; gleichwohl wi:d überall Mangel und Noth sein, und die Armen werden sich kein Brod mehr anschaffen können. Sie werden klagen und die Hände ringen uns ausrufen: „Wo ist unser Gott?' Dieser aber wird nichts von ihnen wissen wollen, bis sie ablassen von ihrem sündhaften Wesen und sich zu ihm bekehren.« VvlkSwirthschaftlicheS. (Der Brand im Weizen.) Eine fehl schlagende Fruchtbildung erscheint unS in dem sogenannten Brande, der sich fast alljährlich zum Nachtheile deö LandwirtheS mehr oder weni» ger kund gibt
Bestuchtung verdorben oder ganz untauglich gemacht. Eine solche Verdorbenheit kann auch das Aufbewahren deS nicht genugsam getrockneten Samenkorns in Säcken oder Truhen, oder das Aufschütten auf Estrich (Mörtelböden) herbeiführen. Selbst durch die bisher gegen den Brand angewandten Mittel, wie zum Beispiel durch daö Verkalken der Samenkörner, kann die verdorbene Fruchtbil dung eher verschlechtert als verbessert werden, wenn nämlich nach der Vetkalkung größere Massen Weizenkörner aufgehäuft und hiedurch
kann. ES können zwar an der Entstehung deS BrandeS, wie oben erwähnt, auch äußere Umstände, schlechte Witterung ic. Schuld tragen; allein eine der ersten Veranlassungen hiezu ist und bleibt die geringe Aufmerksamkeit in der Auswahl der Samenkörner und die ver nachlässigte Anwendung der Präservativmittel (VerwahrungSmittel) in der Behandlung derselben. Die in vielen Gegenden gegen den Brand angewendeten Mittel, z. V. Kalk, Vitriol ,c„ zeigen sich meist vergeb lich und ohne Wirkung, denn die eigene Erfahrung lehrt
unS, daß von solchen überkalkten Weizenfamen die eine Hälfte oder auch einige Kör ner der Aehre mit gesunden Körnern, die übrigen Fruchtkapseln aber mit Brand gefüllt waren ; diese gesunden Körner dann wieder gesaet, eine volle und gesunde Aehre hervorbrachten. Daß solche überkalkte Samenkörner die sauerhaltigen Stosse mehr als andere an sich ziehen, ist in der nahen Verwandtschaft deS KalkeS zu den Säuren zu suchen, und kann in manchem Boden zur üppigen Saat beitragen, aber nie mals kann eine Verkalkung aus der Oberfläche
deS Samenkorns den verdorbenen zarten Keim im Kerne selbst verbessern. DaS sicherste Mittel gegen den Brand im Weizen ist: Die gehörige Reise der Aehre, daS fleißige Austrocknen der Garben auf dem Felde, die sorgsame Auswahl der schönsten Aehren, besonders aber daS sogleiche AuSdreschen dersel-. ben nach der Einsechsung und das trockene Aufbewahren der Samen« körner bis zur Zeit der Ausstreuung auf dem Acker. Geht der Land wirth bei der Behandlung für die nächstjährige Weizensaat so vorsich tig zu Werke