Wagen begab sich dann der Herr Erzherzog unter Pöllerknall in Begleitung der Stadtvertretung aus ten Schießstand und drückte seine Befriedigung über den zahlreichen Besuch und die sicheren Treffer beim Festschießen aus. Abends halb 9 Uhr begann das historische Festspiel, das schon von Anfang unter der Laune der Witterung litt. ES kamen ew leben des Bild, Flucht der Rhäter, und zwei Aufzüge, der der . Römer und der Germanen, zur Aufführung, dann zwang der strömende Regen, Zuflucht in den Kasematten
urwüchsigen acht Kramsacher Brü dern; das malerischeste Bild bot aber unstreitbar Siegfried der Drach entöl er und der Aufzug Kaiser Maxens, Germanias, Austrias und TiröliaS. Bei den lebmden Bildern waren nahezu 400 Personen beteiligt. Der Besuch war außerordentlich stark, bis zu 4000 Zuschauer füllten die Tribünen. . DaS darauf folgende Feuerwerk war einzig schön, das muß man gesehen haben. Da funkelt und kracht es und von allen Seitm wird die Burg Geroldseck in Brand geschossen, der schließlich
dem kaiserlichen Prinzen entgegen. 10) Ada. Bon Nelly Franz. (Rachdruck verboten.) „Du hast leider recht, in ihren Augen spiegelt sich ewe Seele, erfüllt von den heftigsten Leiden schaften. Aber du wolltest mir erzählen, warum sie so erbarmungslos hart gegen dich, ihr Enkelkind, ist, und warum sie so viel Haß gegen Felsen im Herzen trägt.' „Ich glaube, daran ist mein armes, schönes Mütterchen schuld. Seken Sie, das ist ihr Bild', und damit zog sie ew kostbares Medaillon hervor, drückte auf ewe verborgene Feder
, und ein reizen der Mädchenkopf lachte ihm entgegen. „DaS bist ja du, nur in anderen Kleidern, kleine Wally. ^ „New, das ist mein Mütterchen. Vater gab mir das Bild, ehe er starb, und jetzt trage ich es stets auf der Brust verborgen. Gestern kam die Großmutter recht zornig heim und sprach mit dem Großvater. Dabei stieß fie häßliche Flüche aus und schwur, Rache zu nehmen an Felsen, dem Mörder ihres KindeS. Mir tat das Herz weh, denn Felsen ist stets so gut gegen mich gewesen und sagt mir nie ew hartes Wort
sonst im Dienste gewesen, heute war eS ihm ewe Last, den Auftrag auszu richten, der ihn zwei Tage in Schloß Senden festhielt. — Ein regeS Leben war im Hause des Obersten von Senden, in der Residenz, da man das junge Ehepaar in dm nächsten Tagen erwarten durfte. Tante Senden sah ordnend in jedem Winkel, hier war ew Bild nicht am rechten Platze, und dort mußte ewe Büste ein wenig mehr von den umschlin genden Gewächsen befreit werden. < Jedes Zimmer gab Zeugnis von dem edlen Geschmack der Tante. Besondere