2 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Pustertaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/1911/11_08_1911/pub_1911_08_11_6_object_988346.png
Page 6 of 24
Date: 11.08.1911
Physical description: 24
und die Ausbreitung dieses Riesenbrandes bis zum 3. August abends und bringen heute weitere kurze Details. Der Schauplatz dieses Brandes waren die mächtigen Kiefern- und Fichtenbestände, die sich von der historischen Sachsenklemme über das Nordgebirge an dem ebenfalls ge schichtlich berühmten Dorfe Spinges vorüber bis nach Mühlbach und Vals ziehen. — Am 3. ds. hat der Brand bei dem herrschenden Sturme neue Ausdehnung genommen und be drohte die ersten Häuser von Franzensfeste, wo die braven Feuerwehren Tag

und Nacht arbeiteten. Bor allem galt es, das arg bedrohte Dorf Oberau zu retten; die Feuerwehrleute stiegen auf den Kirchturm hinauf und bespritzten von dort aus die Schindeldächer mit Wasser; so konnte trotz des Regens von Funken und glimmenden Nadeln der Ausbruch eines Bran des in Oberau verhindert werden. — Am 4. ds. früh war der Brand noch größer geworden, er bedrohte ganz besonders das Dorf Spinges und die Billa des berühmten Malers Defregger im Spingefer Walde. Hier arbeiteten die Brunecker

dort seinen Horst mit den Jungen hatte. — In den Morgenstunden am 5. ds. ließ der Wind nach und das Feuer beschränkte sich auf die Waldbestände an der Berglehne, die in einem Ausmaß von ungefähr 500 Hektar vernichtet sind. Der bisherige Schaden wird von Forstbeamten, die am Brand- Platze weilten, auf rund 1 Mill. Ar. (?) geschätzt. Die bisher Geschädigten sind die Gemeinden Natz, Elvas, Neustift, Schabs, Aicha, Mittewald, die Pfarrei Oberau, die Besitzer Seeber, Peißer in Oberau, Reifer in Franzensfeste usw

. — Nach einer Nachricht vom 7. ds. kann der Brand als lokalisiert betrachtet werden, da in der Nacht von 6. auf 7. ds. ein heftiger mehr stündiger Gewitterregen einsetzte, der die Flammen erstickte und das Feuer zum Erlöschen brachte. Gendarmerie, Militär, die Feuerwehren, Forst organe und Bewohner haben in diesen schweren 6 Tagen und Nächten übermenschliches geleistet. Mögen diese Bemühungen hohen Orts gewür diget werden. * Thronfolger Erzherzog Franz Ferdi nand wird am 5. September in Kiel eintreffen

1
Newspapers & Magazines
Pustertaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/1911/11_08_1911/pub_1911_08_11_2_object_988324.png
Page 2 of 24
Date: 11.08.1911
Physical description: 24
ausgebrochene Wald brand scheint nun sein Vernichtungswerk vol lendet zu haben und im Erlöschen begriffen zu sein. Allerdings dämpft das Feuer an einzelnen Stellen noch fort, wozu faule Bäume und Stöcke Nahrung bieten, so daß Vorsichtsmaß regeln, soweit solche in Anwendung gebracht werden können, geboten erscheinen. Tausende von schönen Baumstämmen stehen nun ihres Nadelschmuckes beraubt, schwarz und kahl da und werden nun gefällt werden müssen. Die zur Eindämmung des Feuers beigestellten Truppen

waren, löschten anfänglich, mußten aber infolge der großen Gefahr sich flüchten. Als man um V» 2 Uhr nachmittags in Franzens feste den Waldbrand bemerkte, verständigte der Gendarmeriepostznkommandant telephonisch die k. k. Bezirkshauptmannschaft Brixen und die Forstinspektion von Sterzing und Brixen. Ganz Franzensfeste und Mittewaid eilten zum Brand platze, Neugierige erschienen in Unmassen. Als der Oberforstkommissär Rauch und Forstkom missär Milner aus Brixen eintrafen, übernahmen dieselben die Leitung

Am 3. ds. Mts. kam sodann die Infanterie, 2 Bataillone vom 36. Regiment, zu Hilfe, welche bis zum 7. ds. Mts. 11 Uhr vormit tags ununterbrochen am Brandplatze blieben und großartiges leisteten. Es war nur die Willigkeit und die Aufopferung der Mannschaft zu bewundern, nachdem sie Tag und Nacht arbeiten mußten und zwar unter sehr schwierigen Verhältnissen. Dies scheint aber nur der guten Führung der Herren Offiziere zuzuschreiben zu sein. Als der Brand immer größere Di mensionen annahm

von den bedroht Gewesenen ihren Dank erhalten. Der Schaden soll sich nach Gutachten von Fachmännern gegenwärtig noch nicht beziffern lassen, jedoch dürfen 800.900 Kr. nicht zuviel sein, verbrannt sind nahezu 7—800 Hektar. Der Brand dauert fort. Wochen-Chronik. — Bruneck. (Ehrung.) In der letzthin abgehaltenen Generalversammlung des hiesigen Männergesangsvereines wurde die Fahnenmutter und vieljährige Pianistin, Frau Maria v. Greb mer einstimmig zum Ehrenmitgliede dieses Ver eins ernannt. — Bruueck. (Manöver

2