machen. Wie man es machen muss, um neue Rbonnenten zu bekommen, hat der Wichl schon voriges Jahr gezeigt. Es sollen nur möglichst viele Probenummern von der Rdministration in Brixen verlangt werden, sie sind umsonst, und diese Probenummern gebe man solchen, von denen man glaubt, sie könnten den „Volksboten' nehmen. Der „Bote' koste! im neuen Jahre gleichviel wie im alten. Bei Bestellungen soll man immer hinzufügen, wieviele Nummern im ganzen auf eine Rdresse kommen sollen. Die Leser dürfen etwa nicht glauben, der Wichl wolle
ein gutes Geschäft machen, weil er so schachert und handelt. Durchaus nicht! Der Wichl thut das „Boten'-Schreiben ganz umsonst; er thut es einfach darum, weil er das gute Tirolervolk gern hat. Der beste Lohn ist ihm der, dass er weiß, den Leuten nützen zu können, ihnen auch eine gesunde Unterhaltung zu schaffen und mitunter etwas Gutes zu stiften oder etwas Schlechtes zu verhindern. — Der „Bote' kostet oft ein schweres Stück Rrbeit; die Tagschicht ist oft zu kurz, und der Wichl muss noch Lichtschicht
machen, oft eine recht lange. -- Wenn's ihn mitunter verdrießen will, denkt er sich gerad': „Es geschieht alles für unser armes, ge- plagtes Bauernoolk — das muss sich noch viel mehr plagen und abrackern — in Gott'snamen', und dann eilt die Feder wieder lustig und wohlgemuth über das Papier hin. Wenn der „Bote' nun fertig hergestellt und schön ausgepackt ist, dann geht oft die Sorge erst los. Der Wichl denkt sich immer: „Wie wird's ihm diesmal gehen? Wird er überall hinkommen? Wie wird man ihn aufnehmen
?' u. f. w. Rm Sonntag, nachdem der „Bote' hinausgewandert ist, da hak der Wichl feine Gedanken alleweil auch draußen beim „Bolen'. Er denkt sich hinein in alle Familien, wo man den „Voten' liest, im Innlhal und Etsch- thal, im Eisack- und Pusterthal u. s. w., und möcht' all die Leser einmal von Rngesicht kennen lernen und mit ihnen ein paar Worte reden. — Weil ihm der „Bote' soviel Rrbeit und Sorgen macht, wird's ihm niemand verübeln, dass es ihn von ganzem Herzen freut, wenn derselbe auch immer größere Verbreitung
findet. „Rber,' sagen manche, „der,Bote' kommt zu wenig oft. Er sollte alle acht Tage kommen.' Wär' schon recht, allein es müssten auch dir Kosten wachsen, und viele könnten dann das Blatt nicht be- streiten. Wer eine Zeitung für alle acht Tage will, der bestelle sich die „Brixener Chronik' in Brixen. Sie kommt am gleichen Vrte heraus wie der „Volks- böte' und ist ein ausgezeichnetes Blalk. Sie ist immer srisch, schneidig und volkslhümlich geschrieben, bringt namentlich recht viele Tiroler Sachen