und eine allerbiederste Lovalität heucheln, um unter diesem warm haltenden Schutzmantel desto schamloser ihren Gegnern, die mit offenem Visiere kämpfen, allen erdenklichen Schimpf und spott anzuthun. Za. der von Levalität triefende Artikelfabrikant der Boz. Ztg. ärgert.sich sogar, day die Mitglieder des Abgeordnetenhauses den schrecklichen Greuter nicht zur Verantwortung gezogen und fordert dagegen vom Tiroler Volke, es müsse laut protestiren. daß Greuter noch länger Tirol im Reichsrathe vertrete! (Oho!) Dabei
vergißt er im Aerger sogar wie der Tiroler Wahlspruch heißt; und wir müssen ihn doch erinnern, daß er nicht bloß .für Kaiser und Vaterland' sondern „für Gott, Kaiser und Vaterland- lautet. — Doch daS Aergfte kommt erst. Wir wissen wohl, daß heftiger Zorn und Wahnsinn eine große Ähnlichkeit mitsammen haben, aber so frappant ist diese Aehnlichkeit selten zu finden, wie in dem Artikel: „Greuter im Kirchenbanne.- jSiehe Nr. 261 der Boz. Ztg.) Bei Durch- lesung dieses hirnverbrannten Unsinnes muß erstlich
der Zweifel auf steigen, ob das delirirende Bozner Kind Greuters Nede auch nur gelesen habe. Jedem noch so beschränkten Kopfe muß aus Greuters Rede doch einleuchten, daß „ihre Spitze ausschließlich gegen die ver lotterte Wiener Presse sich richtete/ — Greuter hat nicht im Entferntesten sich zum Vertheidiger des Nationalitätsfanatismus gegen die recht mäßige Obrigkeit gemacht, er hat keinen Grundsatz aufgestellt oder vertheidigt, den die Kirche verwirft und verdammt, (das thut dafür die Boz. Ztg. beinahe
alle Tage) er hat nicht die Prager Vorfälle, z. B. daS Fenstereinwerfen, harmlose Vergnügungen genannt, wie die Boz. Ztg. lügt, sondern er nannte sie ausdrücklich bedauerliche Excesse, ja er sprach ausdrücklich die Worte: „Ich glaube, daß ich nicht nothwendig habe, Ihnen gegenüber die Versicherung auszusprechen, daß mir keine Maßregel zu strenge ist, wenn eS sich handelt, Leben und Eigenthum friedlicher Bürger zu schützen, excedireud.' Gassenbuben, revcn sie deutsch oder czechisch. daran zu erinnern
werden, dann wird ja nicht nur Monsiznor Greuter, sondern auch die freisinnige Boznerin davon ge troffen; oder soll ihre Ehrfurcht vor der Allokution ein Witz sein? — das wär' wohl ein zaundürrer, zahnloser Witz. — Wie blöd zieht die Boz. Ztg. oder ihr scheinheiliger Tartüffe den 63. Satz deS SyllabuS herbei, und die Preßfreiheit, die von keinem katholischen Priester soweit vertheidigt oder nur gebilligt wird, daß sie die Gränzen deS Wahren und des Erlaubten nach Belieben mißachten dürfe. Die Kirche hat manchen verlorenen Sohn