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Bozner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 06.09.1910
Physical description: 8
war sie, als Liese lotte nur um Heinzens Bild bat, das sie in Dörtens Stube auf der Kommode gesehen hatte. „Ich Hab' nur eins von ihm, als er noch Kadett war.... Und in meinem Album ist hoch ein leerer Platz .... Und nach all der Ürankheit uud Sorge .... nun, Mamsell, Sie wissen ja, da pflegt man sich einen Mensche» «ns Herz heran und zeigt... mehr Interesse ... und .... Ach, weshalb soll ich viele Worte wachen, schenken Sie mir, bitte, das Bild.' Dörte eilte schon von dem dämmrigen Flur in ihre Stube und kehrte

erblickte. »Natürlich/ erwog er von neuem, .sie hat eine heimliche Liebe. Und vorhin küßte sie sein Bild. — Ach, nun werde ich noch die Freundin verlieren — zum zweiten Male.' Ein wundes, wehes Erfühl quoll in ihm auf, und sein Gruß klang traurig und gepreßt. ' Lieselotte erwiderte ihn mit sehr erstickter Stimme. Wie sollte sie nur seine Photographie verbergen! Denn er durfte und sollte sie nicht sehen! Er durfte es nicht wissen, daß sie sein Bild geküßt hatte! Lieber wollte sie ihm sagen

, daß : ihre Lippen das Bild eines anderen Mannes be rührten. Denn den Vorgang selbst hatte er unbedingt gesehen. Und was küßt man wohl so heimlich und verstohlen, so ganz versunken und weltvergessen, als das Bild des Geliebten! — Noch war außer dem Gruß kein Wort zwischen ihnen gewechselt. Sie standen sich stumm gegen» über und sahen sich an, als suche einer des andern innerste Gedanken zu erraten. Endlich warf Lieselotte das Bild ziemlich acht los auf ein hinter ihr stehendes T'schchen, daß die Rückseite

nach oben zu liegen kam, und ging Heinz entgegen. „Entschuldige, daß ich dein Kommen über hörte, Heinz!- bat sie. .Ich bin glücklich, dich in der Gesundheit alter Tage sehen zu dürfen. Du k—nst mir ganz unerwartet.' .Und ungelegen,' fügte er in Gedanken hinzu. Seine Augen suchten wieder das Bild und ruhten darauf, als wollten sie den Karton durchdringen. Endlich sagte er, auf ihre freundlichen, mit zitternder Stimme gesprochenen Worte gar nicht eingehend, kühl und hart: «Entschuldige, daß ich dich störe

. Wie sonderbar du sprichst! Wenn man lieben Besuch bekommt, wirft man doch die dringendste Arbeit in die Ecke. Kennst, z dn mich anders? Und wenn dn keinen Burgunder magst, dann lasse ich einen leichten Rheinwein. >. holen. Nicht wahr, du bleibst?? Er besann sich einen Augenblick und kam zu. einem Entschluß. „Unter einer Bedingung,' entgegnete er. „Und welche wäre das?' „Zeige mir das Bild, Lieselotte.' „Welches Bild?' heuchelte sie Verständnis-- losigkeit und wurde von neuem rot. „Welches Bild? Lieselotte

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Brixener Chronik
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Page 2 of 5
Date: 27.09.1910
Physical description: 5
und eine Tochter. Sie felämesle. Während der Begrüßung der Festgäste hatten sich die verschiedenen Korporationen vor dem Altare aufgestellt. Der weite Platz vor dem selben bot ein herrliches, ein großartiges Bild. Wehende Fahnen, fliegende Standarten. Schützen in strammer Haltung, Musikanten und Veteranen in bunter Uniform und dahinter als Abschluß des herrlichen Gemäldes Kopf an Kopf, dichtge drängt eine nach Tausenden zählende Volksmenge. Ein Bild, prächtig und schön, herrlich und groß artig

, wie es nur Tirol zu bieten vermag, ein lebendes Bild, wie man es einzig und allein nur in unserem Felsenlande zu schauen Gelegen heit hat. Einige Minuten nach 10 Uhr begann die vom hochwürdigsten Fürstbischof zelebrierte Feldmesse. Dem Bischof assistierten jdrei Dom herren. Nach dem Ende der feierlichen Messe erteilte der Fürstbischof den oberhirtlichen Segen. Nach dem Ende der Feldmesse bestieg Mon- signore Dr. Waitz die rot-weiß drapierte Redner tribüne und hielt folgende Festrede. settrese tles tMgr

Professor vr. Natts. Eure k. u. k. Hoheit hochwürdigst-durchlauchtigster Herr Erzherzog Eugen! Eure k. u. k. Hoheit durchlauchtigster Herr Erz herzog Theodor! Euer fürstbischöfliche Gnaden hochwürdigster Herr Fürstbischof! Hochverehrte Festteilnehmer! Liebe Landsleute! Im vorigen Jahre, da das Volk von Tirol mit freudigem Stolze das Gedächtnis seiner Heldenzeit erneuerte, schuf ein Tiroler Künstler, einer der ersten unseres Landes, ein ernstes, ge waltiges Bild des Jahres Neun. Das ist kein Bild

der Freude, kein Bild stolzer, siegestrunkener Helden. „Den Totentanz von Anno Neun' nennt Albin Egger-Lienz selbst sein Meisterwerk. Es führt die Schrecken jenes Jahres uns vor Augen, in welchem der Tod Herrscher war in unserem Lande. Vier Männer sehen wir auf dem Bild: sie ziehen aus zum Kampf und ihr Führer ist der Tod. Sie ziehen aus, den Tod zu senden in die Reihen ihres Feindes, zu rächen all den Frevel, den er verübt, weil er den Feuerbrand des Krieges hinein geworfen in das Land der Arbeit

wird Schützer und Trost der Witwe und den Kindern sein.' Das waren ihre Abschiedsworte. Und beider Tod war das letzte große Werk des Herrschers in dem Land Tirol, des Herrschers Tod. Das schloß die Heldenzeit und dann ging von den beiden Heldengräbern von Mantua und Bozen ein Rufen in die deutschen Lande und brachte Sühne unserem Volke. Die Völker standen auf und sühnten diesen Tod — Tod, wir verstehen dein Warten und dein Zögern. Totentanz des 20. Februar vom Jahre 10, wie herrlich ist dein Bild

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Volksblatt
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Page 6 of 8
Date: 31.05.1905
Physical description: 8
!' Nun öffnet sich der Vorhang der Mittelbühne und das erste lebende Bild: „Die Geburt Christi' erscheint. Vor der Krippe, ganz im Vordergrunde, ist kniend David mit der Harfe sichtbar; von der Bühne her ertönt der Gesang der Engel. Maria mit dem hl. Kinde und Josef sind im Stalle zu Bethlehem sichtbar. An dieses lebende Bild reiht sich die erste Hand lung. „Davids Salbung durch Samuel', sie spielt in Bethlehem vor dem Hause Jesses. Nach der Salbung durch Samuel erscheint das zweite lebende Bild: „Die Taufe

Jesu im Jordan'. Hierauf folgt die zweite Handlung: „Davids Kampf mit Goliath', sie spielt im Lager Sauls in Magala. Nachdem Goliath von David getötet worden, preist der Chor den Sieg Davids und weist auf das dritte lebende Bild: „Satan entweicht vor Christus, dem dienende Engel, nahen', hin. Hierauf folgt die dritte Handlung: „Davids Ver folgung durch Saul (Ort der Handlung: Sauls Hoflager). Saul verfällt nach einer bewegten Szene mit Samuel in Raserei; es läßt sich David durch Jonathan, den Sohn

