den Waldbrand am Kienberg) ist noch Folgendes zu dem Artikel vom 18. ds. nachzutragen. Die schon berichtet, drohte schon damals der Brand größere Dimensionen anzu nehmen, was auch wirklich eintraf. Denn mit unglaublicher Schnelligkeit zog sich das Feuer von der Straße hinauf bis zum Gipfel des Kien berges, daß es sich von hier aus ansah wie eine gewaltige, glühende Eisenkette, die sich neben dem Felsgebirge von der Straße bis zum Berges gipfel hinaufzog. Hie und da ergriff das Feuer wieder einzelne
zu entfernen. Endlich jedoch gelang es durch Gräben, die aufgeworfen wurden, und Niedersägen von Bäumen, den Brand zu loka- lisiren. Der Brand dauerte von Freitag vor Pfingsten bis Pfingstmontag und hatte gegen Süden zu die Wälder des Grafen Enzenberg erfaßt, so daß das Schloß Tratzberg, welches dem Herrn Grafen gehört, in größte Gefahr kam, indem es ober dem Schlöffe, u. inder nächsten Nähe desselben schon brannte. Zur Rettung des Schlosses waren mehrere Spritzen mit Mannschaft bereit, dem Feuer Einhalt
zu thun, wenn es das Schloß ergreifen sollte, was jedoch, Gott sei Dank, nicht geschah. Ein gelinder Regen, der am Pfingstmontag siel, machte endlich dem Brande ein Ende. Die Vermuthung, daß der Brand gelegt wurde, erhält dadurch seine Bestätigung, daß es oben am Berge und unten fast zu gleicher Zeit zu brennen anfing, und gestern bekamen wir hier in schwaz die tele graphische Nachricht, daß ein anderer in der Nähe von Münster gelegener Wald angezündet worden sei. Dieser neue Brand soll noch größere