?-r. 180 ^Bozner 5ieitlma' sSüd«iroler?aoblatt) Mittwoch, den 6. Juki 1393. Auf der anderen Seite aber wird stets ein Klagelied angestimmt über die Verwahrlosung des Landes, dem aus deutschem Volksvermögen 103 Millionen an Grundentlastung geschenkt morden sind; nein, nicht dem Lande, sondern nur wieder den unersättlichen Schlachzizen! Was thut aber heute die Regierung? Sie sendet Henker und Dragoner unter die Hun gernden und Verzweifelnden, und, statt jenem Plünderergesindel in Kleinstädten
das Wort nahm, dem Wiener Männergesangverein in einer herzlichen Ansprache für den herrlichen Abend, den er den Bozner geboten und dessen Rein erträgnis den Armen der Stadt gewidmet, den herzlichsten Dank ausdrückte, und dem Herrn Chormeister Kremser von Damenhand einen Lorbeerkranz mit weißrother Schleife überreichen ließ. Der Obmann des Wiener Männergesang vereins, Herr Neuber, nannte seinen Verein einen alten Herrn, der schon 56 Jahre alt sei, bereits schöne Tage im Orient und Occi- dent verlebt
im Halbdunkel, die Kapelle ließ einen lustigen Marsch erklingen und einige Mitglieder des Bozner MännergesangvereineS sangen einige fesche Tiroler Lieder mit Jodler, welche mit sehr viel Beifall aufgenommen wurden. Da endlich erhellte es sich plötzlich wieder unter allgemeinem Ach! der Anwesen den, um aber gar bald sich wieder zu ver dunkeln, so daß die Kapelle abermals mitten in dem begonnenen Stück abbrechen mußte. Dies geschah begreiflicherweise ebenfalls unter einem allgemein ausgestoßenen Ach
! doch gegentheiligen Sinnes wie. vorher. Dies wiederholte sich noch einigemal?, bis endlich die Flammen dauernd mit allen Strahlen leuchteten. Es brachte nun der Bozner Männergesang verein meisterhaft das Lied „Steh' fest, du deutscher Eichenwald I', sowie, noch einige andere Lieder zum Vortrage und erzielte da durch lebhaften, andauernden Aplaus. . Nachdem Herr Bürgermeister Dr. Pera- ihoner namens aller Anwesenden die Wie ner Sänger, ersucht hatte/ sie noch durch irgefld