Sauls, bewegen, den rasen den König durch Harfenspiel zu besänftigen, doch wüst König Saul seine Lanze gegen David, der von Jonathan geschützt wird. David entweicht und das vierte lebende Bild: „Jesus entzieht sich dem Steinwurfe seiner Feinde', erscheint. In der vierten Handlung ist Saul nach dem Kampse mit den Philistern verwundet und auf eigenen Wunsch durch einen Amalekiter getötet worden. David wird zum König ausgerufen, er wird nach Hebron zur Krönung und dann nach Jerusalem ziehen (fünftes

lebendes Bild: „Einzug Christi in Jerusalem'). Die fünfte Handlung hat Absaloms Verschwörung gegen David zum Gegenstande, ihr reiht sich als sechstes leben des Bild: „Jesus beim letzten Abendmahle' an. Die . sechste Handlung ist: „Davids Flucht aus Jerusalem' (Ort der sünsten und sechsten Handlung: Jerusalem); an sie schließ: sich das siebente lebende Bild: „Die Kreuztragung Christi' an; ein Melodram mit dem achten lebenden Bilde „Christus am Kreuze' solgt. Die siebente Handlung ist „Davids siegreiche

gestorben. Der frühere spanische konservative Minister präsident Silvela ist am Montag in Madrid gestorben. Litorcrri os. Für die katholische Presse geschieht von Seite der Katholiken viel zu wenig; wenn wir nur 50, was sage ich, 20 Prozent der Rührigkeit unserer Gegner hätten, wie viel Gediegeneres in Wort und Bild könnte geleistet werden. Welche Pracht der Ausstattung begegnen wir häufig; wie herrliche Aufsätze, die freilich mitunter ver giftet sind, finden

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Page 6 of 8
Date: 09.10.1903
Physical description: 8
. Hans hatte damit wirklich einen Treffer gemacht. Man wußte nicht, sollte man mehr entzückt sein über den köstlichen Humor und die feine Stimmung des Bildes, oder sollte man mehr die treffliche Zeichnung, die bewunderungs würdige Farbenwiedergabe der sonnenüberstrahlten Heide aner kennen. — Aber was dem Maler für jetzt die Hauptsache war, das Bild, das den ersten Preis erhalten hatte, vorteilhaft zu verkaufen, um so die Hoffnung zu gewinnen, auch ohne die ungern geschlossene Heirat seiner Familie

und geht weiter, wie es scheint, sehr ungern. — Hans v. Lussow bleibt hart an ihrer Seite und sinnt über die schicklichste Gesprächsanknüpfung nach. Da sagt sie plötzlich mit Heller, klingender Stimme zu ihm: „Der Maler ist wohl sehr berühmt?' „Berühmt? O nein!' Er lächelte. „Er ist sogar recht unbe kannt. Gefällt Ihnen das Bild?' „O sehr! Ich möchte den Künstler wohl kennen lernen.' „Wirklich, mein Fräulein? Wie glücklich macht mich dieser Wunsch!' „Ah, Sie sind . . . Herr . . . Hans . . . v. Lussow

?' Sie wurde ein wenig rot. „Und wenn ich nun ja sagte, und Sie hätten den Frevler, der sich damals in Ihre Nähe schlich, vor sich — würden Sie ihm Ihre Verzeihung gewähren?' „Um dieses Bildes willen, ja. Es ist wirklich ein schönes Bild.' „O, Dank, mein Fräulein!' „Nein, nein, nicht danken. Ich habe eine Bedingung an diese Verzeihung zu knüpfen: Wenn Sie mir Ihr Bild verkaufen.' „Sie wollten —' „Das heißt, mein Vater. Der Preis kann keine Rolle spielen, Sie werden begreifen, daß mein Vater sich freuen

würde, das Bild sein eigen nennen zu können. Würden Sie das tun?' „Und ob ich's tun würde, mein Fräulein. Es ist. ja mein sehnlichster Wunsch!' Sie sah ihn überrascht an. - „Es lag Ihnen so viel daran?' Jetzt wurde er rot. „Lassen Sie mich ehrlich sprechen, mein Fräulein. Gern, ach, wie gern hätte ich das Bild immer in meinem Besitze gewünscht, glauben Sie es mir. Aber die Verhältnisse sind stärker. Dieses Bild ist meine letzte Hoffnung gewesen, gleichsam ein Rettungs anker. — O, es ist eine harte Geschichte

Sie!' Und Hans v. Lussow erzählte ihr alles haarklein. Sie waren unterdessen in den Park hinausgetreten. „O,' sagte sie und sah ihn recht warmherzig mit ihren großen tiefblauen Augen an, „das ist eine sehr trübe Geschichte. Und so sollen Sie nun der Kunst den Rücken kehren und nie mehr solche hübsche Bilder malen? Das ist ja gar nicht möglich; das darf doch nicht sein! — Sehen Sie, so geht's in der Welt! Ich quäle mich ab, um mal ein Bild zustande zu bringen, mit dem ich selber zufrieden wäre

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Der Bote für Tirol
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Page 7 of 10
Date: 30.08.1904
Physical description: 10
wirkt.— Das zweite Bild „Abschied' ist auch eine sehr hübsche Leistung, was die Farben betrifft; ein junger Krieger verrichtet noch vor dem Grabe auf dem Dorffriedhof eine Andacht, bevor er mit der Schar der übrigen Landesverteidiger in den Kampf zieht, die hinter der Kirchhofmauer, mit Sensen und anderen Waffen bewehrt, marschieren. Allerdings stimmt es hier nicht recht mit den Grvizen- verhältnissen des knieenden Burschen, der übrigen Krieger und der kurzen Entfernung zwischen den beiden. Ähnlich

macht. Auch sieht man deutlich, ivie sorgfältig der Künstler in der Natur die Farben schaut und wie gut er sie für seine Farbendichtnngen anzuwenden weiß. Diese Bezeichnung verdient vor allein das Bild „Letzte Strahlen'. In den Laubwäldern der Niederung kannZ man solche Farbenspiele sehen, wenn die Sonne untergeht; und dann ist ein märchen haftes Weben darin, das Grimm durch die zarte Figur auszudrücken sucht, die hinter den dunklen Baumstämmen im Sonnenlichte schwebt. — Eigen- 1797 tümlich

, vielleicht zu dunkel gehalten, ist die düstere Stimmung im .Urwald', in den nur wenig zerstreutes Licht eindringt und die Bäume im Vordergrund und den dahertappenden Bären fast nn? als Silhouetten erscheinen läßt.— Mit „Neues Werden' wollte der Künstler offenbar etwas sagen, ist aber dabei ein wenig in das Konventionelle geraten. Gleichwohl ist das Bild sehr wirksam, namentlich bie Zusammen stellung des gelben Eichenlaubes und der bunt- blühenden Wiese; nur das säugende Weib in der Höhle des mächtigen

verwerten wollte. Ein Maler, mit dessen Leistungen ich mich gar nicht befreunden kann, ist Fritz v. Ebner; die nächtliche „Prozession- ist viel zu unsympathisch ausgeführt und zu unbedeutend, als daß der Beschauer sich erst die Mühe geben wollte, den einzigen Punkt,, von dem aus es annehmbar aussieht, zu suchen. Auch der durchaus unplastische, säst- nnd kraftlose Studienkopf „Oberbayerin' mackt keine einnehmende Wirkung. Das beste Bild ist noch „Ritters Heimkehr', obwohl darin eigentlich gar

und plastisch uud zeigt von genauer Beobachtung des Charakters seines Originales freilich, .'l u g u st sv rech weiß mehr daraus zu machen, wie messen „Studien- köpf', das Bild eines schneidigen Banernburschen zeigt. I» solchen Stndienkvpfen haben wir von diesem Künstler schon manches Hervorragende sehen könne». Auch in seiuem Gem .lde „Hotto, hotto, Eselein', sind die einzelnen Figuren, für sich genommen, selir hübsch, besonders der jnnge Ba.ier und die vor ihm stehende Bänerin, sowie das Interieur

