dr. Untergasser mit einer offiziellen Mitteilung bestätigte, was seit dem Vortage als Gerücht durch Brixen gegangen und die Stadt in Atem gehalten hatte: daß der Hei. lige Vater dem Rücktrittsgesuch des hoch würdigsten Fürstbischofs Dr. Johannes Geis- ler in Ansehung seines bedauerlichen Ge sundheitszustandes stattgegeben und ihn zu gleich zum Erzbischof von Odesso ernannt hat, daß er ferner Msgr. Dr. Josef Gargit- ter zum Nachfolger auf dem Stuhl des hl. Kassian bestimmt hat. Als mit dem Lob

aussprachen. Im besonderen überbrachte der Obmann der Musikkapellen des Bezirkes Brixen, Rudolf Unterleitner von Vahm, die Glückwünsche der Landbevölkerung. Sicht lich bewegt nahm der Oberhirte diese Auf wartung entgegen und bot jedem einzelnen Gemeindevertreter den Ring zum Kusse; kaum verhehlte Rührung bemächtigte sich seiner, als der Obmann der Musikkapelle Peldthurns auch den Glückwunsch dieser zur Trienter Diözese gehörenden Gemeinde vorbrachte. Es war dann ein ergreifendes Bild, als Fürstbischof

, begangen wurde, mehr noch wegen des bedeutungs vollen, in die Geschichte des Bischofs- sprengels einschneidenden Ereignisses, das damit verknüpft ist. Als wollte der Himmel selbst dieser Bedeutung gerecht werden, sandte er zum erstenmal nach drei Jahren für den Kassianisonntag wieder klares We- ter und Sonnenschein, in dem sich die glanz volle und großartige Feierlichkeit der Pro zession voll entfalten konnte. Axis allen Ge meinden der Diözese Brixen waren die Gläubigen mit dem Kreuz zu dem großen

von Brixen, mit allem Prunk der Liturgie zelebriert worden war; in den erzenen Schall der Glocken mischte sich das festliche Schmettern der Bläser, das laute Singen und Beten und nun. ent faltete sich das großartige Bild der Brixner Kassiani-Prozession, das jedem, der es zum erstenmal gesehen, unvergeßlich bleibt, diesmal aber ganz besonders eindrucksvoll war. Nicht weniger als dreizehn Musikkapel len waren gekommen — unter ihnen hatten die von Pfitsch und von Kiens den weite sten Weg zurückgelegt

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Dolomiten
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Page 7 of 12
Date: 01.05.1952
Physical description: 12
Gesundheitsamt (Rathaus, Zimmer Nr. 53) stattfindet: Für Untermais am 2. und 3. Mai von 9 bis 11 Uhr; für Meran am 5. und 6. Mai von 9 bis 11 Uhr; Leser schreiben uns: Kassianifest oder Kassianimarkt? Im An hang an die gestern veröffentlichten «Nach klänge zum Kassianisonntag» erhalten wir folgende weitere Zuschrift aus Brixen: Man cher hat sich heuer gedacht: Was ist denn eigentlich heute: Kassianifest oder Kassiani markt? Kaum läßt der Herrgott einmal zur Feier des Festes einen schönen Tag anbre chen

. In der E.-Toü- Straße wurde der elfjährige Schüler Renzo Scattolin, der auf dem Rade führ, von einer Vespa mit Kennmarke BZ 8334, gelenkt vom Metzger Engel Glatt aus Meran, überfahren. Der Junge wurde auf den Boden geschleu dert und erlitt einen Schädelbruch. Die Aerzte des städtischen Krankenhauses haben sich die Prognose Vorbehalten. Erhebungen über die Schuldfrage sind im Gange. Bücgecmcfflee-Qagung in Beiden Gestern fand im Rathaus von Brixen edne Arbeitstagung der Bürgermeister des Eisack

Versammlung aufgelöst wurde, sprachen einige Bürgermeister aus dem Eisacktal namens aller Kollegen dem Bür germeister von Brixen aufrichtigen Dank aus für seine in den abgelaufenen Jahren ihnen stets bewiesene Hilfsbereitschaft. Unter dem Beifall aller Anwesenden brachte Bürgermeister Dr. Dander zum Schluß zwei Huldigungssehr elb cn folgenden Inhalts zur Verlesung: «An Se. Exz. Erzbischof Msgr. Dr. Johan nes Geisler. Die Bürgermeister der Stadt- und Landgemeinden des gesamten Eisack- und Pustertales sowie

der Nebentäler, zur Arbeitstagung in Brixen vereinigt, entbieten Sr. Exz. dem hochwürdigsten Erzbischof Msgr. Dr. Johannes Geisler die untertänig sten Glückwünsche zu seiner Erhebung in den Rang eines Erzbischofs, verbunden mit aufrichtigem, tiefempfundenem Dank für seine oberhirtliche Tätigkeit zum Wohle der Bevölkerung der Diözese Brixen. — Brixen, am 30. April 1952». «An Se. Exz. Fürstbischof Msgr. Dr. Josef Gargitter. Die Bürgermeister der Stadt- und Landgemeinden des gesamten Eisack- und Pustertales

sowie der Nebentäler, zur Arbeitstagung in Brixen vereinigt, geben ihrer besonderen Freude und Genugtuung Ausdruck über die Ernennung Sr. Exzellenz Msgr. Dr. Josef Gargitter, der während sei ner segensreichen vergangenen Tätigkeit auch das Amt eines Bürgermeisters seiner Heimatgemeinde bekleidete, zum Bischof der Diözese Brixen und entbietet ihm gleich zeitig die untertänigsten Glückwünsche für das hohe Hirtenamt, zu welchem er beni fev wurde. — Brixen, am 30. April 1952». Pustertal Jugend auf Fahrt

