wird, den sie bei den Wahlen zu gehen versprochen haben. Sie sind der Ueberzeugung, daß sie die Volks notwendigkeiten durchsetzen werden, trotz aller reaktionären Blockpolitik. Der Herbst wird manche Klärung bringen, er wird aber auch die Sozialdemokraten und ihre Vertreter für jeden Fall gerüstet finden. Das „Tiroler Tagblatt" über die Sozialdemokratie?) Manchmal ist es wirklich ergötzlich, wie sich bürgerliche Blätter aus der Klemme zu winden verstehen, in die sie entweder durch Dummheit oder Unverstand
der von ihnen vertretenen Politiker gebracht wurden. Mit einer Rabulistik, die nahezu den deutschen Sprachenschatz er schöpft, werden Tatsachen entstellt, Binsewahr heiten verleugnet, alle Mittel der Demagogie werden in Anwendung gebracht, um ein Feigen blatt zurechtzuschneidern, das die eigene und die Schande der betreffenden Politiker verdecken soll. So ungefähr war der 'geistige Inhalt des Artikels, den das „Tiroler Tagblatt" letzten Mittwoch vom Stapel ließ, um die „Nations- losigkeit" der deutschen
und die chauvinistische nationale Gesinnung der italienischen und tschechischen Sozialdemokratie zu erweisen. Daß es dem „Tagblatt" nicht allein darum zu tun war, seinen Lesern zu verkünden, wie erschreckend indifferent die deutschen Sozialdemokraten im Gegensätze zu den tschechischen und italienischen sind, sondern dieser höchst eigenartige „Nachweis" nur geschrieben wurde, um der allem Anschein nach über das Kompromiß der deutschfteiheitlichen und christlichsozialen Abgeordneten schon etwas kopsscheu gewordenen
ihm als der einzige Schlupfwinkel erscheinen, in welchen sich die deutschfteiheitlichen Abgeordneten flüchten mußten, um die deutsche Nation zu retten. Das „Tagblatt" sagte: Die „objektiven Be urteiler" — offenbar zählt sich auch das „Tag blatt" zu diesen — die in der Erwartung lebten, daß die mächtige und ansehnliche sozialdemo kratische Partei, die im vergangenen Privilegien parlament mit der rücksichtslosen Verurteilung des Nationalitätenstreites niemals zurückhielt, dem jede Entwicklung hemmenden
der Partei durch das Nationalitätenpro gramm bestimmt wurde. Und da dieses Pro gramm nach wie vor die Richtschnur für die Partei ist, gehört schon eine eigene Auffassung von dem Wesen unserer Partei dazu, von einer veränderten Haltung in der Nationalitätenfrage zu reden. Das „Tagblatt" aber glaubt, feinen Lesern mit konkreten Tatsachen aufwarten zu können und erzählt, daß die tschechischen Sozial demokraten mit ihrem Antrag auf Protokollie rung der nichtdeutschen Reden den Apfel des nationalen