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Page 6 of 8
Date: 22.07.1910
Physical description: 8
nach Reutte eine 1787 Meter langes, in gleicher Richtung der Wand verlaufen- solche bleiben. Große industrielle Unternehmungen liegen nicht ^ des Tunnel durchbrochen. (Unsere Leser sehen auf umstehendem an ihrer Linie; aber dafür führt sie nicht nur den reichsdeut- Bild das „Blatteltal' mit dem Tunneleingang, oer Stollen ist schen Touristen auf kurzem Wege in das Gebiet der Zentral- soeben in Bau genommen). Auf der rechten Seite derMartins- alpen, sie selbst durchschneidet ein geradezu ideales Touristen

soll aber der alte Hebräer keinen Pfennig von mir und am 30., dem letzten Tage vor Ablauf des Termines, wollte er doch wird er das Bild freigeben und ist es einmal in der Aus sein glänzend rezensiertes Bild „Der Tod im Ballsaal' zur stellung, dann läßt diese als Drittverwahrerin keine Pfändung Ausstellung schicken, wo es nach der wunderbarer Weise einmal mehr zu. Das wird ein Spaß werden!' Vergnügt reibt er übereinstimmenden Meinung von Kollegen und Kritikern sicher sich die Hände, Ohnewein verabschiedete

sich dankend und ver einen Käufer fände; schon hatte er es in die Kiste gelegt, da ließ, gestärkt durch diesen Trost und einen primissima Kognak, klopfte es und herein trat der ihm wohlbekannte Herr Georg das Haus des hilfreichen Mäcens. Siegelfest, des löblichen Amtsgerichtes wohlbestallter Exekutor, Und richtig, wie mit Zauberschnelle, erhielt er nachmittags der mit fachmännischem Scharfblicke das Bild als einzig Pfänd- den Bescheid zugestellt, daß die Pfändung aufgehoben sei und bares erspähte

und mit gewohnter Schnelligkeit zwei ominöse daß er über das Bild frei verfügen könne, welche Verfügungs- Papierchen auf Bild und Kiste klebte, dabei die übliche Rechts- freiheit er auch sofort ausnützte, indem er es rasch durch den Belehrung von wegen „jetzt nicht mehr frei darüber verfügen Burschen feiner Hauswirtin zum Ausstellungslokale tragen ließ, können, sonst Erekutions-Vereitlung, schwere Strafe zc.' erteilend. Was hatte diese schnelle Änderung herbeigeführt, hatte So, da lag jetzt der Hase im Pfeffer

und saß Herr Hans wirklich Salomonides ohne Zahlung das Bild freigegeben i Ohnewein in der Farbe. Was jetzt tun? Zum Gläubiger Das war doch nicht gut denkbar, oder hatte Baron Friedl nur gehen und ihn bitten, daß er das Bild für die Ausstellung aus Zartsinn ihm gegenüber so gesprochen und doch bezahlt! freigäbe, das konnte nur einem einfallen, der den Herrn Wir werden es bald erfahren. Ich bitte mir nur indieWein- Salomonides nicht kannte. Wenn dieser Herr einmal eine stube „Zum großgehörnten Pampas

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Brixener Chronik
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Page 3 of 10
Date: 14.01.1911
Physical description: 10
. Vielleicht greift der wackere Volkstheater-Verein diesen Ge danken auf. H.. 5. kunktnotl? Kunstmaler Franz Niederwanger in Jnnichen. über dessen tüchtige Schöpfungen wir vor einigen Wochen berichten konnten, bringt neuer dings in der Buchhandlung Tyrolia ein sehens wertes Porträt zur Ausstellung. Das Bild zeigt eine Frische, die die sichere Hand des Künstlers verrät. Mit dem Porträt, darstellend den verstor benen Altbürgermeister I. Mayr von Jnnichen. kommt gleichzeitig ein Akt der Pietät

bewundern sollte. Wir wünschten daher nur, es möchten solche künstlerische Darbietungen auch der größeren Oeffent- lichkeit zugänglich sein. Zur Aufführung gelangte nach einem schön zum Vortrag gelangten WeihnachtS- grnß und einem Klavierstücke: „Christkindl-Post', das ein Zögling des Instituts unter Mitwirkung dli Klaviermeisterin exakt zur Geltung brachte, ein Weihnacht-bild: „Emanuel', dem vor jedem der 5 Akte ein in herrlicher Sprache verfaßter, auch an die beiden Deklamatorinnen große Anforderungen

stellender Prolog vorausging. Das erste Bild zeigt uns „Israel in düstrer Nacht' mit den Propheten und Israeliten, deren Rufe „lauter stets und heißer schallen nach jenem Retter, den das Wort verhieß'. Das zweite Bild stellt vor „Das Morgenrot der Erlösung' mit der hlst. Jungfrau Maria und dem Engel Gabriel, das 3. Bild „Die heilige Nacht* mit Maria und Josef und Beth!eh?miten, die des Gottes harren, der „arm, verachtet will betreten die flnchbelad'ne Welt'. „Der Stern aus Jakob' nennt sich das 4. Bild

, „Das Licht der Völker' das 5i. Bild, mit Engeln, Hirten und den hl. drei Königen vor der Krippe. — Zwischen den einzelnen Akten der mit Spannung aufgeführten Weihnachts- bildtrwaren hübsche Sowoorträge und Gesangsstücke von Kongreganistinnen eingeflochten. Nach einem herz gewinnenden Dankeswort des hochverdienten Präses der Kongregat on, Msgr. Prof. Dr. Freiseisen, das an die ehrw. Mutter Oberin Augustina Jäger, an die Wohltäter, an die rührige Präfektin Fräulein Luise Giampicolo. die Darsteller

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Volksblatt
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Page 3 of 8
Date: 25.05.1904
Physical description: 8
den Seminarprofessor Herrn Archangels Carbonari, Dr. M. et tkeol. Als Obmannstell vertreter wurde gewählt: Kröß Sebastian, swä. tkeol., als Kassier de Oliva Sylvio, swä. tlieol., und als Sekretär Seraphin Gorfer, swS. tkeol. Mit dem bischöflichen Segen schloß dann die schöne Versammlung. Pater Ambrosius wars eilig ein weißes Tuch über das Bild und begann wieder im Zimmer aus und abzugehen. Nach einiger Zeit öffnete sich die Tür von neuem und Meister Draas trat in ehrer bietiger Haltung ein. „Sieh, Johann