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Volksbote
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Page 9 of 12
Date: 01.05.1952
Physical description: 12
Donnerstag, den 1. Mal 1952 «Volksbote» Seite 9 Jlus Mt ©fidtirofcr Qrimaf Die <£Mß<ftöunfcf)c öec ©üp. an Jucliblfdjof ^otjanncs ©efslet Die S.V.P. hat an S. Exz. Fürstbischof Dr. Johannes Geisler folgendes Glückwunsch telegramm gesandt: „Namens der Südtiroler Volkspartei ent bietet dem geliebten Oberhirten zum Jubel- tage tiefgefühlteste Glückwünsche in steter Dankbarkeit und aufrichtiger Verehrung, Guggenberg.“ Bijcfyofßrocffjß fn BcfjKßn am ©onntaß, den 18. ttlat Aus Brixen

wird uns mitgeteilt: Die Weihe des neuen Bischofs der Diözese Brixen, Msgr. Dr. Josef Gargitter, wird am 18. Mai, Bittsonntag, im Brixner Dom statt finden und durch Kardinal Piazza von Rom vorgenommen werden. UccmfaüeclahöMunß fuc <EfnJprßd)c (EleEtr^ftätspcofeffe bei Beiden Am 4. Mai sollte die Einspruchsfrist gegen die Gesuche einiger Elektrofirmen um Ab leitung der Rienz von der Hachel bei Brixen weg, des Schalderer, Lüsener, Aferer und Villnösser Baches ablaufen. Nunmehr hat das Staatsbauamt in Bozen

, den 8. Mai. Brixen (Gasthof_„Goldener Schlüssel"): Mittwoch, den 7. Mai. Welsberg (Gasthof „Lamm"): Diens tag, 13. Mai. Bruneck (Gasthof „Mondschein“): Mitt woch, 14. Mai. St. Ulrich (Gasthof „Engel"): Dienstag, 20. Mai. Neumarkt (Gasthof „Steiner"): Frei tag, 23. Mai. Mals (Gasthof „Krone"): Dienstag. 27. Mai. Schlanders (Gasthof„WeißesKreuz"): Mittwoch, 28. Mai. Die Amtszeiten werden mit Berücksichti gung des Fahrplanes der Eisenbahn und der Autolinien von 8.30 bis 12-30 und von 14.30 bis 18 Uhr

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Schlern
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Page 11 of 110
Date: 01.05.1952
Physical description: 110
Besitz und Einkünfte der Bischöfe von Brixen in Lüsen im 13. Jahrhundert Von Leo Santifaller Im schönen, nordöstlich von Brixen sich hinziehenden Hochgebirgstal Lüsen 1 ) mit dem Hauptort Lüsen, der Heimat unseres neuen Bischofs, besaßen die Fürst bischöfe von Brixen schon seit alter Zeit bedeutende Rechte, Besitzungen und Ein künfte. Bereits im Jahre 893 restituiert König Arnulf der Kirche von Säben auf Bitte ihres Bischofs Zacharias den «Fore- stis ad Lusinam» 2 ). Das Wort forestis

be zeichnet aber in der Karolingerzeit nicht etwa nur das Wildbannrecht, sondern zu gleich auch Grundbesitz, d. h. also Eigen tumsrechte des Forstinhabers am Grund und Boden des Forstbezirkes 3 ). Mit dein *) Ueber Lüsen vgl. insbesondere: G. Tink- hauser, Beschreibung der Diöcese Brixen 1, 1855, S. 302—304; Ignaz Mader, Besiedelungs geschichtliche Studien über das Tal Lüsen (Zeitschrift des Ferdinandeums, 3. Folge 57, 1913, S. 323—347, und 58, 1914, S. 133—234); Josef Weingartner, Die Kunstdenkmäler Süd

decken 5 ). Da es sich in der Arnulfurkunde nicht um eine Neu Verleihung, sondern um die Restitu tion entfremdeter Rechte handelt, muß man annehmen, daß bereits vor dem Jahre 893, also schon in verhältnismäßig früher Zeit, die Bischöfe von Säben in Lüsen Be sitzungen und Rechte innehatten 6 ). * In mehreren Traditionsaufzeichnungen des Hochstiftes Brixen aus der Zeit von 993—1000 und 1050—c. 1075 wird als Ort der Schenkungshandlung, bei der der Bischof ausdrücklich als anwesend be zeichnet

wird, Lüsen genannt 7 ); man kann daher annehmen, daß die Bischöfe von Säben-Brixen sich damals öfter in Lüsen aufgehalten haben. Schenkungen von in Lüsen gelegenen Grundstücken jedoch werden mindestens bis in die Mitte des 13. Jahrhunderts weder in den Traditions büchern noch auch in sonstigen urkund- *) Vgl. vor allem für Brixen: Karl Fajk- majer, Studien zur Verwaltungsgeschichte des Hochstiftes Brixen im Mittelalter (For schungen und Mitteilungen zur Geschichte Tirols 6, 1909, S. 1—21, 113—126, 209

