Nr 9 Görres und der— ,,T. Bote.' bn. Heute (29. Jänner) vor 28 Jahren bewegte sich unter dem Gefolge vieler Tausende ein' Leichenzug durch die Straßen Münchens; edle deutsche Männer spannten die Pferde vom Leichen wagen und trugen den Sarg aus ihren Schultern zu Grabe — es wär Görres' Leiche. Heute, am Jahrestage, fällt mir ein Blatt des „T. Boten' in die Hände, es ist die Nummer vom 25. Jänner (Datum der Görresfeier), an deren Spitze der sattsam bekannte 9 Correspon- dent so unverschämt
ist, Steine auf Görres' Grab zu werfen. Hiergegen etwa ein Wort der Abwehr zu sprechen — diese Schmach werden wir dem großen Todten nicht anthun. Wer sich selbst zu beschimpfen Lust hat, den wollen wir in einem solchen Ver gnügen nicht stören. Constatiren aber wollen wir, daß der „Bote' sich hiemit vor aller Welt gebrandmarkt hat und das Eine hervor heben, daß das k. k. Amtsblatt durch Beschimpfung Görres' einen Märtyrer für Oesterreich im Grabe beschimpft. Görres, der Prophet dieses Jahrhunderts
Jahrzehnten sind sie stets für Oesterreich eingestanden Md haben unläugbar mehr als jedes andere deutsche Organ^dazu beige tragen, die Sympathien sür Oesterreich in Deutschland zu erhalten und zu kräftigen. Um so unbegreiflicher ist es, daß der heurige Neu- jahrsartikel der genannten Blätter in wahrhaft empörender Weise die Zertrümmerung Oesterreichs bespricht. Wenn aber der „T. Bote' aus diesem einzigen Artikel, der, wie gesagt, mit der ganzen traditio nellen Haltung der „Historisch-politischen Blätter
, wie einen Schulbuben mit einigen seichten Phrasen abzuthun, wovon der amtliche Bote in seiner Nummer vom 26. Jänner im Artikel „zur Görresfeier' ein glänzendes Beispiel lieferte. 6k. Bezirk Nattenberg, 29. Jänner. (Preßverein. Wanderlehrer.) Eine vortreffliche Broschüre hat neulich wieder der Salzburger Preßverein an seine Mitglieder versendet. Sie trägt den Titel: „Gegen die Wucherfreiheit.' In diesem Büchlein, welches drei Reden unserer „Reichs'rathsabgeordneten v. Pflügl, Dr. Ryd- zowski und Pfarrer Weber