, wie geht's?' rief Pater Am brosius dem Eintretenden entgegen. „Gut, Pater; doch den Verlust des Bildes kann ich nicht verschmerzen.' „Das glaub' ich Euch, Meister Johann! Aber Ihr sucht auch nicht!' ^ „Wo soll ich denn suchen, Pater?' „Nun, überall; bei mir . . .' Meister Draas fing zu lachen an und schaute dem Pater ungläubig in die Augen. „Kommt, Meister', sagte Pater Ambrosius. „Ist dies das Bild?' sprach er dann, das weiße Tuch von dem großen Bilde fortnehmend. „Gott gebe es, Pater. Es ist fürwahr

schön!' „Ist es das Eure nicht, Johann?' „Doch wohl nicht, Pater!' „Und doch ist es so, lieber Meister! Ich habe das Bild fortgenommen, um Euch glücklich zu machen. Als Ihr auf die Reise gegangen wäret, bin ich in Eurem Hause gewesen und habe das Gemälde aufmerksam besehen. Es war über und über mit Firniß bedeckt. Doch vermutete ich etwas Wertvolleres in dem Bilde und beschloß, Euch das selbe auszuputzen. Ich kam des Abends zurück, um das Bild zu holen, aber wie ich auch rusen mochte, Frau Hardy

erschien nicht. Ich kam zu dem Ent schluß, das Bild mitzunehmen, ohne etwas zu sagen und es Euch später zurückzuschenken. Ich habe mich in meiner Mutmaßung nicht getäuscht, Meister, es ist ein echtes Rubensbild. Leset nur: ,Rubens 1616^. Ihr seid ein reicher Mann. Ich weiß schon einen Käufer, der Euch auf der Stelle 55.000 Franks blank in die Hand zahlen wird. Ihr habt nur zu sprechen. Wollt Ihr es verkaufen?' „Nein, Pater! Ich kann mich von dem Bilde nicht trennen. Ich bin mit meinem Lose zufrieden

. Was will ich mehr?' „Ihr wollt also das Bild nicht verkaufen, Meister?' „Durchaus nicht, Pater!' ^ „Nun, bedenkt Euch noch einmal darauf,' sagte Pater Ambrosius, während er Johann entließ. Dieser hörte die letzten Worte nicht mehr, er vergaß selbst, dem Pater zu danken und ihn zum Abschied zu grüßen. Er eilte nach Hause und erzählte seiner Frau und der Witwe Hardy, daß das Bild gefun den sei, daß es weit schöner sei als srüher, daß es einen goldenen Rahmen habe und sich bei Pater Ambrosius befinde

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Volksblatt
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Page 3 of 12
Date: 14.03.1903
Physical description: 12
14. März 19VS Mroler VolkMatt.' Seite 3 Deputation des Katholischen Schulvereins beim Papst. Im kleinen Saale seiner Privat gemächer hat der Papst am Dienstag von einer Deputation des Katholischen Schulvereins für Österreich das ihm vom Vereine gewidmete Bild des Erzherzogs Franz Ferdinand entgegen genommen. Die Deputation des Vereines stand unter Führung des Bischofs von Trieft und des Monsignore Grafen zur Lippe. Letzterer überreichte dem Papst zugleich mit dem Bilde eine künstlerisch

ausgeführte Adresse, in welcher der Katholische Schulverein seine Gesühle der Treue für den Papst und die Kirche ausdrückte. „Diese Gefühle,' sagte Monsignore Graf zur Lippe, „feien es auch ge wesen, welche den Verein das Bild seines hohen Schutzherrn dem obersten Hirten der Kirche stiften ließen. Mit Ehrfurcht lege die Deputation Adresse und Bild dem Papst zu Füßen und bitte um dessen Segen. Der Papst antwortete laut und lebhast: Der Erzherzog Franz Ferdi nand, sein Liebling, hätte ihm keine größere

Freude bereiten können, als die, welche er ihm heute durch den um Gott und Menschen wohlverdienten Ka tholifchen Schulverein für Öster reich zuteil werden ließ. Das Bild des ö sterreichischen Thronfolgers, in diesem Augenblicke und in dieser Form überreicht, sei seinem Herzen ein besonders teures Angebinde, ein Unterpfand der nimmer verwelkenden kindlichen Gesühle des ErzHauses für Kirche und Papst. Der Papst sprach mit jedem Mitgliede der Deputation in der freundlichsten und angelegentlichsten Weise

und erteilte jedem seinen Segen, indem er ihm, das Kreuz zeichnend, die Stirne berührte. Der Papst betrachtete hierauf das Bild lange und genau. Es ist ein lebensgroßes Kniestück. Der Erzherzog trägt die Uniform eines Generals der Kavallerie, an der Brust den Stern des Stephans-Ordens. Ein dunkler Mantel deckt leicht die Schultern. Die rechte Hand fällt nachlässig herab, die linke umsaßt den Säbelknauf. Die Haltung ist ruhig und vornehm, das Gesicht voll natürlicher Lebenswahrheit. Der Papst lobte Technik

und Farbenschmelz des Bildes in sehr schmeichelhaften Worten; als Graf Lippe ihm sagte, Maler Lippay sei durch seine Heirat der alten Papstfamilie Rezzonico verwandt, deutete er auf das Bild Elements XIII. und sagte lächelnd, zu seinem Segen komme also auch der Segen seines Vorgängers dem Künstler besonders zu. „Danken Sie,' sagte er zum Monsignore Grafen Lippe, indem er die Deputation mit seinem nochmaligen Segen verabschiedete, „dem Erz herzog, meinem Liebling, aufrichtig und herzlich für die unschätzbare

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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 16.11.1910
Physical description: 8
, die mit Aus- ß nähme des vierten dem Ende des 14. Jahrhunderts Z angehören. Das erste Biid stellt die Enthauptung ! des hl. Johannes dar, wahrscheinlich stand dort j ehemals das Tauswasserbccken. Auf dem zweiten j Bilde erblicken wir eine Madonna mit dem Kinde, z die mit schmerzlichem Blicke auf das nächste Bild, Z den Gekreuzigten dastellend, blickt. Den Gekreuzigten Z hält der himmlische Vater, der mit einem weißen ! Mantel bekleidet ist, aus welchem Blumen, welche ! die hl. Dreifaltigkeit andeuten sollen

, eingemalt ! sind. Das vierte Bild befindet sich unter dem Grab- ^ 'le des Nikolaus von Bruna (?f 1347). Es 8 stammt aus dem 15. Jahrhundert und ist äußerst ! zierlich ausgeführt. Zur Linken sieht man die Ver- ! mählung der hl. Katharina (f 1380) und rechts ! die Begegnung der hl. Maria Magdalena mit dem j auferstandenen Heiland. Das fünfte Bild bietet uns die Geburt Jesu, dessen Typus nach Aussage des Herrn Dr. Paul Hauser sehr ähnlich ist den Darstellungen auf byzantinischen und karolingischen

Elsenbeintafeln. Hinter der schönen Gestalt der Gottesmutter erheben sich Reste einer Höhle. Die Darstellung ist proto -evangelisch und unterscheidet sich in vielem von dem Bilde des Jacopo Bellini (s 1470), der, mehr der Wahrheit entsprechend, den Stall darstellt. DaS letzte Bild dieser Gruppe zeigt uns den Tod Mariens. Die Muttergottes liegt umgeben von Aposteln auf dem Sterbebette. Diese Darstellung hat etwas gelitten, doch läßt sich trotz dem die Schönheit der Malerei nicht verkennen. Wenden wir unseren