—249, 313—347, insbesondere S. 2 ff.; Stolz, Landes beschreibung S. 420. 6 ) Stolz, a. a. O., S. 420. 6 ) Man könnte etwa an Kaiser Ludwig den Frommen, den Sohn Karls des Großen, den ken, der im Diplom König Ludwigs des Kin des von 909 Jänner 20 genannt wird (Sin nacher 1, S. 536, n. 26; Santifaller S. 8, n. 5). 7 ) Oswald Redlich, Die Traditionsbücher des Hochstiftes Brixen (1886), n. 24 b, 152, 157 ab, 190 b.

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Schlern
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Page 56 of 110
Date: 01.05.1952
Physical description: 110
Das Heilig-Kreuz-Spital zu Brixen als Pfarrbezirk in kritischer Zeit Von Anton Dörrer Kritische Zeiten rufen Erinnerungen an verwandte Verhältnisse zurück. Mit Fürst bischof Johann Thomas von S p a u r, dem Onkel des großen Brixner Reformators Christoph Andreas v. Spaur (1600—1613), und dem neugegründeten Priesterseminar von Brixen begann die kirchliche Restau ration im Lande, als das Trienter Konzil hiezu die Grundlagen geschaffen hatte 1 ). Daher ist es vielleicht am Platze, hievon auszugehen

Schreiber, 2 Bände, Freiburg i. Br., Ver lag Herder, 1951; J. Freiseisen, Rückblick auf die 300jährige Geschichte des Priester seminars in Brixen, Brixen 1908; H. Mang, Brixner Heimatbuch, Innsbruck 1937; A. Sparber, Die Bischofsstadt Brixen in ihrer geschichtlichen Entwicklung, Brixen 1951; K. Wolfsgrube r, Das Brixner Domkapitel in der Neuzeit 1500—1803 (= Schlern-Schrif- ten 80), Innsbruck 1951. a ) Die Synode zu Basel (1434) hatte den da maligen Bischof von Brixen, Berchtold II. von Bückelsberg

, in die z. B. i. J. 1467 Oswald von Wolkenstein als Pfleger von Rodenegg, in dessen Gerichtsbarkeit die Kreuzinsel fiel, eingreifen konnte. St. Andrä an der Spitze. Um sie betreuen zu können, verfügte der Vorstand des Ho spitals, kurzweg Hospitäler oder Spitaler genannt, über zwei Priester, den Pfarrer und den Kaplan (Kooperator). Das Semi nararchiv von Brixen besitzt ein Protokoll aus dem ersten Viertel des Jahres 1577, in dem das Ergebnis der Pastoralvisita- tion aus den letzten Jännertagen von 1577 zusammengefaßt

wurde. Es gewährt einige Einblicke in die damaligen kirchlichen Verhältnisse in der Nachbarschaft der Bi schofsstadt aus der ersten und noch schwierigsten Zeit der katholischen Re stauration. An der Spitze der Visitatoren stand der zuerst genannte damalige Ko adjutor und spätere Fürstbischof von Brixen, Johann Thomas von Spaur. Ihm zur Seite wirkten der eifrige General kommissär in geistlichen Angelegenheiten, Kanonikus Adam v. Arzt, der als Prediger und Publizist tätige Melchior

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Schlern
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Page 71 of 110
Date: 01.05.1952
Physical description: 110
bei den Fachkollegen Auf sehen erregte, weshalb er von einem sol chen scharf angegriffen wurde. In seiner Verteidigungsschrift «Bibel und Wissen schaft» errang er über seinen Gegner, den Prälaten Dr. Franz Kaulen in Bonn, einen ]3 ) Zu ihnen gehören folgende Werke: De Inspirationis Bibliorum vi et ratione (Brixen, Weger, 1885, 444 S.); Quaestiones selectae ex Theologia dogmatica (Paderborn, Schöningh, 1891, 493 S.), in dem er sechs schwierige dog matische Fragen behandelt. Die folgenden er schienen

alle bei Tyrolia-Brixen: Die außer ordentlichen Heilswege für die gefallene Menschheit (1889, 300 S.); Christus als Pro phet (1892, 196 S.); Die Sakramentalien der katholischen Kirche (1896, 276 S.); Der Un- sterblichkeits- und Auferstehungsglaube in der Bibel (1902, 362 S.); Das Fegfeuer nach kath. Lehre (1904, 214 S.); Die Seelenläuterung im Jenseits (1907, 194 S.). Vgl. über ihn Hei matkunde von Terenten (1942, S. 41 ff.) und Kath. Salzburger Kirchenzeitung 1923, Nr. 37. 14 ) Siehe Lexikon für Theologie

und Kirche IX, Sp. 319; Klotz A., Dr. Aemilian Schöpfer, Priester und Volksmann, Innsbruck, Tyrolia, 322 S. In dieser Biographie ist Prälat Dok tor Schöpfer etwas idealisiert dargestellt. Es ist eine Verteidigungsschrift, die unmittelbar nach dessen Hinscheiden (1936) veröffentlicht wurde. Wir zitieren sie fortan meist als «Klotz». 16 ) Dieses Werk (544 S.) erschien im Ver lag des vom Verfasser gegründeten Kathol.- politischen Pressevereins, Brixen, und erzielte 6 Auflagen (VI. 1923), fand also große Ver

