zu einem längeren Aufenthalt an Ort und Stelle der Fabriken selbst zu bieten.— \ Bozen, 22. Juni. Die „Bozner Zeitung' schreibt: Zwischen der „Jnn-Zeitung' und dem „Tiroler Boten' ist es jetzt über die Auslassungen, welche das letztere Blatt am 31. v. M. zu den „Studien eines Tirolers' gebracht, zur offenen Fehde gekommen, nachdem der „Bote' in einer gestrigen: Erklärung für den Aufsatz seines Mitarbeiters die ganze Verantwortlichkeit über nimmt und dessen Anschauungen wie seine Styleigen- thümlichkeiten
zu den seinigen macht. Es fällt uns nicht schwer zu entscheiden, auf welche Seite wir uns zu stellen haben. Der „Bote' rühmt seine Unpartei lichkeit und echte Freisinnigkeit, die ihn zur Aufnahnie , des Aufsatzes bestimmt haben sollen; er schützt die Un abhängigkeit vor, die er in seinem nichtamtlichen Theile genieße. Nachdem der amtliche Theil - nichts enthält, als Ernennungen, Ordensverleihungen und Gesetzes- Kundmachungen, so wünschen wir ihm Glück zu solcher Unabhängigkeit, an deren Vollkommenheit wenig
fehlen dürste. Daß . es gefährlich ist im nichtamtlichen Theile des „Boten' die Politik der Regierung vertreten zu las sen, wußte man freilich schon, bevor die „Wiener Briefe' zum Protestantenpatent in den Spalten des Unabhängigen.erschienen.waren,, und die Räthe der > Krone ärger bloßstellten, als es) den verbissensten Fein den derselben je gelungen wäre. Unabhängig war der Bote immer, wo es für die gute, alte Zeit zu schwär men galt, wo er frischen Puder auf die halbvermoder ten Perücken feudaler
Einrichtungen streuen konnte; der Hochadelige, der mit der Regierung schmollte, weil sie die Rechte seiner Standschaft, nicht- gebührend aner kannte, der Hochkirchliche, der vor dem Toleranzpatente ein Kreuz schlug, wurde mit einem Knix empfangen. Für den bürgerlichen Scribenten, der gesunde zeitge mäße Ideen verbreiten wollte, gab es im günstigsten Falle ein Achselzucken.. Für. jene Herren mußte man ja Rücksichten haben, für den letzter» brauchte. es keine. So verstand unser „Bote' seine nichtamtliche Unab