Blick nun nach dem süd- lichen Kreuzschiffe des Domes, so bemerken wir eine weitere Reihe von Fresken, die früher niemand sah und von deren Vorhandensein auch die meisten nichts wußten. An der Wand beim Altare der hl. Maxentia, der Mutter des hl. Vigilius, stellt ein Bild die Himmelskönigin dar, die auf einem Throne unter einem gotischen Baldachin sitzt und von acht Heiligen umgeben ist, unter denen man den hl. Johannes den Täuser, den hl. Petrus und den hl. Franziskus von Assisi unterscheiden

kann. Auch dieses Bild hatte sehr gelitten und war lange Arbeit zur Befestigung des Verputzes nötig. Das zweite Bild, das besser erhalten ist und wie das frühere in der Mitte des 15. Jahrhunderts ent- standen sein dürste, stellt den Gekreuzigten vor. Drei Engel fangen mit Kelchen das Blut auf, das den Händen und der Brust des Erlösers entströmt. Neben dem Kreuze stehen der hl. Vigilius (?), die Gottesmutter, der hl. Johannes und der hl. Benedikt. Oberhalb des Kreuzes erblickt man die bekannte Darstellung

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Bozner Nachrichten
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Page 22 of 32
Date: 30.08.1903
Physical description: 32
, ist bekanntlich das Haupt prinzip unserer heutigen mit Bildern geschmückten sogenann ten parteilosen Presse. Wenn man das Porträt einer zur Tagesberühmtheit gewordenen Person bringen will, und ein solches nicht schnell genug beschaffen kann, so wird den gut gläubigen Lesern einfach das gerade auf Lager befindliche Bild irgend einer anderen Person vorgesetzt, die nun als die betreffende Tagesgröße gelten muß. Wir haben.früher wie derholt solche Fälle konstatirt. Heute können wir zwei wei tere anführen

. Das „Schaffhausener Jiüelligenzblatt' schreibt: Vor uns liegt Nr. 6 einer in Berlin erscheinenden illustrirten Wochenschrift, die als Gratisbeilage für Tages blätter gedruckt wird. Sie trägt den Titel „Im Zuge der Zeit'; Redaktion, Druck und Verlag der „Graphia' (ver- wortlich Georg Kempchen), Berlin W. In dieser Nummer befindet sich ein Bild, das laut Unterschrift die Ueberschwem- mungen in Schlesien darstellen soll; wild stürmen die gewal tigen Wogen daher, und weiß schäumt der spritzende Gischt

auf. Aber auf den ersten Blick erkennt jeder Schweizer rechts , aus dem Bilde das Schloß Laufen, links die Aluminium fabrik,' im Hintergrunde die Rheinbrücke, und- in der Mitte vom den Felsen; aber nicht genug, im Rheinfallbecken sind , einige stürzende Giebelbalken und sonstiges unerkennbares Zeug eingezeichnet, um dem Schwindel die Krone aufzusetzen. Die Redaktion schreibt wörtlich unter das Bild vom Rhein- . fall: „Wir bringen an dieser Stelle die photographische Aus nahme eines Überschwemmungsgebietes bei Neiße

.' Im Hannover'schen „Volkswillen' lesen wir: Sobald eine be rühmte oder berüchtigte Persönlichkeit genannt wird, bringt das hiesige „Tageblatt' deren Porträt. So wurde in der vierten Beilage der Nummer 163 des „Tageblattes' vom. 14. Juni 1903 das Bild des Obersten Pawlowitsch, eines Opfers der Belgrader Königsmork-Affaire, gebracht. Dieses Bild scheint man in der Redaktion.des „Tagblattes' für den Be darf von Offiziersporträts bereit zu halten, denn in der ersten Beilage der Nummer 221 vom 11. August 1903

erscheint dasselbe Bild — auch nicht ein Strichelchen ist anders — nie der; diesmal als das Porträt des „Burenobersten Adolf Schiel'. . - Eine verschwundene Aerztin. Vor einigen Tagen ver schwand aus dem Royäl Free Hospital in London Miß Fran- cis Hickman,.eine Aerztin, die vertretungsweise in dem ge nannten Hospital thätig war. Da die Verschwlmdens am anderen Tage nicht wieder erschien, wurde die Geheimpolizei „Bozner Nachrichten', Sonntag, 30. August 1903.

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Volksblatt
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Page 1 of 10
Date: 28.05.1904
Physical description: 10
, verlaß mich nicht! Ich will auch dich nicht der- lassen, will dir allzeit dienen! Maria, sei tausendmal gegrüßt!' Nach Beendigung der Feier fragte Meister Johann seine Frau auf dem Rückwege: „Weißt du, Nettje, um was ich Maria gebeten?' „Wie könne ich's wissen, Johann?' „Ich habe unsere liebe Frau gebeten, daß ich jetzt mein Bild zu Hause finden möge, und ich fühle, daß mein Vertrauen nicht getäuscht wird.' Seine Frau gab keine Antwort und schwei gend gingen die beiden ihres Weges. Sobald

sie in die Augustinerstraße kamen, sahen sie sich schwei gend an. als wollten sie sagen: „Was soll öenn dätz bedeuten?' Kein Wunder! Aus ben meisten Häusern wehten Flaggen und Wimpel. DäS Marien bild im Giebel des Häuschens, worin der Meister wohnte, prangte in all seiner Zierrat. Die beiden gingen eilends Voran. Endlich standen sie vor ihrer Wohnung. Die Tür steht offen, sie können unge hindert eintreten. Aber erst bleiben sie noch stehen. Das Schildchen neben der Haustür ist mit Grün und Blumen verziert, die Buchstaben

ist geschlossen,. doch der Schlüssel steckt in der Tür. Johann öffnete, blieb aber mit seiner Frau auf der Schwelle stehen. Das Innere der Werkstatt ist ganz verändert, alles was den Schuster verrät, ist sorgfältig weggeräumt. Die alten Bilder an der Wand sind entfernt und auf dem Boden ist ein schöner Teppich ausgebreitet. Doch der Meister und seine Frau sehen das alles nicht, sie schauen unver wandten Blickes nach der Wand, wo früher das Bild hing. Von der weißen Mauer ist nichts sicht bar, sie ist ganz

nieder und danken der Gottesmutter. In ihrem andächtigen Gebet be merken sie die Witwe Hardy und den Pater Ambro- sius nicht, die an der Tür stehen und mit Wohl gefallen dem frommen Schauspiel zusehen. Zuletzt bewegte Meister Draas die silbernen Perlen des Rosenkranzes nicht mehr: er schlug die Augen auf und, betroffen durch die fchönen Züge des Marien bildes, rief er laut: „Maria, wenn dies 0er Tausch sür mein Bild ist, so bin ich mehr als zufrieden!' „Und ich auch,' ergänzte seine Frau

. „Und ich nicht! Ich bin nicht zufrieden!' be merkte Pater Ambrosius. Johann schaute auf und sah den Pater verblüfft an. „Nein, Meister!' fuhr letzterer fort, „ich bin noch nicht zufrieden. Ich kannte Eure Liebe zu Maria. Ich wußte, daß ich Euch durch das, was Ihr jetzt seht, schadlos halten würde für den Verlust des Bildes.. Ich holte mir verschiedene Nachbarn zusammen, um Eure Rück kehr von Scherpenheuvel möglichst schön zu machen. Die Flaggen, das geschmückte Bild im Hausgiebel und vor allem der gezierte Schild an der Haustür

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Lienzer Zeitung
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Page 26 of 28
Date: 14.01.1911
Physical description: 28
j' operieren — so könnte der Herr vielleicht mit einem Bild ein Menschenleben retten. Der Herr weiß doch,' fuhr sie bittend fort, als er noch immer schwieg, „daß er sich gar nicht viel Mühe zu geben braucht mit dem Bild und nicht so viel Farben auf- zukleksen braucht, wie ich mich erinnere, daß der Herr es früher mit seinen Bildern gemacht hat, wir armen Leute verstehen uns ja nicht auf diese neumodischen künstlerischen Gemälde, wir verstehen uns am besten auf unsere alten Oldruckbilder

