' und wird uns hier wieder einmal die Verzettelung deutscher Kraft deutlich vor Augen geführt? Jedenfalls sind derartige Vorträge wärm sten-! zu begrüßen, unter welcher Fahne sie auch geboten werden. Vielleicht wäre aber eine Sammlung aller Kräfte sehr zu empfehlen und vielleicht sollten wir heute schon vor einer Zersplitterung warnen, wenn auch im lautersten Bestreben angebahnt, trotzdem eine Schädi Glück auf zur Vozner Urania! Im letzten Frühsahr erschien In der Deutschsüdtiroler Presie ein Aufnif zur Gründung einer „Bozner Urania', dem bald
ver schiedene -zustimmende Aeuherungen folgten, die zu einer Versamm lung und mündlichen Besprechung von Interessenten Im Post-Gasthos in Bozen führte». Seither haben die heißen, jeder Derelnstötigkelt abholden Sommermonate kein weiteres Lebenszeichen der „Bozner Urania' gebracht, zweifelsohne ist aber der fruchtbare Gedanke einer Bolksbildungsverelnigung seiner Berwirklichung entgegengereift und tränt setzt im Herbst, der naturgemäß das gesellige Leben wieder fördert, die ersten Früchte
über den Kreis eigener oder befreundeter Häuslichkeit, für die große Allgemeinheit der Be völkerung fehlt jene Anregung, die den jungen bildungsfähigen Geist nach den Jahren der Schulpflicht dauernd anfpornt und in ihm den Drang nach Erkenntnis fördert und nach Möglichkeit befriedigt. Da findet denn die „Bozner Urania^ ein reiches Feld ilockenber Betätigung. Alles Wissenswerte in anziehe.n- v«r, oolkstümetcher Form dargubteten, das Inter esse aller Volksschichten wachzurufen, festzuhalten und dadurch
der „Bozner Urania' muß die Heimatkunde fein. Aus dem reichen Vorn der engeren Heimat fließen die Quellen bildender Erkenntnis fo reichlich, daß die erste und gründlichste Arbeit hier ein- seßen muß. Wenn es gelingt, dem Volke an der Hand oer Ihm Nächstliegenden geographischen, geschichtlichen. künstlerischen Anschau ungsmittel den innere» Sinn zu fchärfen, bann ist die Bahn zum großen Strom der gemeinsamen oeutschen Gelsteskultur offen, das Volk selbst erreicht, gestärkt und angeregt durch die Kenntnis
. Viel Wissenswertes bietet die Geschichte des 19. Jahrhun derts und seiner hervorragenden Zeitgenassen, zum Beispiel des reichbegabten Bozner Bürgermeisters Josef Streiter, des großen Fragmentisten Jakob Philipp Failmerayer aus Tschötsch und vieler anderer Gelehrten, Dichter und Künstler, die im Licht der ■ südlichen Sonne gewirkt und den Ruhm der Heimat in alle Welt getragen. . Doch auch näher liegende Gebiete lasten sich vielfach für die volksbildenden Zwecke der „Urania' verwerten. Volkstümllch