. Friedrich Adler: Ter Bericht über die britische Gewerk- schafts'delegation über Rußland. Sech st es Kapitel. Verschwunden. Roberto Dia verlebte eine der unangenehmsten Stun- .den seines Lebens, während er Cagli das Verschwinden des , Herrn Harry Brand aus St. Louis, U. S. A., meldete. Cagli tobte wie ein Wahnsinniger, machte Dia für alles verantwortlich. „Er war Ihr Gast," brüllte er, „war Ihrer Obhut an- vertraut. Wissen Sie denn nicht, was es bedeutet, wenn die- . sem Mann, dem Abgeordneten
der amerikanischen Faschisten, etwas zugestoßen ist? Gerade jetzt, da wir Ende nächster Woche die große Konferenz abhalten?! Der englische Abge sandte, Cartwright, sowie der deutsche, Gras Seckingen, sind bereits hier, und da muß das passieren! Ich befahl Ihnen, Brand in Ihrem Hause zu beherbergen, weil ich ihn ganz sicher wissen wollte; er ist einer der bestgehaßten Männer Amerikas und es wäre nicht ausgeschlossen gewesen, daß amerikanische Matrosen, aus Livorno . . bei Ihnen erschien er mir sicher
. Und nun . ." Cagli verstummte einen Augenblick, betrachtete den er blaßten Dia mit seltsamen Blicken. „Seit einiger Zeit kann man sich nicht mehr auf Sie verlassen, Dia. Erst die unglückselige Geschichte mit Ter- metta und jetzt das . . Ich fange säst an zu glauben, daß Sie ein doppeltes Spiel spielen. Hüten S'e fW" „Mit Termetta wird die Angelegenheit noch heute abend geregelt werden," wagte Dia einzuwenden. „Ich werde selbst . „Sie werden die Stadt nicht verlassen, ehe Brand ge sunden ist!", herrschte Cagli
ihn an. „Sie wollen sich wohl unter irgendeinem Vorwand aus dem Staub machen, wir? Daraus wird nichts; verstanden?" " „Ja, aber. ." „Der Mann ist dort vollkommen sicher. Kann nicht ent- rommeu. Nehmen Sie Fasto mit und luchen Sie alle Lokale der Stadt nach Brand ab. Irgendwo muß sich doch eine Spur finden. Ich habe auch einigen Detektiven den Auftrag gegeben. Nachforschungen anzustellen; werde den ganzen Tag daheim sein. Telephonieren Sie mich jede Stunde an. Vor allem aber darf nichts in die Preste gelangen." Caglis
Gesicht glühte vor Zorn. „Ich möchte Sie am liebsten erschlagen. Dia. Wenn Brand etwas zugestoßen ist, werden Sie es bitter büßen." Dia, der keineswegs an der Echtheit dieser Drohung zweifelte, verließ totenblaß mit zitternden Knien den all mächtigen Herrn und machte sich, begleitet von Fasto, aus die Suche nach dem verschwundenen Amerikaner. Sie betraten unzählige Restaurants, Theater und Nachtlokale; niemand erinnerte sich daran, am vorher gegangenen Abend er neu Herrn gesehen zu haben, auf den Dias