Tiroler Familiennamen : viertausend Geschlechtsnamen, die tirolischen und vorarlbergischen Hofnamen entsprungen sind ; mit vielen Hin- und Nachweisen, Worterklärungen und Deutungsversuchen
Bockenhof (Ratsebings), Bockstel (Bockstall, Achental). Vgl. Abt Pir min Pockstaller von Fiecht. Boden, ahd. bodam = Grand, lat. fundus. Die HN. Boden, Bod- ner sind besonders häufig in Inntal und Vorarlberg: Bödele.Bodenleit, Bodenmül, Bodenegg, Bodenwald. Bogen,ahd. der bogo,bezeichnet denTorbogen, der zum Hause führt, oder den gewölbten Eingang. 1422 Urban unter dem Bogen, 1394 ze der Pognerin ultra domurn thelonii de Telia (Plars). Im Etschland steht dafür auch Volt, 1477 wirt an der Volten
in Föllan. ZS. 1536 guet am Regenpogen (Rüffian), Ellenbogen in Vorarlberg, Ellbogen im Wipptal. Brache, ahd. diu brähha = Umbrechung des Bodens nach der Ernte. Brach H. Bezau, Kundl, 1369 Perchtold Pracher de Gargezan, 440 der Pracher zu Fwlpian. Brait, schon got. braidei = die Breite. Brait und Gebrait ist ein häufig gebrauchter Flurname, auch in Welschtirol, s. Sn. NF. 17 ff. Ala HN. seltener:Braita, Braiter, Brait- ner. 1694 Praiterhof (Martell), 1387 Hainr. de Geprait plebis Chains. Bram,mhd
), vom Adj.ahd.durri. Den HN. Durra, Dürrer, Durcher liegt der Menge name Durrach zugrunde. 1308, Swiker de Durrach (Ulten), 1288 ' hof ze Durrach (Jenesien). Dürre, mhd. diu dürre=trocke- ner Boden. 1526 an derDürre, 1394 Hiltprand Dürrer (Passeir). Durst, ahd. durst, got. thàurstei = Verlangen zu trinken, urspr. Dürre im Schlünde, denn thaurstei ist Ableitung von got. thairsan = ausgetrocknet sein. In ON. bedeutet also Durst wie Dürre trockener Boden. Als HN. selten: 1337 man- sus qui appellatur auf Turst