Lehranstalt damals einen Ruf, der über die Marken Oesterreichs hinausging 19 ). Und doch fällt ein Schatten auf den zwei ten Teil der Regentie Dr. Franz Eggers. Der junge Klerus dieser Diözese geriet seit 1890 allmählich zu stark ins politische ,6 ) Vgl. darüber Klotz, Dr. Aem. Schöpfer, S. 49 ff. 17 ) Betitelt: «Das Evangelium unseres Herrn Jesus Christus nach Lukas», 611 S., Brixen, Presseverein. 18 a) Er gab auch verschiedene Schriften heraus, z. B. Christus und die Kranken (1899, Brixen, 295

S., 2. Aufl. 1918); Tirol im Jubel jahre seines Bundes mit dem göttlichen Her zen Jesu (1896, 440 S., Brixen); Brixen Jahr tausendfeier, 1901; Feldkurat Josef Gorbach, 231 S. (1915 Innsbr.); Die Botschaft von Kon- nersreuth, 1928, 28 S.; Der heiligste Dienst (Innsbr. 1933); Paulus, 4 Bde., Innsbr. 1931/35; Hauptfragen der christlichen Gesellschaft (6 Vorträge, 66 S., Wien); Wahrmunds Kampf um die freie Schule (Brixen 1907, 80 S.); Kriegstrost, Predigten (4 Hefte, 1914/15); Der christliche Staat (Innsbr

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Schlern
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Page 55 of 110
Date: 01.05.1952
Physical description: 110
die Praebendisten jeden Freitag und Sonntag in 6 Abteilungen, jede in einen anderen Bezirk, nach dem Mittagessen aus und sangen vor den Häusern eine Strophe aus dem Hymnus der Tagesvesper. Der Jüngste sammelte die Gaben ein, welche in Brot oder Münzen verabreicht wurden. Die Brote wurden gleich verteilt, das Geld übernahm der Rector und verteilte es um Neujahr an die Praebendisten. Da sich allerhand Unfug in das Singen einschlich, bemühte man sich, es abzuschaffen; es er hielt sich aber bis 1801. Auch in Brixen

gab es den sogenann ten «K inderbischof». In anderen größeren Orten fungierte ein Knabe mit den niederen Weihen am Feste der Un schuldigen Kinder, manchenorts schon am Feste des hl. Nikolaus, als Bischof, wohn te in Pontifikalkleidern dem hl. Offizium bei, sang die Kollekte, gab den Segen und hielt mitunter auch die Predigt. Bezüglich Brixen schreibt Sinnacher (Band VI, S. 264): «Mit dem Schulerbischof, den die Chorknaben oder Schüler jährlich zu Bri xen erwählten, scheint es die nämliche

Bewandtnis zu haben, wie mit dem heut zutage üblichen Bohnenkönig in Frank reich. Anfangs mag es eine unschuldige Kurzweil gewesen sein, mit der Zeit aber gab es Gelegenheit zu manchen Aus schweifungen». Es scheint, daß Bischof Georg, der Stubeier, diesen Brauch ab schaffte. Quellen: Rosbichler: Das Institut der Chor knaben zu Brixen, in Sammler für Ge schichte und Statistik in Tirol, Inns bruck 1807, III. Band. Dr. Johannes Freiseisen: Christof IV. Andreas von Spaur, Separatabdruck

aus dem Priesterkonferenzblatt 1900. Sinnacher : Geschichte der Kirche von Säben und Brixen. Hartmann A m a n n : Geschichte des Gymnasiums in Brixen, Programm des Gymnasiums 1901—1903. Tinkhauser Georg: Beschreibung der Diözese Brixen, I. Band, 1855. S p a r b e r : Die Bischofstadt Brixen, Sammlung: An der Etsch und im Ge birge, Brixen 1951 (Weger). Walrich A m s e e (Walchegger): Die Domscholaren, ein Sang aus Brixens Vorzeit, Bozen (Tyrolia).

