Nr. 245 „Bozner Zeiwng' (Südtiroler Tagblatt) Donnerstag, den 24. Oktober ** Welche Schauergeschichte» von bös willigen Klerikalen in die Welt hinausgeschickt wer den, beweist folgende Notiz des klerikalen „Linzer Volksblatt'. „Bozen ohne Garnison. Schmerzlich -entbehren die Bozener die Militärmufik, die mit dem Infanterieregiment Hessen nach Bregenz verlegt wurde. Man wollte nun die Musik der 1Ü2er aus Trient kommen lassen. Allein es wurde derselben nicht gestattet, in Bozen zu spielen
. Das Verbot er streck sich auch auf den Kurort Gries und die Uin- gebüng von Bozen. Man ist starr vor Verwunder ung. daß auch in Oesterreich einmal einige Energie gezeigt wird.' Erstens ist Bozen gar nicht „ohne 'Garnison', wie die Klerikalen in die Welt hinaus schreiben) denn es ist noch immer der Regiments stab und ein Bataillon des 2. LandeSschtitzen-Negi. ments hier. Zweitens ist eS unwahr, daß die Bozner „schmerzlich' die Militärmusik entbehren. Die Kur konzerte in GrieS werden schon seit einem Jahre
nicht mehr von der Militärkapelle besorgt, sondern von der Bozner Vereinskapelle und auch von Restau rateuren wurde die Musikkapelle der 14er in den letzten Monaten gar nicht mehr engagiert, was doch gewiß geschehen wäre, wenn die Bozner gar so sehr die Militärmufik „lieben' würden. Ein Restaurateur in Gries hatte in Aussicht genommen, für die Fremden ab und zu „zur Abwechslung' Militär konzerte zu veranstalten, also aus geschäftlichen Gründen, nicht weil „die Bozner' die Militärmufik „schmerzlich
entbehren'. ** Ein Gerücht. Seit mehreren Tagen ist in Bozen das Gerücht verbreitet, daß Oberst v. Lahousen wegen seines unrichtigen, durchaus nicht objektiven Jmmediat-Berichtcs seiner Stellung „in unauffälliger Weise enthoben' werden würde. — Inwieweit dieses Gerücht den Thatsachen entspricht, vermögen wir nicht zu beurtheilen, doch wäre es gut, gerade jetzt daran zu erinnern, daß der Bozner Oemeinderath in seiner Sitzung vom 18) Septem ber eine Entschließung annahm, in welcher-das Bedauern darüber
ausgesprochen- wurde, daß das Neichskriegsministerium auf Urund von ein seitigen, keineswegs der Wahrheit ent- Iprechevden Informationen, welche von Äozen aus dem Korpskommando er theilt wurden, die Auflassung der Heeresgar- ?,ison in Bozen beschlossen habe. ** Die ^Bozner Nachrichten' haben irgend wo etwas läuten gehört und glücklich, ein Kraut -gefunden zu haben, welches ihrer 'färb- und kraft losen Brühe irgend welchen Beigeschmack gibt, ver. Müden sie flugs ihren leichtgläubigen Lesern die sensationelle