Beilage zum „Tiroler Volksblatt' Nr. 64. Bozen, Samstag, den 22. August 2893. ! — «... Kirchlich-profane Mittheilungen. Von K. M. ' ^ Franz Michael Senn, Richter von Pfunds, als Tiroler tandesdeputirter im August ^790 in N?ien. (Fortsetzung.) Der König: Es ist doch unbegreiflich, wie so widersinnige Systeme so viele Unterstützung gefunden haben konnten. Der Bote: Ja, E. M , für Tirol scheint es für allemal unthunlich zu sein. Unser Ländchen wollen wir schützen, und haben es wirklich schon
einmal gethan; aber für auswärtige Kriege können wir außer dem Ge sinde!, den Vagabunden nichts entbehren. Nach einigen Pausen fragte der König. Ihr seid auch ohne Zweifel mit ziemlich vielen Abgaben be schwert? Der Bote: Ja, E. M., mit so vielen, daß sie für unser gebirgiges, mithin größtentheils unfruchtbares Land ferner wirklich unerträglich sein würden. Nebst diesem kann Tirol Verträge, Gerechtsame und Frei heiten ausweisen, welche von allen vormaligen älteren Landesfürsten des Durchlauchtesten
hunderttausend Gulden unter der aus drücklichen Bedingniß zu geben bewilligte, um von denei Lasten für immer frei zu sein. Der König: Das wäre allerliebst! Könnt ihr das erweisen.. Der Bote: Allerdings. - Der König: Ihr müßt mir also dieses Anbringen, so wie auch alle Forderungen mit Beweisen belegen. Ich werde sodann Eure Deputirten an einige, meiner Räthe weisen, um Alles dieses auseinander setzen und richtig stellen zu lassen. Was wider Eure Rechte und Verfassung ist, verlange ich nicht, außer wir kommen
mit einander insbesondere überein. Der Bote: Den Sinzendorfischen Kommissions- !ch!uß, wie auch mehrere andere solche Briefschaften werden wir nicht unterlassen beizulegen. Allein so viel man hört, soll unser landschaftliches Archiv seit einer Zeit w gräuliche Unordnung gebracht, geplündert worden und sehr mangelhaft sein. Ständen sogar ward unter sagt, ohne besondere Erlaubniß davon Gebrauch zu machen. Dagegen sollen mehrere Leute, die unser Archiv gar nichts angeht, Schlüssel oder wenigstens freien
werden. Seid ihr zufrieden ? Der Bote: E. M., ich bin zu wenig, im Namen Meines nunmehr wieder beglückten, unter einem so guten, gerechten Könige neuerdings auflebenden Vaterlandes sür so allerhöchste Gnaden den Dank zu sagen, den dasselbe zwar ebenfalls nicht mit Worten, sondern mit lärmendem Jubelgetöse ^ und mit freudethränendem Blicke zum Geber alles Guten auszudrücken fähig sein wird. 1 DerKönig : Gehe, Sohn, sage deinen Landesleuten, den getreuen Ständen meines vorzüglich geliebten und geachteten