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Schlern
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Page 100 of 110
Date: 01.05.1952
Physical description: 110
zu St. Nikolaus zu bauen anfingen, so erteilte Christoph von Söhroffenstein. Fürstbischof von Brixen, im Jahre 1513 neuerdings die Erlaubnis, den Markt abzuhalten. Vermutlich hat sich dieser Markt selbst bald! wieder aufgehoben, da der Ort dooh allzu abgelegen war und außer den angrenzenden Ladinern wenig Händler wer den gekommen sein. Man weiß dermalen nicht mehr, wo der Platz für den Markt ge wesen ist; vermutlich aber wurde der Markt gehalten hinter der St. Nikolauskirche, wo auf dem Wege

und auf den Weiden bis hin auf zu den Sägen ein schöner Platz dazu ge wesen ist, ehe der Bach diese ganze Gegend übermurt hat. Die dermalige Losung (Erlös) der Lüsener besteht aus ihren Wäldern, aus dem Acker bau und' aus der Viehzucht. Aus den Wäldern verkaufen sie nicht das Brennholz. Dies trägt wegen des weiten Weges nach Brixen hinaus die Fuhren nicht aus. Man schlägt Sageblöcke und führt die Flecken und Pfos- sen zum Verkaufe nach Brixen. Aber auch bei dieser Arbeit ist der 'Gewinn nicht be trächtlich

. Es braucht viel Arbeit und Tage werke, bis das Holz zur Säge kommt. An einem Tage konnte man mit einem Pferde etwa 35 Dachflecken oder 18 Bodenflecken nach Brixen führen. Bei ersterer Fuhr ver diente man etwa 2 Gulden und 55 Kreuzer, bei letzterer etwa 4 Gulden und 30 Kreuzer. Rechnet man davon ab die Schichten für die Schlägerung des Holzes im Walde und für die Lieferung desselben zur Säge, rechnet man ferner ab den Sageschnitz und die Zeh rung für Pferd und Mensch und die Ausga ben für den Schmied

für das Beschlagen der Räder und des Pferdes, dann sieht man leicht ein, daß der Erwerb aus dieser Quelle nur klein gewesen sein kann. Indessen war dies wegen der großen Waldungen eine fast un erschöpfliche Erwerbsquelle. Nur im Maurer berg allein, sagte ein Mann, der den ganzen Wald durchging, könnte man durch 100 Jahre jährlich 1000 Stämme schlagen, ohne den Wald auszuöden. Getreide wird in guten Jahren ziemlich viel nach Brixen verkauft, und zwar Weizen, Rog gen und Hafer. Freilich treffen diese guten Jahre

» Alm redet. Daran, daß die Holzausfuhr nicht mehr ein trug, war oder ist der rauhe Weg über den Wetzstein schuld. Wenn der Weg In der Tiefe beim Bache hereinginge, so hätte man den ganzen Winter bis Brixen Schlittweg, und in einem Nachmittage könnte man leicht ohne Zehrung von Lüsen nach Brixen und

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Page 76 of 110
Date: 01.05.1952
Physical description: 110
Wir schilderten absichtlich hier diesen politischen Kampf ganz kurz, um zu zei gen, daß die kirchlichen Verhältnisse da mals wirklich unerquicklich waren. Regens Dr. Egger nahm daran keinen Anteil mehr, konnte sie aber nicht ändern. Gewiß waren sie ihm peinlich, da auch nach dem Weg gange Dr.Schöpfers von Brixen (um 1900) einige Theologieprofessoren (Dr. S. Waitz, Dr. W. Haidegger, Dr. Franz Hilber) sich daran beteiligten, wodurch das Priester seminar teilweise in die Politik verwickelt wurde

hohen Berufe und der Wissenschaft. 1895 wurde er zum Domdekan, 1897 von Leo XIII. zum päpstlichen Hausprälaten, 1900 zum Dompropst, Protonotarius Apo- stolicus und 1908 von seinem Oberhirten zum Weihbischof und Generalvikar von Vorarlberg befördert. Vom Papst wurde er zum Titularbischof von Laranda er nannt. Am 14. Juni 1908 erteilte ihm Dr. Josef Altenweisel im Dom von Brixen die bischöfliche Weihe 25 ). Nun hieß es Abschied nehmen vom Priesterseminar, wo er vierzig Jahre an der Heranbildung

des Klerus hervorragend gearbeitet hatte, dar unter 26 Jahre als Regens. Er zählte da mals bereits 72 Jahre. Als Generalvikar von Vorarlberg und als Fürstbischof von Brixen Im Sommer 1908 übersiedelte Dr. Franz Egger nach Vorarlberg, wo er mit Freude 28 ) Siehe Schematismus der Brixner Diö zese 1909. empfangen wurde, besonders vom Klerus, der größtenteils im Brixner Seminar seine Ausbildung erhalten hatte. Die Würde eines Weihbischofs und Generalvikars von Vorarlberg stellte kein unabhängiges kirchliches

keit nach. Größere kirchliche Ereignisse trugen sich damals in Vorarlberg nicht zu. Er war bei Klerus und Volk beliebt 29 ). Diese Jahre waren für ihn eine Zeit der Ruhe und des Friedens; denn in Vorarl berg gab es damals keine solche politische Streitigkeiten wie in Tirol. Die Katholiken waren einig und hingen der christlich sozialen Partei an. Indes währte diese glückliche Zeit für ihn nur vier Jahre (1908/12). Dann er ging an ihn der Ruf, als Fürstbischof nach Brixen zurückzukehren. Der dortige

