23. August 1911 Tiroler Volksblatt Seite 3 Der Brand entstand durch die Funken einer alten Güterzugslokomotive und breitete sich infolge der starken Trockenheit und der Hitze ungemein rasch aus, so daß es trotz der von der Gemeinde Gossensaß an Ort und Stelle entsendeten Hilfe nicht möglich war, seiner rechtzeitig Herr zu werden. Der Brand dehnte sich ungemein rasch aus. Das Feuer reichte von der Bahn zum Sand joche hinauf, üb?r welches man ins Oberbergertal (das bei Gries a. Br. ausmündet
Bauern und die Feuerwehren aus allen Gemeinden der ganzen Umgebung. Samstag früh ist eine Kom pagnie Pioniere aus Trient am Brandplatze ein getroffen. Im Pflsrschtale reichte der Brand bis zur krsten Kapelle beim sogenannten Fuchsgraben, der vom Scheißenbach durchzogen wird. Freitag abends ging ein ziemlich starker Wind, welcher das Feuer mehrmals entsachte. Eine Folge des Windes war es auch, daß man das Prasseln der auflodernden Flammen bis nach Gossensaß hinab hörte; dies machte einen derar tigen
Eindruck auf die Sommergäste, daß einzelne derselben aus Angst den Ort verließen. Auch am Samstag find Herrschaften aus Angst vor dem Feuer abgereist. Freitag nachts brannte es an etwa 100 Stellen. SamStag Vormittags um 11 Uhr ist aber mals eine Kompagnie Pioniere aus Trient in Goffenfaß eingetroffen. Wie aus Gossensaß gemeldet wird, ist der Brand, der drei Tage hindurch wütete, durch einen Gewitterregen, welcher in der Nacht auf Montag niederging, zur Gänze gelöscht worden. Das vom Unglück betroffene
sich der Schaden, den die Marktgemeinde Schlünders erleidet, beläust, läßt sich noch nicht annäheruugsweise bestimmen; jeden falls ist dies ein fehr großer, da große und schöne Holzbestände vernichtet wurden. Gebäulichkeiten find nicht gefährdet. Waldbrand bei Kandro. Am 17. d. M. brach auf dem in nächster Nähe gelegenen „Rauhen Kops', an dessen Fuße das Hotel Sigmundsbrunnen, gegenüber dem Hotel Schluderbach steht, durch dort angezündete Höhen feuer ein Brand aus, der sich rasch ausbreitete. Die 8. Kompagnie
des 3. Landesschützenregimentes wurde zu den Löscharbeiten kommandiert. Die 9. Kompagnie, welche in der Sommerstation Sexten ist, erhielt abends Befehl, nach Schluderbach abzu marschieren. Oberst Georgi begab sich gleichfalls in den Abendstunden dahin. Nachdem der Brand, vom Winde begünstigt, am 19. d. M. nachmittags neuerdings weiter um sich griff, mußte von Cortina Rettungsmannschaft angerufen werden, worauf noch in der Nacht des 20. d. M. das dritte Bataillon des 14. Infanterie regimentes in Landro erschien, um die teilweise