. Ich will mit dir gehen, jetzt, vor Sonnenuntergang, und ich will auch versuchen, das Bild einem Öldruck so ähnlich wie möglich zu machen, du mußt dabei bleiben und kritisieren, mir sagen, ob du findest, daß ich mit zu dicken Farben und zu neumodisch male.' Schnell suchte er einige Malutensilien zusammen, die sich von seinem letzten Besuch in der Heimat noch in einer Rumpelkammer auf dem Boden befanden, und munter plaudernd begaben sich die früheren Spiellameraden auf den Weg. Jeden Tag wanderte nun der junge Herr

von all den Kämpfen und den getäuschten Hoffnungen der vergangenen sechs Fahre. Er wunderte sich über ihren klaren Verstand und ihr Interesse für alles. Ihre naive Bewunderung amüsierte ihn sehr, noch mehr aber ihre Kritik, der er sich willig fügte, denn die Haupt sache war ja, daß es ihrem Schönheitsideal entsprach. Endlich war das Bild fertig. In stummer Bewunderung, Tränen des Entzückens und der Dankbarkeit in den Augen stand Lisa davor — doch selbst der junge Künstler konnte zu seinem Er staunen

, sollte das sein Bild sein können - hatte Lisa ? „Die große goldene Medaille wurde einem Bilde zuerkannt, das anonym ausgestellt und nur mit A. S. gezeichnet ist. Es ist kein großes Gemälde, doch meisterhaft gemall. Man sieht eine alte verfallene Mühle im tiefen Walde. Ein gewaltiger Strom rauscht vorüber — es ist Winter, und die scharf hervorspringen den Klippen sind zum Teil mit Eis bedeckt. Wer dem ganzen liegen große Massen weißen Schnees. Die herrlichen Farben töne des Schnees und die vorherrschend gedämpften

und warmen Farben des Ganzen geben dem Gemälde eine köstliche, reine Stimmung.' Ein paar Stunden später saß der junge Herr in dem Stock holmer Schnellzug und suchte, dort angekommen, sofort Lisa auf. Als das junge Mädchen ihn sah, stieß es einen leisen Schrei aus und errötete tief. „Lisa,' fragte er atemlos, „hast du das getan? Hast du mein Bild der Kunstakademie geschickt?' „Ja,' antwortete sie langsam, „wenn es nicht gut befunden worden wäre, hätte der Herr es nie erfahren.' Im nächsten Moment bedeckte

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Lienzer Zeitung
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Page 23 of 24
Date: 21.09.1906
Physical description: 24
, ein Prachtvogel, welcher ans dem Festlande Australiens heimisch ist. Die englische Kolonie Neufundland besitzt mehrere Briesmarken, welche Tierbilder ausweisen. Eine derselben vom Jahre 18M zeigt einen mit geöffnetem Maul uud gekrümmtem Schwänze im Meere schwimmenden Dorsch oder Kabeljau; auf der zweiten, feit dem Jahre 1897 im Verkehr, sieht man zwei Boote mit Kabeljaufischern, nnd die dritte Neufundländer Marke zeigt das Bild eines See hundes, welcher auf einer Eisscholle ruht. Uud in demselben Jahre

erschien in Neufundland noch eine Marke mit einem Tierbild, diese zeigt den prächtigen Kopf eines Nenfnndländer Hundes. Anch Neusüdwales besitzt allerlei Briefmarken mit Tierbildern. So gelangten im Jahre 1888 drei solcher Briefmarken zur Aus gabe. Die eine trägt einen Eni» oder australischen Strang als Bild; die zweite zeigt das Bild eines Leierschwanzes, also des Vogels, dessen Federkleid nur von der Pracht des Paradiesvogels von Ncu-Guinea übertroffen wird; die dritte Marke, eine Jubel- ansgabe

von Neusüdwales, zeigt das Känguruh im Bild. Anf einer Marke von Tasmania (Nenholland) steht man das Schnabeltier, ein Sängetier, das mit einem breiten Entenschnabel und einem Biberschwänze versehen ist. Auch Per» besitzt Tiermarken; sie zeigen das Bild des Lamas. Vor einem Jahrzehnt gab Borneo eine Anzahl schöner Brief marken ans, darunter auch einige mit Tierbildern; so eine Marke mit einem Hirschkopf, eine mit einem Pfau, und eine mit einem Krokodil, das drohend den Rachen öffnet und im Begriffe

ist, ins Wasser zu gehen. ^ Aus mehreren asiatischen Briesmarken findet man das Bild des asiatischen Elesanten. Wieder andere asiatische Staaten haben die Gestalt des Tigers zum Markeubild gewählt; bald sieht man die ganze Tigergestalt, bald unr den vorderen Teil des aus dem Dschun gel hervorstürzenden Tieres, bald sieht man auch nur den Kops allein, wie zn Pahang (Malakka); ans dieser Marke macht der Tiger kopf übrigens einen äußerst gutmütigeil Eindruck und erhält — wie jemand meint — die Mitte

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Der Bote für Tirol
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Page 7 of 10
Date: 27.08.1904
Physical description: 10
Greises, der seine Hand schützend auf den Hals einer Gemse legt, reicht wohl nicht au die sonstigen Leistungen des Künstlers heran, obwohl es ein sehr gutes Bild ist. Dagegen zeigt der „Studienkopf' (kt)6) wieder so recht seine Farbensrendigkeit und seine Gabe, die Farben in ein harmonisches Ganzes zu vereiuigeu: das lebeu- strotzenve Gesicht des Diendls. die satten Farben des geblümte» Leibchens und des blanen Brusttuches stimmeu so hübsch »nl den: kräftig gemalteu Hinter grund der Gebirgslandschaft

, in der ebenso wie in den Figuren sehr hübsch mit de» Farben Maß gehalten ist. Ein ernstes Streben nach Vervollkommnung können wir dagegen bei Andreas Ein be rgcr feststellen, dessen Bild „Klänge des Windes', obwohl noch nichts Erstklassiges, doch einen bedeutenden Fortschritt gegen die im Vorjahre ansgestellteu Gemälde erkeuneu läßt. Poesie liegt iu der große» Alpeitlaudschast, die man von einem Bergesgipfel ans übersieht, nnd in den darüber hiiiwcgziehende» Wolke», i» dcueu wvhl »och besser die Bewegung

ausgedruckt sein könnte, die man eigentlich nur aus dem im Wiude flatternden blonden Ha»r des Weibes e> kennt; der wcibliche Akt ist sehr bübsch und zari modelliert. Ein recht hnmorvolles Bild ist der „Waldte >sel' von Ernst Payer. Im dnnklen Walde, der übri gens in den Farben sehr schon aufgefaßt ist. lehnt an einem Baumstamm, die knorrigen Füße auf die verzweigten Wurzeln gestemmt, der zottige braune Kerl uud bläst mit Hingebung ans seiner Flöte, während die Sonne schalkhaft durch die Blätter blinzelt

erzielen, jedoch wirkt seine „Herbstzeitlose' uicht sympathisch; die Aguarellstudie „Aus Süd-England' ist schrecklich unsauber uud »»plastisch.—Eiu sehr augenfälliges Bild ist die „Missetäterin' von Karl Iord a n (Straß burg); sowohl die Farben als anch die .ttompositiou wirken darauf hiu: rechts die Gruppe vNl Knechten mit den Geißeln, grobe, derbe Gestalten, von denen einer, ein alter Mann, mit gransamem Lächeln in den tiefliegenden Augen das nackte Weib mit dem um deu Hals gelegte» Strick

herbeizieht. Vielleicht ist uur auf dem hübsche», zarte» weibliche» Körper zu viel rot aufgetragen. Dieses Bild wurde übrigens auch von sr. kaiserlichen Hoheit Herrn Erzherzog Eugeu erworben. 'Ligcntninlich sanber, sonutäglich möcht.- ich sagen, mutet Eduard Meir's ..Andächtiges Mädchen' an; die Stuue ist zusammengeräilmt. die weiße Schürze uud das weiße Häubchen >ind eben erst ans dem Schrank hervorgeholt; so sint das Mädchen beim Tisch und sieht in das aufgeschlagene Gebetbnch hin ein — ich sage