Ober hirte Dr. Altenweisel war anläßlich einer Firmung in Matrei am Brenner am 25. Juni 1912 einem Schlaganfall erlegen. Nun warf man den Blick auf den Vor arlberger Weihbischof, weil man glaubte, er wäre wegen seiner Ruhe, Erfahrung und seines Alters am ehesten imstande, den Frieden zwischen den beiden katho lischen Parteien herzustellen 30 ). Tat sächlich wurde er auf Betreiben einiger Männer, wozu auch Dr. Schöpfer zählte, vom Kaiser zum Fürstbischof von Brixen vorgeschlagen, dann von Pius

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Page 58 of 110
Date: 01.05.1952
Physical description: 110
, die Priester zu einem würdigen Lebens wandel, ohne Wirtshausbesuch, zu ver halten, den v. Vintlerischen Kaplan zur Donnerstagsmesse zu verpflichten, Aus lagen bei den Kirchenabrechnungen zu vermeiden und nur den Schreiber zu ent lohnen und alle zwei Jahre eine solche vorzunehmen. Die dem katholischen Glau ben sich Widersetzenden seien zu ermah nen, etwaigenfalls anzuzeigen. Das Bild vom Pfarrbereich des Hl. Kreuz spitals in Brixen kann als Beispiel für die Verhältnisse rund um die Bischofsstadt

in jener Zeit gelten 8 ). 8 ) Das Brixner Konsistorialarchiv besitzt eine Reihe von handschriftlichen Folianten mit Visitationsprotokollen seit dem J. 1602, welche die von Franz Hattier benützten Mis sionsberichte des 18. Jahrhunderts wesentlich erweitern und ergänzen und für die Geistes und Kirchengeschichte und Volkskunde des alten Bistums von besonderer Bedeutung sind. Aus dem Abhängigkeitsverhältnis der Pfarre St. Andrä mit dem Hl. Kreuzspital in Brixen erklärt sich noch die Einrich tung der «Bergschule

r». Diese absol vierten im 17. Jahrhundert ihre Schulen in Brixen und setzten ihre Ausbildung in Innsbruck fort. Von dort gingen sie ins Priesterseminar von Brixen zurück. Einer von ihnen versah jeweils den Chor von St. Andrä und der Nebenkirchen, hielt aber hier nicht Schule. Der letzte «Berg- schuler» war Thomas G s i n, der spätere Pfarrvikar und Schulgründer von St. An drä. Im Jahre 1699 nahm man nämlich keine «Bergschuler» aus dem Hl. Kreuz spital mehr 4 * ), sondern stellte einen eige nen Schulmeister

. °) Vgl. auch G. Tinkhauser, Beschrei bung der Diözese Brixen I, S. 252 ff. Ign. Mader, Die Ortsnamen am St. Andräer- Berg bei Brixen a. E. (Schlern-Schriften 31), Innsbruck 1935.

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Page 30 of 110
Date: 01.05.1952
Physical description: 110
. In früheren Zeiten waren die Stra ßen sehr schlecht, deshalb hat man das Holz vom Eisacktal und Pustertal durch die Bäche nach Brixen getriftet. Das Holz, welches der Eisack brachte, wurde bei Zinggen von einem Rechen aufgehalten und dann herausgefischt. Der Rechen be stand aus einer Reihe von Holzstiften, die von einem Ufer zum andern in kleinen Abständen in das Bachbett geschlagen waren. Diese Stiften blieben zum Teil das ganze Jahr stehen und wurden «Zinggen» genannt. So kam die dortige Gegend

zum Namen Zinggen, der ihr bis heute verblie ben ist. In gleicher Weise wurde am südlichen Ende der Rienzschlucht bei Brixen ein Holzrechen gebaut, den man Hachl nann te. «Hachl» nennt man sonst ein mit spitzen Eisenstiften besetztes Brett, durch welches man den gebrechelten Hanf und Flachs zog und reinigte. Beim Bau des Elektrizitätswerkes wurden die letzten Reste des Rechens beseitigt. Nur der Name Hachl ist geblieben. Böse Zungen leiten von derlei Namen die geographische Lage von Brixen

ab, indem sie sagen: Brixen liegt in der geographi schen Länge zwischen Hölle und Hachl und der geographischen Breite zwischen Siechen und Schinterbühel. Hölle, weil der Höllerhof an der Ostflanke oberhalb des Bahnhofes in einer Schlucht steht. Das Siechenhaus stand am Südende und der Schinterbühel am Nordende der Stadt. Dieser heißt auch Galgenbühel, weil hier die Richtstätte für die Gerichte Brixen, Pfeffersberg und Salem sich befand. Der letzte hier 1833 Hingerichtete war der Schneider Simon Schnell (Ign

zu Brixen können 111 Grüblein gezählt werden, von denen man nur bei ganz wenigen nach- weisen kann, daß sie Lichtzwecken gedient haben (es war dort längere Zeit der Be gräbnisplatz für den Domklerus), die mei sten aber, besonders jene, die sich beim Eingang in die Domschule befinden, wird man als Spielerei der Domscholaren be zeichnen können. Abb. 3. In V a h r n liegen auf der Friedhof mauer an aussichtsreicher Stelle drei Deckplatten mit regelmäßigen und un regelmäßigen Schalengruppen. Diese ha

