keine Gnade finden Züvem ist die „Bozner Zeitung' kein kirchliches Fachblatt, ,on- dern ein politisches Journal, welches die Tagesfragen in den Kreis ihrer Besprechungen zie!zt, und die Land- tagsmajoritat nicht als kirchliche Gesellschaft, was sie doch nicht ist, sondern als politische Körperschaft an gegriffen hat. Und das mit vollem Rechte, weil nach unserm Dafürhalten in der letzte» Session die Land tagsmajorität vie freiheitliche Entwicklung des staat lichen Lebens auf offenen und geheimen Wegen
bleiben kann. Dahin zu wirken, geordnete, gesetzliche Zustände, Volkswohlstand und Bildung anzustreben, das ist unserer Meinung »ach die Aufgabe der österreichi schen Tagespreise und deßhalb werden wir nicht müde werden, die feindlichen Elemente zu bekämpfen. Aber sagen unsere Gegner: Die „Bozner Zeitung' verhöhnt vie Landlagsniajvrität; die LandtagSmajori- tät ist aber katholisch, folglich verhöhnt die „Ä. Ztg.' den Katholizismus! Das ist nun freilich eine unselige Begriffsverwirrung, deren Lösung
lung Oesterreichs bekämpfe» kann, der kennt die Welt und die Menschen nicht, und steht verständnislos und feindselig der heutigen Gesellschaft gegenüber. Die „Bozner Zeitung' aber, das werden uus alle Gebildeten bezeuge», bringt nichts gegen Religion uno Sitte und gefährdet nicht die Familien. Deß halb müssen wir nochmals betonen, daß es Sache deS Priesters ist, für Verbreitung der Religion zu sorgen, nicht aber sich in politische Dinge zu mischen und die Kanzel zu weltlichen Parteizwecken
, welche die Intentionen deS Ministeriums Beust durchkreuzen und kein versassungKmWzeS Oesterreich will, mit allen gesetzlich uns zu Gebote stehenden Waffen bekämpfen, daß wir Aufklärung, Wissenschast, Fortschritt und Volksbildung auf unser Panier ge schrieben haben, da doch nur die fortschreitende Bil dung die Morgenröthe der wahren Freiheit ist! Die Redaktion der „Bozner Zeitung'.