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Meraner Zeitung
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Page 4 of 18
Date: 13.03.1903
Physical description: 18
Schwane' sind in ihrew Elemente, daher das Wässerige und Schwimmende ganz natürlich anmutet; für ein Märchen kann wkn keine so bodenständige Ton weise erwarten. Wohl Liegt da und dort etwas wie Staub auf den Schwingen der Schwäne, der beim! Aufflattern wieder verfliegt und dennoch ein angenehmes Bild den Hörern hinterläßt, wel ches eine Aufführung wert scheinen läßt. Die Be harrlichkeit und Singlust des Vereines und seine? Dirigenten Dr. Untersteiner Bürgen für dessen Fortgedeihen.und die berechtigte

». Die Feststimwung der vorhergehenden Tage wird im! Blumenfeste ihren Höhepunkt erfahren wü» MerguertZettungt damit auch der Entwicklung der Saison' Aus?- druck verleihen. Wenn wir dem Festkomitee raten dürsten, so würden wir dafür plaidieren, daß ebenso wie in Nizza auch. Gespanne teilnehmen dürfen, wo nur Lenker, Pferde und Laternen geschmückt sind. Es wird dadurch das Bild an Zahl gewinnen, an Reiz nichts verlieren, dafür aber so «manchem, der erst in letzter Stunde teil nehmen will, gestatten

k. k. Bezirksschulrates, an dernfalls aber unmittelbar beim Ortsschulrate in Mais bis zum 1. April 1303 einzubringen. (Das Berliner Moltke-Denkwal.) Ays Berlin wird unterm gestrigen telegraphiert: Der Marworblock sür das Moltke-Denkmal ist gestern aus Meran hier eingetroffen. Das Un getüm wird vom AnHalter Bahnhof zur Bild haperwerkstatt im! Vorort Friedenan überführt. D^r Transport wird durch 20 Pferde geschehen. (IN: hiesigen Museum) ist eine sehr hühsche Madonna von Hans Rabensteiner aus gestellt. Das Bild, frei

von aller Moderne, die ja j sür die dogmatisch religiöse Kunst zweifellos ungeeignet ist, knüpft in seinen Details' mit Recht bei den ersten Meistern der klassischen Perioden an- Dürer, Holbein, Rasael sind, wie man leicht sieht, die Ideale Rabensteiners, doch diese Stu dien hat der Meister so selbständig verarbeitet, daß er nicht einmal bei Flatz eine Anleihe zu Machen brauchte, kurz, es ist ein Rabensteiner'-- schfs Bild, das durch die Pracht seiner koloristi schen Behandlung wit hochp'oetischer Auffassung

ein stets altes religiöses Thema nen behandelt. Dem religiösen Bedürfnisse mag das Bild ge nügen wie selten eines seiner Art. Wer Freund eines wahrhaft guten religiösen Bildes ist, ver- säuwe deshalb nicht, es sich anzusehen. -Ad- !(Zu schnelles Fahren.) Allgemeines Ärgernis erregte vergangenen Sonntag Abend ein Wessobrunner Herrschaftskutscher, der in schnellstem Tempo gegen Grätsch fuhr, auf welcher Stzraße sich gerade eine Menge Meraner Aus flügler heimwärts begaben. Wären alte Leute od^r Kinder

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 22
Date: 19.04.1903
Physical description: 22
nicht losmachen kann. Wir haben Damen gesehen, die sich von diesem unsag bar ansprechenden und lieblichen Bilde sast nicht zu trennen vermochten. Auch eine Variante zu Rasaels della Sedia findet sich in der Sammlung. Es ist dies ein gar merkwürdiges und wie das nächst- beschriebene für den Kunsthistoriker höchst inte ressantes Bild. Während in der Madonna della Sedia der Johannesknabe das Jesussind anbetend anblickt, ist hier das Verhältnis zwischen den bei den Kindern ein ganz anderes. Das Jesuskind umhalst

hier die Mutter und macht eine Ge berde, als ob es sich im neckischen Spiel vor dem Kameraden flüchten wollte. Die Madonna ist .ein ganz anderes Modell als die Sedia; aber das Ko lorit stimmt wieder tnit dem Rafaelischen Bilde. Es wird Aufgabe der Kunstforschung sein, das Verhältnis der beiden Bilder zu einander festzu stellen. Wie schon bemerkt,,«ist koch ein weiteres Bild, ebenfalls eine Madonna, von den Künstkennern als ein Bagna Cavallo (1484—1542) er klärt, von besonderem kunsthistorischen Interesse

. Das Modell der Jungfrau erinnert hier auf fällig an die Sixtina; nicht so das mit einem Täubchen spielende Jesuskind, das viel weniger göttlich, dafür aber anmutiger aussieht. Zudem jst das Bild ganz mit den . Farben der Sixtina gemalt, so daß Mantel und H'alstuch wie ausge- Meraner Zeitung mansegg vereidigt worden. Er begann hierauf seine Antrittsrede mit den Worten: „Gestützt auf das Vertrauen des Volkes und die Bestätigung des Kaisers, will ich, den Beistand Gottes er flehend und erhoffend

Faltenwurf und nicht zuletzt das Brokat-Korsett der jugendlichen Katha rina kennzeichnet die markige und breite Manier Bellinis. Das Ganze sieht einem orientalischen Teppiche gleich und warum auch nicht, nirgends breitete sich die Farbenpracht des Orients vor den Augen der Künstler reicher aus als in der La- gunenstadt der Adria. Dies beweist auch ein Bild des Bonifacio (i 1579), das einen ebenso üppigen Farbenfleck darstellt und geradezu an byzantinische Kunst ae- mahnt, obwohl es fast 1Ol) Jahre später

als das früher genannte Bild gemalt worden sein dürfte. Es stellt die hl. drei Könige dar in den, über raschendsten Affekten, voll Ausdruck und Leben. Wunderlich ist die förmliche Furcht des Meisters vor dem Malen der Kopfhaare; Kopfbinden, Tur bane und wenn es schon kein anderes Mittel mehr gibt, ein Kahlkopf bestreiten ' diese malerische Lizenz. (Schluß auf Seite 9.) ^ «5. ... . Nr,. 47 . würden mit Abzug-Rufen und Lärm aufgenom men, so daß die Verhandlung ein: Bild wüsten Lärms bildete. Die Opposition