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Page 17 of 110
Date: 01.05.1952
Physical description: 110
Brixens kunstgeschichtliche Bedeutung Von Dr. Josef Weingartner Brixen ist eine kleine Stadt und wie es an wirtschaftlicher Geltung mit der rei chen Handelsstadt Bozen nie konkurrieren konnte, so hat im späteren 19. Jahrhundert auch der mächtig aufblühende Kurort Me ran die stille Bischofsresidenz am Eisack durch seine rasche Entwicklung und inter nationale Geltung weit überflügelt. In geistiger und kultureller Hinsicht aber lie gen die Dinge wesentlich anders und darf sich Brixen neben

, die Entstehung und weitere Ent wicklung der städtischen Siedlung begün stigten, war es in Brixen ein wesentlich geistigerer Faktor, nämlich die Uebertra- gung des Bischofssitzes von Säben, der den eigentlichen Anlaß zur Stadtgründung gab. Dazu kommt noch, daß diese weit früher, nämlich schon im 11. Jahrhundert, erfolgte. In diese frühe Zeit reichen auch die ältesten Zeugnisse geistigen und künstle rischen Lebens zurück. Damals schon läßt sich die Existenz der Brixner Domschuie urkundlich nachweisen

, aus der später das Gymnasium und das Priesterseminar her ausgewachsen sind. Diese Anstalten haben im Verein mit dem freilich viel jüngerem Vinzentinum auf das geistige und kultu relle Leben der ganzen Diözese Brixen und damit auch für den größeren Teil Nordtirols und später sogar auch für Vor arlberg den allergrößten Einfluß ausgeübt. Aus der gleichen Zeit stammt aber auch das älteste noch erhaltene Denkmal künst lerischen Schaffens, nämlich die Adler kasel im Dom, deren Purpurstoff, eines der wertvollsten

und bekanntesten Erzeug nisse der gleichzeitigen Seidenweberei, zwar nicht in Brixen selber, sondern offen bar in einem internationalen Zentrum die ser Kunst hergestellt wurde, aber gerade dadurch beweist, daß man im damaligen Brixen in seinen künstlerischen Anforde rungen durchaus auf der allgemeinen Höhe stand. Von den Bauten, die durch die endgül tige Uebertragung des Bischofssitzes not wendig wurden, hat sich nichts mehr er halten. Die beiden Türme und das südliche Seitenportal des Domes, der Kreuzgang

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Page 105 of 110
Date: 01.05.1952
Physical description: 110
nand II. von Tirol» (II. Bd., S. 467) erwähnt, auf seiner Reise nach Wien durch Brixen gekommen ist; vielleicht ist er auch in der «Elefanten-Taferne» eingekehrt und gab er damit Anlaß zu seiner Verewigung im Fresko bild. Ob diese gleichzeitig mit dem Elefanten oder erst nachträglich, von demselben Maler (Leonhard Mair) oder einem andern besorgt wurde, spielt weiter keine Rolle. Auf ähnliche Weise kann übrigens auch der «Zwerg» zur Darstellung im Fresko gelangt sein: Hirn berichtet

und pägschiererisch (possierlich).’» Auch dieser «Magnifico» mußte seinen Weg nach Innsbruck über Brixen nehmen, aller dings erst 1578 (1579) nach Kardinal Madruz- zos Hinscheiden. Er machte in seinem selt samen Aufzug und Aeußern jedenfalls überall Aufsehen und war nahezu eine europäische Berühmtheit, da sich auch der französische König um den Zwerg beworben hatte. Somit hätte dieser gar wohl auf dem Fresko als «Dritter im Bunde» der Brixner Zelebritäten Platz finden

können! Dr. F. S. P r a s t *) Stiftshauptmann in Trient seit 1578, ein besonderer Günstling des Landesfürsten. **) Saumtier. Der vermeintliche «Brixner Adelige», der von Kaiser Rotbart zum Galgen verurteilt wurde (Zu Schiern 1951, S. 488) Die betreffende Notiz, die aus Friedrich Heers Werk «Aufgang Europas» stammt, wurde seinerzeit von mir übersehen und erregte erst später meine Aufmerksam keit. Die Lösung des Rätsels ist einfach: sie beruht auf der häufigen Verwechslung von «Brixia» (Brescia) und «Brixina» (Brixen) bei Benützung

in Spanien, Bresse- Brest, Breisgau, Breslau, Brixen) verwie sen und keltischer Ursprung vermutet wird. Während Brixia schon bei römischen Klassi kern (Catull, Plinius u. a.) genannt wird, ist «Brixina» erst eine mittelalterliche Latini- sierung von «Prichsna». Adjektivische Ablei tungen, von Brixia sind Brixianus und Bri- xiensis, von Brixina aber gibt es nur die Adjektivform «Brixinensis». — Die bezügliche Episode, die nach F. Heer für die geradezu barbarische Grausamkeit Kaiser Friedrichs

denn, daß Heer nicht wüßte, wo Brixen liegt! In den Anmerkungen zu Giesebrechts Dar stellung werden auch die Quellen für den Bericht angegeben: «Zilium de Prando nen nen die Handschrift der Brera der «Annales Mediolanenses maiores» und die «Ann. Med. minores» den Brescianer, den Friedrich bei Susa aufknüpfen ließ. Die Placentiner Hs. der «Ann. maiores» hat «Gilius de Pranco». Jo hann von Salisbury nennt den Namen nicht, erwähnt aber die Tatsache... Auch die An nales Brixienses (!) erwähnen den Tod des Zilius

