sein — fortwährend alarmierende Pfiffe der Lokomotive ertönen ließ, wurde man auch außerhalb des Ortes aufmerk¬ sam und sah, daß eine gelblich-graue Rauch¬ säule in der Nähe der Kirche aufstieg, der bald eine lodernde Feuersäule folgte. Viele Ein¬ wohner des Dorfes befanden sich im Walde in der Umgebung, und als sie angesichts der Feuersgefahr herbeieilten, war es schon zu spät, um der Gewalt des Elementes Einhalt zu ge¬ bieten. Der Brand entstand
, daß sie sich aus dem Okonomiegebände, das in seinem untersten Teile aus bisher uner- mittelter Ursache in Brand geraten war, retteten, denn das Feuer griff mit unheim¬ licher Raschheit um sich. Wenige Minu¬ ten nachher, nachdem die Hausleute noch ver¬ gebliche Versuche zur Löschung geuracht hatten, brannte der Stadel lichterloh auf. Die Hitze und die durch dieselbe Hervorgel- rufene große Trockenheit waren wohl die Hanptursache, daß das Feuer mit Allge¬ walt überhandnahm
. In kürzester Zeit hatte der Brand auch das Wohn- und Wirtshaus des Johann Wächter ergriffen und nach den Aus¬ sagen von Augenzeugen stand wenige Minuten nachher auch der Dachstuhl des benachbarten, dem Gemeindevorsteher Hermann Haueis ge¬ hörigen Gasthauses zur „Gemse", das wie das Gasthaus zum „Hirschen" in allernächster Nähe der Kirche steht, in Flammen. Der Vorsteher Hermann Häueis befand sich gerade im Walde, als er, durch das Glockengeläute
aufmerksam! gemacht, das Unheil wahrnahm, welches sein Anwesen und seine Heimatsgemeinde betroffen hatte. Die Feuerwehr des Ortes fand sich sofort im Feuerhause ein und rückte mit den Ge¬ rätschaften aus, ihre Bemühungen waren aber ohnmächtig. Die Flammen schlugen in der nächsten Minute auf das Dach der K ir ch e über, obgleich diese von dem nächsten Brand¬ objekte etwa 10 Meter weit entfernt war. Dann griff das gefräßige Element von Giebel
zu Giebel, von Scheune zu Scheune, alles zerstö¬ rend. Die Ausdehnung des Brandes. Der Herd des Feuers, das Gasthaus zum „Hirschen", lag am südlichen Ende des Dorfes gegen die rechte Talseite zu, nicht weit entfernt vo u der Bahnhaltestelle Zams der Arlberg¬ bahn. Um die kritische Zeit, als der Brand ausbrach, ging ein ziemlich starker Wind, der anfangs von Osten, also aus der Gegend von Imst herauf kam. Diese Windrichtung wäre nicht ungünstig