' mit der Veröffentlichung von Professor AltonS letztem Manuskript: »LatenteG ermaniSmen im Ladiuischen' beginnen. (Wir machen die Leser auf das heutige Inserat aufmerksam.) Das Schwurgericht Bozen begann am 13. März die erste Session der diesjährigen Periode. Anna Veiter, geb. Prast, 30 Jahre alt, Bauersfrau von St. Veit in Defereggen, war angeklagt des Verbrechens des versuchten Gattenmordes, des Kindsmordes und der Brand stiftung. Vorgeladen waren zwei Zeugen, der Gatte der Angeklagten und der Gemeindearzt
hatte, wurde zu drei Monaten Arrests verurteilt, wovon ein Monat Untersuchungshaft in Abzug kommt. — Am 17. und 18. März wurde gegen die drei Komplizen verhandelt: Engelbert Roßkogler, geboren 1868 zu Vordem berg in Steiermark, lediger Schneidergehilfe, und Johann Bormuth, geboren 1876 zu Fürth bei Hessen, lediger Maurer, vorbestraft, wegen Raub mordes, Falschmeldung, Landstreicherei, BettelnS und vollbrachten und versuchten Diebstahls; gegen Karl Brand, vulgo schwarzer Schneider, geboren 1874 zu Sczaros
in Siebenbürgen, lediger Schneidergehilfe, wegen Diebstahls. Den beiden ersteren wurde der am 1. November 1904 in Algund bei Meran an Filomena Ennemoser, Traubenwirtin, verübte Raubmord zur Last gelegt, nebst zahlreichen Diebstähien, die teils einzeln, teils zusammen verübt wurden. Der dritte An geklagte ist von der Teilnahme am Raubmord ausgeschlossen, wurde jedoch wegen früheren Ver kehrs mit den zwei Raubmördern zugleich ver handelt. Die Diebstähle bekannten beide, wie auch Brand, ein; in der Ausführung
des Mordes beschuldigte Roßkogler den Bormmh und um gekehrt Bormuth den Roßkogler. Die weiterm Aussagen und die während der Untersuchung ab gelegten Geständnisse derTat ließen darauf schließen, daß sich beide Angeklagte an der Vollführung des Mordes beteiligten. Engelbert Roßkogler und Johann Bormuth wurden wegen räuberischen Totschlages zum Tode durch den Strang und Karl Brand wegen Diebstahls zu 13 Monaten schweren, verschärften Kerkers verurteilt.