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Page 8 of 110
Date: 01.05.1952
Physical description: 110
DIE FAMILIE Sr. Exzellenz des Hochwürdigsten Bischofs Dr. Josef Gargitter (Aus den Kirchenbüchern des Pfarramtes Lüsen) a) Vaterseite GARGITTER JOSEF, Sohn des Josef G. und der Barbara Hinter egger, Weber in Lüsen, Ramuser in St. Leonhard, Truntner in Brixen, geb. 8. I. 1887, gest. 17. 12. 1949 Brixen, getraut in erster Ehe 16. IV. 1912 mit ANNA OBERHÄUSER, geb. 19. VII. 1888. Geschwister des Mannes: Maria, geb. 1. IX. 1889; Anton, geb. 2. I. 1886; Georg, geb. 14. IV. 1895; Alois, geb

. 20. VII. 1924; Franz, geb. 4. X. 1925; Rosa, geb. 27. IX. 1926. Kinder, die in Brixen geboren sind: Alois, geb. 31. III. 1928; Emma, geb. 10. IV. 1931: Peter, geb. 9. II. 1932, gest. 11. II. 1932. Getraut in zweiter Ehe 17. XI. 1932 mit Rosina Winkler. Kinder aus dieser Ehe: Adolf, geb. Brixen 20. X. 1933; Albin, geb. Brixen 24. I. 1935; Monika, geb. Brixen 23. XI. 1938. b) Mutterseite Oberhäuser Alois, Lengereier, geb. 19. VI. 1832, getraut 8. I. 1884 mit Stampfl Thekla, geb. 12. IX. 1852

. Geschwister des Mannes: Johann, geb. 5. XII. 1825; Maria, geb. 24. III. 1827; Anton, geb. 6. VI. 1829; Alois, geb. 13. V. 1828; Klara, geb. 3. VIII. 1830; Maria, geb. 26. I. 1834; Maria, geb. 31. III. 1835; Peter, geb. 15. VIII. 1836; Rosa Phil., geb. 7. V. 1838; Brigitta, geb. 7. X. 1839. Oberhäuser Alois, geb. 24. X. 1884; Maria, geb. 19. XII. 1885; Maria R. 12. III. 1887; ANNA, geb. 19. VII. 1888, Mutter des Bischofs, gest. 23. III. 1932 Brixen; Brigitta, geb. 10. XII. 1889; Rosina, geb. 29. VI. 1891

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Page 24 of 110
Date: 01.05.1952
Physical description: 110
Historische und technische Denkmäler von Brixen Von A. Egger «Die Kunstdenkmäler Südtirols» hat Propst Dr. Josef Weingartner nun in zweiter Auflage (Tyrolia-Verlag Inns bruck-Wien) herausgegeben und darin auch die Kunstdenkmäler Brixens treff lich beschrieben. Soeben erschien von Prof. Dr. Heinrich Waschgier ein Büchlein in Taschenformat, betitelt «Kunst in Südtirol», ganz kurz und gut zusam mengestellt. Diese zwei Werke mögen so wohl für gründliche Kunstbeflissene als auch für eilfertig

Reisende vollauf genü gen. Brixen finden sie darin gut vertreten. Für die Darstellung der Kunstdenk mäler erster Klasse ist somit ge sorgt. Brixen hat für Kunstfreunde eine selten gute Eigenschaft: die wichtigsten Bau denkmäler sind im Münsterviertel eng beisammen, aber auch eine sehr große Menge vielfach wertvoller und seltener mobiler Kunstdenkmäler von der Vor geschichte bis zur Gegenwart ist im Diö zesanmuseum (Bruderhof) zur Schau ge stellt. Im Schiern 1951, S. 365 ff., werden überdies viele

Kunstdenkmäler im enge ren Sinne des Wortes, wie Bildstöcke u. dgl., die innerhalb des alten Festungs dreieckes von Brixen sich befinden, kurz gewürdigt. Diese strecken gleichsam den Finger in Turmform usw. vom Boden her aus und wollen etwas sagen, ja sie spre chen laut durch ihre künstlerischen For men, daß man sie anschauen soll. Es sind meist Kunstdenkmäler zweiter Klasse. Außerdem gibt es in der Brixner Ge gend noch unzählige andere bescheidene Denkmäler dritter Klasse, die man auch «stumme» Denkmäler

, S. 16.) 2. Siedlungen Die ersten Denkmäler, welche sich die Menschen schufen, waren die Wohnun gen. Vor 3000 Jahren hatten sich bron zezeitliche Menschen auf dem Plabacher Bühel ein Dorf gebaut. Wahr scheinlich hausten auch in Stufeis (Brixen) bronzezeitliche Menschen (vor läufig haben wir nur ein paar Schüssel scherben als Beweis). Plabach liegt unge fähr 200 m östlich von Brixen. Die e r- sten erwiesenen Bewohner dieser Gegend bauten sich ganz niedrige Hütten aus Erde und Steinen (vgl. A. Egger, Urgeschichte

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