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Meraner Zeitung
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Page 9 of 20
Date: 27.08.1905
Physical description: 20
in beide Hände gestützt und starrte auf das lachende, schöne Antlitz einer Frau, das Wir aus dem Rahmen vor ihm entgegenblickte. „Oh, dieses entsetzliche Leben!' Miurmelte er bitter, immer das Bild anstarrend — „dieses entsetz liche Leben! Ich Haffe DÄHi ja, Weib — oh, wie ich Dich.hasse! Und Nne Ähi mich nach Dir sehne!! — Fratze!!' schrie er plötzlich auf und versetzte dem Bild einen Faustschlag, daß das Was des Rahntens in taufend Stücke ging. Im nächsten Moment hatte er das Bild fein säuberlich

. Er kam ihm bekannt vor — die Gestalt, die Stintme. „Was willst Du?' Doch da hatte der Soldat schon das Bild auf dem Tische bemerkt. Wie ein Tiger auf feine Beute stürzte er darauf los. Er ergriff es und küßte es anf den Mund, immer und immer wieder, während die Tränen ihm über die Wangen rannen. „Camille ^ oh Gott — Camille!' Suwarow stand eine Weile wie versteinert. Jetzt kannte er den Mann; er ahnte auch, >vas ihn hierher geführt, aber er war nicht imstande, eine Silbe hervorzubringen. Erst

als Napier, plötzlich ganF ruhig werdend, das Bild unter die linke Seite seines Rockes schob, wo es an seinen» ^Herzen ruhen konnte, und dann «ohne die ge^ rinaste Uebereilung mit der einen Hand einen Dolch, mit der anderen Hand einen Revolver hervorholte, fand er seine Sprache wieder. Auch er blieb vollkommen ruhig. Nur sehr blaß war er geworden. „Oh', — sagte er, „mein.Lebens retter', glommen um mir zum zweiten Mal mein Leben zu retten? Doch das soll nicht leicht sein! Ein Ruf — „Ich weiß', unterbrach

!' miur melte er. — — — Als die Soldaten, die der Schuß gelockt, herbeistürzten, war ihr Konimandant bereits eine Leiche. Zehn Minuten später ertönte im Hose der Barac^ des Kommandanten- eine Salve, — und Napier war seinem Feinde dorthin gefolgt, wo es weder Freud noch Leid, FrMnd noch Feind, K'rreg noch Streit gibt, — in die Einigkeit. Eine der Kugeln war durch das Bild in seiner Brust tasche hindurch in sein Herz gedrungen.

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Bozner Nachrichten
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Page 7 of 8
Date: 17.04.1909
Physical description: 8
sich dort.' „Sie? Wer?' „Anna, ich ließ sie bei dem Bild zurück.' Er wußte selbst nicht recht, wie ihm geschah, weswegen er den Weg einschlug, Welchen Oberst Adair ihm wies. Der Rauch wurde immer ärger, ihm war es, als müsse er ersticken ; aber ein Frauenleben war in Gefahr, keiner durfte Angesichts dieser Gefahr an sich selbst denken. Die beiden Männer, der Alte Wie der Junge, eilten ent schlossen vorwärts. Als sie den Eingang in den Raum er reicht hatten, den man in einen Festsaal umgewandelt, atme ten

ihn für den Ikugen- blick alles vergessen. Sollte ich nur dieses Bild retten?' forschte er ein zweites Mal in steigendem Affekt. ^ Der Raum War allem Anscheine nach leer, die lebende Anna zeigte sich nirgends. „Nein', stieß der Oberst mit halberstickter Stimme und luit blutunterlaufenen Augen hervor. „Wer Gott sei.Dank, ne ist fort; sie muß, weiß der Himmel, tvie, entkommendem, denn ich ließ' sie hier zurück. Aber jenes Bild?,, fragte er l^em er anklagend die Hand danach ausstreckte. „Jenes Bild

ist also wirklich Anna? Sie gestehen es zu, Sie haben sie gemalt?' . - , „Ja, es ist Anna, ich gestehe es zu, , ich habe sie gemalt,' Widerte er einfach, denn er begriff, daß weiteres Leugnen vollständig zwecklos sei. „Doch lassen Sie uns fortgehen, Herr Oberst, wir sind hier nicht geborgen. Ich kann das Bild UM mehr retten, es D zu spät, ich wurde es auch nicht 9 selbst wenn ich es konnte. Es ist der Fluch meines Gebens, so mag es dann zügrunde gehen.' Der alte Mann aber blickte ihn ernst und streng

hervorgerufen worden^ sei. Man beruhigte sich denn auch bald darüber/und die wenigsten ahnten, daß die niedergebrannte Lokalität ein Bild enthalten habe, für das.Kräuseln Swetenham erst- kürz lich einen hohen Preis bezahlt. - 29. Kapitel. Edith weigerte sich, ihn zu empfangen. Das'war für dei Moment das Einzige, was Lyon zu erfassen vermochte; er hatte sofort gebeten, sie sprechen zu dürfen, weil er recht gut fühlte, daß in erster Linie sie es sei, welcher er eine Erklä rung schulde, aber in ziemlich dürren

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Bozner Zeitung
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Page 7 of 12
Date: 07.09.1910
Physical description: 12
Nr. SV3 »Bozner Zeitung' (Südtiroler Tagblatt) Mittwoch, den 7. September 1S10. Liefet»t; Roman von Lritz Giiltz. (Nochdruck vero»>le,i. j (Schws „Aber wie sonderbar du bist! Es ist das Bild eines guten Bekannten.' „Die Bilder guter Bekannter küßt man nicht.' „Warum nicht? Wenn man sie liebhat! Heinz lachte bitter auf. „Ach, Lieselotte, weshalb spielst du mir eine Komödie vorl Hast du es denn nötig, Geheim nisse vor mir zu verbergen? Sage doch ganz einfach» daß du inkonsequent geworden

bist und > dich nächstens verheiraten wirst.' „Heinz, wie kommst du auf. diese adenteuer» ' lichen Ideen! Wer sollte mich mit meinen vierund- . zwanzig Lenzen noch haben wollen !' Sie war ganz aufgeregt geworden und ging «in paarmal im Zimmer auf und ab. Schließ lich stellte sie sich wie zum Schutze vor das Tisch chen und lehnte sich, ohne daß sie es wollte, leicht an. Dabei streifte ihr Kleid das Bild. Es fiel . zu Boden und, zeigte die. vordere Seite. „Schicksalstücke!' rief Heinz. Und ehe Liese- 'lotte

noch einen unterdrückten Schrei ausstoßen konnte und einen klaren Gedanken zu fassen ver mochte, sprang er schon hinzu und hob das Bild > galant auf. Mit starren Augen sah er auf sein eigenes Bild.... „Lieselotte!- Das klang wie ein Jauchzen und wie ein glückseliger Jubelruf. „M e i n Bild hast du gekügt?... Ich bin der gute Bekannte, den du liebst? — Antworte doch, Lieselotte! Sprich! Laß mich nicht länger in qualvoller Ungewißheit.' Sie stand mit tief gesenktem Haupte vor ihm. Die alle purpurne Röte kam

auf ihr Geficht und färbte es wie eine Rosenknospe, die der Strahl -der Morgensonne küßt. Unendlich liebreizend sah sie aus in ihrer Verlegenheit und in dem Glück, das leise erwachend in ihre Augen kam. Aber dann auch gleich wieder schwand. — Sie richtete »sich fest auf. Ein Entschluß stand in ihrem Ge- ficht, dem sie ohne Zaudern Worte verlieh. „Weshalb sollte ich lügen, Heinz. — Ja, ich küßte dein Bild. Und ich will ganz ehrlich sein: Ich küßte eS, weil ich dich liebhabe. Ver zeihe mir die Offenheit

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